Das Kernstück der Digitalen Mozart-Edition (DME) bildet die Digital-interaktive Mozart-Edition (DIME), die an der Stiftung Mozarteum Salzburg (ISM) in Kooperation mit dem Packard Humanities Institute (PHI) in Los Altos, Kalifornien/USA, erarbeitet wurde. Sie versteht sich als Nachfolgeprojekt der Neuen Mozart-Ausgabe (NMA), die seit 1954 herausgegeben wurde und die seit 2006 als NMA Online verfügbar ist. DIME basiert auf der NMA und respektiert deren über Generationen gewachsene wissenschaftliche Leistung, doch ist sie mit ihr weder im Inhalt noch im Erscheinungsbild identisch.
DIME ist eine volldigitale Edition, die mit dem offenen, XML-basierten Format der Music Encoding Initiative (MEI) arbeitet, was die Dokumentation editorischer Entscheidungen erleichtert und die Aktualisierbarkeit der Edition nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ermöglicht. Ein Visualisierungsprogramm überträgt den maschinenlesbaren XML-Code in reguläre Musiknotation. Dabei können alle Varianten und editorischen Eingriffe unmittelbar im Notentext sichtbar gemacht werden. Das in DIME verwendete Datenformat erlaubt eine auf die Bedürfnisse des Benutzers abgestimmte dynamische Anzeige des Notentexts einschließlich der Herstellung von Stimmenauszügen. Die layoutunabhängige Codierung wird nicht nur am Bildschirm dargestellt, sondern wird auch zur externen Nachnutzung in anderen Programmen bereitgestellt (Lizenz CC BY SA NC 4.0).
DIME verfolgt für seine Editionen einen dualen Ansatz, bei dem zwei Arten von Texten angeboten werden:
- Referenztext: Der Referenztext ist die retrodigitale Aufbereitung des musikalischen Textes der NMA, aktualisiert und angereichert für die Online-Anzeige. Der Referenztext basiert auf einer vollständigen Codierung der NMA durch PHI. Zudem wird er mit der NMA Online zum Abgleich verschaltet.
- Alternativtexte: Dabei handelt es sich um Neueditionen ausgewählter Werke, die nach bestimmten Kriterien ausgesucht wurden. Die Alternativtexte sind in der Regel Quelleneditionen, die auf einer einzigen Quelle basieren, und die den NMA-Referenztext ergänzen.
Das für DIME entwickelte Web Interface, MoVi – The Digital Mozart Score Viewer, beruht auf dem von RISM-Schweiz entwickelten Programm Verovio zur Visualisierung von digitalem Musik-Code. Es bietet eine Vielzahl von Funktionen und Optionen für die Navigation innerhalb der Musikedition und zu deren nutzerspezifischer Anzeige (für Details siehe das User Manual in MoVi).
Referenzen:
- The Digital Mozart Edition as a Digital Music Edition (Posterpräsentation im Rahmen der Music Encoding Conference 2017, Tours, Frankreich)
- A Music Edition for the Readership of the 21st Century: The Digital Interactive Mozart Edition (DIME) (Posterpräsentation im Rahmen der Jahrestagung der American Musicological Society 2019, Boston/MA, USA)
- The Digital Interactive Mozart Edition (DIME): A 12-minute Video Introduction (Joint Meeting of the American Bach Society and the Mozart Society of America, Stanford University, 16. Februar 2020, Stanford/CA, USA)
Letzte Aktualisierung: Februar 2020
EDITIONSRICHTLINIEN
LIZENZ / KONTAKT
Projektteam DME::Music
Herausgegeben im Rahmen der Digitalen Mozart-Edition (DME) durch die Internationale Stiftung Mozarteum, Salzburg
Projektleitung DME | Ulrich Leisinger |
Teamleitung | Iacopo Cividini |
Full Stack Development | David Herzog |
IT und Software-Entwicklung | Franz Kelnreiter |
Lektorat, XML Technologien | Oleksii Sapov |
Musikedition | Roland Mair-Gruber |
Ehemalige Mitarbeiter:innen | Anna Bernroider (2023 – 2024), Felix Gründer (2016 – 2023), Mirijam Beier (2018 – 2021), Till Reininghaus (2008 – 2020) |
Träger
Packard Humanities Institute (PHI), Los Altos (Kalifornien/USA)
Internationale Stiftung Mozarteum (ISM), Salzburg
Kontakt
dme@mozarteum.at
Empfohlene Zitierweise
Digital-interaktive Mozart-Edition, herausgegeben von der Internationalen Stiftung Mozarteum, Salzburg (https://dme.mozarteum.at/movi/, Datum der Nutzung).
Die Inhalte dieses Projekts unterliegen einer Creative Commons CC BY-NC-SA 4.0 International License.