Kritische Edition der deutschen Übersetzung des Librettos für J. C. Bach | Diplomatische Übertragung der deutschen Übesetzung des Librettos für J. C. Bach | |||||||||||||||||||||
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LUCIUS SILLA eine Opera aufgeführet bei Gelegenheit des hochstbeglückten Namensfestes Seiner Kurfürstlichen Durchlaucht zu Pfalz. Mannheim,
in der Hof- und Akademie-Buchdruckerei,
1774.
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Lucius Silla eine Opera
aufgeführet bei Gelegenheit
des hochstbeglückten
Namensfestes
Seiner
Kurfürstl. Durchlaucht
zu Pfalz.
Mannheim
in der Hof- und Akademie-Buchdruckerei,
1774.
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INHALT Die Feindschaft des Lucius Silla und des Caius Marius, zweener römischen Diktatoren, sind in der Geschichte bekannt, sowie auch die Weise, wie jener über diesen die Oberhand und den Sieg erhalten. Silla war ein großer und glücklicher Krieger. Allein Grausamkeit, Geiz und viele andere Untugenden verdunkelten seinen Ruhm. Er war insonderheit den Ausschweifungen der Liebe sehr ergeben, welche Leidenschaft ihn auch bis in sein höheres Alter nicht verließ. Lucius Cinna, welcher von ihm zu den höchsten Würden erhoben worden, in der Absicht, einen Ratgeber und Stütze an ihm zu haben, verbarg unter dem Deckmantel der Freundschaft einen unversöhnlichen Hass gegen ihn. Aufid, ein Zunftmeister, der niedrigste Schmeichler, verführte ihn zu den schimpflichsten Handlungen. Bei allem dem aber war in seinem Herzen dennoch nicht alles Licht der Vernunft und aller Tugendtrieb erloschen. Sein Gewissen erwachte, als er sahe, dass er wegen seinen selbstherrischen Handlungen, und besonders da er so viele rechtschaffene Bürger in das Elend und den Tod geschicket, bei allen Römern verhasst war. Er legte demnach freiwillig seine hohe Würde nieder, nachdem er vorher alle Verwiesene wieder zurückberufen hatte. Die Cecilen, davon einer in der folgenden Abhandlung vorkommen wird, waren eifrige Anhänger des obgedachten Caius Marius. Der Schauplatz ist in Rom in dem Palast des Lucius Silla und der anliegenden Gegend. |
Inhalt. Die Feindschaft des Lucius Silla und des Cajus Marius, zweener Römischen Dictatoren, sind in der Geschichte be- kannt; so wie auch die Weiße, wie jener über diesen die Oberhand und den Sieg erhalten. Silla war ein großer und glücklicher Krieger. Allein Grau- samkeit, Geiz und viele andere Untugenden ver- dunkelten seinen Ruhm. Er war insonderheit den Ausschweiffungen der Liebe sehr ergeben, welche Lei- denschaft ihn auch bis in sein höheres Alter nicht verließ. Lucius Cinna, welcher von ihm zu den höchsten Würden erhoben worden, in der Absicht ei- nen Rathgeber und Stüze an ihm zu haben, ver- barg unter dem Deckmantel der Freundschaft einen unversöhnlichen Haß gegen ihn. Aufid, ein Zunftmeister, der niedrigste Schmeichler, verführ- te ihn zu den schimpflichsten Handlungen. Bei allem dem aber war in seinem Herzen dennoch nicht alles Licht der Vernunft und aller Tugendtrieb er- loschen. Sein Gewissen erwachte, als er sahe, daß er wegen seinen selbstherrischen Handlungen, und besonders da er so viele rechtschaffene Bürger in das Elend und den Tod geschicket, bei allen Römern verhaßt war. Er legte demnach freywillig seine hohe Würde nieder, nachdem er vorher alle Ver- wiesene wieder zurück berufen hatte. Die Cecilen, davon einer in der folgenden Abhandlung vor- kommen wird, waren eifrige Anhänger des obge- dachten C. Marius. Der Schauplaz ist in Rom in dem Pallast des |
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PERSONEN
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Personen. Lucius Silla, Dictator. Herr Anton Raaff. Junia, Tochter des Cajus Marius. Frau Dorothea Wendling, Kurfürst-/&liche Kammer-Virtuosin. Cecil, ein verwiesener Senator. Herr Franz Roncaglia, Kurfürst- licher Kammer-Virtuos. Celia, Schwester des L. Silla. Frau Elisabetha Wendling, Kur- fürstliche Kammer-Virtuosin. Lucius Cinna, ein Römischer Pa- tritius. Herr Baptist Zonca, Kurfürstlicher Kammer-Virtuos. Aufid, ein Zunftmeister. Herr Paul Carnolt, Kurfürstlicher Kammer-Virtuos. Chor des Römischen Adels und Volks. Senatoren. Römische Frauen. Wache. Soldaten. Volk. |
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VERÄNDERUNGEN DER SCHAUBÜHNE IN DER ERSTEN ABHANDLUNG I. Einsamer Ort mit Bäumen und Stücken von verfallenen Gebäuden. Der Tiberstrom. In der Ferne der Berg Quirinal, auf dessen Spitze ein kleiner Tempel. |
Veränderungen der Schau-
bühne. In der ersten Abhand- lung. I. Einsamer Ort mit Bäumen und Stücken von II. Zimmer mit Bildsäulen der berühmtesten Römi- III. Dunckler Begräbnisort, mit Denckmahlen Rö- In der zwoten Abhand- lung. IV. Spaziergang im Angesicht eines grossen V. Hangende Gärten VI. Altes Capitolium. In der dritten Abhand- lung. VII. Ein Vorhof, welcher zu Gefängnißen füh- VIII. Tempel der Vesta. Im Grund der unzu- |
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II. Zimmer mit Bildsäulen der berühmtesten römischen Frauen. III. Dunkler Begräbnisort, mit Denkmalen römischer Helden. |
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IN DER ZWOTEN ABHANDLUNG IV. Spaziergang im Angesicht eines großen Hofs. V. Hangende Gärten. VI. Altes Kapitolium. |
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IN DER DRITTEN ABHANDLUNG VII. Ein Vorhof, welcher zu Gefängnissen führet. VIII. Tempel der Vesta. Im Grund der unzudringliche Ort mit prächtigem Altar, allwo die vestalischen Jungfrauen das geheiligte Feuer bewahren, auf welches innere Zierraten des durchscheinenden weitläuftigen Gebäudes anspielen. |
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Das Gedicht ist von dem Herrn Gamera. Zur Bequemlichkeit der Musik hat Herr Verazi, Kurfürstlicher geheimer Sekretär und Hofpoet, in der zwoten Abhandlung verschiedenes abgekürzet und verändert. Die Musik ist eine neue Komposition des berühmten Herrn Bachs, Kapellenmeister Ihrer Majestät der Königin von Engelland. Die Vorstellungen der Schaubühne von Herrn Lorenz Quaglio, Kurfürstlichen Theatralarchitekten. Die Ballette von Herrn Stephan Laucheri, Kurfürstlichen Ballettmeister. |
Das Gedicht ist von dem Herrn Gamera. Die Musik ist eine neue Composition des be- Die Vorstellungen der Schaubühne von Herrn Die Ballete von Herrn Stephan Lau- |