Fünfter Auftritt
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Sethos. Pheron. Mirza.
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Mirza
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(hat ein zusammengerolltes Pergament, Briefe und ein Halskleinod in den Händen)
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Hier sind die Beweise, von denen du gehört hast! das goldene Bildnis der Göttin Isis, das Tharsis bei ihrer Rettung am Halse trug! die Aussage des Soldaten, der das Kind von der sterbenden Wärterin empfing, durch einen Geheimschreiber des Ramesses aufgezeichnet und von dem Ramesses selbst bekräftiget! Befehle des Ramesses, an mich erlassen.
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Sethos
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(greift begierig nach dem Kleinod und küsst es)
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Ja! Ich kenne das Kleinod, die heiligen Zeichen, die Nikoris, (seufzend) der Königinnen frömmste! darauf stechen ließ. (Er entrollt das Pergament, hernach einige der Briefe.) Auch das Übrige so, wie du sagst. – Kein Zweifel! Sais ist die Prinzessin. Ich selbst will es vor dem Volke bestätigen.
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Mirza
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Dürfen wir dem Freunde des Thamos trauen?
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Sethos
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Weicht nicht Thamos selbst der Tochter des Menes, so ist er meiner Freundschaft unwürdig.
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Pheron
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Aber meine Absichten!
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Sethos
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Ägyptens Gesetze binden die Wahl der Königinnen an einen der Fürsten ihres Stamms. Du bist ein Sprosse unsrer Könige. Reicht Tharsis dir die Hand, so beugt sich alles zu deinen Füßen.
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Pheron
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Wer mir widersteht, der zittere! Das Kriegsheer ist auf meiner Seite. Keine Gegend Ägyptens, wo nicht meine Anhänger sich bereit halten. Die Hauptstadt gibt das Zeichen, und alles greift zu den Waffen.
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Sethos
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Die Tochter des Menes bedarf ihrer nicht. Ich gehe jetzt, um die Vertrautesten meiner Priester zu der großen Begebenheit vorzubereiten.
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Mirza
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Wir verlassen uns auf dich, Sethos! Bleibst du getreu, so fordere alle Belohnungen, die du willst.
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Pheron
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Wirst du zum Verräter, so zittere für dich und für deine Freunde!
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Sethos
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Sethos fürchtet keine Drohungen. Er erfüllt aber, was er verspricht.
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Sechster Auftritt
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Pheron. Mirza.
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Mirza
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Wir können ihm trauen. Der eifrigste Anhänger des Menes! Zwar auch des Thamos und des Phanes Freund. Doch um sie nicht in Gefahr zu setzen, wird er schweigen.
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Pheron
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Vergebliche Vorsicht! Beide, er selbst, werden Opfer meiner Sicherheit.
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Mirza
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Des Sethos schone! Das Volk verehret ihn. Es glaubt, die Götter reden durch seinen Mund. Aber Phanes und Thamos müssen aus dem Wege. – Thamos ist dein Nebenbuhler.
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Pheron
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Er, welcher glaubt, mich liebe Sais?
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Mirza
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Dieser Wahn ist eine Wirkung meiner List. Zwar geradezu sagte ich es ihm nicht. Nur als eine Vermutung brachte ich die Sache vor. Er trug mir auf, der Sais Gesinnungen zu erforschen.
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Pheron
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Kennst du sie?
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Mirza
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Sais liebt den Thamos.
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Pheron
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Entsetzlicher Streich!
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Mirza
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Beruhige dich. Sais empfand bloß Gegenneigung, weil sie den Thamos für ihren Anbeter hielte. Vielleicht blendete sie auch der Schimmer des Diadems! – Jetzt, da man sie beredet hat, des Thamos Wahl sei auf eine andere, auf ihre Freundin Myris, gefallen, wird sich ihre Liebe bald in Hass verwandeln, die Abneigung, die ich ihr gegen des Ramesses Haus einflößte, wieder erwachen.
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Pheron
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Bestärke sie darinne, ich beschwöre dich. Entdecke ihr ihre Geburt, kein Augenblick werde versäumt!
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Mirza
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Sie erwartet meiner an der innern Türe. Ich rufe sie hieher. Verbirg dich. (Pheron tut es und Mirza ruft der Sais.) Sais!
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Siebenter Auftritt
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Mirza. Sais.
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Sais
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Was befiehlt Mirza?
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Mirza
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Ich habe mit dir von großen Dingen zu sprechen. Der heutige Tag entscheidet dein und unser aller Schicksal. Du weißt, Sais! dass ich dir stets geneigt war und dass ich dich allen deinen Gespielinnen vorzog. Jetzt wirst du die Ursache vernehmen.
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Sais
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Welche es immer sei, deine Gesinnungen wurden von mir durch gleiche vergolten.
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Mirza
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(betrachtet sie)
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Wie kann Thamos Vorzüge verkennen, die beim ersten Anblicke dich zum Throne bestimmen!
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Sais
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(sucht ihre Verwirrung zu verbergen)
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Sais, wenn sie auch alle die Vorzüge besäße, womit deine Freundschaft ihr schmeichelt, würde nie ihre Augen so hoch erheben.
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Mirza
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Lange Zeit hat er mich betrogen. Seine Aufmerksamkeit schien ganz auf dich gerichtet, sein Herz von dir gefesselt zu sein. Du selbst, ist es nicht wahr? urteiltest ebenso. – Und jetzt wählt er die Myris!
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Sais
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Meine Freundin ist des Thrones würdig.
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Mirza
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Auch für dich hat Thamos gewählt.
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Sais
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Für mich?
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Mirza
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Er will dich dem Pheron geben.
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Sais
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(schnell)
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Sag ihm, ich begehre von ihm nichts anders, als dass er mir meine Freiheit lasse.
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Mirza
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So gering wird Pheron von dir geschätzt?
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Sais
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Nein! ich verehre den Neffen der Mirza.
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Mirza
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Höre mich, Sais! Vernimm ein Geheimnis, an dessen Bewahrung Ägyptens Wohl hängt und das nur ich, Pheron und Sethos wissen. Zwar diesen Abend wird alles kund werden: aber bis dahin verschließe es in deiner Brust. Dich selbst geht die Sache an. Schwöre bei der Sonne, dass du es nicht entdecken willst.
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Sais
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(die Hand ausstreckend)
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Für Ägyptens Wohl schwöre ich.
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Mirza
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Gut, Sais! Bald wirst du von mir einen andern Namen empfangen. – Das Andenken unsers großen Menes war dir allzeit wert?
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Sais
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(mit Empfindung)
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Teuer, verehrungswürdig, gleich der Erinnerung an eine wohltätige Gottheit! Hätte ich auch nicht das Lob des besten Königs jeden Tag aus deinem Munde gehört, so würde ganz Ägypten mir es entgegengetönt haben. Nie erscholl in meinen Ohren der Name Menes, wo er mir nicht in die Seele drang, wo ich nicht Regungen empfand, deren Ursache ich selbst nicht begreife.
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Mirza
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Jetzt wird sie sich dir aufklären. Du weißt, dass auch Tharsis, des Menes Tochter, für tot gehalten wird.
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Sais
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Sie kam in den Flammen um.
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Mirza
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Nein, die Götter haben sie erhalten. Tharsis, Ägyptens rechtmäßige Königin, lebt noch.
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Sais
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(lebhaft)
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Was sagst du? Wo ist sie?
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Mirza
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Hier vor meinen Augen; du!
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Sais
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(äußerst erstaunt)
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Ich! – die Tochter des Menes!
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Mirza
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Ja, du bist es! Noch heute wird dich Ägypten dafür erkennen.
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Sais
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Unglaublich, unmöglich! – Wo sind die Beweise meiner Geburt, meiner Erhaltung?
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Mirza
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Man wird sie diesen Abend den Fürsten und dem Volke vorlegen. Sethos, der Oberpriester, wird alles bekräftigen.
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Sais
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Auch er kannte mich! – Ich bin außer mir. – O Menes! göttlicher Menes! den ich den Unsterblichen gleich verehrte, du mein Vater!
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Mirza
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Zweifle nicht. Du wirst seinen Thron besteigen, Pheron erhebt dich darauf.
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(Pheron tritt hervor.)
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Achter Auftritt
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Die Vorigen. Pheron.
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Pheron
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Ja, Sais! Pheron tut es. Er wagte viel, er wagte sein Leben. Doch jetzt hat er nichts mehr zu fürchten. Thamos ist in seiner Gewalt, sobald er will.
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Sais
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Unglücklicher Thamos!
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Mirza
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Du bedauerst den Feind deines Hauses?
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Sais
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Sein Vater war es, er nie.
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Mirza
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Könntest du wohl gar ihm deine Hand reichen? Noch heute wird das Volk von dir einen Gemahl fordern.
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Sais
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Nein, Mirza! Wer die Sais nicht als Sais wählte, den wählt auch sie als Tharsis nicht.
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Pheron
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Darf also Pheron hoffen?
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Mirza
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Ja, er darf. – Ich antworte für die Tochter des Menes. Dem, der alles für sie tut, sollte sie einen andern vorziehen?
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Sais
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Ich erkenne, Pheron! was ich dir schuldig bin. Doch du siehst meine Verwirrung. Vor einigen Augenblicken noch Sais; jetzt Tharsis, die Erbin des Reichs! Lass mich zu mir selbst kommen!
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Mirza
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Deine Wahl ist auf einen unsrer Fürsten beschränkt. Auf wen sonst kann sie fallen?
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Pheron
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Was hält dich noch zurück?
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Sais
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Lasset mir einige Zeit!
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Mirza
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Du musst dich jetzt erklären.
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Sais
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Ihr dringt zu stark in mich.
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Mirza
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Wir müssen deinen Entschluss wissen.
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Sais
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(mit Würde)
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Bin ich, wie ihr sagt, Tharsis, bin ich eure Königin, so erwartet ihn.
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(geht zurück)
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Neunter Auftritt
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Pheron. Mirza.
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(beide betroffen, schweigen einige Augenblicke)
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Mirza
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Schon gebeut sie!
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Pheron
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Du warst zu heftig. Wenn sie jetzt den Thamos vorzöge!
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Mirza
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Nein, das lässt ihr Stolz nicht zu. Ihn, der eine andere liebt?
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Pheron
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Der Betrug kann entdeckt werden.
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Mirza
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In so kurzer Zeit? Sei unbesorgt!
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Pheron
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Thamos trug dir auf, der Sais Gesinnungen zu erforschen. Er wird kommen, Nachricht einzuholen. Was wirst du ihm sagen?
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Mirza
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Dass Sais für dich eingenommen ist.
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Pheron
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Wenn er aber sie selbst befragt?
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Mirza
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Er tut es nicht. Das Wort "Liebe" kömmt gegen sie nicht mehr aus seinem Mund.
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Pheron
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Sais kann ihm ihre Geburt entdecken.
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Mirza
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Oh! sie fürchtet zu sehr die Götter. Sie bricht ihren Schwur nicht.
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Pheron
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Pheron ist auf alles bereit. Führen ihn nicht Hochzeitfackeln zum Throne, so soll ihm das Schwert den Weg bahnen.
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(Mirza gibt durch Reichung der Hand zu verstehen, dass sie ebenso denkt. Beide gehen ab: Mirza in das Haus der Sonnenjungfrauen, Pheron gegen die königliche Burg.)
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Ende des dritten Aufzugs
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Nr. 4Eintrag von der Hand Leopold Mozarts in der autographen Partitur:
Der dritte Aufzug schließt mit der verräterischen Unterredung der Mirza und des Pherons. |