Zweiter Auftritt
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(Alle Vorigen, außer der Mirza, dem Pheron und dem Hammon.)
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Thamos
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Verzeih ihm, Herr! Er wird in sich gehen. Myris werde ihm alsdann noch zuteil.
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Myris
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Nein! eher den Tod, als einem Betrüger, als einem Verräter!
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Tharsis
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(wieder des Menes Hand ergreifend)
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O mein Vater! lass mich von Neuem die Hand küssen, von der ich oft, aber noch nie als Tochter Segen empfing.
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Menes
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(umarmt sie)
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Teures Ebenbild meiner Nikoris! mit welcher Regung drückt dich Menes an seine Brust! – O meine Tochter! o meine Tharsis! – so schließen noch einst deine Hände diese erlöschenden Augen! So sterbe ich noch in deinen Armen!
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Tharsis
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Ach erst nach der längsten Reihe von Jahren! Ach! Tharsis vor dir!
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Thamos
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Auch Thamos!
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Menes
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Wollt ihr mir Unglück wünschen? Euer Wunsch kann nicht in Erfüllung gehen. Doch noch lange ihr Götter! wenn es euch gefällt, noch lange lasst mich das Glück meiner Kinder sehen.
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Thamos
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Ach Menes! du gabst uns Hoffnung, dass das traurige Gelübde –
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Menes
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Beruhiget euch! Es ist ungültig. Kann die Tochter ohne Einwilligung ihres Vaters, ihres Königs, sich verbinden?
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Thamos
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O mein Vater! dieser Ausspruch! – Ich bin der glücklichste der Sterblichen. (Er ergreift der Tharsis Hand.) Endlich, endlich erhören die Götter unsere Wünsche.
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Menes
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(umfasst beide)
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Ja, meine Kinder! sie vereinigen das würdigste Paar. Ihr Segen komme auf euch, und durch euch auf Ägypten herab! Herrschet zusammen über ein Reich, das euch anbeten wird. Menes beschließt seine Tage in dem Dienste der Gottheit, um ihr täglich für euch, für Ägypten Opfer zu bringen.
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Tharsis
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O mein Vater! warum sollen wir nicht unter deinem Schutze leben?
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Thamos
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Warum soll ich nicht von dir die schwere Kunst, Völker zu regieren, lernen?
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Menes
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Die Götter werden sie dich lehren, wenn du sie anrufst. Mein Rat wird dir beistehen. – Heute hat der blutige Auftritt die Feier gestört. Der morgende Tag sei dazu bestimmet, euch durch meine Hand das alte Diadem der Könige zu umwinden. (Man sieht blitzen und hört hinter der Szene einen heftigen Donnerstreich.) Welcher schreckliche Donner! Die Götter reden. Ist es ein Zeichen ihrer Einstimmung oder ihres Zorns? – Ach, Pheron! Ich fürchte – –
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Dritter Auftritt
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Die Vorigen. Hammon.
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Hammon
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(eilt erschrocken herein)
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Herr! ich zittere noch. Pheron, der unglückliche Pheron!
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Thamos
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Was ist geschehen?
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Hammon
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Wir führen ihn in den kleinen Hof der königlichen Burg. Schwarzes Gewölke bedeckt den Himmel; es blitzt. Der Elende bricht in neue Lästerungen aus. Er bietet den Göttern Trotz. Ein Donnerstrahl, wie ich noch keinen sah, trifft ihn, indem er redet, indem er seine Hand emporhebt!
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(Alle geben Zeichen des Erstaunens.)
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Menes
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So strafen die Götter, wenn man sich gegen sie empört. Merkt es, Sterbliche! und reizet nicht ihren Zorn!
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Nr. 7 Ihr Kinder des Staubes, erzittert und bebet.
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Der Oberpriester
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Ihr Kinder des Staubes! erzittert und bebet,
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bevor ihr euch wider die Götter erhebet.
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Rächender Donner verteidiget sie
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wider des Frevlers vergebene Müh!
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Beide Chöre
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Wir Kinder des Staubes erzittern und beben
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und neigen die Häupter zur Erd.
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Den Göttern zu fronen sei unser Bestreben,
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was immer ihr Ratschluss begehrt.
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Höchste Gottheit, milde Sonne,Variante in den Textwiederholungen:
Höchste Gottheit, milde Sonne! |
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hör Ägyptens frommes Flehn,
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schütz des Königs neue Krone,Varianten in den Textwiederholungen:
schütz des Königs Krone, schütz die Krone, |
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lass sie immer aufrecht stehn.Variante in den Textwiederholungen:
lass sie aufrecht stehn. |
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Der Vorhang fällt zu.
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Ende der ganzen Handlung
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