Als Kooperationsprojekt zwischen dem Archiv der Erzdiözese Salzburg und der Internationalen Stiftung Mozarteum wird derzeit der historische Bestand des 1841 gegründeten Dommusikvereins und Mozarteums erschlossen und digitalisiert. Der Verein spaltete sich 1880 in zwei Einrichtungen: den Dommusikverein (heute „Dommusik Salzburg“) und die Internationale Stiftung Mozarteum. Der bedeutende, bis dahin zusammengetragene Bibliotheksbestand wurde damals nach den Bedürfnissen der beiden Einrichtungen geteilt und befindet sich bis auf geringe Verluste heute teils in der Bibliotheca Mozartiana der Internationalen Stiftung Mozarteum, teils im Dommusikarchv des Archivs der Erzdiözese Salzburg.
Zu diesem Bestand gehören als bedeutendster Teil die weltweit größte Sammlung von Briefen Mozarts und seiner Familie sowie zahlreiche Musikautographen Wolfgang Amadé Mozarts. Während dieser Teil praktisch geschlossen in der Bibliotheca Mozartiana verwahrt wird, sind die übrigen Teile bis heute auf beide Institutionen verteilt. Im Zuge des Projekts soll der gesamte Musikalienbestand katalogisiert und so virtuell wieder zusammen geführt werden.
Im Zentrum des Projekts stehen die Musikhandschriften, die in der Datenbank des RISM (Répertoire International des Sources Musicales) katalogisiert werden. Sie sollen, soweit sie historisch bedeutsam sind, auch digitalisiert und im Internet frei zugänglich gemacht werden. Am Anfang steht als Teilbestand der sogenannte „Mozart-Nachlass“, der Nachlass der Söhne W. A. Mozarts, Carl Thomas (1784–1858) und Franz Xaver Wolfgang (1791–1844). Wie der gesamte Bestand enthält auch diese Teilsammlung nicht nur Werke Mozarts, vielmehr umfasst die Sammlung ein breites Spektrum von Musik des 18. und 19. Jahrhunderts. Sie wurde bereits katalogisiert, ein gedruckter Katalog ist in Vorbereitung.
Das Projekt ist Teil der Digitalen Mozart-Edition (DME), einer Kooperation zwischen der Internationalen Stiftung Mozarteum und dem Packard Humanities Institute in Los Altos, Kalifornien. Projektleiter ist Dr. Ulrich Leisinger als Leiter der DME, Projektverantwortliche ist Dr. Eva Neumayr. Sie wird unterstützt von Dr. Armin Brinzing, dem Leiter der Bibliotheca Mozartiana, Dr. Tobias Apelt (bis 30. Juni 2019) und Fabian Weidinger (bis 30. September 2021.
Kontakt: Dr. Eva Neumayr