Kritische Edition des vertonten Textes (Partiturtext)   Kritische Edition des Librettos (Libretto)  
Zweiter Auftritt
Zweiter Auftritt
Tamino und Papageno werden vom Sprecher und dem andern Priester hereingeführt; sie lösen ihnen die Säcke ab. Die Priester gehen dann ab.
Tamino und Papageno werden vom Sprecher und dem andern Priester hereingeführt; sie lösen ihnen die Säcke ab. Die Priester gehen dann ab.
Tamino
Tamino
Eine schreckliche Nacht! – Papageno, bist du noch bei mir?
Eine schreckliche Nacht! – Papageno, bist du noch bei mir?
Papageno
Papageno
I freilich!
I freilich!
Tamino
Tamino
Wo denkst du, dass wir uns nun befinden?
Wo denkst du, dass wir uns nun befinden?
Papageno
Papageno
Wo? Ja wenn's nicht finster wäre, wollt ich dir's schon sagen – aber so – (Donnerschlag) O weh! –
Wo? Ja wenn's nicht finster wäre, wollt ich dir's schon sagen – aber so – (Donnerschlag) O weh! –
Tamino
Tamino
Was ist's?
Was ist's?
Papageno
Papageno
Mir wird nicht wohl bei der Sache!
Mir wird nicht wohl bei der Sache!
Tamino
Tamino
Du hast Furcht, wie ich höre.
Du hast Furcht, wie ich höre.
Papageno
Papageno
Furcht eben nicht, nur eiskalt läuft's mir über den Rücken. (starker Donnerschlag) O weh!
Furcht eben nicht, nur eiskalt läuft's mir über den Rücken. (starker Donnerschlag) O weh!
Tamino
Tamino
Was soll's?
Was soll's?
Papageno
Papageno
Ich glaube, ich bekomme ein kleines Fieber.
Ich glaube, ich bekomme ein kleines Fieber.
Tamino
Tamino
Pfui, Papageno! Sei ein Mann!
Pfui, Papageno! Sei ein Mann!
Papageno
Papageno
Ich wollt, ich wär ein Mädchen! (ein sehr starker Donnerschlag) Oh! oh! oh! Das ist mein letzter Augenblick.
Ich wollt, ich wär ein Mädchen! (ein sehr starker Donnerschlag) Oh! oh! oh! Das ist mein letzter Augenblick.
Dritter Auftritt
Dritter Auftritt
Sprecher und der andere Priester mit Fackeln. Vorige.
Sprecher und der andere Priester mit Fackeln. Vorige.
Sprecher
Sprecher
Ihr Fremdlinge, was sucht oder fordert ihr von uns? Was treibt euch an, in unsre Mauern zu dringen?
Ihr Fremdlinge, was sucht oder fordert ihr von uns? Was treibt euch an, in unsre Mauern zu dringen?
Tamino
Tamino
Freundschaft und Liebe.
Freundschaft und Liebe.
Sprecher
Sprecher
Bist du bereit, es mit deinem Leben zu erkämpfen?
Bist du bereit, es mit deinem Leben zu erkämpfen?
Tamino
Tamino
Ja!
Ja!
Sprecher
Sprecher
Auch wenn Tod dein Los wäre?
Auch wenn Tod dein Los wäre?
Tamino
Tamino
Ja!
Ja!
Sprecher
Sprecher
Prinz, noch ist's Zeit zu weichen – einen Schritt weiter und es ist zu spät. –
Prinz, noch ist's Zeit zu weichen – einen Schritt weiter und es ist zu spät. –
Tamino
Tamino
Weisheitslehre sei mein Sieg; Pamina, das holde Mädchen, mein Lohn.
Weisheitslehre sei mein Sieg; Pamina, das holde Mädchen, mein Lohn.
Sprecher
Sprecher
Du unterziehst jeder Prüfung dich?
Du unterziehst jeder Prüfung dich?
Tamino
Tamino
Jeder!
Jeder!
Sprecher
Sprecher
Reiche deine Hand mir! – (Sie reichen sich die Hände.) So!
Reiche deine Hand mir! – (Sie reichen sich die Hände.) So!
Zweiter Priester
Zweiter Priester
Ehe du weitersprichst, erlaube mir, ein paar Worte mit diesem Fremdlinge zu sprechen. – – Willst auch du dir Weisheitsliebe erkämpfen?
Ehe du weitersprichst, erlaube mir, ein paar Worte mit diesem Fremdlinge zu sprechen. – – Willst auch du dir Weisheitsliebe erkämpfen?
Papageno
Papageno
Kämpfen ist meine Sache nicht. – Ich verlang auch im Grunde gar keine Weisheit. Ich bin so ein Natursmensch, der sich mit Schlaf, Speise und Trank begnügt – und wenn es ja sein könnte, dass ich mir einmal ein schönes Weibchen fange.
Kämpfen ist meine Sache nicht. – Ich verlang auch im Grunde gar keine Weisheit. Ich bin so ein Natursmensch, der sich mit Schlaf, Speise und Trank begnügt – und wenn es ja sein könnte, dass ich mir einmal ein schönes Weibchen fange.
Zweiter Priester
Zweiter Priester
Die wirst du nie erhalten, wenn du dich nicht unsern Prüfungen unterziehst.
Die wirst du nie erhalten, wenn du dich nicht unsern Prüfungen unterziehst.
Papageno
Papageno
Worin besteht diese Prüfung? –
Worin besteht diese Prüfung? –
Zweiter Priester
Zweiter Priester
Dich allen unsern Gesetzen unterwerfen, selbst den Tod nicht scheuen.
Dich allen unsern Gesetzen unterwerfen, selbst den Tod nicht scheuen.
Papageno
Papageno
Ich bleibe ledig!
Ich bleibe ledig!
Sprecher
Sprecher
Aber wenn du dir ein tugendhaftes, schönes Mädchen erwerben könntest?
Aber wenn du dir ein tugendhaftes, schönes Mädchen erwerben könntest?
Papageno
Papageno
Ich bleibe ledig!
Ich bleibe ledig!
Zweiter Priester
Zweiter Priester
Wenn nun aber Sarastro dir ein Mädchen aufbewahrt hätte, das an Farbe und Kleidung dir ganz gleich wäre? –
Wenn nun aber Sarastro dir ein Mädchen aufbewahrt hätte, das an Farbe und Kleidung dir ganz gleich wäre? –
Papageno
Papageno
Mir gleich! Ist sie jung?
Mir gleich! Ist sie jung?
Zweiter Priester
Zweiter Priester
Jung und schön!
Jung und schön!
Papageno
Papageno
Und heißt?
Und heißt?
Zweiter Priester
Zweiter Priester
Papagena.
Papagena.
Papageno
Papageno
Wie? – Pa? –
Wie? – Pa? –
Zweiter Priester
Zweiter Priester
Papagena!
Papagena!
Papageno
Papageno
Papagena? – Die möcht ich aus bloßer Neugierde sehen.
Papagena? – Die möcht ich aus bloßer Neugierde sehen.
Zweiter Priester
Zweiter Priester
Sehen kannst du sie! – –
Sehen kannst du sie! – –
Papageno
Papageno
Aber wenn ich sie gesehen habe, hernach muss ich sterben?
Aber wenn ich sie gesehen habe, hernach muss ich sterben?
Zweiter Priester
Zweiter Priester
(macht eine zweideutige Pantomime)
(macht eine zweideutige Pantomime)
Papageno
Papageno
Ja? – Ich bleibe ledig!
Ja? – Ich bleibe ledig!
Zweiter Priester
Zweiter Priester
Sehen kannst du sie, aber bis zur verlaufenen Zeit kein Wort mit ihr sprechen. Wird dein Geist so viel Standhaftigkeit besitzen, deine Zunge in Schranken zu halten?
Sehen kannst du sie, aber bis zur verlaufenen Zeit kein Wort mit ihr sprechen. Wird dein Geist so viel Standhaftigkeit besitzen, deine Zunge in Schranken zu halten?
Papageno
Papageno
O ja!
O ja!
Zweiter Priester
Zweiter Priester
Deine Hand! Du sollst sie sehen.
Deine Hand! Du sollst sie sehen.
Sprecher
Sprecher
Auch dir, Prinz, legen die Götter ein heilsames Stillschweigen auf; ohne diesem seid ihr beide verloren. – Du wirst Pamina sehen – aber nie sie sprechen dürfen; dies ist der Anfang eurer Prüfungszeit. –
Auch dir, Prinz, legen die Götter ein heilsames Stillschweigen auf; ohne diesem seid ihr beide verloren. – Du wirst Pamina sehen – aber nie sie sprechen dürfen; dies ist der Anfang eurer Prüfungszeit. –
N° 11 Duetto
Duetto
Zweiter Priester, SprecherZur Rollenverteilung im Duett vgl. Gernot Gruber, „Vorwort“ zu Die Zauberflöte (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/19), Kassel 1970, S. XVI.
Zweiter Priester, Sprecher
    Bewahret euch vor Weibertücken,
    Bewahret euch vor Weibertücken:
dies ist des Bundes erste Pflicht;
Dies ist des Bundes erste Pflicht!
manch weiser Mann ließ sich berücken,
Manch weiser Mann ließ sich berücken,
er fehlte und versah sich's nicht.
er fehlte und versah sich's nicht.
Verlassen sah er sich am Ende,
Verlassen sah er sich am Ende,
vergolten seine Treu mit Hohn! –
vergolten seine Treu mit Hohn!
Vergebens rang er seine Hände,
Vergebens rang er seine Hände,
Tod und Verzweiflung war sein Lohn.
Tod und Verzweiflung war sein Lohn.
(beide Priester ab)
(beide Priester ab)
Vierter Auftritt
Vierter Auftritt
Tamino, Papageno.
Tamino, Papageno.
Papageno
Papageno
He, Lichter her! Lichter her! – Das ist doch wunderlich, sooft einen die Herrn verlassen, so sieht man mit offenen Augen nichts.
He, Lichter her! Lichter her! – Das ist doch wunderlich, sooft einen die Herrn verlassen, so sieht man mit offenen Augen nichts.
Tamino
Tamino
Ertrag es mit Geduld und denke, es ist der Götter Wille.
Ertrag es mit Geduld und denke, es ist der Götter Wille.
Fünfter Auftritt
Fünfter Auftritt
Die drei Damen, Vorige.
Die drei Damen, Vorige.
N° 12 Quintetto
Quintetto
Die drei Damen
Die drei Damen
(aus der Versenkung)
(aus der Versenkung)
    Wie? wie? wie?
    Wie? wie? wie?
Ihr an diesem Schreckensort?
Ihr an diesem Schreckensort?
Nie! nie! nie!
Nie, nie, nie!
kommt ihr wieder glücklich fort!
kommt ihr wieder glücklich fort!
Tamino! dir ist Tod geschworen!
Tamino, dir ist Tod geschworen.
Du, Papageno! bist verloren.
Du, Papageno! bist verloren!
Papageno
Papageno
Nein, nein, nein, das wär zu viel.
Nein! Nein! Nein! das wär zu viel.
Tamino
Tamino
Papageno, schweige still!
Papageno, schweige still!
Willst du dein Gelübde brechen,
Willst du dein Gelübde brechen,
nichts mit Weibern hier zu sprechen?
nichts mit Weibern hier zu sprechen?
Papageno
Papageno
Du hörst ja, wir sind beide hin!
Ihr hört ja, wir sind beide hin.
Tamino
Tamino
Stille, sag ich – schweige still!
Stille, sag ich! – Schweige still!
Papageno
Papageno
Immer still und immer still!
Immer still und immer still!
Die drei Damen
Die drei Damen
Ganz nah ist euch die Königin,
Ganz nah ist euch die Königin!
sie drang in Tempel heimlich ein! –
Sie drang in Tempel heimlich ein.
Papageno
Papageno
Wie? Was? Sie soll im Tempel sein?
Wie? Was? Sie soll im Tempel sein?
Tamino
Tamino
Stille, sag ich – schweige still! –
Stille, sag ich! – Schweige still! –
Wirst du immer so vermessen
Wirst du immer so vermessen
deiner Eidespflicht vergessen? –
deiner Eidespflicht vergessen?
Die drei Damen
Die drei Damen
Tamino, hör, du bist verloren,
Tamino, hör! du bist verloren!
gedenke an die Königin!
Gedenke an die Königin!
Man zischelt viel sich in die Ohren
Man zischelt viel sich in die Ohren
von dieser Priester falschem Sinn!
von dieser Priester falschem Sinn.
Tamino
Tamino
(für sich)
(für sich)
Ein Weiser prüft und achtet nicht,Variante in den Textwiederholungen:
Ein Weiser nicht!
Ein Weiser prüft und achtet nicht,
was der gemeine Pöbel spricht.
was der verworfne Pöbel spricht.
Die drei Damen
Die drei Damen
Man sagt, wer ihrem Bunde schwört,
Man sagt, wer ihrem Bunde schwört,
der fährt zur Höll mit Haut und Haar.
der ist verwünscht mit Haut und Haar.
Papageno
Papageno
Das wär der Teufel! Unerhört!
Das wär beim Teufel unerhört!
Sag an, Tamino, ist das wahr?
Sagt an, Tamino, ist das wahr?
Tamino
Tamino
Geschwätz, von Weibern nachgesagt,
Geschwätz, von Weibern nachgesagt,
von Heuchlern aber ausgedacht.
von Heuchlern aber ausgedacht.
Papageno
Papageno
Doch sagt es auch die Königin!
Doch sagt es auch die Königin.
Tamino
Tamino
Sie ist ein Weib, hat Weibersinn!
Sie ist ein Weib, hat Weibersinn.
Sei still, mein Wort sei dir genug,
Sei still, mein Wort sei dir genug,
denk deiner Pflicht und handle klug.
denk deiner Pflicht und handle klug.
Die drei Damen
Die drei Damen
(zu Tamino)
(zu Tamino)
Warum bist du mit uns so spröde?
Warum bist du mit uns so spröde?
(Tamino deutet bescheiden, dass er nicht sprechen darf.)
(Tamino deutet bescheiden, dass er nicht sprechen darf.)
Die drei Damen
Die drei Damen
Auch Papageno schweigt – so rede! –
Auch Papageno schweigt. – So rede!
Papageno
Papageno
(zu den Damen heimlich)
Ich möchte gerne – woll...
Ich möchte gerne – woll...
Tamino
Tamino
Still!
Still!
Papageno
Papageno
(heimlich)
Ihr seht, dass ich nicht soll! – –
Ihr seht, dass ich nicht soll –
Tamino
Tamino
Still!
Still!
Tamino, Papageno
Tamino, Papageno
Dass du nicht kannst|ich nicht kann das Plaudern lassen,
Dass du nicht kannst|ich nicht kann das Plaudern lassen,
ist wahrlich eine Schand für dich|mich!
ist wahrlich eine Schand für dich|mich.
Alle Fünf
Alle Fünf
Wir|Sie müssen sie|uns mit Scham verlassen,
Wir|Sie müssen sie|uns mit Scham verlassen;
es plaudert keiner sicherlich!
es plaudert keiner sicherlich!
Von festem Geiste ist ein Mann;
Von festem Geiste ist ein Mann;
er denket, was er sprechen kann!
er denket, was er sprechen kann.
(Die Damen wollen gehen.)
(Die Damen wollen gehen, die Eingeweihten schreien von innen.)
Die Eingeweihten
Priester
(von innen)
Entweiht ist die heilige Schwelle!
Entweiht ist die heilige Schwelle,
Hinab mit den Weibern zur Hölle!
hinab mit den Weibern zur Hölle!
Die drei Damen
Die drei Damen
O weh! O weh! O weh!
O weh! O weh! O weh!
(Ein schrecklicher Akkord mit allen Instrumenten, Donner, Blitz und Schlag; zugleich zwei starke Donner. Die Damen stürzen in die Versenkung.)
(Ein schrecklicher Akkord mit allen Instrumenten, Donner, Blitz und Schlag; zugleich zwei starke Donner. Die Damen stürzen in die Versenkung.)
Papageno
Papageno
(fällt vor Schrecken zu Boden; singt, da schon alle Musik stille ist)
(fällt vor Schrecken zu Boden; singt, da schon alle Musik stille ist)
O weh! O weh! O weh!
O weh! O weh! O weh!
(Dann fängt der dreimalige Akkord an.)
(Dann fängt der dreimalige Akkord an.)
Sechster Auftritt
Sechster Auftritt
Tamino, Papageno, Sprecher, Zweiter Priester (mit Fackeln).
Tamino, Papageno, Sprecher, Zweiter Priester (mit Fackeln).
Sprecher
Sprecher
Heil dir, Jüngling! Dein standhaft männliches Betragen hat gesiegt. Zwar hast du noch manch rauen und gefährlichen Weg zu wandern, den du aber durch Hülfe der Götter glücklich endigen wirst. – Wir wollen also mit reinem Herzen unsere Wanderschaft weiter fortsetzen. – (Er gibt ihm den Sack um.) So! nun komm.
Heil dir, Jüngling! Dein standhaft männliches Betragen hat gesiegt. Zwar hast du noch manch rauen und gefährlichen Weg zu wandern, den du aber durch Hülfe der Götter glücklich endigen wirst. – Wir wollen also mit reinem Herzen unsere Wanderschaft weiter fortsetzen. – (Er gibt ihm den Sack um.) So! nun komm.
(ab)
(ab)
Zweiter Priester
Zweiter Priester
Was seh ich! Freund, stehe auf! Wie ist dir?
Was seh ich! Freund, stehe auf! Wie ist dir?
Papageno
Papageno
Ich lieg in einer Ohnmacht!
Ich lieg in einer Ohnmacht!
Zweiter Priester
Zweiter Priester
Auf! Sammle dich und sei ein Mann!
Auf! Sammle dich und sei ein Mann!
Papageno
Papageno
(steht auf)
(steht auf)
Aber sagt mir nur, meine lieben Herren, warum muss ich denn alle die Qualen und Schrecken empfinden? – Wenn mir ja die Götter eine Papagena bestimmten, warum denn mit so vielen Gefahren sie erringen?
Aber sagt mir nur, meine lieben Herren, warum muss ich denn alle die Qualen und Schrecken empfinden? – Wenn mir ja die Götter eine Papagena bestimmten, warum denn mit so vielen Gefahren sie erringen?
Zweiter Priester
Zweiter Priester
Diese neugierige Frage mag deine Vernunft dir beantworten. Komm! Meine Pflicht heischt, dich weiterzuführen.
Diese neugierige Frage mag deine Vernunft dir beantworten. Komm! Meine Pflicht heischt, dich weiterzuführen.
(Er gibt ihm den Sack um.)
(Er gibt ihm den Sack um.)
Papageno
Papageno
Bei so einer ewigen Wanderschaft möcht einem wohl die Liebe auf immer vergehen.
Bei so einer ewigen Wanderschaft möcht einem wohl die Liebe auf immer vergehen.
(ab)
(ab)


Das Theater verwandelt sich in einen angenehmen Garten; Bäume, die nach Art eines Hufeisens gesetzt sind; in der Mitte steht eine Laube von Blumen und Rosen, worin Pamina schläft. Der Mond beleuchtet ihr Gesicht. Ganz vorn steht eine Rasenbank, Manostatos kommt, setzt sich nach einer Pause.


Das Theater verwandelt sich in einen angenehmen Garten; Bäume, die nach Art eines Hufeisens gesetzt sind; in der Mitte steht eine Laube von Blumen und Rosen, worin Pamina schläft. Der Mond beleuchtet ihr Gesicht. Ganz vorn steht eine Rasenbank, Monostatos kommt, setzt sich nach einer Pause.
Siebenter Auftritt
Siebenter Auftritt
Manostatos
Monostatos
Ha, da find ich ja die spröde Schöne! – – Und um so einer geringen Pflanze wegen wollte man meine Fußsohlen behämmern? – Also bloß dem heutigen Tage hab ich's zu verdanken, dass ich noch mit heiler Haut auf die Erde trete. – – Hm! – Was war denn eigentlich mein Verbrechen? – dass ich mich in eine Blume vergaffte, die auf fremden Boden versetzt war? – Und welcher Mensch, wenn er auch von gelinderm Himmelsstrich daherwanderte, würde bei so einem Anblick kalt und unempfindlich bleiben? – Bei allen Sternen! Das Mädchen wird noch um meinen Verstand mich bringen. – Das Feuer, das in mir glimmt, wird mich noch verzehren. (Er sieht sich allenthalben um.) Wenn ich wüsste – dass ich so ganz allein und unbelauscht wäre –, ich wagte es noch einmal. (Er macht sich Wind mit beiden Händen.) Es ist doch eine verdammte närrische Sache um die Liebe! – Ein Küsschen, dächte ich, ließe sich entschuldigen. –
Ha, da find ich ja die spröde Schöne! – – Und um so einer geringen Pflanze wegen wollte man meine Fußsohlen behämmern? – Also bloß dem heutigen Tage hab ich's zu verdanken, dass ich noch mit heiler Haut auf die Erde trete. – – Hm! – Was war denn eigentlich mein Verbrechen? – dass ich mich in eine Blume vergaffte, die auf fremden Boden versetzt war? – Und welcher Mensch, wenn er auch von gelinderm Himmelsstrich daherwanderte, würde bei so einem Anblick kalt und unempfindlich bleiben? – Bei allen Sternen! Das Mädchen wird noch um meinen Verstand mich bringen. – Das Feuer, das in mir glimmt, wird mich noch verzehren. (Er sieht sich allenthalben um.) Wenn ich wüsste – dass ich so ganz allein und unbelauscht wäre –, ich wagte es noch einmal. (Er macht sich Wind mit beiden Händen.) Es ist doch eine verdammte närrische Sache um die Liebe! – Ein Küsschen, dächte ich, ließe sich entschuldigen. –
N° 13 Aria
Arie
(Alles wird so piano gesungen und gespielt, als wenn die Musik in weiter Entfernung wäre.)
(Alles wird so piano gesungen und gespielt, als wenn die Musik in weiter Entfernung wäre.)
Manostatos
Monostatos
    Alles fühlt der Liebe Freuden,Mozart hat die Strophenanfänge in der autographen Partitur nummeriert ("1 Alles fühlt der liebe freuden […]"; "2 Drum so will ich weil ich lebe […]").
    Alles fühlt der Liebe Freuden,
schnäbelt, tändelt, herzet, küsst –
schnäbelt, tändelt, herzet, küsst;
und ich soll die Liebe meiden,
und ich soll die Liebe meiden,
weil ein Schwarzer hässlich ist.
weil ein Schwarzer hässlich ist.
Ist mir denn kein Herz gegeben,
Ist mir denn kein Herz gegeben?
bin ich nicht von Fleisch und Blut? –
Ich bin auch den Mädchen gut!
Immer ohne Weibchen leben,
Immer ohne Weibchen leben,
wäre wahrlich Höllenglut.
wäre wahrlich Höllenglut.
    Drum so will ich, weil ich lebe,
    Drum so will ich, weil ich lebe,
schnäbeln, küssen, zärtlich sein! –
schnäbeln, küssen, zärtlich sein! –
Lieber, guter Mond, vergebe:
Lieber, guter Mond – vergebe:
eine Weiße nahm mich ein!
eine Weiße nahm mich ein! –
Weiß ist schön – ich muss sie küssen.
Weiß ist schön! – Ich muss sie küssen;
Mond! verstecke dich dazu! –
Mond! verstecke dich dazu! –
Sollt es dich zu sehr verdrießen,
Sollt es dich zu sehn verdrießen,
o so mach die Augen zu.
o so mach die Augen zu.
(Er schleicht langsam und leise hin.)
(Er schleicht langsam und leise hin.)
Achter Auftritt
Achter Auftritt
Die Königin kommt unter Donner aus der mittlern Versenkung, und so, dass sie gerade vor Pamina zu stehen kommt.
Die Königin kommt unter Donner aus der mittlern Versenkung, und so, dass sie gerade vor Pamina zu stehen kommt.
Königin
Königin
Zurücke!
Zurücke!
Pamina
Pamina
(erwacht)
(erwacht)
Ihr Götter!
Ihr Götter!
Manostatos
Monostatos
(prallt zurück)
(prallt zurück)
O weh! – Das ist – wo ich nicht irre, die Göttin der Nacht.
O weh! – Das ist – wo ich nicht irre, die Göttin der Nacht.
(steht ganz still)
(steht ganz still)
Pamina
Pamina
Mutter! Mutter! Meine Mutter! –
Mutter! Mutter! Meine Mutter! –
(Sie fällt ihr in die Arme.)
(Sie fällt ihr in die Arme.)
Manostatos
Monostatos
Mutter? Hm! Das muss man von Weitem belauschen.
Mutter? Hm! Das muss man von Weitem belauschen.
(schleicht ab)
(schleicht ab)
Königin
Königin
Verdank es der Gewalt, mit der man dich mir entriss, dass ich noch deine Mutter mich nenne. – Wo ist der Jüngling, den ich an dich sandte?
Verdank es der Gewalt, mit der man dich mir entriss, dass ich noch deine Mutter mich nenne. – Wo ist der Jüngling, den ich an dich sandte?
Pamina
Pamina
Ach Mutter, der ist der Welt und den Menschen auf ewig entzogen. – Er hat sich den Eingeweihten gewidmet.
Ach Mutter, der ist der Welt und den Menschen auf ewig entzogen. – Er hat sich den Eingeweihten gewidmet.
Königin
Königin
Den Eingeweihten? – Unglückliche Tochter, nun bist du auf ewig mir entrissen. –
Den Eingeweihten? – Unglückliche Tochter, nun bist du auf ewig mir entrissen. –
Pamina
Pamina
Entrissen? – O fliehen wir, liebe Mutter! Unter deinem Schutz trotz ich jeder Gefahr.
Entrissen? – O fliehen wir, liebe Mutter! Unter deinem Schutz trotz ich jeder Gefahr.
Königin
Königin
Schutz? Liebes Kind, deine Mutter kann dich nicht mehr schützen. – Mit deines Vaters Tod ging meine Macht zu Grabe.
Schutz? Liebes Kind, deine Mutter kann dich nicht mehr schützen. – Mit deines Vaters Tod ging meine Macht zu Grabe.
Pamina
Pamina
Mein Vater –
Mein Vater –
Königin
Königin
übergab freiwillig den siebenfachen Sonnenkreis den Eingeweihten; diesen mächtigen Sonnenkreis trägt Sarastro auf seiner Brust. – Als ich ihn darüber beredete, so sprach er mit gefalteter Stirne: "Weib! meine letzte Stunde ist da – alle Schätze, so ich allein besaß, sind dein und deiner Tochter." – "Der alles verzehrende Sonnenkreis", fiel ich hastig ihm in die Rede; "ist den Geweihten bestimmt", antwortete er; "Sarastro wird ihn so männlich verwalten wie ich bisher. – Und nun kein Wort weiter; forsche nicht nach Wesen, die dem weiblichen Geiste unbegreiflich sind. – Deine Pflicht ist, dich und deine Tochter der Führung weiser Männer zu überlassen."
übergab freiwillig den siebenfachen Sonnenkreis den Eingeweihten; diesen mächtigen Sonnenkreis trägt Sarastro auf seiner Brust. – Als ich ihn darüber beredete, so sprach er mit gefalteter Stirne: "Weib! meine letzte Stunde ist da – alle Schätze, so ich allein besaß, sind dein und deiner Tochter." – "Der alles verzehrende Sonnenkreis", fiel ich hastig ihm in die Rede; "ist den Geweihten bestimmt", antwortete er; "Sarastro wird ihn so männlich verwalten wie ich bisher. – Und nun kein Wort weiter; forsche nicht nach Wesen, die dem weiblichen Geiste unbegreiflich sind. – Deine Pflicht ist, dich und deine Tochter der Führung weiser Männer zu überlassen."
Pamina
Pamina
Liebe Mutter, nach allem dem zu schließen, ist wohl auch der Jüngling auf immer für mich verloren.
Liebe Mutter, nach allem dem zu schließen, ist wohl auch der Jüngling auf immer für mich verloren.
Königin
Königin
Verloren, wenn du nicht, eh die Sonne die Erde färbt, ihn durch diese unterirdischen Gewölber zu fliehen beredest. – Der erste Schimmer des Tages entscheidet, ob er ganz dir oder den Eingeweihten gegeben sei.
Verloren, wenn du nicht, eh die Sonne die Erde färbt, ihn durch diese unterirdischen Gewölber zu fliehen beredest. – Der erste Schimmer des Tages entscheidet, ob er ganz dir oder den Eingeweihten gegeben sei.
Pamina
Pamina
Liebe Mutter, dürft ich den Jüngling als Eingeweihten denn nicht auch ebenso zärtlich lieben, wie ich ihn jetzt liebe? – Mein Vater selbst war ja mit diesen weisen Männern verbunden; er sprach jederzeit mit Entzücken von ihnen, preiste ihre Güte – ihren Verstand – ihre Tugend. – Sarastro ist nicht weniger tugendhaft. – –
Liebe Mutter, dürft ich den Jüngling als Eingeweihten denn nicht auch ebenso zärtlich lieben, wie ich ihn jetzt liebe? – Mein Vater selbst war ja mit diesen weisen Männern verbunden; er sprach jederzeit mit Entzücken von ihnen, preiste ihre Güte – ihren Verstand – ihre Tugend. – Sarastro ist nicht weniger tugendhaft. – –
Königin
Königin
Was hör ich! – Du, meine Tochter, könntest die schändlichen Gründe dieser Barbaren verteidigen? – So einen Mann lieben, der mit meinem Todfeinde verbunden mit jedem Augenblick mir meinen Sturz bereiten würde? – Siehst du hier diesen Stahl? – Er ist für Sarastro geschliffen. – Du wirst ihn töten und den mächtigen Sonnenkreis mir überliefern.
Was hör ich! – Du, meine Tochter, könntest die schändlichen Gründe dieser Barbaren verteidigen? – So einen Mann lieben, der mit meinem Todfeinde verbunden mit jedem Augenblick mir meinen Sturz bereiten würde? – Siehst du hier diesen Stahl? – Er ist für Sarastro geschliffen. – Du wirst ihn töten und den mächtigen Sonnenkreis mir überliefern.
Pamina
Pamina
Aber liebste Mutter! –
Aber liebste Mutter! –
Königin
Königin
Kein Wort!
Kein Wort!
N° 14 Aria
Arie
Königin
Königin
    Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen,
    Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen,
Tod und Verzweiflung flammet um mich her!
Tod und Verzweiflung flammet um mich her!
Fühlt nicht durch dich Sarastro Todesschmerzen,
Fühlt nicht durch dich Sarastro Todesschmerzen,
so bist du meine Tochter nimmermehr.
so bist du meine Tochter nimmermehr.
    Verstoßen sei auf ewig, verlassen sei auf ewig,
    Verstoßen sei auf ewig und verlassen,
zertrümmert sei'n auf ewig alle Bande der Natur,Schreibvarianten in den Textwiederholungen:
verstossen, verlassen, und zertrümmert,
alle Bande der Natur,
zertrümmert alle Bande der Natur,
wenn nicht durch dich Sarastro wird erblassen! –
wenn nicht durch dich Sarastro wird erblassen!
Hört, Rachegötter – hört! der Mutter Schwur! –
Hört Rache – Götter! – Hört der Mutter Schwur.
(Sie versinkt.)
(Sie versinkt.)
Neunter Auftritt
Neunter Auftritt
Pamina (mit dem Dolch in der Hand).
Pamina (mit dem Dolch in der Hand).
Pamina
Pamina
Morden soll ich? – Götter! das kann ich nicht. – Das kann ich nicht!
Morden soll ich? – Götter! das kann ich nicht. – Das kann ich nicht!
(steht in Gedanken)
(steht in Gedanken)
Zehnter Auftritt
Zehnter Auftritt
Vorige, Manostatos.
Vorige, Monostatos.
Manostatos
Monostatos
(kommt schnell, heimlich und sehr freudig)
(kommt schnell, heimlich und sehr freudig)
Sarastros Sonnenkreis hat also auch seine Wirkung? – Und diesen zu erhalten, soll das schöne Mädchen ihn morden? – Das ist Salz in meine Suppe!
Sarastros Sonnenkreis hat also auch seine Wirkung? – Und diesen zu erhalten, soll das schöne Mädchen ihn morden? – Das ist Salz in meine Suppe!
Pamina
Pamina
Aber schwur sie nicht bei allen Göttern, mich zu verstoßen, wenn ich den Dolch nicht gegen Sarastro kehre? – Götter! – Was soll ich nun?
Aber schwur sie nicht bei allen Göttern, mich zu verstoßen, wenn ich den Dolch nicht gegen Sarastro kehre? – Götter! – Was soll ich nun?
Manostatos
Monostatos
Dich mir anvertrauen!
Dich mir anvertrauen!
(nimmt ihr den Dolch)
(nimmt ihr den Dolch)
Pamina
Pamina
(erschrickt und schreit)
(erschrickt und schreit)
Ha!
Ha!
Manostatos
Monostatos
Warum zitterst du? vor meiner schwarzen Farbe oder vor dem ausgedachten Mord?
Warum zitterst du? vor meiner schwarzen Farbe oder vor dem ausgedachten Mord?
Pamina
Pamina
(schüchtern)
(schüchtern)
Du weißt also? –
Du weißt also? –
Manostatos
Monostatos
Alles. – Ich weiß sogar, dass nicht nur dein, sondern auch deiner Mutter Leben in meiner Hand steht. – Ein einziges Wort sprech ich zu Sarastro, und deine Mutter wird in diesem Gewölbe in eben dem Wasser, das die Eingeweihten reinigen soll, wie man sagt, ersäuft. – Aus diesem Gewölbe kommt sie nun sicher nicht mehr mit heiler Haut, wenn ich es will. – Du hast also nur einen Weg, dich und deine Mutter zu retten.
Alles. – Ich weiß sogar, dass nicht nur dein, sondern auch deiner Mutter Leben in meiner Hand steht. – Ein einziges Wort sprech ich zu Sarastro, und deine Mutter wird in diesem Gewölbe in eben dem Wasser, das die Eingeweihten reinigen soll, wie man sagt, ersäuft. – Aus diesem Gewölbe kommt sie nun sicher nicht mehr mit heiler Haut, wenn ich es will. – Du hast also nur einen Weg, dich und deine Mutter zu retten.
Pamina
Pamina
Der wäre?
Der wäre?
Manostatos
Monostatos
Mich zu lieben.
Mich zu lieben.
Pamina
Pamina
(zitternd, für sich)
(zitternd, für sich)
Götter!
Götter!
Manostatos
Monostatos
(freudig)
(freudig)
Das junge Bäumchen jagt der Sturm auf meine Seite. – Nun, Mädchen! – Ja oder nein!
Das junge Bäumchen jagt der Sturm auf meine Seite. – Nun, Mädchen! – Ja oder nein!
Pamina
Pamina
(entschlossen)
(entschlossen)
Nein!
Nein!
Manostatos
Monostatos
(voll Zorn)
(voll Zorn)
Nein? Und warum? Weil ich die Farbe eines schwarzen Gespensts trage? – Nicht? – Ha, so stirb!
Nein? Und warum? Weil ich die Farbe eines schwarzen Gespensts trage? – Nicht? – Ha, so stirb!
(Er ergreift sie bei der Hand.)
(Er ergreift sie bei der Hand.)
Pamina
Pamina
Manostatos, sieh mich hier auf meinen Knien – schone meiner!
Monostatos, sieh mich hier auf meinen Knien – schone meiner!
Manostatos
Monostatos
Liebe oder Tod! – Sprich! Dein Leben steht auf der Spitze.
Liebe oder Tod! – Sprich! Dein Leben steht auf der Spitze.
Pamina
Pamina
Mein Herz hab ich dem Jüngling geopfert.
Mein Herz hab ich dem Jüngling geopfert.
Manostatos
Monostatos
Was kümmert mich dein Opfer. – Sprich! –
Was kümmert mich dein Opfer. – Sprich! –
Pamina
Pamina
(entschlossen)
(entschlossen)
Nie!
Nie!
Elfter Auftritt
Elfter Auftritt
Vorige, Sarastro.
Vorige, Sarastro.
Manostatos
Monostatos
So fahr denn hin! (Sarastro hält ihn schnell ab.) Herr, mein Unternehmen ist nicht strafbar; man hat deinen Tod geschworen, darum wollt ich dich rächen.
So fahr denn hin! (Sarastro hält ihn schnell ab.) Herr, mein Unternehmen ist nicht strafbar; man hat deinen Tod geschworen, darum wollt ich dich rächen.
Sarastro
Sarastro
Ich weiß nur allzu viel. – Weiß, dass deine Seele ebenso schwarz als dein Gesicht ist. – Auch würde ich dies schwarze Unternehmen mit höchster Strenge an dir bestrafen, wenn nicht ein böses Weib, das zwar eine sehr gute Tochter hat, den Dolch dazu geschmiedet hätte. – Verdank es der bösen Handlung des Weibes, dass du ungestraft davonziehst. – Geh! –
Ich weiß nur allzu viel. – Weiß, dass deine Seele ebenso schwarz als dein Gesicht ist. – Auch würde ich dies schwarze Unternehmen mit höchster Strenge an dir bestrafen, wenn nicht ein böses Weib, das zwar eine sehr gute Tochter hat, den Dolch dazu geschmiedet hätte. – Verdank es der bösen Handlung des Weibes, dass du ungestraft davonziehst. – Geh! –
Manostatos
Monostatos
(im Abgehen)
(im Abgehen)
Jetzt such ich die Mutter auf, weil die Tochter mir nicht beschieden ist.
Jetzt such ich die Mutter auf, weil die Tochter mir nicht beschieden ist.
(ab)
(ab)
Zwölfter Auftritt
Zwölfter Auftritt
Vorige ohne Manostatos.
Vorige ohne Monostatos.
Pamina
Pamina
Herr, strafe meine Mutter nicht, der Schmerz über meine Abwesenheit –
Herr, strafe meine Mutter nicht, der Schmerz über meine Abwesenheit –
Sarastro
Sarastro
Ich weiß alles. – Weiß, dass sie in unterirdischen Gemächern des Tempels herumirrt und Rache über mich und die Menschheit kocht. – Allein, du sollst sehen, wie ich mich an deiner Mutter räche. – Der Himmel schenke nur dem holden Jüngling Mut und Standhaftigkeit in seinem frommen Vorsatz, dann bist du mit ihm glücklich, und deine Mutter soll beschämt nach ihrer Burg zurückekehren.
Ich weiß alles. – Weiß, dass sie in unterirdischen Gemächern des Tempels herumirrt und Rache über mich und die Menschheit kocht. – Allein, du sollst sehen, wie ich mich an deiner Mutter räche. – Der Himmel schenke nur dem holden Jüngling Mut und Standhaftigkeit in seinem frommen Vorsatz, dann bist du mit ihm glücklich, und deine Mutter soll beschämt nach ihrer Burg zurückekehren.
N° 15 Aria
Arie
Sarastro
Sarastro
    In diesen heil'gen HallenMozart hat die Strophenanfänge in der autographen Partitur nummeriert ("1 In diesen heilg'en Hallen […]"; "2. In diesen heilig'en Mauern […]").
    In diesen heil'gen Hallen
kennt man die Rache nicht!
kennt man die Rache nicht. –
Und ist ein Mensch gefallen,
Und ist ein Mensch gefallen,
führt Liebe ihn zur Pflicht.
führt Liebe ihn zur Pflicht.
Dann wandelt er an Freundes Hand
Dann wandelt er an Freundeshand
vergnügt und froh ins bessre Land.
vergnügt und froh ins bessre Land.
    In diesen heil'gen Mauern,
    In diesen heiligen Mauern,
wo Mensch den Menschen liebt,
wo Mensch den Menschen liebt,
kann kein Verräter lauern,
kann kein Verräter lauern,
weil man dem Feind vergibt.
weil man dem Feind vergibt.
Wen solche Lehren nicht erfreun,
Wen solche Lehren nicht erfreun,
verdienet nicht, ein Mensch zu sein.
verdienet nicht, ein Mensch zu sein.
(gehen beide ab)
(gehen beide ab)


Das Theater verwandelt sich in eine Halle, wo das Flugwerkbühnenmechanische Vorrichtung zur Simulation von Flugbewegungen gehen kann. Das FlugwerkHier ist ein Gefährt gemeint, das mithilfe der gleichnamigen Vorrichtung bewegt wird. ist mit Rosen und Blumen umgeben, wo sich sodann eine Türe öffnet. Tamino und Papageno werden ohne Säcke von den zwei Priestern hereingeführt. Ganz vorne sind zwei Rasenbänke.


Das Theater verwandelt sich in eine Halle, wo das Flugwerkbühnenmechanische Vorrichtung zur Simulation von Flugbewegungen gehen kann. Das FlugwerkHier ist ein Gefährt gemeint, das mithilfe der gleichnamigen Vorrichtung bewegt wird. ist mit Rosen und Blumen umgeben, wo sich sodann eine Türe öffnet. Tamino und Papageno werden ohne Säcke von den zwei Priestern hereingeführt. Ganz vorne sind zwei Rasenbänke.
Dreizehnter Auftritt
Dreizehnter Auftritt
Sprecher
Sprecher
Hier seid ihr euch beide allein überlassen. – Sobald die röchelnde Posaune tönt, dann nehmt ihr euren Weg dahin. – Prinz, lebt wohl! Wir sehen uns, eh ihr ganz am Ziele seid. – – Noch einmal, vergesst das Wort nicht: Schweigen. –
Hier seid ihr euch beide allein überlassen. – Sobald die röchelnde Posaune tönt, dann nehmt ihr euren Weg dahin. – Prinz, lebt wohl! Wir sehen uns, eh ihr ganz am Ziele seid. – – Noch einmal, vergesst das Wort nicht: Schweigen. –
(ab)
(ab)
Zweiter Priester
Zweiter Priester
Papageno, wer an diesem Ort sein Stillschweigen bricht, den strafen die Götter durch Donner und Blitz. Leb wohl!
Papageno, wer an diesem Ort sein Stillschweigen bricht, den strafen die Götter durch Donner und Blitz. Leb wohl!
(ab)
(ab)
Vierzehnter Auftritt
Vierzehnter Auftritt
Tamino, Papageno.
Tamino, Papageno.
(Tamino setzt sich auf eine Rasenbank.)
(Tamino setzt sich auf eine Rasenbank.)
Papageno
Papageno
(nach einer Pause)
(nach einer Pause)
Tamino!
Tamino!
Tamino
Tamino
(verweisend)
(verweisend)
St!
St!
Papageno
Papageno
Das ist ein lustiges Leben! – Wär ich lieber in meiner Strohhütte oder im Walde, so hört ich doch manchmal einen Vogel pfeifen.
Das ist ein lustiges Leben! – Wär ich lieber in meiner Strohhütte oder im Walde, so hört ich doch manchmal einen Vogel pfeifen.
Tamino
Tamino
(verweisend)
(verweisend)
St!
St!
Papageno
Papageno
Mit mir selbst werd ich wohl sprechen dürfen; und auch wir zwei können zusammen sprechen, wir sind ja Männer.
Mit mir selbst werd ich wohl sprechen dürfen; und auch wir zwei können zusammen sprechen, wir sind ja Männer.
Tamino
Tamino
(verweisend)
(verweisend)
St!
St!
Papageno
Papageno
(singt)
(singt)
La la la – la la la! – Nicht einmal einen Tropfen Wasser bekommt man bei diesen Leuten; viel weniger sonst was. –
La la la – la la la! – Nicht einmal einen Tropfen Wasser bekommt man bei diesen Leuten; viel weniger sonst was. –
Fünfzehnter Auftritt
Fünfzehnter Auftritt
Ein altes hässliches Weib kommt aus der Versenkung, hält auf einer Tasse einen großen Becher mit Wasser.
Ein altes hässliches Weib kommt aus der Versenkung, hält auf einer Tasse einen großen Becher mit Wasser.
Papageno
Papageno
(sieht sie lang an)
(sieht sie lang an)
Ist das für mich?
Ist das für mich?
Weib
Weib
Ja, mein Engel!
Ja, mein Engel!
Papageno
Papageno
(sieht sie wieder an, trinkt)
(sieht sie wieder an, trinkt)
Nicht mehr und nicht weniger als Wasser. – Sag du mir, du unbekannte Schöne! werden alle fremde Gäste auf diese Art bewirtet?
Nicht mehr und nicht weniger als Wasser. – Sag du mir, du unbekannte Schöne! werden alle fremde Gäste auf diese Art bewirtet?
Weib
Weib
Freilich, mein Engel!
Freilich, mein Engel!
Papageno
Papageno
So, so! – Auf die Art werden die Fremden auch nicht gar zu häufig kommen. – –
So, so! – Auf die Art werden die Fremden auch nicht gar zu häufig kommen. – –
Weib
Weib
Sehr wenig.
Sehr wenig.
Papageno
Papageno
Kann mir's denken. – GehBei "geh" handelt es sich um eine im bairischen Sprachraum immer noch verbreitete Partikel. Im vorliegenden Fall kann sie in etwa durch "Sei so gut!" paraphrasiert werden. Keinesfalls beabsichtigt Papageno, das Weib zum "Gehen" aufzufordern. Alte, setze dich her zu mir, mir ist die Zeit verdammt lange. – Sag du mir, wie alt bist du denn?
Kann mir's denken. – GehBei "geh" handelt es sich um eine im bairischen Sprachraum immer noch verbreitete Partikel. Im vorliegenden Fall kann sie in etwa durch "Sei so gut!" paraphrasiert werden. Keinesfalls beabsichtigt Papageno, das Weib zum "Gehen" aufzufordern. Alte, setze dich her zu mir, mir ist die Zeit verdammt lange. – Sag du mir, wie alt bist du denn?
Weib
Weib
Wie alt?
Wie alt?
Papageno
Papageno
Ja!
Ja!
Weib
Weib
18 Jahr und 2 Minuten.
18 Jahr und 2 Minuten.
Papageno
Papageno
18 Jahr und 2 Minuten?
18 Jahr und 2 Minuten?
Weib
Weib
Ja!
Ja!
Papageno
Papageno
Ha ha ha! – Ei du junger Engel! Hast du auch einen Geliebten?
Ha ha ha! – Ei du junger Engel! Hast du auch einen Geliebten?
Weib
Weib
I freilich!
I freilich!
Papageno
Papageno
Ist er auch so jung wie du?
Ist er auch so jung wie du?
Weib
Weib
Nicht gar, er ist um 10 Jahre älter. –
Nicht gar, er ist um 10 Jahre älter. –
Papageno
Papageno
Um 10 Jahr ist er älter als du? – Das muss eine Liebe sein! – – Wie nennt sich denn dein Liebhaber?
Um 10 Jahr ist er älter als du? – Das muss eine Liebe sein! – – Wie nennt sich denn dein Liebhaber?
Weib
Weib
Papageno!
Papageno!
Papageno
Papageno
(erschrickt; Pause)
(erschrickt; Pause)
Papageno? – Wo ist er denn, dieser Papageno?
Papageno? – Wo ist er denn, dieser Papageno?
Weib
Weib
Da sitzt er, mein Engel!
Da sitzt er, mein Engel!
Papageno
Papageno
Ich wär dein Geliebter?
Ich wär dein Geliebter?
Weib
Weib
Ja, mein Engel!
Ja, mein Engel!
Papageno
Papageno
(nimmt schnell das Wasser und spritzt sie ins Gesicht)
(nimmt schnell das Wasser und spritzt sie ins Gesicht)
Sag du mir, wie heißt du denn?
Sag du mir, wie heißt du denn?
Weib
Weib
Ich heiße –
Ich heiße –
(Starker Donner; die Alte hinkt schnell ab.)
(Starker Donner; die Alte hinkt schnell ab.)
Papageno
Papageno
O weh!
O weh!
(Tamino steht auf, droht ihm mit dem Finger.)
(Tamino steht auf, droht ihm mit dem Finger.)
Papageno
Papageno
Nun sprech ich kein Wort mehr!
Nun sprech ich kein Wort mehr!
Sechzehnter Auftritt
Sechzehnter Auftritt
Die drei Knaben kommen in einem mit Rosen bedeckten FlugwerkHier ist ein Gefährt gemeint, das mithilfe der gleichnamigen Vorrichtung bewegt wird.. In der Mitte steht ein schöner gedeckter Tisch. Der eine hat die Flöte, der andere das Kästchen mit Glöckchen. Vorige.
Die drei Knaben kommen in einem mit Rosen bedeckten FlugwerkHier ist ein Gefährt gemeint, das mithilfe der gleichnamigen Vorrichtung bewegt wird.. In der Mitte steht ein schöner gedeckter Tisch. Der eine hat die Flöte, der andere das Kästchen mit Glöckchen. Vorige.
N° 16 Terzetto
Terzetto
Die drei Knaben
Die drei Knaben
    Seid uns zum zweiten Mal willkommen,
    Seid uns zum zweiten Mal willkommen,
ihr Männer, in Sarastros Reich! –
ihr Männer, in Sarastros Reich!
Er schickt, was man euch abgenommen,
Er schickt, was man euch abgenommen,
die Flöte und die Glöckchen euch.
die Flöte und die Glöckchen euch.
Wollt ihr die Speisen nicht verschmähen,
Wollt ihr die Speisen nicht verschmähen,
so esset, trinket froh davon! –
so esset, trinket froh davon!
Wenn wir zum dritten Mal uns sehen,
Wenn wir zum dritten Mal uns sehen,
ist Freude eures Mutes Lohn!
ist Freude eures Mutes Lohn!
Tamino, Mut! – Nah ist das Ziel!
Tamino, Mut! Nah ist das Ziel!
Du, Papageno! schweige still!Schreibvariante in den Textwiederholungen:
Still! schweige still!
Du, Papageno, schweige still.
(Unter dem Terzett setzen sie den Tisch in die Mitte und fahren auf.)
(Unter dem Terzett setzen sie den Tisch in die Mitte und fliegen auf.)
Siebzehnter Auftritt
Siebzehnter Auftritt
Tamino, Papageno.
Tamino, Papageno.
Papageno
Papageno
Tamino, wollen wir nicht speisen? – –
Tamino, wollen wir nicht speisen? – –
Tamino
Tamino
(bläst auf seiner Flöte)
(bläst auf seiner Flöte)
Blase du nur fort auf deiner Flöte, ich will meine Brocken blasen. – Herr Sarastro führt eine gute Küche. – Auf die Art, ja da will ich schon schweigen, wenn ich immer solche gute Bissen bekomme. (Er trinkt.) Nun will ich sehen, ob auch der Keller so gut bestellt ist. – Ha! – Das ist Götterwein! –
Blase du nur fort auf deiner Flöte, ich will meine Brocken blasen. – Herr Sarastro führt eine gute Küche. – Auf die Art, ja da will ich schon schweigen, wenn ich immer solche gute Bissen bekomme. (Er trinkt.) Nun will ich sehen, ob auch der Keller so gut bestellt ist. – Ha! – Das ist Götterwein! –
(Die Flöte schweigt.)
(Die Flöte schweigt.)
Achtzehnter Auftritt
Achtzehnter Auftritt
Pamina, Vorige.
Pamina, Vorige.
Pamina
Pamina
(freudig)
(freudig)
Du hier? – Gütige Götter! Dank euch, dass ihr mich diesen Weg führtet. – Ich hörte deine Flöte – und so lief ich pfeilschnell dem Tone nach. – Aber du bist traurig? – Sprichst nicht eine Silbe mit deiner Pamina?
Du hier? – Gütige Götter! Dank euch, dass ihr mich diesen Weg führtet. – Ich hörte deine Flöte – und so lief ich pfeilschnell dem Tone nach. – Aber du bist traurig? – Sprichst nicht eine Silbe mit deiner Pamina?
Tamino
Tamino
(seufzt)
(seufzt)
Ah!
Ah!
(winkt ihr fortzugehen)
(winkt ihr fortzugehen)
Pamina
Pamina
Wie? ich soll dich meiden? Liebst du mich nicht mehr?
Wie? ich soll dich meiden? Liebst du mich nicht mehr?
Tamino
Tamino
(seufzt)
(seufzt)
Ah!
Ah!
(winkt wieder fort)
(winkt wieder fort)
Pamina
Pamina
Ich soll fliehen, ohne zu wissen, warum? – Tamino, holder Jüngling! hab ich dich beleidigt? – O kränke mein Herz nicht noch mehr. – Bei dir such ich Trost – Hülfe – und du kannst mein liebevolles Herz noch mehr kränken? – Liebst du mich nicht mehr?
Ich soll fliehen, ohne zu wissen, warum? – Tamino, holder Jüngling! hab ich dich beleidigt? – O kränke mein Herz nicht noch mehr. – Bei dir such ich Trost – Hülfe – und du kannst mein liebevolles Herz noch mehr kränken? – Liebst du mich nicht mehr?
(Tamino seufzt.)
(Tamino seufzt.)
Pamina
Pamina
Papageno, sage du mir, sag, was ist meinem Freund?
Papageno, sage du mir, sag, was ist meinem Freund?
(Papageno hat einen Brocken in dem Mund, hält mit beiden Händen die Speisen zubedeckt mit beiden Händen die Speisen, winkt fortzugehen.)
(Papageno hat einen Brocken in dem Mund, hält mit beiden Händen die Speisen zubedeckt mit beiden Händen die Speisen, winkt fortzugehen.)
Pamina
Pamina
Wie? auch du? – Erkläre mir wenigstens die Ursache eures Stillschweigens. – –
Wie? auch du? – Erkläre mir wenigstens die Ursache eures Stillschweigens. – –
Papageno
Papageno
St!
St!
(Er deutet ihr fortzugehen.)
(Er deutet ihr fortzugehen.)
Pamina
Pamina
O das ist mehr als Kränkung – mehr als Tod! (Pause) Liebster, einziger Tamino! –
O das ist mehr als Kränkung – mehr als Tod! (Pause) Liebster, einziger Tamino! –
N° 17 Aria
Arie
Pamina
Pamina
    Ach ich fühl's, es ist verschwunden!
    Ach ich fühl's, es ist verschwunden –
ewig hin der Liebe Glück! –
ewig hin der Liebe Glück!
Nimmer kömmt ihr Wonnestunden
Nimmer kommt ihr, Wonnestunden,
meinem Herzen mehr zurück!
meinem Herzen mehr zurück.
Sieh, Tamino! diese Tränen
Sieh, Tamino, diese Tränen
fließen, Trauter, dir allein;
fließen, Trauter, dir allein.
fühlst du nicht der Liebe Sehnen,
Fühlst du nicht der Liebe Sehnen,
so wird RuhVariante in den Wiederholungen:
Ruhe
im Tode sein!
so wird Ruh im Tode sein.
(ab)
(ab)
Neunzehnter Auftritt
Neunzehnter Auftritt
Tamino, Papageno.
Tamino, Papageno.
Papageno
Papageno
(isst hastig)
(isst hastig)
Nicht wahr, Tamino, ich kann auch schweigen, wenn's sein muss. – Ja, bei so einem Unternehmen da bin ich Mann. – (Er trinkt.) Der Herr Koch und der Herr Kellermeister sollen leben. –
Nicht wahr, Tamino, ich kann auch schweigen, wenn's sein muss. – Ja, bei so einem Unternehmen da bin ich Mann. – (Er trinkt.) Der Herr Koch und der Herr Kellermeister sollen leben. –
(dreimaliger Posaunenton)
(dreimaliger Posaunenton)
(Tamino winkt Papageno, dass er gehen soll.)
(Tamino winkt Papageno, dass er gehen soll.)
Papageno
Papageno
Gehe du nur voraus, ich komm schon nach.
Gehe du nur voraus, ich komm schon nach.
(Tamino will ihn mit Gewalt fortführen.)
(Tamino will ihn mit Gewalt fortführen.)
Papageno
Papageno
Der Stärkere bleibt da!
Der Stärkere bleibt da!
(Tamino droht ihm und geht rechts ab; ist aber links gekommen.)
(Tamino droht ihm und geht rechts ab; ist aber links gekommen.)
Papageno
Papageno
Jetzt will ich mir's erst recht wohl sein lassen. – Da ich in meinem besten Appetit bin, soll ich gehen. – Das lass ich wohl bleiben. – Ich ging' jetzt nicht fort, und wenn Herr Sarastro seine sechs Löwen an mich spannte. (Die Löwen kommen heraus, er erschrickt.) O Barmherzigkeit, ihr gütigen Götter! – Tamino, rette mich! Die Herrn Löwen machen eine Mahlzeit aus mir. – –
Jetzt will ich mir's erst recht wohl sein lassen. – Da ich in meinem besten Appetit bin, soll ich gehen. – Das lass ich wohl bleiben. – Ich ging' jetzt nicht fort, und wenn Herr Sarastro seine sechs Löwen an mich spannte. (Die Löwen kommen heraus, er erschrickt.) O Barmherzigkeit, ihr gütigen Götter! – Tamino, rette mich! Die Herrn Löwen machen eine Mahlzeit aus mir. – –
(Tamino bläst seine Flöte, kommt schnell zurück; die Löwen gehen hinein. Tamino winkt ihm.)
(Tamino bläst seine Flöte, kommt schnell zurück; die Löwen gehen hinein. Tamino winkt ihm.)
Papageno
Papageno
Ich gehe schon! Heiß du mich einen Schelmen, wenn ich dir nicht in allem folge. (dreimaliger Posaunenton) Das geht uns an. – Wir kommen schon. – Aber hör einmal, Tamino, was wird denn noch alles mit uns werden?
Ich gehe schon! Heiß du mich einen Schelmen, wenn ich dir nicht in allem folge. (dreimaliger Posaunenton) Das geht uns an. – Wir kommen schon. – Aber hör einmal, Tamino, was wird denn noch alles mit uns werden?
(Tamino deutet gen Himmel.)
(Tamino deutet gen Himmel.)
Papageno
Papageno
Die Götter soll ich fragen?
Die Götter soll ich fragen?
(Tamino deutet ja.)
(Tamino deutet ja.)
Papageno
Papageno
Ja, die könnten uns freilich mehr sagen, als wir wissen!
Ja, die könnten uns freilich mehr sagen, als wir wissen!
(dreimaliger Posaunenton)
(dreimaliger Posaunenton)
(Tamino reißt ihn mit Gewalt fort.)
(Tamino reißt ihn mit Gewalt fort.)
Papageno
Papageno
Eile nur nicht so, wir kommen noch immer zeitlich genug, um uns braten zu lassen.
Eile nur nicht so, wir kommen noch immer zeitlich genug, um uns braten zu lassen.
(ab)
(ab)


Das Theater verwandelt sich in das Gewölbe von Pyramiden.


Das Theater verwandelt sich in das Gewölbe von Pyramiden.
Zwanzigster Auftritt
Zwanzigster Auftritt
Sprecher und einige Priester. Zwei Priester tragen eine beleuchtete Pyramide auf Schultern; jeder Priester hat eine transparente Pyramide in der Größe einer Laterne in der Hand.
Sprecher und einige Priester. Zwei Priester tragen eine beleuchtete Pyramide auf Schultern; jeder Priester hat eine transparente Pyramide in der Größe einer Laterne in der Hand.
N° 18 Chor der Priester
Chor
Chor
    O Isis und Osiris, welche Wonne!
    O Isis und Osiris, welche Wonne!
Die düstre Nacht verscheucht der Glanz der Sonne! –
Die düstre Nacht verscheucht der Glanz der Sonne.
Bald fühlt der edle Jüngling neues Leben,
Bald fühlt der edle Jüngling neues Leben;
bald ist er unserm Dienste ganz gegeben.
bald ist er unserm Dienste ganz gegeben.
Sein Geist ist kühn, sein Herz ist rein.
Sein Geist ist kühn, sein Herz ist rein,
Bald wird er unsrer würdig sein.
bald wird er unsrer würdig sein.
Einundzwanzigster Auftritt
Einundzwanzigster Auftritt
Sarastro, Tamino (der hereingeführt wird), Vorige, später Pamina.
Sarastro, Tamino (der hereingeführt wird), Vorige, später Pamina.
Sarastro
Sarastro
Prinz, dein Betragen war bis hieher männlich und gelassen; nun hast du noch zwei gefährliche Wege zu wandern. – Schlägt dein Herz noch ebenso warm für Pamina – und wünschest du, einst als ein weiser Fürst zu regieren, so mögen die Götter dich ferner begleiten. – – Deine Hand! – Man bringe Paminen!
Prinz, dein Betragen war bis hieher männlich und gelassen; nun hast du noch zwei gefährliche Wege zu wandern. – Schlägt dein Herz noch ebenso warm für Pamina – und wünschest du, einst als ein weiser Fürst zu regieren, so mögen die Götter dich ferner begleiten. – – Deine Hand! – Man bringe Paminen!
(Eine Stille herrscht bei allen Priestern. Pamina wird mit eben diesem Sack, welcher die Eingeweihten bedeckt, hereingeführt; Sarastro löst die Bande am Sacke auf.)
(Eine Stille herrscht bei allen Priestern. Pamina wird mit eben diesem Sack, welcher die Eingeweihten bedeckt, hereingeführt; Sarastro löst die Bande am Sacke auf.)
Pamina
Pamina
Wo bin ich? – Welch eine fürchterliche Stille! – Saget, wo ist mein Jüngling? –
Wo bin ich? – Welch eine fürchterliche Stille! – Saget, wo ist mein Jüngling? –
Sarastro
Sarastro
Er wartet deiner, um dir das letzte Lebewohl zu sagen.
Er wartet deiner, um dir das letzte Lebewohl zu sagen.
Pamina
Pamina
Das letzte Lebewohl! – Wo ist er? – Führe mich zu ihm! –
Das letzte Lebewohl! – Wo ist er? – Führe mich zu ihm! –
Sarastro
Sarastro
Hier! –
Hier! –
Pamina
Pamina
Tamino!
Tamino!
Tamino
Tamino
Zurück!
Zurück!
N° 19 Terzetto
Terzett
Sarastro, Pamina, Tamino.
Sarastro, Pamina, Tamino.
Pamina
Pamina
    Soll ich dich, Teurer, nicht mehr sehn? –
    Soll ich dich, Teurer! nicht mehr sehn?
Sarastro
Sarastro
Ihr werdet froh euch wiedersehn! –
Ihr werdet froh euch wiedersehn! –
Pamina
Pamina
Dein warten tödliche Gefahren!
Dein warten tödliche Gefahren! –
Sarastro, Tamino
Sarastro, Tamino
Die Götter mögen mich|ihn bewahren!
Die Götter mögen ihn|mich bewahren! –
Pamina
Pamina
Du wirst dem Tode nicht entgehen,
Du wirst dem Tode nicht entgehen;
mir flüstert dieses Ahndung ein!
mir flüstert Ahndung dieses ein! –
Sarastro, Tamino
Sarastro, Tamino
Der Götter Wille mag geschehen,
Der Götter Wille mag geschehen;
ihr Wink soll ihm|mir Gesetze sein.
ihr Wink soll ihm|mir Gesetze sein! –
Pamina
Pamina
O liebtest du, wie ich dich liebe,
O liebtest du, wie ich dich liebe,
du würdest nicht so ruhig sein.
du würdest nicht so ruhig sein! –
Sarastro, Tamino
Sarastro, Tamino
Glaub mir, er fühlet|ich fühle gleiche Triebe,
Glaub mir, er fühlet|ich fühle gleiche Triebe,
wird|werd ewig dein Getreuer sein.
wird|werd ewig dein Getreuer sein!
Sarastro
Sarastro
Die Stunde schlägt, nun müsst ihr scheiden.
Die Stunde schlägt, nun müsst ihr scheiden;
Tamino, Pamina
Wie bitter sind der Trennung Leiden!
Sarastro
Tamino muss nun wieder fort!
Tamino muss nun wieder fort!
Tamino, Pamina
Tamino, Pamina
Wie bitter sind der Trennung Leiden!
Pamina, ich muss wirklich fort!|Tamino muss nun wirklich fort!
Pamina, ich muss wirklich fort!|Tamino muss nun wirklich fort!
Sarastro
Sarastro
Nun muss er fort!
Nun muss er fort!
Tamino
Tamino
Nun muss ich fort!
Nun muss ich fort!
Pamina
Pamina
Tamino! So musst du fort!
So musst du fort! –
Tamino
Tamino
Pamina! lebe wohl!
Pamina, lebe wohl!
Pamina
Pamina
Tamino! lebe wohl!
Tamino, lebe wohl!
Sarastro
Sarastro
Nun eile fort!
Nun eile fort!
Dich ruft dein Wort!
Dich ruft dein Wort.
Sarastro, Tamino
Die Stunde schlägt! Wir sehn uns wieder!
Die Stunde schlägt; wir sehn uns wieder! –
Tamino, Pamina
Pamina
O goldne Ruhe! kehre wieder!
Ach goldne Ruhe, kehre wieder!
Lebe wohl!
(entfernen sich)
(entfernen sich)
Zweiundzwanzigster Auftritt
Zweiundzwanzigster Auftritt
Papageno.
Papageno.
Papageno
Papageno
(von außen)
(von außen)
Tamino! Tamino! willst du mich denn gänzlich verlassen? (Er sucht herein.) Wenn ich nur wenigstens wüsste, wo ich wäre – Tamino! – Tamino! – So lang ich lebe, bleib ich nicht mehr von dir – – nur diesmal verlass mich armen Reisgefährten nicht!
Tamino! Tamino! willst du mich denn gänzlich verlassen? (Er sucht herein.) Wenn ich nur wenigstens wüsste, wo ich wäre – Tamino! – Tamino! – So lang ich lebe, bleib ich nicht mehr von dir – – nur diesmal verlass mich armen Reisgefährten nicht!
(Er kommt an die Türe, wo Tamino abgeführt worden ist.)
(Er kommt an die Türe, wo Tamino abgeführt worden ist.)
Eine Stimme
Eine Stimme
(ruft)
(ruft)
Zurück!
Zurück!
(dann ein Donnerschlag, das Feuer schlägt zur Türe heraus; starker Akkord)
(dann ein Donnerschlag, das Feuer schlägt zur Türe heraus; starker Akkord)
Papageno
Papageno
Barmherzige Götter! – Wo wend ich mich hin? – Wenn ich nur wüsste, wo ich hereinkam.
Barmherzige Götter! – Wo wend ich mich hin? – Wenn ich nur wüsste, wo ich hereinkam.
(Er kommt an die Türe, wo er hereinkam.)
(Er kommt an die Türe, wo er hereinkam.)
Die Stimme
Die Stimme
Zurück!
Zurück!
(Donner, Feuer und Akkord wie oben)
(Donner, Feuer und Akkord wie oben)
Papageno
Papageno
Nun kann ich weder zurück noch vorwärts! – (weint) Muss vielleicht am Ende gar verhungern. – Schon recht! – Warum bin ich mitgereist.
Nun kann ich weder zurück noch vorwärts! – (weint) Muss vielleicht am Ende gar verhungern. – Schon recht! – Warum bin ich mitgereist.
Dreiundzwanzigster Auftritt
Dreiundzwanzigster Auftritt
Sprecher (mit seiner Pyramide). Voriger.
Sprecher (mit seiner Pyramide). Voriger.
Sprecher
Sprecher
Mensch! du hättest verdient, auf immer in finstern Klüften der Erde zu wandern – die gütigen Götter aber entlassen der Strafe dich. – Dafür aber wirst du das himmlische Vergnügen der Eingeweihten nie fühlen.
Mensch! du hättest verdient, auf immer in finstern Klüften der Erde zu wandern – die gütigen Götter aber entlassen der Strafe dich. – Dafür aber wirst du das himmlische Vergnügen der Eingeweihten nie fühlen.
Papageno
Papageno
Je nun, es gibt ja noch mehr Leute meinesgleichen. – Mir wäre jetzt ein gut Glas Wein das größte Vergnügen.
Je nun, es gibt ja noch mehr Leute meinesgleichen. – Mir wäre jetzt ein gut Glas Wein das größte Vergnügen.
Sprecher
Sprecher
Sonst hast du keinen Wunsch in dieser Welt?
Sonst hast du keinen Wunsch in dieser Welt?
Papageno
Papageno
Bis jetzt nicht.
Bis jetzt nicht.
Sprecher
Sprecher
Man wird dich damit bedienen! –
Man wird dich damit bedienen! –
(ab)
(ab)
(Sogleich kommt ein großer Becher mit rotem Wein angefüllt aus der Erde.)
(Sogleich kommt ein großer Becher mit rotem Wein angefüllt aus der Erde.)
Papageno
Papageno
Juchhe! da ist er ja schon! (trinkt) Herrlich! – Himmlisch! – Göttlich! – Ha! ich bin jetzt so vergnügt, dass ich bis zur Sonne fliegen wollte, wenn ich Flügel hätte. – Ha! – mir wird ganz wunderlich ums Herz. – Ich möchte – ich wünschte – ja was denn?
Juchhe! da ist er ja schon! (trinkt) Herrlich! – Himmlisch! – Göttlich! – Ha! ich bin jetzt so vergnügt, dass ich bis zur Sonne fliegen wollte, wenn ich Flügel hätte. – Ha! – mir wird ganz wunderlich ums Herz. – Ich möchte – ich wünschte – ja was denn?
N° 20 Aria
Arie
Papageno
Papageno
(schlägt dazu)
(Er schlägt dazu.)
    Ein Mädchen oder Weibchen
    Ein Mädchen oder Weibchen
wünscht Papageno sich!
wünscht Papageno sich!
O so ein sanftes Täubchen
O so ein sanftes Täubchen
wär Seligkeit für mich!
wär Seligkeit für mich! –
    Dann schmeckte mir Trinken und Essen,
    Dann schmeckte mir Trinken und Essen,
dann könnt ich mit Fürsten mich messen,
dann könnt ich mit Fürsten mich messen,
des Lebens als Weiser mich freun
des Lebens als Weiser mich freun
und wie im Elysium sein.
und wie im Elysium sein.
    Ein Mädchen oder Weibchen
    Ein Mädchen oder Weibchen
wünscht Papageno sich!
wünscht Papageno sich!
O so ein sanftes Täubchen
O so ein sanftes Täubchen
wär Seligkeit für mich!
wär Seligkeit für mich! –
    Ach kann ich denn keiner von allenSchreibvariante in den Textwiederholungen:
Ach kann ich denn keiner gefallen?
    Ach kann ich denn keiner von allen
den reizenden Mädchen gefallen?
den reizenden Mädchen gefallen?
Helf eine mir nur aus der Not,
Helf eine mir nur aus der Not,
sonst gräm ich mich wahrlich zu Tod.
sonst gräm ich mich wahrlich zu Tod.
    Ein Mädchen oder Weibchen
    Ein Mädchen oder Weibchen
wünscht Papageno sich!
wünscht Papageno sich!
O so ein sanftes Täubchen
O so ein sanftes Täubchen
wär Seligkeit für mich!
wär Seligkeit für mich! –
    Wird keine mir Liebe gewähren,
    Wird keine mir Liebe gewähren,
so muss mich die Flamme verzehren;
so muss mich die Flamme verzehren!
doch küsst mich ein weiblicher Mund –
Doch küsst mich ein weiblicher Mund,
so bin ich schon wieder gesund.Zur Reihenfolge der Strophen in der autographen Partitur der Arie vgl. Gernot Gruber, „Vorwort“ zu Die Zauberflöte (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/19), Kassel 1970, S. XVIII.
so bin ich schon wieder gesund.
Vierundzwanzigster Auftritt
Vierundzwanzigster Auftritt
Die Alte (tanzend und auf ihren Stock dabei sich stützend). Voriger.
Die Alte (tanzend und auf ihren Stock dabei sich stützend). Voriger.
Weib
Weib
Da bin ich schon, mein Engel!
Da bin ich schon, mein Engel!
Papageno
Papageno
Du hast dich meiner erbarmt?
Du hast dich meiner erbarmt?
Weib
Weib
Ja, mein Engel!
Ja, mein Engel!
Papageno
Papageno
Das ist ein Glück!
Das ist ein Glück!
Weib
Weib
Und wenn du mir versprichst, mir ewig treu zu bleiben, dann sollst du sehen, wie zärtlich dein Weibchen dich lieben wird.
Und wenn du mir versprichst, mir ewig treu zu bleiben, dann sollst du sehen, wie zärtlich dein Weibchen dich lieben wird.
Papageno
Papageno
Ei du zärtliches Närrchen!
Ei du zärtliches Närrchen!
Weib
Weib
O wie will ich dich umarmen, dich liebkosen, dich an mein Herz drücken!
O wie will ich dich umarmen, dich liebkosen, dich an mein Herz drücken!
Papageno
Papageno
Auch ans Herz drücken?
Auch ans Herz drücken?
Weib
Weib
Komm, reiche mir zum Pfand unsers Bundes deine Hand.
Komm, reiche mir zum Pfand unsers Bundes deine Hand.
Papageno
Papageno
Nur nicht so hastig, lieber Engel! – So ein Bündnis braucht doch auch seine Überlegung.
Nur nicht so hastig, lieber Engel! – So ein Bündnis braucht doch auch seine Überlegung.
Weib
Weib
Papageno, ich rate dir, zaudre nicht. – Deine Hand, oder du bist auf immer hier eingekerkert.
Papageno, ich rate dir, zaudre nicht. – Deine Hand, oder du bist auf immer hier eingekerkert.
Papageno
Papageno
Eingekerkert?
Eingekerkert?
Weib
Weib
Wasser und Brot wird deine tägliche Kost sein. – Ohne Freund, ohne Freundin musst du leben und der Welt auf immer entsagen. –
Wasser und Brot wird deine tägliche Kost sein. – Ohne Freund, ohne Freundin musst du leben und der Welt auf immer entsagen. –
Papageno
Papageno
Wasser trinken? – Der Welt entsagen? – Nein, da will ich doch lieber eine Alte nehmen als gar keine. – Nun, da hast du meine Hand, mit der Versicherung, dass ich dir immer getreu bleibe, (für sich) solang ich keine Schönere sehe.
Wasser trinken? – Der Welt entsagen? – Nein, da will ich doch lieber eine Alte nehmen als gar keine. – Nun, da hast du meine Hand, mit der Versicherung, dass ich dir immer getreu bleibe, (für sich) solang ich keine Schönere sehe.
Weib
Weib
Das schwörst du?
Das schwörst du?
Papageno
Papageno
Ja, das schwör ich!
Ja, das schwör ich!
(Das Weib verwandelt sich in ein junges Weib, welche ebenso gekleidet ist wie Papageno.)
(Das Weib verwandelt sich in ein junges Weib, welche ebenso gekleidet ist wie Papageno.)
Papageno
Papageno
Pa – Pa – Papagena! –
Pa – Pa – Papagena! –
(Er will sie umarmen.)
(Er will sie umarmen.)
Fünfundzwanzigster Auftritt
Fünfundzwanzigster Auftritt
Sprecher (nimmt sie hastig bei der Hand). Vorige.
Sprecher (nimmt sie hastig bei der Hand). Vorige.
Sprecher
Sprecher
Fort mit dir, junges Weib! Er ist deiner noch nicht würdig. (Er schleppt sie hinein, Papageno will nach.) Zurück, sag ich! oder zittre. –
Fort mit dir, junges Weib! Er ist deiner noch nicht würdig. (Er schleppt sie hinein, Papageno will nach.) Zurück, sag ich! oder zittre. –
Papageno
Papageno
Eh ich mich zurückziehe, soll die Erde mich verschlingen. (Er sinkt hinab.) O ihr Götter!
Eh ich mich zurückziehe, soll die Erde mich verschlingen. (Er sinkt hinab.) O ihr Götter!


Das Theater verwandelt sich in einen kurzen Garten.


Das Theater verwandelt sich in einen kurzen Garten.
Sechsundzwanzigster Auftritt
Sechsundzwanzigster Auftritt
Die drei Knaben fahren herunter.
Die drei Knaben fahren herunter.
N° 21 Finale
Finale
Die drei Knaben
Die drei Knaben
    Bald prangt, den Morgen zu verkünden,
    Bald prangt, den Morgen zu verkünden,
die Sonn auf goldner Bahn –
die Sonn auf goldner Bahn –
bald soll der Aberglaube schwinden,
bald soll der finstre Irrwahn schwinden,
bald siegt der weise Mann! –
bald siegt der weise Mann. –
O holde Ruhe, steig hernieder,
O holde Ruhe, steig hernieder,
kehr in der Menschen Herzen wieder,
kehr in der Menschen Herzen wieder;
dann ist die Erd ein Himmelreich
dann ist die Erd ein Himmelreich
und Sterbliche den Göttern gleich. –
und Sterbliche den Göttern gleich. –
Erster Knabe
Erster Knabe
Doch seht, Verzweiflung quält Paminen! –
Doch seht, Verzweiflung quält Paminen!
Zweiter Knabe, Dritter Knabe
Zweiter Knabe, Dritter Knabe
Wo ist sie denn?
Wo ist sie denn?
Erster Knabe
Erster Knabe
Sie ist von Sinnen!
Sie ist von Sinnen!
Die drei Knaben
Zweiter Knabe, Dritter Knabe
Sie quält verschmähter Liebe Leiden,
Sie quält verschmähter Liebe Leiden.
lasst uns der Armen Trost bereiten! –
Lasst uns der Armen Trost bereiten!
Fürwahr, ihr Schicksal geht uns nah,
Fürwahr, ihr Schicksal geht mir nah!
o wäre nur ihr Jüngling da! –
O wäre nur ihr Jüngling da! –
Sie kömmt, lasst uns beiseite gehn,
Sie kommt, lasst uns beiseite gehn,
damit wir, was sie mache, sehn.
damit wir, was sie mache, sehn.
(gehen beiseite)
(gehen beiseite)
Siebenundzwanzigster Auftritt
Siebenundzwanzigster Auftritt
Pamina (halb wahnwitzig mit einem Dolch in der Hand). Vorige.
Pamina (halb wahnwitzig mit einem Dolch in der Hand). Vorige.
Pamina
Pamina
(zum Dolch)
(zum Dolch)
Du also bist mein Bräutigam –
Du also bist mein Bräutigam?
durch dich vollend ich meinen Gram! –
Durch dich vollend ich meinen Gram. –
Die drei Knaben
Die drei Knaben
(beiseite)
(beiseite)
Welch dunkle Worte sprach sie da! –
Welch dunkle Worte sprach sie da?
Die Arme ist dem Wahnsinn nah!
Die Arme ist dem Wahnsinn nah.
Pamina
Pamina
Geduld! mein Trauter, ich bin dein –
Geduld, mein Trauter! ich bin dein;
bald werden wir vermählet sein! –
bald werden wir vermählet sein.
Die drei Knaben
Die drei Knaben
(beiseite)
(beiseite)
Wahnsinn tobt ihr im Gehirne –
Wahnsinn tobt ihr im Gehirne;
Selbstmord steht auf ihrer Stirne! –
Selbstmord steht auf ihrer Stirne.
(zu Pamina)
(zu Paminen)
Holdes Mädchen, sieh uns an!
Holdes Mädchen, sieh uns an!
Pamina
Pamina
Sterben will ich – weil der Mann,
Sterben will ich, weil der Mann,
den ich nimmermehr kann hassen,
den ich nimmermehr kann hassen,
seine Traute kann verlassen! –
seine Traute kann verlassen.
(auf den Dolch zeigend)
(auf den Dolch zeigend)
Dies gab meine Mutter mir – –
Dies gab meine Mutter mir.
Die drei Knaben
Die drei Knaben
Selbstmord strafet Gott an dir! –
Selbstmord strafet Gott an dir.
Pamina
Pamina
Lieber durch dies Eisen sterben,
Lieber durch dies Eisen sterben,
als durch Liebesgram verderben. –
als durch Liebesgram verderben.
Mutter! durch dich leide ich,
Mutter, durch dich leide ich,
und dein Fluch verfolget mich!
und dein Fluch verfolget mich.
Die drei Knaben
Die drei Knaben
Mädchen! willst du mit uns gehn?
Mädchen, willst du mit uns gehen?
Pamina
Pamina
Ja, des Jammers Maß ist voll!
Ja, des Jammers Maß ist voll!
Falscher Jüngling, lebe wohl!
Falscher Jüngling, lebe wohl!
Sieh, Pamina stirbt durch dich!
Sieh, Pamina stirbt durch dich;
Dieses Eisen töte mich! –
dieses Eisen töte mich.
(will sich erstechen)
(Sie holt mit der Hand aus.)
Die drei Knaben
Die drei Knaben
(halten ihr den Arm)
(halten ihr den Arm)
    Ha, Unglückliche! halt ein!
    Ha, Unglückliche! halt ein;
Sollte dies dein Jüngling sehen,
sollte dies dein Jüngling sehen,
würde er für Gram vergehen,
würde er für Gram vergehen;
denn er liebet dich allein. –
denn er liebet dich allein.
Pamina
Pamina
(erholt sich)
(erholt sich)
Was? Er fühlte Gegenliebe
Was? Er fühlte Gegenliebe
und verbarg mir seine Triebe –
und verbarg mir seine Triebe,
wandte sein Gesicht von mir?
wandte sein Gesicht von mir?
Warum sprach er nicht mit mir?
Warum sprach er nicht mit mir? –
Die drei Knaben
Die drei Knaben
Dieses müssen wir verschweigen!
Dieses müssen wir verschweigen!
Doch wir wollen dir ihn zeigen,
Doch wir wollen dir ihn zeigen,
und du wirst mit Staunen sehn,
und du wirst mit Staunen sehn,
dass er dir sein Herz geweiht
dass er dir sein Herz geweiht
und den Tod für dich nicht scheut!
und den Tod für dich nicht scheut.
Pamina und Die drei Knaben
Pamina und Die drei Knaben
Führt mich hin, ich möcht ihn sehn.|Komm, wir wollen zu ihm gehn.
Führt mich hin, ich möcht ihn sehn.|Komm, wir wollen zu ihm gehn.
Alle Vier
Alle Vier
Zwei Herzen, die von Liebe brennen,
Zwei Herzen, die von Liebe brennen,
kann Menschenohnmacht niemals trennen –
kann Menschenohnmacht niemals trennen.
verloren ist der Feinde Müh,
Verloren ist der Feinde Müh;
die Götter selbsten schützen sie.Schreibvariante in den Textwiederholungen:
sie schützen sie.
die Götter selbsten schützen sie.
(gehen ab)
(gehen ab)


Das Theater verwandelt sich in zwei große Berge; in dem einen ist ein Wasserfall, worin man Sausen und Brausen hört; der andre speit Feuer aus; jeder Berg hat ein durchbrochenes Gegitter, worin man Feuer und Wasser sieht. Da, wo das Feuer brennt, muss der Horizont hellrot sein, und wo das Wasser ist, liegt schwarzer Nebel. Die Szenen sind Felsen, jede Szene schließt sich mit einer eisernen Türe.


Das Theater verwandelt sich in zwei große Berge; in dem einen ist ein Wasserfall, worin man Sausen und Brausen hört; der andre speit Feuer aus; jeder Berg hat ein durchbrochenes Gegitter, worin man Feuer und Wasser sieht. Da, wo das Feuer brennt, muss der Horizont hellrot sein, und wo das Wasser ist, liegt schwarzer Nebel. Die Szenen sind Felsen, jede Szene schließt sich mit einer eisernen Türe.
Achtundzwanzigster Auftritt
Achtundzwanzigster Auftritt
Tamino ist leicht angezogen ohne Sandalien. Zwei schwarz geharnischte Männer führen Tamino herein. Auf ihren Helmen brennt Feuer, sie lesen ihm die transparente Schrift vor, welche auf einer Pyramide geschrieben steht. Diese Pyramide steht in der Mitte ganz in der Höhe, nahe am Gegitter.
Tamino ist leicht angezogen ohne Sandalien. Zwei schwarz geharnischte Männer führen Tamino herein. Auf ihren Helmen brennt Feuer, sie lesen ihm die transparente Schrift vor, welche auf einer Pyramide geschrieben steht. Diese Pyramide steht in der Mitte ganz in der Höhe, nahe am Gegitter.
Geharnischte
Geharnischte
    Der, welcher wandert diese Straße voll Beschwerden,
    Der, welcher wandert diese Straße voll Beschwerden,
wird rein durch Feuer, Wasser, Luft und Erden.
wird rein durch Feuer, Wasser, Luft und Erden;
Wenn er des Todes Schrecken überwinden kann,
wenn er des Todes Schrecken überwinden kann,
schwingt er sich aus der Erde himmelan!
schwingt er sich aus der Erde himmelan. –
Erleuchtet wird er dann im Stande sein,
Erleuchtet wird er dann im Stande sein,
sich den Mysterien der Isis ganz zu weihn. –
sich den Mysterien der Isis ganz zu weihn.
Tamino
Tamino
Mich schreckt kein Tod, als Mann zu handeln,
Mich schreckt kein Tod, als Mann zu handeln,
den Weg der Tugend fortzuwandeln! –
den Weg der Tugend fortzuwandeln.
Schließt mir des Schreckens Pforten auf –
Schließt mir des Schreckens Pforten auf!
ich wage froh den kühnen Lauf. –
ich wage froh den kühnen Lauf. –Da der Vers im Rahmen des Reimschemas aus Paarreimen metrisch erforderlich ist, dürfte sein Fehlen im Libretto-Erstdruck Wien 1791 durch einen Druckfehler entstanden sein.
Vgl. dazu Gernot Gruber, „Vorwort“ zu Die Zauberflöte (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/19), Kassel 1970, S. XIV.
(will gehen)
Pamina
Pamina
(von innen)
(von innen)
Tamino, halt! ich muss dich sehn!
Tamino, halt, ich muss dich sehn.
Tamino
Tamino, Geharnischte
    Was hör ich? Paminens Stimme? –
    Was höre ich, Paminens Stimme?
Geharnischte
Ja, ja, das ist Paminens Stimme! –
Ja, ja, das ist Paminens Stimme!
Tamino, Geharnischte
Wohl mir|dir, nun kann sie mit mir|dir gehn!
Wohl mir|dir, nun kann sie mit mir|dir gehn.
Nun trennet uns|euch kein Schicksal mehr,
Nun trennet uns|euch kein Schicksal mehr,
wenn auch der Tod beschieden wär.
wenn auch der Tod beschieden wär.
Tamino
Tamino
Ist mir erlaubt, mit ihr zu sprechen? –
Ist mir erlaubt, mit ihr zu sprechen?
Geharnischte
Geharnischte
Es ist erlaubt, mit ihr zu sprechen!
Dir sei erlaubt, mit ihr zu sprechen.
Tamino, Geharnischte
Tamino, Geharnischte
Welch Glück, wenn wir uns|euch wiedersehn,
Welch Glück, wenn wir uns|euch wiedersehn,
froh Hand in Hand in Tempel gehn.
froh Hand in Hand in Tempel gehn.
Ein Weib, das Nacht und Tod nicht scheut,
Ein Weib, das Nacht und Tod nicht scheut,
ist würdig und wird eingeweiht.
ist würdig und wird eingeweiht.
(Die Türe wird aufgemacht. Pamina und Tamino umarmen sich.)
(Die Türe wird aufgemacht; Tamino, Pamina umarmen sich.)
(Pause)
Pamina
Pamina
    Tamino mein! o welch ein Glück!
    Tamino mein! o welch ein Glück!
Tamino
Tamino
Pamina mein! o welch ein Glück!
Pamina mein! o welch ein Glück!
Tamino
Hier sind die Schreckenspforten,
Hier sind die Schreckenspforten,
die Not und Tod mir dräun.
die Not und Tod mir dräun.
Pamina
Pamina
Ich werde allerorten
Ich werde allerorten
an deiner Seite sein. –
an deiner Seite sein.
Ich selbsten führe dich –
Ich selbsten führe dich;
die Liebe leite mich! –
die Liebe leite mich!
(nimmt ihn bei der Hand)
(nimmt ihn bei der Hand)
Sie mag den Weg mit Rosen streun,
Sie mag den Weg mit Rosen streun,
weil Rosen stets bei Dornen sei'n.
weil Rosen stets bei Dornen sei'n.
Spiel du die Zauberflöte an,
Spiel du die Zauberflöte an,
sie schütze uns auf unsrer Bahn.
sie schütze uns auf unsrer Bahn:
Es schnitt in einer Zauberstunde
Es schnitt in einer Zauberstunde
mein Vater sie aus tiefstem Grunde
mein Vater sie aus tiefstem Grunde
der tausendjähr'gen Eiche aus
der tausendjähr'gen Eiche aus
bei Blitz und Donner – Sturm und Braus. –
bei Blitz und Donner, Sturm und Braus.
Tamino, Pamina
Nun komm und spiel die Flöte an!
Nun komm, ich|und spiel die Flöte an.
Sie leite uns auf grauser Bahn.
Tamino, Pamina, Die Geharnischten
Tamino, Pamina, Die Geharnischten
Sie leitet uns|euch auf grauser Bahn.
Wir wandeln|Ihr wandelt durch des Tones Macht
Wir wandeln|Ihr wandelt durch des Tones Macht
froh durch des Todes düstre Nacht.
froh durch des Todes düstre Nacht.
(Die Türen werden nach ihnen zugeschlagen. Man sieht Tamino und Pamina wandern. Man hört Feuergeprassel und Windegeheul, manchmal den Ton eines dumpfen Donners und Wassergeräusch. Tamino bläst seine Flöte; gedämpfte Pauken akkompagnieren manchmal darunter. Sobald sie vom Feuer herauskommen, umarmen sie sich und bleiben in der Mitte.)
(Die Türen werden nach ihnen zugeschlagen. Man sieht Tamino und Pamina wandern. Man hört Feuergeprassel und Windegeheul, manchmal den Ton eines dumpfen Donners und Wassergeräusch. Tamino bläst seine Flöte; gedämpfte Pauken akkompagnieren manchmal darunter. Sobald sie vom Feuer herauskommen, umarmen sie sich und bleiben in der Mitte.)
Marsch
Tamino, Pamina
Pamina
    Wir wandelten durch Feuergluten,
    Wir wandelten durch Feuergluten,
bekämpften mutig die Gefahr.
bekämpften mutig die Gefahr.
(Pamina zu Tamino)
(zu Tamino)
Dein Ton sei Schutz in Wasserfluten,
Dein Ton sei Schutz in Wasserfluten,
so wie er es im Feuer war.
so wie er es im Feuer war.
(Tamino bläst; man sieht sie hinuntersteigen und nach einiger Zeit wieder heraufkommen. Sogleich öffnet sich eine Türe; man sieht einen Eingang in einen Tempel, welcher hell beleuchtet ist. Eine feierliche Stille. Dieser Anblick muss den vollkommensten Glanz darstellen.)
(Tamino bläst; man sieht sie hinuntersteigen und nach einiger Zeit wieder heraufkommen. Sogleich öffnet sich eine Türe; man sieht einen Eingang in einen Tempel, welcher hell beleuchtet ist. Eine feierliche Stille. Dieser Anblick muss den vollkommensten Glanz darstellen.)
Marsch
Tamino, Pamina
Tamino, Pamina
Ihr Götter, welch ein Augenblick!
Ihr Götter, welch ein Augenblick!
Gewähret ist uns Isis' Glück!
Gewähret ist uns Isis' Glück.
(Sogleich fällt der Chor unter Trompeten und Pauken ein.)
(Sogleich fällt der Chor unter Trompeten und Pauken ein.)
Chor
Chor
    Triumph, Triumph, du edles Paar,
    Triumph, Triumph! du edles Paar!
besieget hast du die Gefahr!
Besieget hast du die Gefahr!
Der Isis Weihe ist nun dein!
Der Isis Weihe ist nun dein!
Kommt, tretet in den Tempel ein!
Kommt, tretet in den Tempel ein!
(alle ab)
(alle ab)


Das Theater verwandelt sich wieder in vorigen Garten.


Das Theater verwandelt sich wieder in vorigen Garten.
Neunundzwanzigster Auftritt
Neunundzwanzigster Auftritt
Papageno, später die drei Knaben und Papagena.
Papageno, später die drei Knaben und das Weib.
Papageno
Papageno
(pfeift)
(ruft mit seinem Pfeifchen)
    Papagena! Papagena! Papagena!
    Papagena! Papagena! Papagena!
(pfeift)
Weibchen! Täubchen! Meine Schöne! –
Weibchen! Täubchen! meine Schöne!
Vergebens! ach! sie ist verloren!
Vergebens! ach, sie ist verloren!
Ich bin zum Unglück schon geboren! –
Ich bin zum Unglück schon geboren.
Ich plauderte und das war schlecht,
Ich plauderte – und das war schlecht,
und drum geschieht es mir schon recht! –Variante in den Wiederholungen:
drum geschieht es mir schon recht! –
darum geschieht es mir schon recht.
Seit ich gekostet diesen Wein –
Seit ich gekostet diesen Wein –
seit ich das schöne Weibchen sah,
seit ich das schöne Weibchen sah –
so brennt's im Herzenskämmerlein,
so brennt's im Herzenskämmerlein,
so zwicket's hier, so zwicket's da!
so zwickt es hier, so zwickt es da.
Papagena! Herzensweibchen!
Papagena! Herzenstäubchen!
Papagena! liebes Täubchen!
Papagena! liebes Weibchen!
's ist umsonst! Es ist vergebens!
's ist umsonst! Es ist vergebens!
Müde bin ich meines Lebens!
Müde bin ich meines Lebens!
Sterben macht der Lieb ein End,
Sterben macht der Lieb ein End,
wenn's im Herzen noch so brennt.
wenn's im Herzen noch so brennt.
(nimmt einen Strick von seiner Mitte)
(nimmt einen Strick von seiner Mitte)
Diesen Baum da will ich zieren,
Diesen Baum da will ich zieren,
mir an ihm den Hals zuschnüren,
mir an ihm den Hals zuschnüren,
weil das Leben mir missfällt.
weil das Leben mir missfällt.
Gute Nacht, du schwarze Welt! –
Gute Nacht, du schwarze Welt!
Weil du böse an mir handelst,
Weil du böse an mir handelst,
mir kein schönes Kind zubandelst,
mir kein schönes Kind zubandelst,
so ist's aus, so sterbe ich,
so ist's aus, so sterbe ich:
schöne Mädchen, denkt an mich! –
Schöne Mädchen, denkt an mich.
Will sich eine um mich Armen,
Will sich eine um mich Armen,
eh ich hänge, noch erbarmen –
eh ich hänge, noch erbarmen,
wohl, so lass ich's diesmal sein!
wohl, so lass ich's diesmal sein!
Rufet nur Ja oder Nein! –
Rufet nur – Ja oder Nein! –
Keine hört mich!
Keine hört mich; alles stille!
(sieht sich um)
(sieht sich um)
Alles stille!Variante in den Textwiederholungen:
Stille, stille, stille!
Also ist es euer Wille!
Also ist es euer Wille?
Papageno, frisch hinauf,
Papageno, frisch hinauf!
ende deinen Lebenslauf.
Ende deinen Lebenslauf.
(sieht sich um)
(sieht sich um)
Nun! ich warte noch! Es sei –Schreibvariante in den Textwiederholungen:
Ich warte noch! Nun – es sei –
Nun, ich warte noch; es sei!
bis man zählet: Eins, zwei, drei!
bis man zählet: Eins, zwei, drei!
(pfeift)
(pfeift)
Eins!
Eins!
(sieht sich um)
(sieht sich um)
(pfeift)
(pfeift)
Zwei!
Zwei!
(sieht sich um)
(sieht sich um)
Zwei ist schon vorbei!
(pfeift)
(pfeift)
Drei!
Drei!
(sieht sich um)
(sieht sich um)
Nun wohlan! es bleibt dabei!
Nun wohlan, es bleibt dabei,
Weil mich nichts zurückehält,
weil mich nichts zurückehält!
gute Nacht, du falsche Welt!
Gute Nacht, du falsche Welt!
(will sich hängen)
(will sich hängen)
Die drei Knaben
Die drei Knaben
(fahren herunter)
(fahren herunter)
    Halt ein! o Papageno, und sei klug!
    Halt ein, o Papageno! und sei klug.
Man lebt nur einmal, dies sei dir genug!
Man lebt nur einmal, dies sei dir genug.
Papageno
Papageno
Ihr habt gut reden, gut zu scherzen;
Ihr habt gut reden, habt gut scherzen;
doch brennt' es euch wie mich im Herzen,