Kritische Edition des vertonten Textes der Prager Fassung (Partitur Prag)   Kritische Edition des vertonten Textes der Wiener Fassung ohne Scena ultima (Partitur Wien 1)  
ATTO PRIMO
ATTO PRIMO
Giardino. Notte.
Giardino. Notte.
SCENA I
SCENA I
Leporello con ferraiuolo, che passeggia davanti la casa di Donn'Anna; poi Don Giovanni, Donn'Anna; indi Il Commendatore.In keiner direkten oder indirekten Quelle der Prager oder Wiener Fassung des Don Giovanni (Libretto-Vorlage Venedig 1787; autographe Partitur; Libretto-Drucke Wien 1787, Prag 1787 und Wien 1788; Partiturabschriften der Wiener Fassung E1, F1 und Melk II) ist die Schreibweise des Namens Donn’Anna ohne Elision („Donna Anna“) dokumentiert. Zwar wird der erste Teil des Namens in den Quellen meist in abgekürzter Form wiedergegeben: „D. Anna“, „D: Anna“, „D. A.“. Ist er vollständig angegeben, wird er jedoch ohne Ausnahme in der elidierten Form geschrieben bzw. gedruckt. So hat Mozart den Namen in der autographen Partitur (Quelle A) immer mit Elision geschrieben, unabhängig davon, ob dieser in einer Szenenanweisung (vgl. Quelle A, Faszikel 4, folio 122v, „Minuetto“), als Rollenangabe vor dem entsprechenden Notensystem (vgl. Quelle A, Faszikel 4, folio 109v, Atto primo, Scena XIX) oder im gesungenen Text (vgl. Quelle A, Faszikel 2, folio 12v, letzter Takt der zweiten Akkolade) vorkommt. Dagegen wird der Name Donna Elvira in den Quellen immer ohne Elision wiedergegeben.

Diese konsistente Schreibweise in den Quellen entspricht durchaus den Rechtschreibregeln der italienischen Sprache. Wenn der unbetonte Vokal am Ende eines Wortes auf den gleich lautenden Vokal am Anfang des folgenden Wortes trifft, wird Ersterer in der italienischen Orthographie (vor allem im Singular) in der Regel weggelassen und durch einen Apostroph ersetzt, wie es bei „Donn’Anna“ (Donna Anna) der Fall ist. Beim Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Vokale wie im Falle von Donna Elvira ist eine Elision mit Apostroph zwar immer noch möglich, dennoch weniger verbreitet.

Demzufolge wird der Name Donn’Anna in unserer Edition immer konsistent mit Elision wiedergegeben. In der NMA ist der Name hingegen immer ohne Elision („Donna Anna“) ediert.
Leporello con ferraiuolo, che passeggia davanti la casa di Donn'Anna; poi Don Giovanni, Donn'Anna; indi Il Commendatore.In keiner direkten oder indirekten Quelle der Prager oder Wiener Fassung des Don Giovanni (Libretto-Vorlage Venedig 1787; autographe Partitur; Libretto-Drucke Wien 1787, Prag 1787 und Wien 1788; Partiturabschriften der Wiener Fassung E1, F1 und Melk II) ist die Schreibweise des Namens Donn’Anna ohne Elision („Donna Anna“) dokumentiert. Zwar wird der erste Teil des Namens in den Quellen meist in abgekürzter Form wiedergegeben: „D. Anna“, „D: Anna“, „D. A.“. Ist er vollständig angegeben, wird er jedoch ohne Ausnahme in der elidierten Form geschrieben bzw. gedruckt. So hat Mozart den Namen in der autographen Partitur (Quelle A) immer mit Elision geschrieben, unabhängig davon, ob dieser in einer Szenenanweisung (vgl. Quelle A, Faszikel 4, folio 122v, „Minuetto“), als Rollenangabe vor dem entsprechenden Notensystem (vgl. Quelle A, Faszikel 4, folio 109v, Atto primo, Scena XIX) oder im gesungenen Text (vgl. Quelle A, Faszikel 2, folio 12v, letzter Takt der zweiten Akkolade) vorkommt. Dagegen wird der Name Donna Elvira in den Quellen immer ohne Elision wiedergegeben.

Diese konsistente Schreibweise in den Quellen entspricht durchaus den Rechtschreibregeln der italienischen Sprache. Wenn der unbetonte Vokal am Ende eines Wortes auf den gleich lautenden Vokal am Anfang des folgenden Wortes trifft, wird Ersterer in der italienischen Orthographie (vor allem im Singular) in der Regel weggelassen und durch einen Apostroph ersetzt, wie es bei „Donn’Anna“ (Donna Anna) der Fall ist. Beim Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Vokalen wie im Falle von Donna Elvira ist eine Elision mit Apostroph zwar immer noch möglich, dennoch weniger verbreitet.

Demzufolge wird der Name Donn’Anna in unserer Edition immer konsistent mit Elision wiedergegeben. In der NMA ist der Name hingegen immer ohne Elision („Donna Anna“) ediert.
No 1 Introduzione
No 1 Introduzione
Leporello
Leporello
    Notte e giorno faticar
    Notte e giorno faticar
per chi nulla sa gradir,
per chi nulla sa gradir,
piova e vento sopportar,
piova e vento sopportar,
mangiar male e mal dormir…
mangiar male e mal dormir…
5
Voglio far il gentiluomo
5
Voglio far il gentiluomo
e non voglio più servir.Variante in den Wiederholungen:
No, no, no, no, no, no, non voglio più servir.
e non voglio più servir.Variante in den Wiederholungen:
No, no, no, no, no, no, non voglio più servir.
    Oh che caro galantuomo!
    Oh che caro galantuomo!
Voi star dentro colla bella,
Voi star dentro colla bella,
ed io far la sentinella!…
ed io far la sentinella!…
10
Ma mi par che venga gente,
10
Ma mi par che venga gente,
non mi voglio far sentir.Varianten in den Wiederholungen:
Ah non mi voglio far sentir.
No, no, no, no, no, non mi voglio far sentir.
non mi voglio far sentir.Varianten in den Wiederholungen:
Ah non mi voglio far sentir.
No, no, no, no, no, non mi voglio far sentir.
(S'asconde.)
(S'asconde.)
Donn'AnnaIn keiner direkten oder indirekten Quelle der Prager oder Wiener Fassung des Don Giovanni (Libretto-Vorlage Venedig 1787; autographe Partitur; Libretto-Drucke Wien 1787, Prag 1787 und Wien 1788; Partiturabschriften der Wiener Fassung E1, F1 und Melk II) ist die Schreibweise des Namens Donn’Anna ohne Elision („Donna Anna“) dokumentiert. Zwar wird der erste Teil des Namens in den Quellen meist in abgekürzter Form wiedergegeben: „D. Anna“, „D: Anna“, „D. A.“. Ist er vollständig angegeben, wird er jedoch ohne Ausnahme in der elidierten Form geschrieben bzw. gedruckt. So hat Mozart den Namen in der autographen Partitur (Quelle A) immer mit Elision geschrieben, unabhängig davon, ob dieser in einer Szenenanweisung (vgl. Quelle A, Faszikel 4, folio 122v, „Minuetto“), als Rollenangabe vor dem entsprechenden Notensystem (vgl. Quelle A, Faszikel 4, folio 109v, Atto primo, Scena XIX) oder im gesungenen Text (vgl. Quelle A, Faszikel 2, folio 12v, letzter Takt der zweiten Akkolade) vorkommt. Dagegen wird der Name Donna Elvira in den Quellen immer ohne Elision wiedergegeben. Diese konsistente Schreibweise in den Quellen entspricht durchaus den Rechtschreibregeln der italienischen Sprache. Wenn der unbetonte Vokal am Ende eines Wortes auf den gleich lautenden Vokal am Anfang des folgenden Wortes trifft, wird Ersterer in der italienischen Orthographie (vor allem im Singular) in der Regel weggelassen und durch einen Apostroph ersetzt, wie es bei „Donn’Anna“ (Donna Anna) der Fall ist. Beim Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Vokalen wie im Falle von Donna Elvira ist eine Elision mit Apostroph zwar immer noch möglich, dennoch weniger verbreitet. Demzufolge wird der Name Donn’Anna in unserer Edition immer konsistent mit Elision wiedergegeben. In der NMA ist der Name hingegen immer ohne Elision („Donna Anna“) ediert.
Donn'AnnaIn keiner direkten oder indirekten Quelle der Prager oder Wiener Fassung des Don Giovanni (Libretto-Vorlage Venedig 1787; autographe Partitur; Libretto-Drucke Wien 1787, Prag 1787 und Wien 1788; Partiturabschriften der Wiener Fassung E1, F1 und Melk II) ist die Schreibweise des Namens Donn’Anna ohne Elision („Donna Anna“) dokumentiert. Zwar wird der erste Teil des Namens in den Quellen meist in abgekürzter Form wiedergegeben: „D. Anna“, „D: Anna“, „D. A.“. Ist er vollständig angegeben, wird er jedoch ohne Ausnahme in der elidierten Form geschrieben bzw. gedruckt. So hat Mozart den Namen in der autographen Partitur (Quelle A) immer mit Elision geschrieben, unabhängig davon, ob dieser in einer Szenenanweisung (vgl. Quelle A, Faszikel 4, folio 122v, „Minuetto“), als Rollenangabe vor dem entsprechenden Notensystem (vgl. Quelle A, Faszikel 4, folio 109v, Atto primo, Scena XIX) oder im gesungenen Text (vgl. Quelle A, Faszikel 2, folio 12v, letzter Takt der zweiten Akkolade) vorkommt. Dagegen wird der Name Donna Elvira in den Quellen immer ohne Elision wiedergegeben. Diese konsistente Schreibweise in den Quellen entspricht durchaus den Rechtschreibregeln der italienischen Sprache. Wenn der unbetonte Vokal am Ende eines Wortes auf den gleich lautenden Vokal am Anfang des folgenden Wortes trifft, wird Ersterer in der italienischen Orthographie (vor allem im Singular) in der Regel weggelassen und durch einen Apostroph ersetzt, wie es bei „Donn’Anna“ (Donna Anna) der Fall ist. Beim Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Vokalen wie im Falle von Donna Elvira ist eine Elision mit Apostroph zwar immer noch möglich, dennoch weniger verbreitet. Demzufolge wird der Name Donn’Anna in unserer Edition immer konsistent mit Elision wiedergegeben. In der NMA ist der Name hingegen immer ohne Elision („Donna Anna“) ediert.
(Tenendo forte pel braccio Don Giovanni, ed egli cercando sempre di celarsi.)
(Tenendo forte pel braccio Don Giovanni, ed egli cercando sempre di celarsi.)
    Non sperar, se non m'uccidi,
    Non sperar, se non m'uccidi,
ch'io ti lasci fuggir mai.
ch'io ti lasci fuggir mai.
Don Giovanni
Don Giovanni
Donna folle! indarno gridi!
Donna folle! indarno gridi!
15
Chi son io tu non saprai.Variante in den Wiederholungen:
Chi son'io tu non saprai, no.
15
Chi son io tu non saprai.Variante in den Wiederholungen:
Chi son'io tu non saprai, no.
Leporello
Leporello
Che tumulto! oh ciel, che gridi!
Che tumulto! oh ciel, che gridi!
Il padron in nuovi guai.
Il padron in nuovi guai.
Donn'Anna
Donn'Anna
Gente! servi! al traditore!…Variante in den Wiederholungen:
Gente! servi!
Gente! servi! al traditore!…Variante in den Wiederholungen:
Gente! servi!
Don Giovanni
Don Giovanni
Taci e trema al mio furore!Variante in den Wiederholungen:
Taci e trema!
Taci e trema al mio furore!Variante in den Wiederholungen:
Taci e trema!
Donn'Anna
Donn'Anna
20
Scellerato!
20
Scellerato!
Don Giovanni
Don Giovanni
Sconsigliata!
Sconsigliata!
Leporello
Leporello
Sta' a veder che il libertino
Sta' a veder che il libertino
mi farà precipitar.
mi farà precipitar.
Donn'Anna
Donn'Anna
Come furia disperata
Come furia disperata
ti saprò perseguitar.
ti saprò perseguitar.
Don Giovanni
Don Giovanni
25
Questa furia disperata
25
Questa furia disperata
mi vuol far precipitar.
mi vuol far precipitar.
(Donn'Anna sentendo il Commendatore lascia Don Giovanni ed entra in casa.)
(Donn'Anna sentendo il Commendatore lascia Don Giovanni ed entra in casa.)
Il Commendatore
Il Commendatore
    Lasciala, indegno,
    Lasciala, indegno,
battiti meco.Variante in den Wiederholungen:
Battiti.
battiti meco.Variante in den Wiederholungen:
Battiti.
Don Giovanni
Don Giovanni
Va', non mi degnoVariante in den Wiederholungen:
Va', non mi degno, no.
Va', non mi degnoVariante in den Wiederholungen:
Va', non mi degno, no.
30
di pugnar teco.
30
di pugnar teco.
Il Commendatore
Il Commendatore
Così pretendi
Così pretendi
da me fuggir?
da me fuggir?
Leporello
Leporello
(Potessi almeno
(Potessi almeno
di qua partir!Variante in den Wiederholungen:
di qua fuggir!)

In NMA wird die Variante in der Wiederholung des Verses von Leporello mit „fuggir“ statt „partir“ (T. 157–158) als ein Fehler Mozarts bei der Textunterlegung betrachtet, wonach der Komponist das letzte Wort im unmittelbar vorausgehenden Vers des Commendatore („fuggir“, T. 154–155) versehentlich in den Vers Leporellos übernommen hat (vgl. Wolfgang Plath und Wolfgang Rehm, Kritischer Bericht, Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/17, Kassel 2003, S. 89, T. 157/158). Es ist allerdings nicht ganz auszuschließen, dass der Komponist hier absichtlich Leporello das letzte Wort des Commendatore nachsagen lässt, um die Verwirrung des Dieners beim Gefecht zwischen Don Giovanni und dem Commendatore auszudrücken.
di qua partir!Variante in den Wiederholungen:
di qua fuggir!)

In NMA wird die Variante in der Wiederholung des Verses von Leporello mit „fuggir“ statt „partir“ (T. 157–158) als ein Fehler Mozarts bei der Textunterlegung betrachtet, wonach der Komponist das letzte Wort im unmittelbar vorausgehenden Vers des Commendatore („fuggir“, T. 154–155) versehentlich in den Vers Leporellos übernommen hat (vgl. Wolfgang Plath und Wolfgang Rehm, Kritischer Bericht, Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/17, Kassel 2003, S. 89, T. 157/158). Es ist allerdings nicht ganz auszuschließen, dass der Komponist hier absichtlich Leporello das letzte Wort des Commendatore nachsagen lässt, um die Verwirrung des Dieners beim Gefecht zwischen Don Giovanni und dem Commendatore auszudrücken.
Don Giovanni
Don Giovanni
(Mezza voce.)Variante in den Wiederholungen:
(Più voce.)
(Mezza voce.)Variante in den Wiederholungen:
(Più voce.)
35
Misero, attendi,Variante in den Wiederholungen:
Misero!
35
Misero, attendi,Variante in den Wiederholungen:
Misero!
se vuoi morir.
se vuoi morir.
(Combattono.)
(Combattono.)
(Don Giovanni ferisce mortalmente il Commendatore.)
(Don Giovanni ferisce mortalmente il Commendatore.)
Il Commendatore
Il Commendatore
(Mortalmente ferito.)
(Mortalmente ferito.)
    Ah soccorso!… son tradito!…
    Ah soccorso!… son tradito!…
L'assassino… m'ha ferito…
L'assassino… m'ha ferito…
e dal seno palpitante
e dal seno palpitante
40
sento l'anima partir.
40
sento l'anima partir.
(Qui il Commendatore more.)
(Qui il Commendatore more.)
Don Giovanni
Don Giovanni
(Sottovoce.)
(Sottovoce.)
    Ah già cade il sciagurato!
    Ah già cade il sciagurato!
Affannosa e agonizzante
Affannosa e agonizzante
già dal seno palpitante
già dal seno palpitante
veggo l'anima partir.
veggo l'anima partir.
Leporello
Leporello
(Sottovoce.)
(Sottovoce.)
45
    Qual misfatto! qual eccesso!
45
    Qual misfatto! qual eccesso!
Entro il sen dallo spavento
Entro il sen dallo spavento
palpitar il cor mi sento;
palpitar il cor mi sento;
io non so che far, che dir.
io non so che far, che dir.
SCENA II
SCENA II
Don Giovanni, Leporello.
Don Giovanni, Leporello.
Recitativo
Recitativo
Don Giovanni
Don Giovanni
(Sottovoce sempre.)
(Sottovoce sempre.)
Leporello, ove sei?
Leporello, ove sei?
Leporello
Leporello
(Sottovoce sempre.)
(Sottovoce sempre.)
50
Son qui, per mia disgrazia; e voi?
50
Son qui, per mia disgrazia; e voi?
Don Giovanni
Don Giovanni
Son qui.
Son qui.
Leporello
Leporello
Chi è morto: voi o il vecchio?
Chi è morto: voi o il vecchio?
Don Giovanni
Don Giovanni
Che domanda da bestia! il vecchio.
Che domanda da bestia! il vecchio.
Leporello
Leporello
Bravo:
Bravo:
due imprese leggiadre!
due imprese leggiadre!
Sforzar la figlia ed ammazzar il padre.
Sforzar la figlia ed ammazzar il padre.
Don Giovanni
Don Giovanni
55
L'ha voluto, suo danno.
55
L'ha voluto, suo danno.
Leporello
Leporello
Ma Donn'Anna
Ma Donn'Anna
cosa ha voluto?
cosa ha voluto?
Don Giovanni
Don Giovanni
Taci.
Taci.
(In atto di batterlo.)
(In atto di batterlo.)
Non mi seccar, vien meco, se non vuoi
Non mi seccar, vien meco, se non vuoi
qualche cosa ancor tu!
qualche cosa ancor tu!
Leporello
Leporello
Non vuo' nulla, signor, non parlo più.
Non vuo' nulla, signor, non parlo più.
(Partono.)
(Partono.)
SCENA III
SCENA III
Don Ottavio, Donn'Anna con servi che portano diversi lumi.
Don Ottavio, Donn'Anna con servi che portano diversi lumi.
Recitativo
Recitativo
Donn'Anna
Donn'Anna
(Con risolutezza.)
(Con risolutezza.)
60
Ah del padre in periglio
60
Ah del padre in periglio
in soccorso voliam.
in soccorso voliam.
Don Ottavio
Don Ottavio
(Con ferro ignudo in mano.)
(Con ferro ignudo in mano.)
Tutto il mio sangue
Tutto il mio sangue
verserò se bisogna.
verserò se bisogna.
Ma dov'è il scellerato?
Ma dov'è il scellerato?
Donn'Anna
Donn'Anna
In questo loco…
In questo loco…
(Vede il cadavere.)
(Vede il cadavere.)
No 2 Recitativo strumentatoNMA: Recitativo accompagnato e Duetto
No 2 Recitativo strumentatoNMA: Recitativo accompagnato e Duetto
Recitativo strumentatoNMA: Recitativo accompagnato
Recitativo strumentatoNMA: Recitativo accompagnato
Donn'Anna
Donn'Anna
Ma qual mai s'offre, oh dèi,
Ma qual mai s'offre, oh dèi,
65
spettacolo funesto agli occhi miei!
65
spettacolo funesto agli occhi miei!
Il padre… padre mio… mio caro padre…
Il padre… padre mio… mio caro padre…
Don Ottavio
Don Ottavio
Signore…
Signore…
Donn'Anna
Donn'Anna
Ah l'assassino
Ah l'assassino
mel trucidò. Quel sangue…
mel trucidò. Quel sangue…
quella piaga… quel volto…
quella piaga… quel volto…
70
tinto e coperto dei color di morte…
70
tinto e coperto dei color di morte…
Ei non respira più… fredde ha le membra…
Ei non respira più… fredde ha le membra…
Padre mio… caro padre… padre amato… io manco… io moro…
Padre mio… caro padre… padre amato… io manco… io moro…
Don Ottavio
Don Ottavio
Ah soccorrete, amici, il mio tesoro.
Ah soccorrete, amici, il mio tesoro.
Cercatemi, recatemi…
Cercatemi, recatemi…
75
qualche odor… qualche spirto… ah non tardate…
75
qualche odor… qualche spirto… ah non tardate…
Donn'Anna… sposa… amica…  il duolo estremo
Donn'Anna… sposa… amica…  il duolo estremo
la meschinella uccide…
la meschinella uccide…
Donn'Anna
Donn'Anna
Ahi…
Ahi…
Don Ottavio
Don Ottavio
Già rinviene…
Già rinviene…
Datele nuovi aiuti…
Datele nuovi aiuti…
Donn'Anna
Donn'Anna
Padre mio…
Padre mio…
Don Ottavio
Don Ottavio
Celate, allontanate agli occhi suoi
Celate, allontanate agli occhi suoi
80
quell'oggetto d'orrore.
80
quell'oggetto d'orrore.
Anima mia… consolati… fa' core…
Anima mia… consolati… fa' core…
Duetto
Duetto
Donn'Anna
Donn'Anna
(Disperatamente.)
(Disperatamente.)
    Fuggi, crudele, fuggi:
    Fuggi, crudele, fuggi:
lascia ch'io mora anchi'io,
lascia ch'io mora anchi'io,
ora ch'è morto, oh dio,
ora ch'è morto, oh dio,
85
chi a me la vita diè.
85
chi a me la vita diè.
Don Ottavio
Don Ottavio
    Senti, cor mio, deh senti,
    Senti, cor mio, deh senti,
guardami un solo istante,
guardami un solo istante,
ti parla il caro amante
ti parla il caro amante
che vive sol per te.
che vive sol per te.
Donn'Anna
Donn'Anna
90
    Tu sei… perdon… mio bene…
90
    Tu sei… perdon… mio bene…
l'affanno mio, le pene…
l'affanno mio, le pene…
Ah il padre mio dov'è?Variante in den Wiederholungen:
Ah… il padre… il padre mio dov'è?
Ah il padre mio dov'è?Variante in den Wiederholungen:
Ah… il padre… il padre mio dov'è?
Don Ottavio
Don Ottavio
    Il padre… Lascia, o cara,
    Il padre… Lascia, o cara,
la rimembranza amara…
la rimembranza amara…
95
hai sposo e padre in me.
95
hai sposo e padre in me.
Donn'Anna
Donn'Anna
    Ah! vendicar, se il puoi,
    Ah! vendicar, se il puoi,
giura quel sangue ognor.Variante in den Wiederholungen:
Vendicar
quel sangue giura!
giura quel sangue ognor.Variante in den Wiederholungen:
Vendicar
quel sangue giura!
Don Ottavio
Don Ottavio
Lo giuro agl'occhi tuoi,
Lo giuro agl'occhi tuoi,
lo giuro al nostro amor.Varianten in den Wiederholungen:

Lo giuro! Agl'occhi tuoi,
al nostro amor.

Lo giuro… lo giuro…
lo giuro al nostro amor.Varianten in den Wiederholungen:

Lo giuro! Agl'occhi tuoi,
al nostro amor.

Lo giuro… lo giuro…
a due
a due
100
    Che giuramento, oh dèi!
100
    Che giuramento, oh dèi!
Che barbaro momento!Variante in den Wiederholungen:
Che barbaro tormento!

In NMA wird die Variante in der Wiederholung des Verses mit „tormento“ statt „momento“ (T. 174–175) als ein Fehler Mozarts bei der Textunterlegung betrachtet, wonach der Komponist das ursprüngliche Wort des Verses aus der Textvorlage des Librettos („momento“, T. 140–141) bei der Wiederholung des Verses irrtümlich verwechselt habe (vgl. Wolfgang Plath und Wolfgang Rehm, Kritischer Bericht, Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/17, Kassel 2003, S. 94, T. 174/175). Die Variante könnte allerdings auch absichtlich vom Komponisten eingeführt worden sein, um auch sprachlich eine Spannungssteigerung von „barbaro momento“ (T. 140–141: „grausamer Augenblick“) zu „barbaro tormento“ (T. 174–175: „grausame Qual“) zu erzielen, die der Klimax in der Harmonik (vom Dominantseptakkord ohne Grundton in T. 141 zum Dominantseptakkord mit Grundton in T. 175) und in der Orchestrierung (vom sfp der Streicherbegleitung über den natürlichen Akzent von „moménto“ in T. 141 zum sfp des Tuttis über den natürlichen Akzent von „torménto“ in T. 175) entspricht. Das Wort „tormento“ bewirkt nicht nur eine semantische Verschärfung bei der harmonischen und orchestralen Steigerung in T. 174–175, sondern es reimt sich auch mit dem Wort „momento“ in T. 140–141.
Che barbaro momento!Variante in den Wiederholungen:
Che barbaro tormento!

In NMA wird die Variante in der Wiederholung des Verses mit „tormento“ statt „momento“ (T. 174–175) als ein Fehler Mozarts bei der Textunterlegung betrachtet, wonach der Komponist das ursprüngliche Wort des Verses aus der Textvorlage des Librettos („momento“, T. 140–141) bei der Wiederholung des Verses irrtümlich verwechselt habe (vgl. Wolfgang Plath und Wolfgang Rehm, Kritischer Bericht, Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/17, Kassel 2003, S. 94, T. 174/175). Die Variante könnte allerdings auch absichtlich vom Komponisten eingeführt worden sein, um auch sprachlich eine Spannungssteigerung von „barbaro momento“ (T. 140–141: „grausamer Augenblick“) zu „barbaro tormento“ (T. 174–175: „grausame Qual“) zu erzielen, die der Klimax in der Harmonik (vom Dominantseptakkord ohne Grundton in T. 141 zum Dominantseptakkord mit Grundton in T. 175) und in der Orchestrierung (vom sfp der Streicherbegleitung über den natürlichen Akzent von „moménto“ in T. 141 zum sfp des Tuttis über den natürlichen Akzent von „torménto“ in T. 175) entspricht. Das Wort „tormento“ bewirkt nicht nur eine semantische Verschärfung bei der harmonischen und orchestralen Steigerung in T. 174–175, sondern es reimt sich auch mit dem Wort „momento“ in T. 140–141.
Fra cento affetti e cento
Fra cento affetti e cento
vammi ondeggiando il cor.
vammi ondeggiando il cor.
(Partono.)
(Partono.)


Notte. Strada.Variante nach dem Libretto-Druck Prag 1787:
Alba chiara. Strada.
Die Tageszeitangaben für Scena IV und Scena V sind in den Quellen in vier Varianten überliefert.

Variante 1 (Libretto-Druck Wien 1787: Morgendämmerung zu Beginn der Scena V)


Im noch unvollständigen Libretto-Druck Wien 1787 (Quelle W1) war der Anbruch der Morgendämmerung erst am Anfang der Scena V (Aria der Donna Elvira „Ah chi mi dice mai“) vorgesehen: Zu Beginn der Scena IV (Recitativo secco) ist in dieser Quelle keine Tageszeit angegeben, sodass zu diesem Zeitpunkt noch die Zeitangabe „Notte“ („Nacht“) vom Beginn des Atto primo gilt; im Laufe der Scena IV deutet Leporello im Vers 123 dann auf die nahende Morgendämmerung hin („essendo verso l’alba“ / „da die Morgendämmerung naht“); schließlich wird in der szenischen Angabe zu Beginn der Scena V der Anbruch des Tages angekündigt: „L’alba incomincia, e a poco a poco si fa giorno.“ („Die Morgendämmerung setzt an, und allmählich bricht der Tag an.“).

Variante 2 (Erste Fassung der autographen Partitur: keine Angabe der Morgendämmerung)
In der autographen Partitur (Quelle A) hat Mozart zunächst keine Angabe zum Anbruch der Morgendämmerung gemacht: Zu Beginn der Scena IV wiederholt er die Angabe am Anfang des Atto primo: „Notte“ („Nacht“, vgl. Quelle A, Faszikel 2, folio 26r); im Vers 123 deutet er mit dem Ausdruck „essendo così tardi“ darauf hin, dass es inzwischen späte Nacht geworden ist. Möglicherweise erschien ihm die ursprüngliche Angabe der nahenden Morgendämmerung im Vers 123 des Libretto-Entwurfs „essendo verso l’alba“ (Variante 1 in Quelle W1) als widersprüchlich zur Tageszeitangabe zu Beginn der Scena IV, wonach es immer noch Nacht war (vgl. dazu Giovanna Gronda, Il Don Giovanni, Turin 1995, S. XVII). Zu Beginn der Scena V und der folgenden Szenen werden allerdings im Autograph keine weiteren Tageszeitangaben gemacht, sodass in dieser ersten Fassung der autographen Partitur der Zeitpunkt, an dem die Morgendämmerung anbricht, unklar bleibt.

Variante 3 (Zweite Fassung der autographen Partitur: Morgendämmerung während der Scena IV)
In der autographen Partitur (Quelle A) wurde später Leporellos Gesangstext „così tardi“ (Variante 2) im Vers 123 in der Scena IV von fremder Hand gestrichen und oberhalb des Systems durch „l’alba chiara“ („helle Morgendämmerung“) ersetzt (vgl. Quelle A, Faszikel 2, folio 26v), allerdings weder eine Änderung der Tageszeitangabe „Notte“ („Nacht“) zu Beginn der Scena IV vorgenommen, noch eine Angabe zur Tageszeit zu Beginn der Scena V ergänzt. Laut dieser Variante letzter Hand in der autographen Partitur ist somit zu Beginn der Scena IV noch (späte) Nacht, und die Morgendämmerung bricht dann im Laufe dieser Szene an, da im Vers 123 Leporello mit dem Ausdruck „essendo l’alba chiara“ („da es helle Morgendämmerung ist“) bereits den Anbruch des Tages erwähnt. Diese Variante mit den Angaben „Notte“ zu Beginn der Scena IV und „essendo l’alba chiara“ im Vers 123 (bzw. ohne Tageszeitangaben in Scena V) ist später in die Partiturabschriften der Wiener Fassung 1788 eingegangen, und zwar sowohl in die Referenzpartituren der Wiener Fassung F1 und Melk II als auch in die Aufführungspartitur E1. Die ursprüngliche Lesart der Quelle B1 – der Partiturabschrift, die in der Überlieferungskette dem Autograph am nächsten liegt und wohl in direkter Verbindung mit der Uraufführung der Oper in Prag 1787 steht – lässt sich nicht mehr eruieren, da hier das Recitativo secco der Scena IV im Zusammenhang mit einer späteren Aufführung der Oper im 19. Jahrhundert herausgenommen und durch ein Accompagnato ersetzt worden ist (vgl. Wolfgang Plath und Wolfgang Rehm, Kritischer Bericht, Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/17, Kassel 2003, S. 34). Da Quelle B1 aber (evtl. mittels einer Zwischenquelle) als Vorlage sowohl für Quelle E1 als auch für die Quellen F1 und Melk II diente (vgl. Ian Woodfield, The Vienna Don Giovanni, Woodbridge 2010, S. 31), ist anzunehmen, dass auch diese Partiturabschrift die Variante letzter Hand der autographen Partitur übernommen hat. Somit dürfte der Vers 123 sowohl bei der Prager Uraufführung am 29. Oktober 1787 als auch bei der Wiener Erstaufführung am 7. Mai 1788 am wahrscheinlichsten in der endgültigen Version der autographen Partitur („essendo l’alba chiara“) erklungen sein. Weitere Partiturabschriften der Prager Fassung (Quelle C1 und Quelle D1) überliefern ebenfalls den Vers 123 in dieser Variante (allerdings fehlt in diesen beiden Quellen eine Tageszeitangabe zu Beginn der Scena IV).

Variante 4 (Libretto-Drucke Prag 1787 und Wien 1788: Morgendämmerung zu Beginn der Scena IV)
In den Libretto-Drucken für die Prager Uraufführung am 29. Oktober 1787 (Quelle P) und für die Wiener Erstaufführung am 7. Mai 1788 (Quelle W2) wurde schließlich der Anbruch der Morgendämmerung eindeutig auf den Beginn der Scena IV vorverlegt. In beiden Libretto-Drucken ist die Anweisung der autographen Partitur „Notte“ („Nacht“) zu Beginn der Scena IV durch „Alba chiara“ („Helle Morgendämmerung“) ersetzt worden; im Vers 123 bleibt dann der Ausdruck „essendo l’alba chiara“ („da es helle Morgendämmerung ist“) wie in der endgültigen Fassung der autographen Partitur. Ebenfalls wie in der autographen Partitur wird keine Tageszeitangabe zu Beginn der Scena V gemacht, da der Anbruch der Morgendämmerung bereits in Scena IV angegeben ist.

Chronologische Reihenfolge
Eine Rekonstruktion der chronologischen Reihenfolge der vier Varianten legt die Vermutung nahe, dass der Anbruch der Morgendämmerung allmählich von der Scena V (Aria der Donna Elvira „Ah chi mi dice mai“) in die Scena IV (Recitativo secco) vorverlegt wurde. In Da Pontes Libretto-Entwurf, wie er im noch unvollständigen Libretto-Druck Wien 1787 (Quelle W1) dokumentiert ist, war der Anbruch der Morgendämmerung zunächst erst zu Beginn der geschlossenen Nummer in Scena V vorgesehen (Variante 1), sodass die ganze Scena IV noch in der Nacht spielte. Möglicherweise um diese Tageszeitangabe weiter zu präzisieren, hat Mozart in seiner autographen Partitur am Anfang der Scena IV die Angabe „Notte“ („Nacht“) aus dem Beginn des Atto primo wiederholt und im Vers 123 des Rezitativs die ursprüngliche Angabe des Libretto-Drucks Wien 1787 „verso l’alba“ („nahende Morgendämmerung“) durch „così tardi“ („so spät“) ersetzt (Variante 2). Dass er dann in der folgenden Aria der Donna Elvira in Scena V seiner autographen Partitur keinen Anbruch der Morgendämmerung wie in Quelle W1 notiert hat, soll nicht weiter verwundern. Anders als bei Rezitativen, wo er Szenenanweisungen zu Ort, Zeit und vor allem Personen aus dem Libretto in Kurzform gelegentlich vermerkte, hat Mozart diese szenischen Angaben am Anfang von geschlossenen Nummern, die er übrigens nicht selten unabhängig von den dazugehörigen Recitativi secchi vertonte, in der Regel ausgelassen. Wohl möglich, dass er auch am Anfang der Scena V, als er die Arie der Donna Elvira in seiner autographen Partitur niederschrieb, die Angabe der Morgendämmerung aus der Textvorlage des Librettos aus Gewohnheit nicht notiert hat. Man merke auch, dass in der Lagenordnung der autographen Partitur eine klare Zäsur zwischen Recitativo secco der Scena IV (im letzten Blatt der letzten Lage des vorausgehenden Duettos von Donn’Anna und Don Ottavio „Fuggi, crudele, fuggi“) und der Aria der Scena V (in einer neuen Lage) besteht (vgl. Wolfgang Plath und Wolfgang Rehm, Kritischer Bericht, Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/17, Kassel 2003, S. 20). Zu einem späteren Zeitpunkt, wohl vor dem Druck des Librettos Prag 1787 für die Uraufführung der Oper (Quelle P), wurde die Entscheidung getroffen, den Anbruch der Morgendämmerung in die Scena IV vorzuverlegen. In der autographen Partitur (Quelle A) wurde zwar Mozarts ursprünglicher Ausdruck „così tardi“ („so spät“) im Vers 123 des Recitativo secco von fremder Hand entsprechend zu „l’alba chiara“ („helle Dämmerung“) geändert, aber die Angabe „Notte“ („Nacht“) zu Beginn der Scena IV belassen, sodass die Morgendämmerung, zumindest nach dem Wortlaut dieser Quelle, nicht gleich zu Beginn, sondern erst während dieser Szene anbricht (Variante 3). Diese Variante ging dann in die Partiturabschriften ein, die direkt oder indirekt in Verbindung mit der Prager Uraufführung 1787 und der Wiener Erstaufführung 1788 standen (Quellen E1, F1 und Melk II sowie wohl auch Quelle B1). Im Libretto-Druck Prag 1787 (Quelle P) wurde schließlich der Anbruch der Morgendämmerung eindeutig am Anfang der Scena IV festgelegt, indem auch in der Szenenanweisung zu Beginn dieser Szene die gleiche Zeitangabe „Alba chiara“ („Helle Morgendämmerung“) wie im Vers 123 („essendo l’alba chiara“) gedruckt wurde (Variante 4). Diese letzte Variante ist dann auch in das Libretto eingegangen, das für die Wiener Erstaufführung 1788 gedruckt wurde (Quelle W2).

Autorschaft und Grund
Wer die Entscheidung traf, den Anbruch der Morgendämmerung vorzuverlegen, bleibt ebenso offen wie die Gründe für diese Änderung der Tageszeitangabe. Fest steht, dass Da Ponte und Mozart im ersten Moment einig waren, die Morgendämmerung erst in Scena V beginnen zu lassen, wie dies in der wohl auf den Entwurf des Librettisten zurückgehenden Variante des Libretto-Drucks Wien 1787 (Quelle W1: Variante 1) und in der ersten Fassung der autographen Partitur (Quelle A: Variante 2) belegt ist. Die Tatsache, dass die Änderung der Zeitangabe im Vers 123 der autographen Partitur (così tardi -> l’alba chiara) nicht von Mozart selbst, sondern von fremder Hand vorgenommen wurde (Quelle A: Variante 3), deutet darauf hin, dass der Komponist die Vorverlegung der Morgendämmerung nicht allein entschieden hat, auch wenn er natürlich damit einverstanden sein musste. Da die endgültige Festlegung der Morgendämmerung am Anfang der Scena IV erst im Libretto-Druck Prag 1787 (Quelle P: Variante 4) eindeutig dokumentiert ist dürfte der Librettist Da Ponte auf jeden Fall eine prominente Rolle bei der Entscheidung gespielt haben, den Anbruch des Tages vorzuverlegen.
Über die Gründe für die Vorverlegung der Morgendämmerung lässt sich nur spekulieren. Giovanna Gronda vermutet, dass der Auftritt einer ganz allein reisenden Frau in der Nacht als wenig angebracht empfunden worden ist (vgl. Giovanna Gronda, Il Don Giovanni, Turin 1995, S. XVII). Durch die Vorverlegung der Morgendämmerung hätten Da Ponte und Mozart nicht nur diesen wenig schicklichen Umstand vermieden, sondern auch Lichtverhältnisse etabliert, bei denen Don Giovanni und Leporello plausibel das Vorbeigehen einer Frau in einer gewissen Entfernung bemerken konnten, ohne sie zu erkennen.

Edition
Im Haupttext dieser Edition wird die Fassung letzter Hand der autographen Partitur (Variante 3) wiedergegeben, wonach zu Beginn der Scena IV noch Nacht ist (Tageszeitangabe in der Szenenanweisung: „Notte“) und die Morgendämmerung dann im Laufe dieser Szene anbricht (Angabe im Vers 123: „essendo l’alba chiara“). Wie erwähnt, stellt diese Variante nicht nur die Fassung letzter Hand der autographen Partitur dar, sondern sie ist auch in Aufführungspartitur und Referenzpartituren der Wiener Fassung (Quellen E1, F1 und Melk II) dokumentiert und dürfte daher wohl auch in die Partiturabschrift eingegangen sein, die in direkter Verbindung mit der Prager Uraufführung 1787 stand und später als Vorlage für die Wiener Abschriften verwendet wurde (Quelle B1). Die endgültige Fassung der Libretto-Drucke Prag 1787 und Wien 1788 mit dem Anbruch der Morgendämmerung zu Beginn der Scena IV (Variante 4) wird dennoch als mögliche Variante in dieser Fußnote ediert. Es ist nicht ganz auszuschließen, dass die fremde Hand, die in Mozarts autographer Partitur die Angabe „così tardi“ durch „l’alba chiara“ im Vers 123 ersetzt hat, eine Vorverlegung der Morgendämmerung auf den Beginn der Scena IV wie im Libretto-Druck Prag 1787 intendierte und nur aus Versehen versäumt hat, auch Mozarts Angabe „Notte“ zu Beginn der Szene (auf der anderen Seite des Blattes) durch „Alba chiara“ zu ersetzen. Darüber hinaus dürften für die Gestaltung des Bühnenbildes bei der Aufführung der Oper eher die ausführlichen Szenenanweisungen des Librettos als die spärlicheren szenischen Vermerke in der Partitur ausschlaggebend gewesen sein, sodass es durchaus möglich ist, dass sich das Bühnenbild sowohl bei der Prager Uraufführung 1787 als auch bei den Wiener Aufführungen 1788 nach den Szenenangaben der Libretti-Drucke Prag 1787 (Quelle W1) respektive Wien 1788 (Quelle P) gerichtet hat. Die Varianten im Libretto-Druck Wien 1787 (Variante 1) und in der gestrichenen Fassung der autographen Partitur (Variante 2) werden hingegen nicht in die kritische Edition des vertonten Textes übernommen, sondern, als entstehungsgeschichtlich relevante Entwürfe ohne Endgültigkeitsstatus, jeweils in der kritischen Edition des Libretto-Drucks Wien 1787 und in der diplomatischen Übertragung der autographen Partitur wiedergegeben. NMA übernimmt im Haupttext die gestrichene Fassung der autographen Partitur (Variante 2), weist aber zugleich auf die Änderung von fremder Hand in dieser Quelle (Variante 3) und auf die Fassung der Libretto-Drucke Prag 1787 und Wien 1788 (Variante 4) hin (vgl. Wolfgang Amadeus Mozart, Don Giovanni, Neue Mozart Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/17, hrsg. von Wolfgang Plath und Wolfgang Rehm, Kassel 1968, S. 62 und 63).


Notte. Strada.Variante nach dem Libretto-Druck Wien 1788:
Alba chiara. Strada.
Die Tageszeitangaben für Scena IV und Scena V sind in den Quellen in vier Varianten überliefert.

Variante 1 (Libretto-Druck Wien 1787: Morgendämmerung zu Beginn der Scena V)


Im noch unvollständigen Libretto-Druck Wien 1787 (Quelle W1) war der Anbruch der Morgendämmerung erst am Anfang der Scena V (Aria der Donna Elvira „Ah chi mi dice mai“) vorgesehen: Zu Beginn der Scena IV (Recitativo secco) ist in dieser Quelle keine Tageszeit angegeben, sodass zu diesem Zeitpunkt noch die Zeitangabe „Notte“ („Nacht“) vom Beginn des Atto primo gilt; im Laufe der Scena IV deutet Leporello im Vers 123 dann auf die nahende Morgendämmerung hin („essendo verso l’alba“ / „da die Morgendämmerung naht“); schließlich wird in der szenischen Angabe zu Beginn der Scena V der Anbruch des Tages angekündigt: „L’alba incomincia, e a poco a poco si fa giorno.“ („Die Morgendämmerung setzt an, und allmählich bricht der Tag an.“).

Variante 2 (Erste Fassung der autographen Partitur: keine Angabe der Morgendämmerung)
In der autographen Partitur (Quelle A) hat Mozart zunächst keine Angabe zum Anbruch der Morgendämmerung gemacht: Zu Beginn der Scena IV wiederholt er die Angabe am Anfang des Atto primo: „Notte“ („Nacht“, vgl. Quelle A, Faszikel 2, folio 26r); im Vers 123 deutet er mit dem Ausdruck „essendo così tardi“ darauf hin, dass es inzwischen späte Nacht geworden ist. Möglicherweise erschien ihm die ursprüngliche Angabe der nahenden Morgendämmerung im Vers 123 des Libretto-Entwurfs „essendo verso l’alba“ (Variante 1 in Quelle W1) als widersprüchlich zur Tageszeitangabe zu Beginn der Scena IV, wonach es immer noch Nacht war (vgl. dazu Giovanna Gronda, Il Don Giovanni, Turin 1995, S. XVII). Zu Beginn der Scena V und der folgenden Szenen werden allerdings im Autograph keine weiteren Tageszeitangaben gemacht, sodass in dieser ersten Fassung der autographen Partitur der Zeitpunkt, an dem die Morgendämmerung anbricht, unklar bleibt.

Variante 3 (Zweite Fassung der autographen Partitur: Morgendämmerung während der Scena IV)
In der autographen Partitur (Quelle A) wurde später Leporellos Gesangstext „così tardi“ (Variante 2) im Vers 123 in der Scena IV von fremder Hand gestrichen und oberhalb des Systems durch „l’alba chiara“ („helle Morgendämmerung“) ersetzt (vgl. Quelle A, Faszikel 2, folio 26v), allerdings weder eine Änderung der Tageszeitangabe „Notte“ („Nacht“) zu Beginn der Scena IV vorgenommen, noch eine Angabe zur Tageszeit zu Beginn der Scena V ergänzt. Laut dieser Variante letzter Hand in der autographen Partitur ist somit zu Beginn der Scena IV noch (späte) Nacht, und die Morgendämmerung bricht dann im Laufe dieser Szene an, da im Vers 123 Leporello mit dem Ausdruck „essendo l’alba chiara“ („da es helle Morgendämmerung ist“) bereits den Anbruch des Tages erwähnt. Diese Variante mit den Angaben „Notte“ zu Beginn der Scena IV und „essendo l’alba chiara“ im Vers 123 (bzw. ohne Tageszeitangaben in Scena V) ist später in die Partiturabschriften der Wiener Fassung 1788 eingegangen, und zwar sowohl in die Referenzpartituren der Wiener Fassung F1 und Melk II als auch in die Aufführungspartitur E1. Die ursprüngliche Lesart der Quelle B1 – der Partiturabschrift, die in der Überlieferungskette dem Autograph am nächsten liegt und wohl in direkter Verbindung mit der Uraufführung der Oper in Prag 1787 steht – lässt sich nicht mehr eruieren, da hier das Recitativo secco der Scena IV im Zusammenhang mit einer späteren Aufführung der Oper im 19. Jahrhundert herausgenommen und durch ein Accompagnato ersetzt worden ist (vgl. Wolfgang Plath und Wolfgang Rehm, Kritischer Bericht, Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/17, Kassel 2003, S. 34). Da Quelle B1 aber (evtl. mittels einer Zwischenquelle) als Vorlage sowohl für Quelle E1 als auch für die Quellen F1 und Melk II diente (vgl. Ian Woodfield, The Vienna Don Giovanni, Woodbridge 2010, S. 31), ist anzunehmen, dass auch diese Partiturabschrift die Variante letzter Hand der autographen Partitur übernommen hat. Somit dürfte der Vers 123 sowohl bei der Prager Uraufführung am 29. Oktober 1787 als auch bei der Wiener Erstaufführung am 7. Mai 1788 am wahrscheinlichsten in der endgültigen Version der autographen Partitur („essendo l’alba chiara“) erklungen sein. Weitere Partiturabschriften der Prager Fassung (Quelle C1 und Quelle D1) überliefern ebenfalls den Vers 123 in dieser Variante (allerdings fehlt in diesen beiden Quellen eine Tageszeitangabe zu Beginn der Scena IV).

Variante 4 (Libretto-Drucke Prag 1787 und Wien 1788: Morgendämmerung zu Beginn der Scena IV)
In den Libretto-Drucken für die Prager Uraufführung am 29. Oktober 1787 (Quelle P) und für die Wiener Erstaufführung am 7. Mai 1788 (Quelle W2) wurde schließlich der Anbruch der Morgendämmerung eindeutig auf den Beginn der Scena IV vorverlegt. In beiden Libretto-Drucken ist die Anweisung der autographen Partitur „Notte“ („Nacht“) zu Beginn der Scena IV durch „Alba chiara“ („Helle Morgendämmerung“) ersetzt worden; im Vers 123 bleibt dann der Ausdruck „essendo l’alba chiara“ („da es helle Morgendämmerung ist“) wie in der endgültigen Fassung der autographen Partitur. Ebenfalls wie in der autographen Partitur wird keine Tageszeitangabe zu Beginn der Scena V gemacht, da der Anbruch der Morgendämmerung bereits in Scena IV angegeben ist.

Chronologische Reihenfolge
Eine Rekonstruktion der chronologischen Reihenfolge der vier Varianten legt die Vermutung nahe, dass der Anbruch der Morgendämmerung allmählich von der Scena V (Aria der Donna Elvira „Ah chi mi dice mai“) in die Scena IV (Recitativo secco) vorverlegt wurde. In Da Pontes Libretto-Entwurf, wie er im noch unvollständigen Libretto-Druck Wien 1787 (Quelle W1) dokumentiert ist, war der Anbruch der Morgendämmerung zunächst erst zu Beginn der geschlossenen Nummer in Scena V vorgesehen (Variante 1), sodass die ganze Scena IV noch in der Nacht spielte. Möglicherweise um diese Tageszeitangabe weiter zu präzisieren, hat Mozart in seiner autographen Partitur am Anfang der Scena IV die Angabe „Notte“ („Nacht“) aus dem Beginn des Atto primo wiederholt und im Vers 123 des Rezitativs die ursprüngliche Angabe des Libretto-Drucks Wien 1787 „verso l’alba“ („nahende Morgendämmerung“) durch „così tardi“ („so spät“) ersetzt (Variante 2). Dass er dann in der folgenden Aria der Donna Elvira in Scena V seiner autographen Partitur keinen Anbruch der Morgendämmerung wie in Quelle W1 notiert hat, soll nicht weiter verwundern. Anders als bei Rezitativen, wo er Szenenanweisungen zu Ort, Zeit und vor allem Personen aus dem Libretto in Kurzform gelegentlich vermerkte, hat Mozart diese szenischen Angaben am Anfang von geschlossenen Nummern, die er übrigens nicht selten unabhängig von den dazugehörigen Recitativi secchi vertonte, in der Regel ausgelassen. Wohl möglich, dass er auch am Anfang der Scena V, als er die Arie der Donna Elvira in seiner autographen Partitur niederschrieb, die Angabe der Morgendämmerung aus der Textvorlage des Librettos aus Gewohnheit nicht notiert hat. Man merke auch, dass in der Lagenordnung der autographen Partitur eine klare Zäsur zwischen Recitativo secco der Scena IV (im letzten Blatt der letzten Lage des vorausgehenden Duettos von Donn’Anna und Don Ottavio „Fuggi, crudele, fuggi“) und der Aria der Scena V (in einer neuen Lage) besteht (vgl. Wolfgang Plath und Wolfgang Rehm, Kritischer Bericht, Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/17, Kassel 2003, S. 20). Zu einem späteren Zeitpunkt, wohl vor dem Druck des Librettos Prag 1787 für die Uraufführung der Oper (Quelle P), wurde die Entscheidung getroffen, den Anbruch der Morgendämmerung in die Scena IV vorzuverlegen. In der autographen Partitur (Quelle A) wurde zwar Mozarts ursprünglicher Ausdruck „così tardi“ („so spät“) im Vers 123 des Recitativo secco von fremder Hand entsprechend zu „l’alba chiara“ („helle Dämmerung“) geändert, aber die Angabe „Notte“ („Nacht“) zu Beginn der Scena IV belassen, sodass die Morgendämmerung, zumindest nach dem Wortlaut dieser Quelle, nicht gleich zu Beginn, sondern erst während dieser Szene anbricht (Variante 3). Diese Variante ging dann in die Partiturabschriften ein, die direkt oder indirekt in Verbindung mit der Prager Uraufführung 1787 und der Wiener Erstaufführung 1788 standen (Quellen E1, F1 und Melk II sowie wohl auch Quelle B1). Im Libretto-Druck Prag 1787 (Quelle P) wurde schließlich der Anbruch der Morgendämmerung eindeutig am Anfang der Scena IV festgelegt, indem auch in der Szenenanweisung zu Beginn dieser Szene die gleiche Zeitangabe „Alba chiara“ („Helle Morgendämmerung“) wie im Vers 123 („essendo l’alba chiara“) gedruckt wurde (Variante 4). Diese letzte Variante ist dann auch in das Libretto eingegangen, das für die Wiener Erstaufführung 1788 gedruckt wurde (Quelle W2).

Autorschaft und Grund
Wer die Entscheidung traf, den Anbruch der Morgendämmerung vorzuverlegen, bleibt ebenso offen wie die Gründe für diese Änderung der Tageszeitangabe. Fest steht, dass Da Ponte und Mozart im ersten Moment einig waren, die Morgendämmerung erst in Scena V beginnen zu lassen, wie dies in der wohl auf den Entwurf des Librettisten zurückgehenden Variante des Libretto-Drucks Wien 1787 (Quelle W1: Variante 1) und in der ersten Fassung der autographen Partitur (Quelle A: Variante 2) belegt ist. Die Tatsache, dass die Änderung der Zeitangabe im Vers 123 der autographen Partitur (così tardi -> l’alba chiara) nicht von Mozart selbst, sondern von fremder Hand vorgenommen wurde (Quelle A: Variante 3), deutet darauf hin, dass der Komponist die Vorverlegung der Morgendämmerung nicht allein entschieden hat, auch wenn er natürlich damit einverstanden sein musste. Da die endgültige Festlegung der Morgendämmerung am Anfang der Scena IV erst im Libretto-Druck Prag 1787 (Quelle P: Variante 4) eindeutig dokumentiert ist dürfte der Librettist Da Ponte auf jeden Fall eine prominente Rolle bei der Entscheidung gespielt haben, den Anbruch des Tages vorzuverlegen.
Über die Gründe für die Vorverlegung der Morgendämmerung lässt sich nur spekulieren. Giovanna Gronda vermutet, dass der Auftritt einer ganz allein reisenden Frau in der Nacht als wenig angebracht empfunden worden ist (vgl. Giovanna Gronda, Il Don Giovanni, Turin 1995, S. XVII). Durch die Vorverlegung der Morgendämmerung hätten Da Ponte und Mozart nicht nur diesen wenig schicklichen Umstand vermieden, sondern auch Lichtverhältnisse etabliert, bei denen Don Giovanni und Leporello plausibel das Vorbeigehen einer Frau in einer gewissen Entfernung bemerken konnten, ohne sie zu erkennen.

Edition
Im Haupttext dieser Edition wird die Fassung letzter Hand der autographen Partitur (Variante 3) wiedergegeben, wonach zu Beginn der Scena IV noch Nacht ist (Tageszeitangabe in der Szenenanweisung: „Notte“) und die Morgendämmerung dann im Laufe dieser Szene anbricht (Angabe im Vers 123: „essendo l’alba chiara“). Wie erwähnt, stellt diese Variante nicht nur die Fassung letzter Hand der autographen Partitur dar, sondern sie ist auch in Aufführungspartitur und Referenzpartituren der Wiener Fassung (Quellen E1, F1 und Melk II) dokumentiert und dürfte daher wohl auch in die Partiturabschrift eingegangen sein, die in direkter Verbindung mit der Prager Uraufführung 1787 stand und später als Vorlage für die Wiener Abschriften verwendet wurde (Quelle B1). Die endgültige Fassung der Libretto-Drucke Prag 1787 und Wien 1788 mit dem Anbruch der Morgendämmerung zu Beginn der Scena IV (Variante 4) wird dennoch als mögliche Variante in dieser Fußnote ediert. Es ist nicht ganz auszuschließen, dass die fremde Hand, die in Mozarts autographer Partitur die Angabe „così tardi“ durch „l’alba chiara“ im Vers 123 ersetzt hat, eine Vorverlegung der Morgendämmerung auf den Beginn der Scena IV wie im Libretto-Druck Prag 1787 intendierte und nur aus Versehen versäumt hat, auch Mozarts Angabe „Notte“ zu Beginn der Szene (auf der anderen Seite des Blattes) durch „Alba chiara“ zu ersetzen. Darüber hinaus dürften für die Gestaltung des Bühnenbildes bei der Aufführung der Oper eher die ausführlichen Szenenanweisungen des Librettos als die spärlicheren szenischen Vermerke in der Partitur ausschlaggebend gewesen sein, sodass es durchaus möglich ist, dass sich das Bühnenbild sowohl bei der Prager Uraufführung 1787 als auch bei den Wiener Aufführungen 1788 nach den Szenenangaben der Libretti-Drucke Prag 1787 (Quelle W1) respektive Wien 1788 (Quelle P) gerichtet hat. Die Varianten im Libretto-Druck Wien 1787 (Variante 1) und in der gestrichenen Fassung der autographen Partitur (Variante 2) werden hingegen nicht in die kritische Edition des vertonten Textes übernommen, sondern, als entstehungsgeschichtlich relevante Entwürfe ohne Endgültigkeitsstatus, jeweils in der kritischen Edition des Libretto-Drucks Wien 1787 und in der diplomatischen Übertragung der autographen Partitur wiedergegeben. NMA übernimmt im Haupttext die gestrichene Fassung der autographen Partitur (Variante 2), weist aber zugleich auf die Änderung von fremder Hand in dieser Quelle (Variante 3) und auf die Fassung der Libretto-Drucke Prag 1787 und Wien 1788 (Variante 4) hin (vgl. Wolfgang Amadeus Mozart, Don Giovanni, Neue Mozart Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/17, hrsg. von Wolfgang Plath und Wolfgang Rehm, Kassel 1968, S. 62 und 63).
SCENA IV
SCENA IV
Don Giovanni, Leporello, poi Donna Elvira in abito da viaggio.
Don Giovanni, Leporello, poi Donna Elvira in abito da viaggio.
Recitativo
Recitativo
Don Giovanni
Don Giovanni
Orsù, spicciati, presto… cosa vuoi?
Orsù, spicciati, presto… cosa vuoi?
Leporello
Leporello
105
L'affar di cui si tratta
105
L'affar di cui si tratta
è importante.
è importante.
Don Giovanni
Don Giovanni
Lo credo.
Lo credo.
Leporello
Leporello
È importantissimo.
È importantissimo.
Don Giovanni
Don Giovanni
Meglio ancora: finiscila.
Meglio ancora: finiscila.
Leporello
Leporello
Giurate
Giurate
di non andar in collera.
di non andar in collera.
Don Giovanni
Don Giovanni
Lo giuro sul mio onore,
Lo giuro sul mio onore,
110
purché non parli del Commendatore.
110
purché non parli del Commendatore.
Leporello
Leporello
Siam soli.
Siam soli.
Don Giovanni
Don Giovanni
Lo vedo.
Lo vedo.
Leporello
Leporello
Nessun ci sente.
Nessun ci sente.
Don Giovanni
Don Giovanni
Via.
Via.
Leporello
Leporello
Vi posso dire
Vi posso dire
tutto liberamente?
tutto liberamente?
Don Giovanni
Don Giovanni
Sì.
Sì.
Leporello
Leporello
115
Dunque, quando è così,
115
Dunque, quando è così,
caro signor padrone,
caro signor padrone,
la vita che menate
la vita che menate
(All'orecchio, ma forte.)
(All'orecchio, ma forte.)
è da briccone.
è da briccone.
Don Giovanni
Don Giovanni
Temerario! In tal guisa…
Temerario! In tal guisa…
Leporello
Leporello
E il giuramento!…
E il giuramento!…
Don Giovanni
Don Giovanni
Non so di giuramenti… Taci… o ch'io…
Non so di giuramenti… Taci… o ch'io…
Leporello
Leporello
120
Non parlo più, non fiato, o padron mio.
120
Non parlo più, non fiato, o padron mio.
Don Giovanni
Don Giovanni
Così saremo amici; or odi un poco,
Così saremo amici; or odi un poco,
sai tu perché son qui?
sai tu perché son qui?
Leporello
Leporello
Non ne so nulla;
Non ne so nulla;
ma essendo l'alba chiaraDie Tageszeitangaben für Scena IV und Scena V sind in den Quellen in vier Varianten überliefert.

Variante 1 (Libretto-Druck Wien 1787: Morgendämmerung zu Beginn der Scena V)


Im noch unvollständigen Libretto-Druck Wien 1787 (Quelle W1) war der Anbruch der Morgendämmerung erst am Anfang der Scena V (Aria der Donna Elvira „Ah chi mi dice mai“) vorgesehen: Zu Beginn der Scena IV (Recitativo secco) ist in dieser Quelle keine Tageszeit angegeben, sodass zu diesem Zeitpunkt noch die Zeitangabe „Notte“ („Nacht“) vom Beginn des Atto primo gilt; im Laufe der Scena IV deutet Leporello im Vers 123 dann auf die nahende Morgendämmerung hin („essendo verso l’alba“ / „da die Morgendämmerung naht“); schließlich wird in der szenischen Angabe zu Beginn der Scena V der Anbruch des Tages angekündigt: „L’alba incomincia, e a poco a poco si fa giorno.“ („Die Morgendämmerung setzt an, und allmählich bricht der Tag an.“).

Variante 2 (Erste Fassung der autographen Partitur: keine Angabe der Morgendämmerung)
In der autographen Partitur (Quelle A) hat Mozart zunächst keine Angabe zum Anbruch der Morgendämmerung gemacht: Zu Beginn der Scena IV wiederholt er die Angabe am Anfang des Atto primo: „Notte“ („Nacht“, vgl. Quelle A, Faszikel 2, folio 26r); im Vers 123 deutet er mit dem Ausdruck „essendo così tardi“ darauf hin, dass es inzwischen späte Nacht geworden ist. Möglicherweise erschien ihm die ursprüngliche Angabe der nahenden Morgendämmerung im Vers 123 des Libretto-Entwurfs „essendo verso l’alba“ (Variante 1 in Quelle W1) als widersprüchlich zur Tageszeitangabe zu Beginn der Scena IV, wonach es immer noch Nacht war (vgl. dazu Giovanna Gronda, Il Don Giovanni, Turin 1995, S. XVII). Zu Beginn der Scena V und der folgenden Szenen werden allerdings im Autograph keine weiteren Tageszeitangaben gemacht, sodass in dieser ersten Fassung der autographen Partitur der Zeitpunkt, an dem die Morgendämmerung anbricht, unklar bleibt.

Variante 3 (Zweite Fassung der autographen Partitur: Morgendämmerung während der Scena IV)
In der autographen Partitur (Quelle A) wurde später Leporellos Gesangstext „così tardi“ (Variante 2) im Vers 123 in der Scena IV von fremder Hand gestrichen und oberhalb des Systems durch „l’alba chiara“ („helle Morgendämmerung“) ersetzt (vgl. Quelle A, Faszikel 2, folio 26v), allerdings weder eine Änderung der Tageszeitangabe „Notte“ („Nacht“) zu Beginn der Scena IV vorgenommen, noch eine Angabe zur Tageszeit zu Beginn der Scena V ergänzt. Laut dieser Variante letzter Hand in der autographen Partitur ist somit zu Beginn der Scena IV noch (späte) Nacht, und die Morgendämmerung bricht dann im Laufe dieser Szene an, da im Vers 123 Leporello mit dem Ausdruck „essendo l’alba chiara“ („da es helle Morgendämmerung ist“) bereits den Anbruch des Tages erwähnt. Diese Variante mit den Angaben „Notte“ zu Beginn der Scena IV und „essendo l’alba chiara“ im Vers 123 (bzw. ohne Tageszeitangaben in Scena V) ist später in die Partiturabschriften der Wiener Fassung 1788 eingegangen, und zwar sowohl in die Referenzpartituren der Wiener Fassung F1 und Melk II als auch in die Aufführungspartitur E1. Die ursprüngliche Lesart der Quelle B1 – der Partiturabschrift, die in der Überlieferungskette dem Autograph am nächsten liegt und wohl in direkter Verbindung mit der Uraufführung der Oper in Prag 1787 steht – lässt sich nicht mehr eruieren, da hier das Recitativo secco der Scena IV im Zusammenhang mit einer späteren Aufführung der Oper im 19. Jahrhundert herausgenommen und durch ein Accompagnato ersetzt worden ist (vgl. Wolfgang Plath und Wolfgang Rehm, Kritischer Bericht, Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/17, Kassel 2003, S. 34). Da Quelle B1 aber (evtl. mittels einer Zwischenquelle) als Vorlage sowohl für Quelle E1 als auch für die Quellen F1 und Melk II diente (vgl. Ian Woodfield, The Vienna Don Giovanni, Woodbridge 2010, S. 31), ist anzunehmen, dass auch diese Partiturabschrift die Variante letzter Hand der autographen Partitur übernommen hat. Somit dürfte der Vers 123 sowohl bei der Prager Uraufführung am 29. Oktober 1787 als auch bei der Wiener Erstaufführung am 7. Mai 1788 am wahrscheinlichsten in der endgültigen Version der autographen Partitur („essendo l’alba chiara“) erklungen sein. Weitere Partiturabschriften der Prager Fassung (Quelle C1 und Quelle D1) überliefern ebenfalls den Vers 123 in dieser Variante (allerdings fehlt in diesen beiden Quellen eine Tageszeitangabe zu Beginn der Scena IV).

Variante 4 (Libretto-Drucke Prag 1787 und Wien 1788: Morgendämmerung zu Beginn der Scena IV)
In den Libretto-Drucken für die Prager Uraufführung am 29. Oktober 1787 (Quelle P) und für die Wiener Erstaufführung am 7. Mai 1788 (Quelle W2) wurde schließlich der Anbruch der Morgendämmerung eindeutig auf den Beginn der Scena IV vorverlegt. In beiden Libretto-Drucken ist die Anweisung der autographen Partitur „Notte“ („Nacht“) zu Beginn der Scena IV durch „Alba chiara“ („Helle Morgendämmerung“) ersetzt worden; im Vers 123 bleibt dann der Ausdruck „essendo l’alba chiara“ („da es helle Morgendämmerung ist“) wie in der endgültigen Fassung der autographen Partitur. Ebenfalls wie in der autographen Partitur wird keine Tageszeitangabe zu Beginn der Scena V gemacht, da der Anbruch der Morgendämmerung bereits in Scena IV angegeben ist.

Chronologische Reihenfolge
Eine Rekonstruktion der chronologischen Reihenfolge der vier Varianten legt die Vermutung nahe, dass der Anbruch der Morgendämmerung allmählich von der Scena V (Aria der Donna Elvira „Ah chi mi dice mai“) in die Scena IV (Recitativo secco) vorverlegt wurde. In Da Pontes Libretto-Entwurf, wie er im noch unvollständigen Libretto-Druck Wien 1787 (Quelle W1) dokumentiert ist, war der Anbruch der Morgendämmerung zunächst erst zu Beginn der geschlossenen Nummer in Scena V vorgesehen (Variante 1), sodass die ganze Scena IV noch in der Nacht spielte. Möglicherweise um diese Tageszeitangabe weiter zu präzisieren, hat Mozart in seiner autographen Partitur am Anfang der Scena IV die Angabe „Notte“ („Nacht“) aus dem Beginn des Atto primo wiederholt und im Vers 123 des Rezitativs die ursprüngliche Angabe des Libretto-Drucks Wien 1787 „verso l’alba“ („nahende Morgendämmerung“) durch „così tardi“ („so spät“) ersetzt (Variante 2). Dass er dann in der folgenden Aria der Donna Elvira in Scena V seiner autographen Partitur keinen Anbruch der Morgendämmerung wie in Quelle W1 notiert hat, soll nicht weiter verwundern. Anders als bei Rezitativen, wo er Szenenanweisungen zu Ort, Zeit und vor allem Personen aus dem Libretto in Kurzform gelegentlich vermerkte, hat Mozart diese szenischen Angaben am Anfang von geschlossenen Nummern, die er übrigens nicht selten unabhängig von den dazugehörigen Recitativi secchi vertonte, in der Regel ausgelassen. Wohl möglich, dass er auch am Anfang der Scena V, als er die Arie der Donna Elvira in seiner autographen Partitur niederschrieb, die Angabe der Morgendämmerung aus der Textvorlage des Librettos aus Gewohnheit nicht notiert hat. Man merke auch, dass in der Lagenordnung der autographen Partitur eine klare Zäsur zwischen Recitativo secco der Scena IV (im letzten Blatt der letzten Lage des vorausgehenden Duettos von Donn’Anna und Don Ottavio „Fuggi, crudele, fuggi“) und der Aria der Scena V (in einer neuen Lage) besteht (vgl. Wolfgang Plath und Wolfgang Rehm, Kritischer Bericht, Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/17, Kassel 2003, S. 20). Zu einem späteren Zeitpunkt, wohl vor dem Druck des Librettos Prag 1787 für die Uraufführung der Oper (Quelle P), wurde die Entscheidung getroffen, den Anbruch der Morgendämmerung in die Scena IV vorzuverlegen. In der autographen Partitur (Quelle A) wurde zwar Mozarts ursprünglicher Ausdruck „così tardi“ („so spät“) im Vers 123 des Recitativo secco von fremder Hand entsprechend zu „l’alba chiara“ („helle Dämmerung“) geändert, aber die Angabe „Notte“ („Nacht“) zu Beginn der Scena IV belassen, sodass die Morgendämmerung, zumindest nach dem Wortlaut dieser Quelle, nicht gleich zu Beginn, sondern erst während dieser Szene anbricht (Variante 3). Diese Variante ging dann in die Partiturabschriften ein, die direkt oder indirekt in Verbindung mit der Prager Uraufführung 1787 und der Wiener Erstaufführung 1788 standen (Quellen E1, F1 und Melk II sowie wohl auch Quelle B1). Im Libretto-Druck Prag 1787 (Quelle P) wurde schließlich der Anbruch der Morgendämmerung eindeutig am Anfang der Scena IV festgelegt, indem auch in der Szenenanweisung zu Beginn dieser Szene die gleiche Zeitangabe „Alba chiara“ („Helle Morgendämmerung“) wie im Vers 123 („essendo l’alba chiara“) gedruckt wurde (Variante 4). Diese letzte Variante ist dann auch in das Libretto eingegangen, das für die Wiener Erstaufführung 1788 gedruckt wurde (Quelle W2).

Autorschaft und Grund
Wer die Entscheidung traf, den Anbruch der Morgendämmerung vorzuverlegen, bleibt ebenso offen wie die Gründe für diese Änderung der Tageszeitangabe. Fest steht, dass Da Ponte und Mozart im ersten Moment einig waren, die Morgendämmerung erst in Scena V beginnen zu lassen, wie dies in der wohl auf den Entwurf des Librettisten zurückgehenden Variante des Libretto-Drucks Wien 1787 (Quelle W1: Variante 1) und in der ersten Fassung der autographen Partitur (Quelle A: Variante 2) belegt ist. Die Tatsache, dass die Änderung der Zeitangabe im Vers 123 der autographen Partitur (così tardi -> l’alba chiara) nicht von Mozart selbst, sondern von fremder Hand vorgenommen wurde (Quelle A: Variante 3), deutet darauf hin, dass der Komponist die Vorverlegung der Morgendämmerung nicht allein entschieden hat, auch wenn er natürlich damit einverstanden sein musste. Da die endgültige Festlegung der Morgendämmerung am Anfang der Scena IV erst im Libretto-Druck Prag 1787 (Quelle P: Variante 4) eindeutig dokumentiert ist dürfte der Librettist Da Ponte auf jeden Fall eine prominente Rolle bei der Entscheidung gespielt haben, den Anbruch des Tages vorzuverlegen.
Über die Gründe für die Vorverlegung der Morgendämmerung lässt sich nur spekulieren. Giovanna Gronda vermutet, dass der Auftritt einer ganz allein reisenden Frau in der Nacht als wenig angebracht empfunden worden ist (vgl. Giovanna Gronda, Il Don Giovanni, Turin 1995, S. XVII). Durch die Vorverlegung der Morgendämmerung hätten Da Ponte und Mozart nicht nur diesen wenig schicklichen Umstand vermieden, sondern auch Lichtverhältnisse etabliert, bei denen Don Giovanni und Leporello plausibel das Vorbeigehen einer Frau in einer gewissen Entfernung bemerken konnten, ohne sie zu erkennen.

Edition
Im Haupttext dieser Edition wird die Fassung letzter Hand der autographen Partitur (Variante 3) wiedergegeben, wonach zu Beginn der Scena IV noch Nacht ist (Tageszeitangabe in der Szenenanweisung: „Notte“) und die Morgendämmerung dann im Laufe dieser Szene anbricht (Angabe im Vers 123: „essendo l’alba chiara“). Wie erwähnt, stellt diese Variante nicht nur die Fassung letzter Hand der autographen Partitur dar, sondern sie ist auch in Aufführungspartitur und Referenzpartituren der Wiener Fassung (Quellen E1, F1 und Melk II) dokumentiert und dürfte daher wohl auch in die Partiturabschrift eingegangen sein, die in direkter Verbindung mit der Prager Uraufführung 1787 stand und später als Vorlage für die Wiener Abschriften verwendet wurde (Quelle B1). Die endgültige Fassung der Libretto-Drucke Prag 1787 und Wien 1788 mit dem Anbruch der Morgendämmerung zu Beginn der Scena IV (Variante 4) wird dennoch als mögliche Variante in dieser Fußnote ediert. Es ist nicht ganz auszuschließen, dass die fremde Hand, die in Mozarts autographer Partitur die Angabe „così tardi“ durch „l’alba chiara“ im Vers 123 ersetzt hat, eine Vorverlegung der Morgendämmerung auf den Beginn der Scena IV wie im Libretto-Druck Prag 1787 intendierte und nur aus Versehen versäumt hat, auch Mozarts Angabe „Notte“ zu Beginn der Szene (auf der anderen Seite des Blattes) durch „Alba chiara“ zu ersetzen. Darüber hinaus dürften für die Gestaltung des Bühnenbildes bei der Aufführung der Oper eher die ausführlichen Szenenanweisungen des Librettos als die spärlicheren szenischen Vermerke in der Partitur ausschlaggebend gewesen sein, sodass es durchaus möglich ist, dass sich das Bühnenbild sowohl bei der Prager Uraufführung 1787 als auch bei den Wiener Aufführungen 1788 nach den Szenenangaben der Libretti-Drucke Prag 1787 (Quelle W1) respektive Wien 1788 (Quelle P) gerichtet hat. Die Varianten im Libretto-Druck Wien 1787 (Variante 1) und in der gestrichenen Fassung der autographen Partitur (Variante 2) werden hingegen nicht in die kritische Edition des vertonten Textes übernommen, sondern, als entstehungsgeschichtlich relevante Entwürfe ohne Endgültigkeitsstatus, jeweils in der kritischen Edition des Libretto-Drucks Wien 1787 und in der diplomatischen Übertragung der autographen Partitur wiedergegeben. NMA übernimmt im Haupttext die gestrichene Fassung der autographen Partitur (Variante 2), weist aber zugleich auf die Änderung von fremder Hand in dieser Quelle (Variante 3) und auf die Fassung der Libretto-Drucke Prag 1787 und Wien 1788 (Variante 4) hin (vgl. Wolfgang Amadeus Mozart, Don Giovanni, Neue Mozart Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/17, hrsg. von Wolfgang Plath und Wolfgang Rehm, Kassel 1968, S. 62 und 63).
… non sarebbe
ma essendo l'alba chiaraDie Tageszeitangaben für Scena IV und Scena V sind in den Quellen in vier Varianten überliefert.

Variante 1 (Libretto-Druck Wien 1787: Morgendämmerung zu Beginn der Scena V)


Im noch unvollständigen Libretto-Druck Wien 1787 (Quelle W1) war der Anbruch der Morgendämmerung erst am Anfang der Scena V (Aria der Donna Elvira „Ah chi mi dice mai“) vorgesehen: Zu Beginn der Scena IV (Recitativo secco) ist in dieser Quelle keine Tageszeit angegeben, sodass zu diesem Zeitpunkt noch die Zeitangabe „Notte“ („Nacht“) vom Beginn des Atto primo gilt; im Laufe der Scena IV deutet Leporello im Vers 123 dann auf die nahende Morgendämmerung hin („essendo verso l’alba“ / „da die Morgendämmerung naht“); schließlich wird in der szenischen Angabe zu Beginn der Scena V der Anbruch des Tages angekündigt: „L’alba incomincia, e a poco a poco si fa giorno.“ („Die Morgendämmerung setzt an, und allmählich bricht der Tag an.“).

Variante 2 (Erste Fassung der autographen Partitur: keine Angabe der Morgendämmerung)
In der autographen Partitur (Quelle A) hat Mozart zunächst keine Angabe zum Anbruch der Morgendämmerung gemacht: Zu Beginn der Scena IV wiederholt er die Angabe am Anfang des Atto primo: „Notte“ („Nacht“, vgl. Quelle A, Faszikel 2, folio 26r); im Vers 123 deutet er mit dem Ausdruck „essendo così tardi“ darauf hin, dass es inzwischen späte Nacht geworden ist. Möglicherweise erschien ihm die ursprüngliche Angabe der nahenden Morgendämmerung im Vers 123 des Libretto-Entwurfs „essendo verso l’alba“ (Variante 1 in Quelle W1) als widersprüchlich zur Tageszeitangabe zu Beginn der Scena IV, wonach es immer noch Nacht war (vgl. dazu Giovanna Gronda, Il Don Giovanni, Turin 1995, S. XVII). Zu Beginn der Scena V und der folgenden Szenen werden allerdings im Autograph keine weiteren Tageszeitangaben gemacht, sodass in dieser ersten Fassung der autographen Partitur der Zeitpunkt, an dem die Morgendämmerung anbricht, unklar bleibt.

Variante 3 (Zweite Fassung der autographen Partitur: Morgendämmerung während der Scena IV)
In der autographen Partitur (Quelle A) wurde später Leporellos Gesangstext „così tardi“ (Variante 2) im Vers 123 in der Scena IV von fremder Hand gestrichen und oberhalb des Systems durch „l’alba chiara“ („helle Morgendämmerung“) ersetzt (vgl. Quelle A, Faszikel 2, folio 26v), allerdings weder eine Änderung der Tageszeitangabe „Notte“ („Nacht“) zu Beginn der Scena IV vorgenommen, noch eine Angabe zur Tageszeit zu Beginn der Scena V ergänzt. Laut dieser Variante letzter Hand in der autographen Partitur ist somit zu Beginn der Scena IV noch (späte) Nacht, und die Morgendämmerung bricht dann im Laufe dieser Szene an, da im Vers 123 Leporello mit dem Ausdruck „essendo l’alba chiara“ („da es helle Morgendämmerung ist“) bereits den Anbruch des Tages erwähnt. Diese Variante mit den Angaben „Notte“ zu Beginn der Scena IV und „essendo l’alba chiara“ im Vers 123 (bzw. ohne Tageszeitangaben in Scena V) ist später in die Partiturabschriften der Wiener Fassung 1788 eingegangen, und zwar sowohl in die Referenzpartituren der Wiener Fassung F1 und Melk II als auch in die Aufführungspartitur E1. Die ursprüngliche Lesart der Quelle B1 – der Partiturabschrift, die in der Überlieferungskette dem Autograph am nächsten liegt und wohl in direkter Verbindung mit der Uraufführung der Oper in Prag 1787 steht – lässt sich nicht mehr eruieren, da hier das Recitativo secco der Scena IV im Zusammenhang mit einer späteren Aufführung der Oper im 19. Jahrhundert herausgenommen und durch ein Accompagnato ersetzt worden ist (vgl. Wolfgang Plath und Wolfgang Rehm, Kritischer Bericht, Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/17, Kassel 2003, S. 34). Da Quelle B1 aber (evtl. mittels einer Zwischenquelle) als Vorlage sowohl für Quelle E1 als auch für die Quellen F1 und Melk II diente (vgl. Ian Woodfield, The Vienna Don Giovanni, Woodbridge 2010, S. 31), ist anzunehmen, dass auch diese Partiturabschrift die Variante letzter Hand der autographen Partitur übernommen hat. Somit dürfte der Vers 123 sowohl bei der Prager Uraufführung am 29. Oktober 1787 als auch bei der Wiener Erstaufführung am 7. Mai 1788 am wahrscheinlichsten in der endgültigen Version der autographen Partitur („essendo l’alba chiara“) erklungen sein. Weitere Partiturabschriften der Prager Fassung (Quelle C1 und Quelle D1) überliefern ebenfalls den Vers 123 in dieser Variante (allerdings fehlt in diesen beiden Quellen eine Tageszeitangabe zu Beginn der Scena IV).

Variante 4 (Libretto-Drucke Prag 1787 und Wien 1788: Morgendämmerung zu Beginn der Scena IV)
In den Libretto-Drucken für die Prager Uraufführung am 29. Oktober 1787 (Quelle P) und für die Wiener Erstaufführung am 7. Mai 1788 (Quelle W2) wurde schließlich der Anbruch der Morgendämmerung eindeutig auf den Beginn der Scena IV vorverlegt. In beiden Libretto-Drucken ist die Anweisung der autographen Partitur „Notte“ („Nacht“) zu Beginn der Scena IV durch „Alba chiara“ („Helle Morgendämmerung“) ersetzt worden; im Vers 123 bleibt dann der Ausdruck „essendo l’alba chiara“ („da es helle Morgendämmerung ist“) wie in der endgültigen Fassung der autographen Partitur. Ebenfalls wie in der autographen Partitur wird keine Tageszeitangabe zu Beginn der Scena V gemacht, da der Anbruch der Morgendämmerung bereits in Scena IV angegeben ist.

Chronologische Reihenfolge
Eine Rekonstruktion der chronologischen Reihenfolge der vier Varianten legt die Vermutung nahe, dass der Anbruch der Morgendämmerung allmählich von der Scena V (Aria der Donna Elvira „Ah chi mi dice mai“) in die Scena IV (Recitativo secco) vorverlegt wurde. In Da Pontes Libretto-Entwurf, wie er im noch unvollständigen Libretto-Druck Wien 1787 (Quelle W1) dokumentiert ist, war der Anbruch der Morgendämmerung zunächst erst zu Beginn der geschlossenen Nummer in Scena V vorgesehen (Variante 1), sodass die ganze Scena IV noch in der Nacht spielte. Möglicherweise um diese Tageszeitangabe weiter zu präzisieren, hat Mozart in seiner autographen Partitur am Anfang der Scena IV die Angabe „Notte“ („Nacht“) aus dem Beginn des Atto primo wiederholt und im Vers 123 des Rezitativs die ursprüngliche Angabe des Libretto-Drucks Wien 1787 „verso l’alba“ („nahende Morgendämmerung“) durch „così tardi“ („so spät“) ersetzt (Variante 2). Dass er dann in der folgenden Aria der Donna Elvira in Scena V seiner autographen Partitur keinen Anbruch der Morgendämmerung wie in Quelle W1 notiert hat, soll nicht weiter verwundern. Anders als bei Rezitativen, wo er Szenenanweisungen zu Ort, Zeit und vor allem Personen aus dem Libretto in Kurzform gelegentlich vermerkte, hat Mozart diese szenischen Angaben am Anfang von geschlossenen Nummern, die er übrigens nicht selten unabhängig von den dazugehörigen Recitativi secchi vertonte, in der Regel ausgelassen. Wohl möglich, dass er auch am Anfang der Scena V, als er die Arie der Donna Elvira in seiner autographen Partitur niederschrieb, die Angabe der Morgendämmerung aus der Textvorlage des Librettos aus Gewohnheit nicht notiert hat. Man merke auch, dass in der Lagenordnung der autographen Partitur eine klare Zäsur zwischen Recitativo secco der Scena IV (im letzten Blatt der letzten Lage des vorausgehenden Duettos von Donn’Anna und Don Ottavio „Fuggi, crudele, fuggi“) und der Aria der Scena V (in einer neuen Lage) besteht (vgl. Wolfgang Plath und Wolfgang Rehm, Kritischer Bericht, Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/17, Kassel 2003, S. 20). Zu einem späteren Zeitpunkt, wohl vor dem Druck des Librettos Prag 1787 für die Uraufführung der Oper (Quelle P), wurde die Entscheidung getroffen, den Anbruch der Morgendämmerung in die Scena IV vorzuverlegen. In der autographen Partitur (Quelle A) wurde zwar Mozarts ursprünglicher Ausdruck „così tardi“ („so spät“) im Vers 123 des Recitativo secco von fremder Hand entsprechend zu „l’alba chiara“ („helle Dämmerung“) geändert, aber die Angabe „Notte“ („Nacht“) zu Beginn der Scena IV belassen, sodass die Morgendämmerung, zumindest nach dem Wortlaut dieser Quelle, nicht gleich zu Beginn, sondern erst während dieser Szene anbricht (Variante 3). Diese Variante ging dann in die Partiturabschriften ein, die direkt oder indirekt in Verbindung mit der Prager Uraufführung 1787 und der Wiener Erstaufführung 1788 standen (Quellen E1, F1 und Melk II sowie wohl auch Quelle B1). Im Libretto-Druck Prag 1787 (Quelle P) wurde schließlich der Anbruch der Morgendämmerung eindeutig am Anfang der Scena IV festgelegt, indem auch in der Szenenanweisung zu Beginn dieser Szene die gleiche Zeitangabe „Alba chiara“ („Helle Morgendämmerung“) wie im Vers 123 („essendo l’alba chiara“) gedruckt wurde (Variante 4). Diese letzte Variante ist dann auch in das Libretto eingegangen, das für die Wiener Erstaufführung 1788 gedruckt wurde (Quelle W2).

Autorschaft und Grund
Wer die Entscheidung traf, den Anbruch der Morgendämmerung vorzuverlegen, bleibt ebenso offen wie die Gründe für diese Änderung der Tageszeitangabe. Fest steht, dass Da Ponte und Mozart im ersten Moment einig waren, die Morgendämmerung erst in Scena V beginnen zu lassen, wie dies in der wohl auf den Entwurf des Librettisten zurückgehenden Variante des Libretto-Drucks Wien 1787 (Quelle W1: Variante 1) und in der ersten Fassung der autographen Partitur (Quelle A: Variante 2) belegt ist. Die Tatsache, dass die Änderung der Zeitangabe im Vers 123 der autographen Partitur (così tardi -> l’alba chiara) nicht von Mozart selbst, sondern von fremder Hand vorgenommen wurde (Quelle A: Variante 3), deutet darauf hin, dass der Komponist die Vorverlegung der Morgendämmerung nicht allein entschieden hat, auch wenn er natürlich damit einverstanden sein musste. Da die endgültige Festlegung der Morgendämmerung am Anfang der Scena IV erst im Libretto-Druck Prag 1787 (Quelle P: Variante 4) eindeutig dokumentiert ist dürfte der Librettist Da Ponte auf jeden Fall eine prominente Rolle bei der Entscheidung gespielt haben, den Anbruch des Tages vorzuverlegen.
Über die Gründe für die Vorverlegung der Morgendämmerung lässt sich nur spekulieren. Giovanna Gronda vermutet, dass der Auftritt einer ganz allein reisenden Frau in der Nacht als wenig angebracht empfunden worden ist (vgl. Giovanna Gronda, Il Don Giovanni, Turin 1995, S. XVII). Durch die Vorverlegung der Morgendämmerung hätten Da Ponte und Mozart nicht nur diesen wenig schicklichen Umstand vermieden, sondern auch Lichtverhältnisse etabliert, bei denen Don Giovanni und Leporello plausibel das Vorbeigehen einer Frau in einer gewissen Entfernung bemerken konnten, ohne sie zu erkennen.

Edition
Im Haupttext dieser Edition wird die Fassung letzter Hand der autographen Partitur (Variante 3) wiedergegeben, wonach zu Beginn der Scena IV noch Nacht ist (Tageszeitangabe in der Szenenanweisung: „Notte“) und die Morgendämmerung dann im Laufe dieser Szene anbricht (Angabe im Vers 123: „essendo l’alba chiara“). Wie erwähnt, stellt diese Variante nicht nur die Fassung letzter Hand der autographen Partitur dar, sondern sie ist auch in Aufführungspartitur und Referenzpartituren der Wiener Fassung (Quellen E1, F1 und Melk II) dokumentiert und dürfte daher wohl auch in die Partiturabschrift eingegangen sein, die in direkter Verbindung mit der Prager Uraufführung 1787 stand und später als Vorlage für die Wiener Abschriften verwendet wurde (Quelle B1). Die endgültige Fassung der Libretto-Drucke Prag 1787 und Wien 1788 mit dem Anbruch der Morgendämmerung zu Beginn der Scena IV (Variante 4) wird dennoch als mögliche Variante in dieser Fußnote ediert. Es ist nicht ganz auszuschließen, dass die fremde Hand, die in Mozarts autographer Partitur die Angabe „così tardi“ durch „l’alba chiara“ im Vers 123 ersetzt hat, eine Vorverlegung der Morgendämmerung auf den Beginn der Scena IV wie im Libretto-Druck Prag 1787 intendierte und nur aus Versehen versäumt hat, auch Mozarts Angabe „Notte“ zu Beginn der Szene (auf der anderen Seite des Blattes) durch „Alba chiara“ zu ersetzen. Darüber hinaus dürften für die Gestaltung des Bühnenbildes bei der Aufführung der Oper eher die ausführlichen Szenenanweisungen des Librettos als die spärlicheren szenischen Vermerke in der Partitur ausschlaggebend gewesen sein, sodass es durchaus möglich ist, dass sich das Bühnenbild sowohl bei der Prager Uraufführung 1787 als auch bei den Wiener Aufführungen 1788 nach den Szenenangaben der Libretti-Drucke Prag 1787 (Quelle W1) respektive Wien 1788 (Quelle P) gerichtet hat. Die Varianten im Libretto-Druck Wien 1787 (Variante 1) und in der gestrichenen Fassung der autographen Partitur (Variante 2) werden hingegen nicht in die kritische Edition des vertonten Textes übernommen, sondern, als entstehungsgeschichtlich relevante Entwürfe ohne Endgültigkeitsstatus, jeweils in der kritischen Edition des Libretto-Drucks Wien 1787 und in der diplomatischen Übertragung der autographen Partitur wiedergegeben. NMA übernimmt im Haupttext die gestrichene Fassung der autographen Partitur (Variante 2), weist aber zugleich auf die Änderung von fremder Hand in dieser Quelle (Variante 3) und auf die Fassung der Libretto-Drucke Prag 1787 und Wien 1788 (Variante 4) hin (vgl. Wolfgang Amadeus Mozart, Don Giovanni, Neue Mozart Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/17, hrsg. von Wolfgang Plath und Wolfgang Rehm, Kassel 1968, S. 62 und 63).
… non sarebbe
qualche nuova conquista?
qualche nuova conquista?
125
Io lo devo saper per porla in lista.
125
Io lo devo saper per porla in lista.
Don Giovanni
Don Giovanni
Va' là, che se' il grand'uom: sappi chi'io sono
Va' là, che se' il grand'uom: sappi chi'io sono
innamorato d'una bella dama,
innamorato d'una bella dama,
e son certo che m'ama.
e son certo che m'ama.
La vidi… le parlai… meco al casino
La vidi… le parlai… meco al casino
130
questa notte verrà… Zitto: mi pare
130
questa notte verrà… Zitto: mi pare
sentire odor di femmina…
sentire odor di femmina…
Leporello
Leporello
(Cospetto!
(Cospetto!
Che odorato perfetto!)
Che odorato perfetto!)
Don Giovanni
Don Giovanni
All'aria mi par bella.
All'aria mi par bella.
Leporello
Leporello
(E che occhio, dico!)
(E che occhio, dico!)
Don Giovanni
Don Giovanni
Ritiriamoci un poco
Ritiriamoci un poco
135
e scopriamo terren.
135
e scopriamo terren.
Leporello
Leporello
(Già prese foco.)
(Già prese foco.)
SCENA V
SCENA V
I suddetti in disparte, Donna Elvira.
I suddetti in disparte, Donna Elvira.
No 3 Aria
No 3 Aria
Donna Elvira
Donna Elvira
    Ah chi mi dice mai
    Ah chi mi dice mai
quel barbaro dov'è,
quel barbaro dov'è,
che per mio scorno amai,
che per mio scorno amai,
che mi mancò di fé?
che mi mancò di fé?
140
    Ah se ritrovo l'empio,
140
    Ah se ritrovo l'empio,
e a me non torna ancor,
e a me non torna ancor,
vo' farne orrendo scempio,
vo' farne orrendo scempio,
gli vo' cavare il cor.Variante in den Wiederholungen:
gli vo' cavare il cor, sì.
gli vo' cavare il cor.Variante in den Wiederholungen:
gli vo' cavare il cor, sì.
Don Giovanni
Don Giovanni
Udisti? Qualche bella
Udisti? Qualche bella
145
dal vago abbandonata. Poverina!
145
dal vago abbandonata. Poverina!
Cerchiam di consolare il suo tormento.
Cerchiam di consolare il suo tormento.
Leporello
Leporello
(Così ne consolò mille e ottocento.)
(Così ne consolò mille e ottocento.)
Don Giovanni
Don Giovanni
Signorina!
Signorina!
Recitativo
Recitativo
Donna Elvira
Donna Elvira
Chi è là?
Chi è là?
Don Giovanni
Don Giovanni
Stelle! che vedo!
Stelle! che vedo!
Leporello
Leporello
Oh bella, Donna Elvira!
Oh bella, Donna Elvira!
Donna Elvira
Donna Elvira
Don Giovanni!
Don Giovanni!
150
Sei qui mostro, fellon, nido d'inganni.
150
Sei qui mostro, fellon, nido d'inganni.
Leporello
Leporello
(Che titoli cruscanti! Manco male
(Che titoli cruscanti! Manco male
che lo conosce bene.)
che lo conosce bene.)
Don Giovanni
Don Giovanni
Via, cara Donna Elvira,
Via, cara Donna Elvira,
calmate questa collera… sentite…
calmate questa collera… sentite…
155
lasciatemi parlar…
155
lasciatemi parlar…
Donna Elvira
Donna Elvira
Cosa puoi dire
Cosa puoi dire
dopo azion sì nera? In casa mia
dopo azion sì nera? In casa mia
entri furtivamente; a forza d'arte,
entri furtivamente; a forza d'arte,
di giuramenti e di lusinghe arrivi
di giuramenti e di lusinghe arrivi
a sedurre il cor mio;
a sedurre il cor mio;
160
m'innamori, o crudele,
160
m'innamori, o crudele,
mi dichiari tua sposa e poi, mancando
mi dichiari tua sposa e poi, mancando
della terra e del cielo al santo dritto,
della terra e del cielo al santo dritto,
con enorme delitto
con enorme delitto
dopo tre dì da Burgos t'allontani,
dopo tre dì da Burgos t'allontani,
165
m'abbandoni, mi fuggi e lasci in preda
165
m'abbandoni, mi fuggi e lasci in preda
al rimorso ed al pianto,
al rimorso ed al pianto,
per pena forse che t'amai cotanto!
per pena forse che t'amai cotanto!
Leporello
Leporello
(Pare un libro stampato.)
(Pare un libro stampato.)
Don Giovanni
Don Giovanni
Oh in quanto a questo
Oh in quanto a questo
ebbi le mie ragioni…
ebbi le mie ragioni…
(A Leporello.)
(A Leporello.)
È vero?
È vero?
Leporello
Leporello
(Ironicamente.)
(Ironicamente.)
È vero.
È vero.
170
E che ragioni forti!
170
E che ragioni forti!
Donna Elvira
Donna Elvira
E quali sono,
E quali sono,
se non la tua perfidia,
se non la tua perfidia,
la leggerezza tua? Ma il giusto cielo
la leggerezza tua? Ma il giusto cielo
volle ch'io ti trovassi
volle ch'io ti trovassi
per far le sue, le mie vendette.
per far le sue, le mie vendette.
Don Giovanni
Don Giovanni
Eh via,
Eh via,
175
siate più ragionevole… (Mi pone
175
siate più ragionevole… (Mi pone
a cimento costei.) Se non credete
a cimento costei.) Se non credete
al labbro mio, credete
al labbro mio, credete
a questo galantuomo.
a questo galantuomo.
Leporello
Leporello
(Salvo il vero.)
(Salvo il vero.)
Don Giovanni
Don Giovanni
(Forte.)
(Forte.)
Via, dille un poco…
Via, dille un poco…
Leporello
Leporello
(Piano.)
(Piano.)
E cosa devo dirle?
E cosa devo dirle?
Don Giovanni
Don Giovanni
(Forte.)
(Forte.)
180
Sì sì, dille pur tutto.
180
Sì sì, dille pur tutto.
Donna Elvira
Donna Elvira
(A Leporello.)
(A Leporello.)
Ebben, fa' presto…
Ebben, fa' presto…
(In questo frattempo Don Giovanni fugge.)
(In questo frattempo Don Giovanni fugge.)
Leporello
Leporello
Madama… veramente… in questo mondo
Madama… veramente… in questo mondo
con ciò sia cosa quando fosse che
con ciò sia cosa quando fosse che
il quadro non è tondo…
il quadro non è tondo…
Donna Elvira
Donna Elvira
(A Leporello.)
(A Leporello.)
Sciagurato,
Sciagurato,
così del mio dolor gioco ti prendi?
così del mio dolor gioco ti prendi?
(Verso Don Giovanni che non crede partito.)
(Verso Don Giovanni che non crede partito.)
185
Ah voi… Stelle! l'iniquo
185
Ah voi… Stelle! l'iniquo
fuggì! Misera me! dove, in qual parte…
fuggì! Misera me! dove, in qual parte…
Leporello
Leporello
Eh lasciate che vada: egli non merta
Eh lasciate che vada: egli non merta
che di lui ci pensiate…
che di lui ci pensiate…
Donna Elvira
Donna Elvira
Il scellerato
Il scellerato
m'ingannò, mi tradì!
m'ingannò, mi tradì!
Leporello
Leporello
Eh consolatevi:
Eh consolatevi:
190
non siete voi,
190
non siete voi,
non foste e non sarete
non foste e non sarete
né la prima né l'ultima; guardate,
né la prima né l'ultima; guardate,
questo non picciol libro è tutto pieno
questo non picciol libro è tutto pieno
dei nomi di sue belle;
dei nomi di sue belle;
ogni villa, ogni borgo, ogni paese
ogni villa, ogni borgo, ogni paese
195
è testimon di sue donnesche imprese.
195
è testimon di sue donnesche imprese.
No 4 Aria
No 4 Aria
Leporello
Leporello
    Madamina, il catalogo è questo
    Madamina, il catalogo è questo
delle belle che amò il padron mio;
delle belle che amò il padron mio;
un catalogo egli è che ho fatt'io,
un catalogo egli è che ho fatt'io,
osservate, leggete con me.
osservate, leggete con me.
200
    In Italia seicento e quaranta,
200
    In Italia seicento e quaranta,
in Lamagna duecento e trentuna,
in Lamagna duecento e trentuna,
cento in Francia, in Turchia novantuna,
cento in Francia, in Turchia novantuna,
ma in Ispagna son già mille e tre.Varianten in den Wiederholungen:
ma in Ispagna… son già mille e tre.
ma… in Ispagna son già mille e tre.
ma in Ispagna son già mille e tre.Varianten in den Wiederholungen:
ma in Ispagna… son già mille e tre.
ma… in Ispagna son già mille e tre.
    V'han fra queste contadine,
    V'han fra queste contadine,
205
cameriere e cittadine,
205
cameriere e cittadine,
v'han contesse, baronesse,
v'han contesse, baronesse,
marchesane, principesse,
marchesane, principesse,
e v'han donne d'ogni grado,
e v'han donne d'ogni grado,
d'ogni forma, d'ogni età.
d'ogni forma, d'ogni età.
210
    Nella bionda egli ha l'usanza
210
    Nella bionda egli ha l'usanza
di lodar la gentilezza,
di lodar la gentilezza,
nella bruna la costanza,
nella bruna la costanza,
nella bianca la dolcezza.
nella bianca la dolcezza.
Vuol d'inverno la grassotta,
Vuol d'inverno la grassotta,
215
vuol d'estate la magrotta;
215
vuol d'estate la magrotta;
è la grande maestosa,
è la grande maestosa,
la piccina è ognor vezzosa.
la piccina è ognor vezzosa.
Delle vecchie fa conquista
Delle vecchie fa conquistaFür die Wiener Fassung des Don Giovanni von 1788 hat Mozart die Takte 124–135 von No 4 Aria „Madamina, il catalogo è questo“ (Leporello) mit der Vertonung des Vierzeilers:

Delle vecchie fa conquista
pel piacer di porle in lista,
ma passion predominante
è la giovin principiante.

streichen lassen.

Die Kürzung ist nicht in der autographen Partitur belegt (vgl. Quelle A, Faszikel 2, folio 42v und folio 43r). Allerdings ist Mozarts „NB“ [„Nota bene“] bei der Streichung der Takte 124–135 in der Partiturabschrift für die Wiener Aufführungen des Don Giovanni zu erkennen (Quelle E1, Band I, Blatt 103r, Eintrag in heller Tinte oberhalb der Akkolade zum Taktstrich 135/136). Vgl. Wolfgang Rehm, Kritischer Bericht, Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/17, Kassel 2003, S. 44, 222–223 und 248 (Berechtigungen und Ergänzungen zum Notenband, Seite 87/88, Takt 124–135). Siehe dazu auch Ian Woodfield, The Vienna Don Giovanni, Woodbridge 2010, S. 85f.
Ob die Streichung für die Wiener Erstaufführung am 7. Mai 1788 oder erst später für eine der 15 Wiederholungen bis zum 15. Dezember 1788 vorgenommen wurde, bleibt offen. Da sie im Unterschied zu anderen Kürzungen in der Arie No 12 „Batti, batti, o bel Masetto“ (Zerlina) und im Finale zum zweiten Akt nicht in der autographen Partitur (Quelle A) belegt ist, sondern direkt in die Aufführungspartitur (Quelle E1) notiert wurde, dürfte sie auf jeden Fall etwas später als die Streichungen in der autographen Partitur vorgenommen worden sein. Ob sie schon bei den Proben zur Wiener Premiere oder bei einer der darauffolgenden Wiederholungen stattgefunden hat, lässt sich dennoch nicht eruieren. In den Referenzpartituren F1 (Bd. 1, Bl. 99v–100v) und Melk II (Bd. 1, S. 196–198) ist keine Kürzung belegt.
pel piacer di porle in lista,
pel piacer di porle in lista,
220
ma passion predominante
220
ma passion predominante
è la giovin principiante.
è la giovin principiante.
Non si picca se sia ricca,
Non si picca se sia ricca,
se sia brutta, se sia bella:
se sia brutta, se sia bella:
purché porti la gonnella
purché porti la gonnella
225
voi sapete quel che fa.
225
voi sapete quel che fa.
(Parte.)
(Parte.)
SCENA VI
SCENA VI
Donna Elvira sola.
Donna Elvira sola.
Recitativo
Recitativo
In questa forma dunque
In questa forma dunque
mi tradì il scellerato! È questo il premio
mi tradì il scellerato! È questo il premio
che quel barbaro rende all'amor mio?
che quel barbaro rende all'amor mio?
Ah vendicar vogl'io
Ah vendicar vogl'io
230
l'ingannato mio cor: pria ch'ei mi fugga…
230
l'ingannato mio cor: pria ch'ei mi fugga…
si ricorra… si vada… Io sento in petto
si ricorra… si vada… Io sento in petto
sol vendetta parlar, rabbia e dispetto.
sol vendetta parlar, rabbia e dispetto.
(Parte.)
(Parte.)
SCENA VII
SCENA VII
Masetto, Zerlina  e coro di contadini e contadine che suonano, ballano e cantano.
Masetto, Zerlina  e coro di contadini e contadine che suonano, ballano e cantano.
No 5 Coro
No 5 Coro
Zerlina
Zerlina
    Giovinette che fate all'amore,
    Giovinette che fate all'amore,
non lasciate che passi l'età:
non lasciate che passi l'età:
235
se nel seno vi bulica il core,
235
se nel seno vi bulica il core,
il rimedio vedetelo qua.
il rimedio vedetelo qua.
Che piacer, che piacer che sarà!
Che piacer, che piacer che sarà!
Coro di contadine
Coro di contadine
Ah che piacer, che piacer che sarà!
Ah che piacer, che piacer che sarà!
La la la ra la la la la ra la.
La la la ra la la la la ra la.
Masetto
Masetto
240
    Giovinotti leggeri di testa,
240
    Giovinotti leggeri di testa,
non andate girando qua e là:Variante in den Wiederholungen:
non andate girando e qua e là:
non andate girando qua e là:Variante in den Wiederholungen:
non andate girando e qua e là:
poco dura de' matti la festa,
poco dura de' matti la festa,
ma per me cominciato non ha.
ma per me cominciato non ha.
Che piacer, che piacer che sarà!
Che piacer, che piacer che sarà!
Coro di contadini
Coro di contadini
245
Che piacer, che piacer che sarà!
245
Che piacer, che piacer che sarà!
La la la ra la la la la ra la.
La la la ra la la la la ra la.
Masetto, Zerlina
Masetto, Zerlina
    Vieni, vieni, carino|carina, e godiamo
    Vieni, vieni, carino|carina, e godiamo
e cantiamo e balliamo e saltiamo.
e cantiamo e balliamo e saltiamo.
Che piacer, che piacer che sarà!
Che piacer, che piacer che sarà!
Coro
Coro
250
Ah che piacer, che piacer che sarà!
250
Ah che piacer, che piacer che sarà!
La la la ra la la ra la la ra la.
La la la ra la la ra la la ra la.
SCENA VIII
SCENA VIII
Masetto, Zerlina, coro di contadini e contadine. Don Giovanni e Leporello da parte.
Masetto, Zerlina, coro di contadini e contadine. Don Giovanni e Leporello da parte.
Recitativo
Recitativo
Don Giovanni
Don Giovanni
Manco male è partita… oh guarda guarda
Manco male è partita… oh guarda guarda
che bella gioventù, che belle donne!
che bella gioventù, che belle donne!
Leporello
Leporello
Fra tante, per mia fé,
Fra tante, per mia fé,
255
vi sarà qualche cosa anche per me.
255
vi sarà qualche cosa anche per me.
Don Giovanni
Don Giovanni
Cari amici, buon giorno: seguitate
Cari amici, buon giorno: seguitate
a stare allegramente,
a stare allegramente,
seguitate a suonar, o buona gente.
seguitate a suonar, o buona gente.
C'è qualche sposalizio?
C'è qualche sposalizio?
Zerlina
Zerlina
Sì signore,
Sì signore,
260
e la sposa son io.
260
e la sposa son io.
Don Giovanni
Don Giovanni
Me ne consolo.
Me ne consolo.
Lo sposo?
Lo sposo?
Masetto
Masetto
Io, per servirla.
Io, per servirla.
Don Giovanni
Don Giovanni
Oh bravo! per servirmi: questo è vero
Oh bravo! per servirmi: questo è vero
parlar da galantuomo.
parlar da galantuomo.
Leporello
Leporello
Basta che sia marito.
Basta che sia marito.
Zerlina
Zerlina
Oh il mio Masetto
Oh il mio Masetto
265
è un uom d'ottimo core.
265
è un uom d'ottimo core.
Don Giovanni
Don Giovanni
Oh anch'io, vedete!
Oh anch'io, vedete!
Voglio che siamo amici: il vostro nome?
Voglio che siamo amici: il vostro nome?
Zerlina
Zerlina
Zerlina.
Zerlina.
Don Giovanni
Don Giovanni
E il tuo?
E il tuo?
Masetto
Masetto
Masetto.
Masetto.
Don Giovanni
Don Giovanni
O caro il mio Masetto!
O caro il mio Masetto!
cara la mia Zerlina! v'esibisco
cara la mia Zerlina! v'esibisco
270
la mia protezione…
270
la mia protezione…
(A Leporello che fa dei scherzi alle altre contadine.)
(A Leporello che fa dei scherzi alle altre contadine.)
Leporello…
Leporello…
Cosa fai lì, birbone?
Cosa fai lì, birbone?
Leporello
Leporello
Anch'io, caro padrone,
Anch'io, caro padrone,
esibisco la mia protezione.
esibisco la mia protezione.
Don Giovanni
Don Giovanni
Presto, va' con costor: nel mio palazzo
Presto, va' con costor: nel mio palazzo
275
conducili sul fatto; ordina ch'abbiano
275
conducili sul fatto; ordina ch'abbiano
cioccolata, caffè, vini, prosciutti;
cioccolata, caffè, vini, prosciutti;
cerca divertir tutti;
cerca divertir tutti;
mostra loro il giardino,
mostra loro il giardino,
la galleria, le camere; in effetto
la galleria, le camere; in effetto
280
fa' che resti contento il mio Masetto.
280
fa' che resti contento il mio Masetto.
Hai capito?
Hai capito?
Leporello
Leporello
Ho capito: andiam.
Ho capito: andiam.
Masetto
Masetto
Signore…
Signore…
Don Giovanni
Don Giovanni
Cosa c'è?
Cosa c'è?
Masetto
Masetto
La Zerlina
La Zerlina
senza me non può star.
senza me non può star.
Leporello
Leporello
In vostro loco
In vostro loco
vi sarà Sua Eccellenza, e saprà bene
vi sarà Sua Eccellenza, e saprà bene
285
fare le vostre parti.
285
fare le vostre parti.
Don Giovanni
Don Giovanni
Oh la Zerlina
Oh la Zerlina
è in man d'un cavalier: va' pur, fra poco
è in man d'un cavalier: va' pur, fra poco
ella meco verrà.
ella meco verrà.
Zerlina
Zerlina
Va', non temere!
Va', non temere!
Nelle mani son io d'un cavaliere.
Nelle mani son io d'un cavaliere.
Masetto
Masetto
E per questo?
E per questo?
Zerlina
Zerlina
E per questo
E per questo
290
non c'è da dubitar.
290
non c'è da dubitar.
Masetto
Masetto
Ed io, cospetto…
Ed io, cospetto…
Don Giovanni
Don Giovanni
Olà, finiam le dispute: se subito
Olà, finiam le dispute: se subito
senz'altro replicar non te ne vai,
senz'altro replicar non te ne vai,
(Mostrandogli la spada.)
(Mostrandogli la spada.)
Masetto, guarda ben, ti pentirai.
Masetto, guarda ben, ti pentirai.
No 6 Aria
No 6 Aria
Masetto
Masetto
    Ho capito, signor sì,
    Ho capito, signor sì,
295
chino il capo e me ne vo:
295
chino il capo e me ne vo:
già che piace a voi così,
già che piace a voi così,
altre repliche non fo.Variante in den Wiederholungen:
No, no, no, no, no, no, non fo.
altre repliche non fo.Variante in den Wiederholungen:
No, no, no, no, no, no, non fo.
    Cavalier voi siete già,
    Cavalier voi siete già,
dubitar non posso affé:
dubitar non posso affé:
300
me lo dice la bontà
300
me lo dice la bontà
che volete aver per me.
che volete aver per me.
(Da parte a Zerlina.)
(Da parte a Zerlina.)
    Bricconaccia, malandrina,
    Bricconaccia, malandrina,
fosti ognor la mia ruina.
fosti ognor la mia ruina.
(A Leporello che lo vuol condur seco.)
(A Leporello che lo vuol condur seco.)
Vengo, vengo!
Vengo, vengo!
(A Zerlina.)
(A Zerlina.)
Resta, resta!
Resta, resta!
305
È una cosa molto onesta:
305
È una cosa molto onesta:
faccia il nostro cavaliere
faccia il nostro cavaliere
cavaliera ancora te.
cavaliera ancora te.
(Va via.)
(Va via.)
SCENA IX
SCENA IX
Don Giovanni e Zerlina.
Don Giovanni e Zerlina.
Recitativo
Recitativo
Don Giovanni
Don Giovanni
Alfin siam liberati,
Alfin siam liberati,
Zerlinetta gentil, da quel scioccone.
Zerlinetta gentil, da quel scioccone.
310
Che ne dite, mio ben, so far pulito?
310
Che ne dite, mio ben, so far pulito?
Zerlina
Zerlina
Signore, è mio marito…
Signore, è mio marito…
Don Giovanni
Don Giovanni
Chi? Colui?
Chi? Colui?
Vi par che un onest'uomo,
Vi par che un onest'uomo,
un nobil cavalier come io mi vanto,
un nobil cavalier come io mi vanto,
possa soffrir che quel visetto d'oro,
possa soffrir che quel visetto d'oro,
315
quel viso inzuccherato,
315
quel viso inzuccherato,
da un bifolcaccio vil sia strapazzato?
da un bifolcaccio vil sia strapazzato?
Zerlina
Zerlina
Ma signor, io gli diedi
Ma signor, io gli diedi
parola di sposarlo.
parola di sposarlo.
Don Giovanni
Don Giovanni
Tal parola
Tal parola
non vale un zero; voi non siete fatta
non vale un zero; voi non siete fatta
320
per essere paesana: un'altra sorte
320
per essere paesana: un'altra sorte
vi procuran quegli occhi bricconcelli,
vi procuran quegli occhi bricconcelli,
quei labbretti sì belli,
quei labbretti sì belli,
quelle dituccia candide e odorose;
quelle dituccia candide e odorose;
parmi toccar giuncata e fiutar rose.
parmi toccar giuncata e fiutar rose.
Zerlina
Zerlina
325
Ah non vorrei…
325
Ah non vorrei…
Don Giovanni
Don Giovanni
Che non vorresti?
Che non vorresti?
Zerlina
Zerlina
Alfine
Alfine
ingannata restar; io so che raro
ingannata restar; io so che raro
colle donne voi altri cavalieri
colle donne voi altri cavalieri
siete onesti e sinceri.
siete onesti e sinceri.
Don Giovanni
Don Giovanni
Eh un'impostura
Eh un'impostura
della gente plebea! La nobiltà
della gente plebea! La nobiltà
330
ha dipinta negl'occhi l'onestà.
330
ha dipinta negl'occhi l'onestà.
Orsù, non perdiam tempo: in questo istante
Orsù, non perdiam tempo: in questo istante
io ti voglio sposar.
io ti voglio sposar.
Zerlina
Zerlina
Voi?
Voi?
Don Giovanni
Don Giovanni
Certo, io.
Certo, io.
Quel casinetto è mio: soli saremo,
Quel casinetto è mio: soli saremo,
e là, gioiello mio, ci sposeremo.
e là, gioiello mio, ci sposeremo.
No 7 Duettino
No 7 Duettino
Don Giovanni
Don Giovanni
335
    Là ci darem la mano,
335
    Là ci darem la mano,
là mi direte sì;Variante nach dem Libretto-Druck Prag 1787:
là mi dirai di sì;

Der zweite Vers von No 7 Duettino „Là ci darem la mano“ ist in drei Varianten überliefert:

Variante 1: „e là mi dirai sì“ (Quelle W1: Libretto-Druck Wien 1787)
Variante 2: „là mi direte sì“ (Quelle A: Autographe Partitur)
Variante 3: „là mi dirai di sì“ (Quellen P und W2: Libretto-Drucke Prag 1787 und Wien 1788)

Im ersten unvollständigen Libretto-Druck Wien 1787 (Quelle W1, Seite 19) steht die metrisch noch nicht ausgereifte Variante „e là mi dirai sì“ („und dort wirst du ja zu mir sagen“) – der Settenario tronco hat hier zwar die korrekte Anzahl der metrischen Silben, der natürliche Akzent im Wort „dirài“ fällt aber regelwidrig auf die fünfte metrische Silbe des Verses unmittelbar vor dem letzten metrischen Hauptakzent auf „sì“. In seiner autographen Partitur hat Mozart den Vers sowohl beim ersten Auftreten in T. 3–4 (Quelle A, Faszikel 3, folio 59r) als auch bei seiner Wiederholung in T. 34–35 (Quelle A, Faszikel 3, folio 60v, T. 34–35) immer konsistent in der Variante „là mi direte sì“ („dort werdet Ihr ja zu mir sagen“) mit regelkonformer Akzentuierung der vierten statt der fünften metrischen Silbe geschrieben. In den Libretto-Drucken Prag 1787 (Quelle P, Seite 21) und Wien 1788 (Quelle W2, Seite 20) ist der Vers in der metrisch ebenfalls korrekten Variante „là mi dirai di sì“ („dort wirst du ja zu mir sagen“) überliefert.
Die zeitliche Reihenfolge bei der Entstehung dieser drei möglichen Varianten des Verses lässt sich nicht mit Gewissheit eruieren. Sehr wahrscheinlich stellt die Variante im ersten unvollständigen Libretto-Druck Wien 1787 (Quelle W1: „e là mi dirai sì“) die ursprüngliche Fassung aus dem verschollenen Libretto-Entwurf Da Pontes dar. Hypothetisch ist zwar denkbar, dass eine der zwei metrisch korrekteren Varianten der autographen Partitur (Quelle A: „là mi direte sì“) bzw. der Libretti-Drucke Prag 1787 und Wien 1788 (Quellen P und W2: „là mi dirai di sì“) bereits im Entwurf des Librettisten notiert war und dass die Variante des Libretto-Drucks Wien 1787 (Quelle W1) erst durch einen Druckfehler entstanden ist. Das würde aber voraussetzen, dass der Drucker aus freien Stücken eine Konjunktion „e“ zu Beginn des Verses hinzugefügt und dazu noch entweder die Verbform „direte“ (wie in Quelle A) zu „dirai“ geändert oder die Präposition „di“ (wie in den Quellen P und W2) ausgelassen hat. Derart weitreichende Eingriffe, insbesondere die gezielte Ergänzung einer Konjunktion an die richtige Stelle eines Satzes, können aber kaum durch den Fehler eines Druckers verursacht worden sein. Viel wahrscheinlicher hat hier der Drucker in Quelle W1 die erste, grammatikalisch korrekte, aber metrisch noch nicht zufriedenstellende Variante aus dem ersten Textentwurf Da Pontes übernommen, die Mozart und der Librettist dann jeweils bei der Vertonung in der autographen Partitur (Quelle A) bzw. in den Libretto-Drucken für die Prager Premiere und für die Wiener Erstaufführung (Quellen P und W2) verbessert haben. Demnach sind beide Varianten der autographen Partitur („là mi direte sì“) respektive der Libretto-Drucke Prag 1787 und Wien 1788 („là mi dirai di sì“) zeitlich wohl erst nach der Variante des Libretto-Drucks Wien 1787 entstanden. Dabei wurde in beiden Quellensträngen – in der autographen Partitur genauso wie in den Libretto-Drucken Prag 1787 und Wien 1788 – die regelwidrige Akzentuierung der fünften metrischen Silbe aus der ursprünglichen Entwurfsversion durch die Auslassung der Anfangskonjunktion „e“ behoben, womit der metrische Hauptakzent des Settenario tronco von der fünften auf die vierte metrische Silbe des Verses fällt. Die durch die Auslassung der Anfangskonjunktion nun fehlende metrische Silbe wurde allerdings in den zwei Quellensträngen unterschiedlich kompensiert: In Quelle A wurde das zweisilbige Verb in der zweiten Person Singular (Anrede mit Du: „dirai“) zur dreisilbigen Höflichkeitsform der zweiten Person Plural (Anrede mit Ihr: „direte“) geändert; in den Quellen P und W2 wurde hingegen das Verb in der zweiten Person Singular „dirai“ beibehalten, dafür aber die Präposition „di“ zum Objekt des Verbs „sì“ ergänzt („dirai di“). Letztere Lösung klingt in der italienischen Sprache leicht idiomatischer, da das Objekt zum Verb „dire“ in der Regel durch die Präposition „di“ eingeführt wird (ähnlich dem Genitivobjekt bei Verben wie „bedürfen des/der“ in der deutschen Sprache). Dennoch kann das Objekt zum Verb „dire“ hier auch im Sinne einer direkten Rede verstanden werden (-> là mi direte: “sì” = dort werdet Ihr „ja“ zu mir sagen), sodass auch die Version der autographen Partitur als grammatikalisch korrekt zu betrachten ist.

Chronologische Reihenfolge, Abhängigkeitsverhältnis und Autorschaft der zwei endgültigen Varianten in der autographen Partitur bzw. in den Libretto-Drucken Prag 1787 und Wien 1788 bleiben offen. Eine andere Textstelle im Atto primo legt die Vermutung nahe, dass die Variante der autographen Partitur (Quelle A: „là mi direte sì“) zeitlich vor der Variante in den Libretto-Drucken (Quellen P und W2: „là mi dirai di sì“) entstanden ist: Zu Beginn der Scena IV ist in der autographen Partitur der ursprüngliche Ausdruck „così tardi“ („so spät“) in der Wendung „essendo così tardi“ („da es so spät ist“) von fremder Hand gestrichen und oberhalb des Systems genau durch jene Variante „l’alba chiara“ („helle Morgendämmerung“) ersetzt worden, die im Libretto-Druck Prag 1787 (bzw. später im Libretto-Druck Wien 1788) dokumentiert ist (vgl. Quelle A, Faszikel 2, folio 26v, siehe dazu auch den Kommentar zum entsprechenden Vers in dieser Edition). Hier zeigt sich also eindeutig, dass der Libretto-Druck Prag 1787 (bzw. Wien 1788) eine spätere Variante als Mozarts eigene Textunterlegung in der autographen Partitur überliefert. Wohl möglich, dass auch der zweite Vers des Duettino in ähnlicher Weise zuerst in der Variante der autographen Partitur und danach in der Variante des Libretto-Drucks Prag 1787 (und später des Libretto-Drucks Wien 1788) festgehalten wurde. Darüber hinaus scheint ein allmählicher Vorgang, bei dem zunächst eine metrisch noch mangelhafte und weniger idiomatische Wendung entworfen (Quelle W1: „e là mi dirai sì“), diese dann metrisch korrigiert (Quelle A: „là mi direte sì“) und schließlich phraseologisch verfeinert (Quellen P und W2: „là mi dirai di sì“) wurde, als konkreter Verbesserungsprozess durchaus plausibel. Dessen ungeachtet könnten die zwei Varianten der autographen Partitur bzw. der Libretto-Drucke Prag 1787 und Wien 1788 auch aus zwei unabhängig voneinander vorgenommenen Korrekturvorgängen des ursprünglichen Libretto-Entwurfs entstanden sein: Beide Varianten sind an sich metrisch und grammatikalisch korrekt, und anders als in der nachträglichen Änderung in der Scena IV (così tardi -> alba chiara, vgl. Quelle A, Faszikel 2, folio 26v) ist der Vers „là mi direte sì“ in der autographen Partitur sowohl beim ersten Auftreten (T. 3–4: Quelle A, Faszikel 3, folio 59r) als auch bei seiner Wiederholung (T. 34–35: Quelle A, Faszikel 3, folio 60v) weder gestrichen noch ersetzt worden. Er bleibt also per se eine Variante, die gleichberechtigt neben der Variante der Libretto-Drucke Prag 1787 und Wien 1788 steht.
Auch die Autorschaft der beiden Varianten lässt sich nicht ganz eindeutig feststellen. Für die Variante der autographen Partitur („là mi direte sì“) zeichnete freilich Mozart verantwortlich, allerdings ist nicht auszuschließen, dass hier die Verbesserung der ursprünglichen Fassung aus dem Libretto-Entwurf doch von Da Ponte angeregt oder vorgeschlagen wurde. Für die Variante der Libretto-Drucke Prag 1787 und Wien 1788 („là mi dirai di sì“), die wie erwähnt sprachlich noch etwas idiomatischer klingt, dürfte hingegen der Muttersprachler Da Ponte als offizieller Librettist die Verantwortung getragen haben.
Beide Varianten haben auch unabhängig voneinander Eingang in spätere Quellen gefunden. Die Variante des Libretto-Drucks Prag 1787 („là mi dirai di sì“), die später wie erwähnt in den Libretto-Druck Wien 1788 eingegangen ist, ist unter anderem in zwei Partiturabschriften der Prager Fassung (Quellen C1 und D1) dokumentiert. Die Variante der autographen Partitur („là mi direte sì“) ist nicht nur in der Partiturabschrift, die in der Überlieferungskette dem Autograph am nächsten liegt und wohl in direkter Verbindung mit der Uraufführung der Oper in Prag steht (Quelle B1), sondern auch in den beiden Referenzpartituren der Wiener Fassung (Quellen F1 und Melk II) beibehalten worden. In der Aufführungspartitur der Wiener Fassung E1 fehlt zwar die Nummer 7 komplett; da aber Quelle B1 (evtl. mittels einer Zwischenquelle) als Vorlage sowohl für Quelle E1 als auch für die Quellen F1 und Melk II diente (vgl. Ian Woodfield, The Vienna Don Giovanni, Woodbridge 2010, S. 31), ist anzunehmen, dass in Quelle E1 wie in den Quellen F1 und Melk II der Vers aus Quelle B1 in der Variante der autographen Partitur übertragen wurde. Somit dürfte der Vers sowohl bei der Prager Uraufführung am 29. Oktober 1787 als auch bei der Wiener Erstaufführung am 7. Mai 1788 am wahrscheinlichsten in der Version der autographen Partitur „là mi direte sì“ erklungen sein.
Demzufolge wird die Variante der autographen Partitur („là mi direte sì“) im Haupttext unserer Edition angezeigt. Die bekanntere Version nach den Libretto-Drucken Prag 1787 und Wien 1788 („là mi dirai di sì“), die im Haupttext der NMA ediert ist (vgl. Wolfgang Amadeus Mozart, Don Giovanni, Neue Mozart Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/17, hrsg. von Wolfgang Plath und Wolfgang Rehm, Kassel 1968, S. 111), wird dennoch als mögliche Variante in dieser Fußnote ediert. Die Variante des Libretto-Drucks Wien 1787 („e là mi dirai sì“) ist hingegen nur als Entwurf ohne Endgültigkeitsstatus zu betrachten und wird nur in der kritischen Edition dieses Libretto-Drucks wiedergegeben.
Am Schluss dieses Kommentars sei noch auf die semantischen Unterschiede zwischen den zwei definitiven Varianten des Verses kurz hingewiesen. In der Fassung der Libretto-Drucke Prag 1787 und Wien 1788 ergibt sich aus der Variante des Verses mit dem Verb in der zweiten Person Singular „là mi dirai di sì“ („dort wirst du ja zu mir sagen“) einen klaren Übergang bei Don Giovannis Anrede an Zerlina in Scena IX: von der Höflichkeitsform der zweiten Person Plural im Recitativo (Anrede mit Ihr) zur direkteren Umgangsform der zweiten Person Singular im Duetto (Anrede mit Du). Dieser Wechsel der pronominalen Anredeform dürfte bereits in Da Pontes Libretto-Entwurf vorgesehen sein, da er auch im unvollständigen Libretto-Druck Wien 1787 überliefert ist. Er kann als Zeichen für Don Giovannis auch sprachlich gewiefte Verführungskunst interpretiert werden: Er beginnt sein Werben um die Gunst Zerlinas in der höflichsten, galanten Anredeform mit Ihr, um das Eis zu brechen und zugleich seinem Heiratsantrag den Anschein von Ehrlichkeit zu verleihen, und geht dann, genau an der Schwelle zwischen Recitativo secco und geschlossener Nummer, zum Du über, wenn er in der Bäuerin bereits ein gewisses Vertrauen geweckt hat und so seine und seiner Angebeteten Leidenschaft frei entfachen kann. Man merke hier auch die schmeichelnde Wirkung, die es für eine Frau niedrigeren Standes wie Zerlina haben muss, plötzlich vom einem Edelmann per Du angesprochen zu werden, als ob sie durch das reine Heiratsversprechen bereits in den höheren Adelstand Don Giovannis wie durch eine reale Eheschließung erhoben würde. In Mozarts Version der autographen Partitur ist Don Giovannis Überredungskunst noch windiger, unvorhersehbarer, fast dämonischer. Hier geht der Libertin bereits am Ende des Rezitativs vom Ihr zum Du über, und zwar genau dann, wenn er sein Heiratsversprechen an Zerlina macht („Orsù, non perdiam tempo: in questo istante / io ti voglio sposar.“ = „Auf, verlieren wir keine Zeit: In diesem Augenblick will ich dich heiraten.“), wohingegen er in allen drei Libretto-Drucken Wien 1787, Prag 1787 und Wien 1788 noch beim Ihr bleibt („Orsù, non perdiam tempo: in questo istante / io vi voglio sposar.“ = „Auf, verlieren wir keine Zeit: In diesem Augenblick will ich Euch heiraten.“). Dem überraschenden, die Bäuerin wohl betörenden Wechsel vom Ihr zum Du im Heiratsversprechen des Recitativo secco der autographen Partitur entspricht nun im darauffolgenden Duettino der gleiche blendende Wechsel der Anredeform von Ihr im zweiten zum Du im dritten Vers der ersten Strophe: „là mi direte sì; / vedi non è lontanto“ („dort werdet Ihr ja zu mir sagen; sieh, es ist nicht weit“), umrahmt vom geschickt verbindenden Wir im ersten und letzten Vers des Vierzeilers.

Là ci darem la mano, Dort werden wir uns die Hand geben,
là mi direte sì; dort werdet Ihr ja zu mir sagen;
vedi non è lontano, sieh, es ist nicht weit,
partiam, mio ben, da qui. gehen wir fort von hier, mein Leben.

Beide Wechsel vom Ihr zum Du in den Libretto-Drucken oder in der autographen Partitur (bzw. in den Aufführungs- und Referenzpartituren der Prager und Wiener Fassung) bringen mit linguistischer Raffinesse Don Giovannis Rede- und Verführungskunst zum Ausdruck, in den Libretti eher mit klarem rationalem Kalkül, in der autographen Partitur mit unbändiger, zwingender Kraft.
là mi direte sì;Variante nach dem Libretto-Druck Prag 1787:
là mi dirai di sì;

Der zweite Vers von No 7 Duettino „Là ci darem la mano“ ist in drei Varianten überliefert:

Variante 1: „e là mi dirai sì“ (Quelle W1: Libretto-Druck Wien 1787)
Variante 2: „là mi direte sì“ (Quelle A: Autographe Partitur)
Variante 3: „là mi dirai di sì“ (Quellen P und W2: Libretto-Drucke Prag 1787 und Wien 1788)

Im ersten unvollständigen Libretto-Druck Wien 1787 (Quelle W1, Seite 19) steht die metrisch noch nicht ausgereifte Variante „e là mi dirai sì“ („und dort wirst du ja zu mir sagen“) – der Settenario tronco hat hier zwar die korrekte Anzahl der metrischen Silben, der natürliche Akzent im Wort „dirài“ fällt aber regelwidrig auf die fünfte metrische Silbe des Verses unmittelbar vor dem letzten metrischen Hauptakzent auf „sì“. In seiner autographen Partitur hat Mozart den Vers sowohl beim ersten Auftreten in T. 3–4 (Quelle A, Faszikel 3, folio 59r) als auch bei seiner Wiederholung in T. 34–35 (Quelle A, Faszikel 3, folio 60v, T. 34–35) immer konsistent in der Variante „là mi direte sì“ („dort werdet Ihr ja zu mir sagen“) mit regelkonformer Akzentuierung der vierten statt der fünften metrischen Silbe geschrieben. In den Libretto-Drucken Prag 1787 (Quelle P, Seite 21) und Wien 1788 (Quelle W2, Seite 20) ist der Vers in der metrisch ebenfalls korrekten Variante „là mi dirai di sì“ („dort wirst du ja zu mir sagen“) überliefert.
Die zeitliche Reihenfolge bei der Entstehung dieser drei möglichen Varianten des Verses lässt sich nicht mit Gewissheit eruieren. Sehr wahrscheinlich stellt die Variante im ersten unvollständigen Libretto-Druck Wien 1787 (Quelle W1: „e là mi dirai sì“) die ursprüngliche Fassung aus dem verschollenen Libretto-Entwurf Da Pontes dar. Hypothetisch ist zwar denkbar, dass eine der zwei metrisch korrekteren Varianten der autographen Partitur (Quelle A: „là mi direte sì“) bzw. der Libretti-Drucke Prag 1787 und Wien 1788 (Quellen P und W2: „là mi dirai di sì“) bereits im Entwurf des Librettisten notiert war und dass die Variante des Libretto-Drucks Wien 1787 (Quelle W1) erst durch einen Druckfehler entstanden ist. Das würde aber voraussetzen, dass der Drucker aus freien Stücken eine Konjunktion „e“ zu Beginn des Verses hinzugefügt und dazu noch entweder die Verbform „direte“ (wie in Quelle A) zu „dirai“ geändert oder die Präposition „di“ (wie in den Quellen P und W2) ausgelassen hat. Derart weitreichende Eingriffe, insbesondere die gezielte Ergänzung einer Konjunktion an die richtige Stelle eines Satzes, können aber kaum durch den Fehler eines Druckers verursacht worden sein. Viel wahrscheinlicher hat hier der Drucker in Quelle W1 die erste, grammatikalisch korrekte, aber metrisch noch nicht zufriedenstellende Variante aus dem ersten Textentwurf Da Pontes übernommen, die Mozart und der Librettist dann jeweils bei der Vertonung in der autographen Partitur (Quelle A) bzw. in den Libretto-Drucken für die Prager Premiere und für die Wiener Erstaufführung (Quellen P und W2) verbessert haben. Demnach sind beide Varianten der autographen Partitur („là mi direte sì“) respektive der Libretto-Drucke Prag 1787 und Wien 1788 („là mi dirai di sì“) zeitlich wohl erst nach der Variante des Libretto-Drucks Wien 1787 entstanden. Dabei wurde in beiden Quellensträngen – in der autographen Partitur genauso wie in den Libretto-Drucken Prag 1787 und Wien 1788 – die regelwidrige Akzentuierung der fünften metrischen Silbe aus der ursprünglichen Entwurfsversion durch die Auslassung der Anfangskonjunktion „e“ behoben, womit der metrische Hauptakzent des Settenario tronco von der fünften auf die vierte metrische Silbe des Verses fällt. Die durch die Auslassung der Anfangskonjunktion nun fehlende metrische Silbe wurde allerdings in den zwei Quellensträngen unterschiedlich kompensiert: In Quelle A wurde das zweisilbige Verb in der zweiten Person Singular (Anrede mit Du: „dirai“) zur dreisilbigen Höflichkeitsform der zweiten Person Plural (Anrede mit Ihr: „direte“) geändert; in den Quellen P und W2 wurde hingegen das Verb in der zweiten Person Singular „dirai“ beibehalten, dafür aber die Präposition „di“ zum Objekt des Verbs „sì“ ergänzt („dirai di“). Letztere Lösung klingt in der italienischen Sprache leicht idiomatischer, da das Objekt zum Verb „dire“ in der Regel durch die Präposition „di“ eingeführt wird (ähnlich dem Genitivobjekt bei Verben wie „bedürfen des/der“ in der deutschen Sprache). Dennoch kann das Objekt zum Verb „dire“ hier auch im Sinne einer direkten Rede verstanden werden (-> là mi direte: “sì” = dort werdet Ihr „ja“ zu mir sagen), sodass auch die Version der autographen Partitur als grammatikalisch korrekt zu betrachten ist.

Chronologische Reihenfolge, Abhängigkeitsverhältnis und Autorschaft der zwei endgültigen Varianten in der autographen Partitur bzw. in den Libretto-Drucken Prag 1787 und Wien 1788 bleiben offen. Eine andere Textstelle im Atto primo legt die Vermutung nahe, dass die Variante der autographen Partitur (Quelle A: „là mi direte sì“) zeitlich vor der Variante in den Libretto-Drucken (Quellen P und W2: „là mi dirai di sì“) entstanden ist: Zu Beginn der Scena IV ist in der autographen Partitur der ursprüngliche Ausdruck „così tardi“ („so spät“) in der Wendung „essendo così tardi“ („da es so spät ist“) von fremder Hand gestrichen und oberhalb des Systems genau durch jene Variante „l’alba chiara“ („helle Morgendämmerung“) ersetzt worden, die im Libretto-Druck Prag 1787 (bzw. später im Libretto-Druck Wien 1788) dokumentiert ist (vgl. Quelle A, Faszikel 2, folio 26v, siehe dazu auch den Kommentar zum entsprechenden Vers in dieser Edition). Hier zeigt sich also eindeutig, dass der Libretto-Druck Prag 1787 (bzw. Wien 1788) eine spätere Variante als Mozarts eigene Textunterlegung in der autographen Partitur überliefert. Wohl möglich, dass auch der zweite Vers des Duettino in ähnlicher Weise zuerst in der Variante der autographen Partitur und danach in der Variante des Libretto-Drucks Prag 1787 (und später des Libretto-Drucks Wien 1788) festgehalten wurde. Darüber hinaus scheint ein allmählicher Vorgang, bei dem zunächst eine metrisch noch mangelhafte und weniger idiomatische Wendung entworfen (Quelle W1: „e là mi dirai sì“), diese dann metrisch korrigiert (Quelle A: „là mi direte sì“) und schließlich phraseologisch verfeinert (Quellen P und W2: „là mi dirai di sì“) wurde, als konkreter Verbesserungsprozess durchaus plausibel. Dessen ungeachtet könnten die zwei Varianten der autographen Partitur bzw. der Libretto-Drucke Prag 1787 und Wien 1788 auch aus zwei unabhängig voneinander vorgenommenen Korrekturvorgängen des ursprünglichen Libretto-Entwurfs entstanden sein: Beide Varianten sind an sich metrisch und grammatikalisch korrekt, und anders als in der nachträglichen Änderung in der Scena IV (così tardi -> alba chiara, vgl. Quelle A, Faszikel 2, folio 26v) ist der Vers „là mi direte sì“ in der autographen Partitur sowohl beim ersten Auftreten (T. 3–4: Quelle A, Faszikel 3, folio 59r) als auch bei seiner Wiederholung (T. 34–35: Quelle A, Faszikel 3, folio 60v) weder gestrichen noch ersetzt worden. Er bleibt also per se eine Variante, die gleichberechtigt neben der Variante der Libretto-Drucke Prag 1787 und Wien 1788 steht.
Auch die Autorschaft der beiden Varianten lässt sich nicht ganz eindeutig feststellen. Für die Variante der autographen Partitur („là mi direte sì“) zeichnete freilich Mozart verantwortlich, allerdings ist nicht auszuschließen, dass hier die Verbesserung der ursprünglichen Fassung aus dem Libretto-Entwurf doch von Da Ponte angeregt oder vorgeschlagen wurde. Für die Variante der Libretto-Drucke Prag 1787 und Wien 1788 („là mi dirai di sì“), die wie erwähnt sprachlich noch etwas idiomatischer klingt, dürfte hingegen der Muttersprachler Da Ponte als offizieller Librettist die Verantwortung getragen haben.
Beide Varianten haben auch unabhängig voneinander Eingang in spätere Quellen gefunden. Die Variante des Libretto-Drucks Prag 1787 („là mi dirai di sì“), die später wie erwähnt in den Libretto-Druck Wien 1788 eingegangen ist, ist unter anderem in zwei Partiturabschriften der Prager Fassung (Quellen C1 und D1) dokumentiert. Die Variante der autographen Partitur („là mi direte sì“) ist nicht nur in der Partiturabschrift, die in der Überlieferungskette dem Autograph am nächsten liegt und wohl in direkter Verbindung mit der Uraufführung der Oper in Prag steht (Quelle B1), sondern auch in den beiden Referenzpartituren der Wiener Fassung (Quellen F1 und Melk II) beibehalten worden. In der Aufführungspartitur der Wiener Fassung E1 fehlt zwar die Nummer 7 komplett; da aber Quelle B1 (evtl. mittels einer Zwischenquelle) als Vorlage sowohl für Quelle E1 als auch für die Quellen F1 und Melk II diente (vgl. Ian Woodfield, The Vienna Don Giovanni, Woodbridge 2010, S. 31), ist anzunehmen, dass in Quelle E1 wie in den Quellen F1 und Melk II der Vers aus Quelle B1 in der Variante der autographen Partitur übertragen wurde. Somit dürfte der Vers sowohl bei der Prager Uraufführung am 29. Oktober 1787 als auch bei der Wiener Erstaufführung am 7. Mai 1788 am wahrscheinlichsten in der Version der autographen Partitur „là mi direte sì“ erklungen sein.
Demzufolge wird die Variante der autographen Partitur („là mi direte sì“) im Haupttext unserer Edition angezeigt. Die bekanntere Version nach den Libretto-Drucken Prag 1787 und Wien 1788 („là mi dirai di sì“), die im Haupttext der NMA ediert ist (vgl. Wolfgang Amadeus Mozart, Don Giovanni, Neue Mozart Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/17, hrsg. von Wolfgang Plath und Wolfgang Rehm, Kassel 1968, S. 111), wird dennoch als mögliche Variante in dieser Fußnote ediert. Die Variante des Libretto-Drucks Wien 1787 („e là mi dirai sì“) ist hingegen nur als Entwurf ohne Endgültigkeitsstatus zu betrachten und wird nur in der kritischen Edition dieses Libretto-Drucks wiedergegeben.
Am Schluss dieses Kommentars sei noch auf die semantischen Unterschiede zwischen den zwei definitiven Varianten des Verses kurz hingewiesen. In der Fassung der Libretto-Drucke Prag 1787 und Wien 1788 ergibt sich aus der Variante des Verses mit dem Verb in der zweiten Person Singular „là mi dirai di sì“ („dort wirst du ja zu mir sagen“) einen klaren Übergang bei Don Giovannis Anrede an Zerlina in Scena IX: von der Höflichkeitsform der zweiten Person Plural im Recitativo (Anrede mit Ihr) zur direkteren Umgangsform der zweiten Person Singular im Duetto (Anrede mit Du). Dieser Wechsel der pronominalen Anredeform dürfte bereits in Da Pontes Libretto-Entwurf vorgesehen sein, da er auch im unvollständigen Libretto-Druck Wien 1787 überliefert ist. Er kann als Zeichen für Don Giovannis auch sprachlich gewiefte Verführungskunst interpretiert werden: Er beginnt sein Werben um die Gunst Zerlinas in der höflichsten, galanten Anredeform mit Ihr, um das Eis zu brechen und zugleich seinem Heiratsantrag den Anschein von Ehrlichkeit zu verleihen, und geht dann, genau an der Schwelle zwischen Recitativo secco und geschlossener Nummer, zum Du über, wenn er in der Bäuerin bereits ein gewisses Vertrauen geweckt hat und so seine und seiner Angebeteten Leidenschaft frei entfachen kann. Man merke hier auch die schmeichelnde Wirkung, die es für eine Frau niedrigeren Standes wie Zerlina haben muss, plötzlich vom einem Edelmann per Du angesprochen zu werden, als ob sie durch das reine Heiratsversprechen bereits in den höheren Adelstand Don Giovannis wie durch eine reale Eheschließung erhoben würde. In Mozarts Version der autographen Partitur ist Don Giovannis Überredungskunst noch windiger, unvorhersehbarer, fast dämonischer. Hier geht der Libertin bereits am Ende des Rezitativs vom Ihr zum Du über, und zwar genau dann, wenn er sein Heiratsversprechen an Zerlina macht („Orsù, non perdiam tempo: in questo istante / io ti voglio sposar.“ = „Auf, verlieren wir keine Zeit: In diesem Augenblick will ich dich heiraten.“), wohingegen er in allen drei Libretto-Drucken Wien 1787, Prag 1787 und Wien 1788 noch beim Ihr bleibt („Orsù, non perdiam tempo: in questo istante / io vi voglio sposar.“ = „Auf, verlieren wir keine Zeit: In diesem Augenblick will ich Euch heiraten.“). Dem überraschenden, die Bäuerin wohl betörenden Wechsel vom Ihr zum Du im Heiratsversprechen des Recitativo secco der autographen Partitur entspricht nun im darauffolgenden Duettino der gleiche blendende Wechsel der Anredeform von Ihr im zweiten zum Du im dritten Vers der ersten Strophe: „là mi direte sì; / vedi non è lontanto“ („dort werdet Ihr ja zu mir sagen; sieh, es ist nicht weit“), umrahmt vom geschickt verbindenden Wir im ersten und letzten Vers des Vierzeilers.

Là ci darem la mano, Dort werden wir uns die Hand geben,
là mi direte sì; dort werdet Ihr ja zu mir sagen;
vedi non è lontano, sieh, es ist nicht weit,
partiam, mio ben, da qui. gehen wir fort von hier, mein Leben.

Beide Wechsel vom Ihr zum Du in den Libretto-Drucken oder in der autographen Partitur (bzw. in den Aufführungs- und Referenzpartituren der Prager und Wiener Fassung) bringen mit linguistischer Raffinesse Don Giovannis Rede- und Verführungskunst zum Ausdruck, in den Libretti eher mit klarem rationalem Kalkül, in der autographen Partitur mit unbändiger, zwingender Kraft.
vedi, non è lontano,
vedi, non è lontano,
partiam, ben mio, da qui.
partiam, ben mio, da qui.
Zerlina
Zerlina
    Vorrei e non vorrei,
    Vorrei e non vorrei,
340
mi trema un poco il cor;
340
mi trema un poco il cor;
felice, è ver, sarei,
felice, è ver, sarei,
ma può burlarmi ancor.
ma può burlarmi ancor.
Don Giovanni
Don Giovanni
    Vieni, mio bel diletto…Variante in den Wiederholungen:
Vieni, vieni.
    Vieni, mio bel diletto…Variante in den Wiederholungen:
Vieni, vieni.
Zerlina
Zerlina
Mi fa pietà Masetto…
Mi fa pietà Masetto…
Don Giovanni
Don Giovanni
345
Io cangerò tua sorte…
345
Io cangerò tua sorte…
Zerlina
Zerlina
Presto non son più forte…
Presto non son più forte…
Don Giovanni
Don Giovanni
    Andiam, andiam.
    Andiam, andiam.
Zerlina
Zerlina
Andiam.
Andiam.
a due
a due
Andiam, andiam, mio bene,
Andiam, andiam, mio bene,
a ristorar le peneVariante in den Wiederholungen:
le pene a ristorar
a ristorar le peneVariante in den Wiederholungen:
le pene a ristorar
350
d'un innocente amor.
350
d'un innocente amor.
(Vanno verso il casino di Don Giovanni abbracciati etc.)
(Vanno verso il casino di Don Giovanni abbracciati etc.)
SCENA X
SCENA X
I suddetti e Donna Elvira che ferma con atti disperatissimi Don Giovanni etc.
I suddetti e Donna Elvira che ferma con atti disperatissimi Don Giovanni etc.
Recitativo
Recitativo
Donna Elvira
Donna Elvira
Fermati, scellerato: il ciel mi fece
Fermati, scellerato: il ciel mi fece
udir le tue perfidie; io sono a tempo
udir le tue perfidie; io sono a tempo
di salvar questa misera innocente
di salvar questa misera innocente
dal tuo barbaro artiglio.
dal tuo barbaro artiglio.
Zerlina
Zerlina
355
Meschina, cosa sento!
355
Meschina, cosa sento!
Don Giovanni
Don Giovanni
(Amor, consiglio!)
(Amor, consiglio!)
(A Donna Elvira piano.)
(A Donna Elvira piano.)
Idol mio, non vedete
Idol mio, non vedete
ch'io voglio divertirmi…
ch'io voglio divertirmi…
Donna Elvira
Donna Elvira
(Forte.)
(Forte.)
Divertirti?
Divertirti?
È vero! divertirti! Io so, crudele,
È vero! divertirti! Io so, crudele,
come tu ti diverti…
come tu ti diverti…
Zerlina
Zerlina
360
Ma signor cavaliere…
360
Ma signor cavaliere…
è ver quel ch'ella dice?
è ver quel ch'ella dice?
Don Giovanni
Don Giovanni
(Piano a Zerlina.)
(Piano a Zerlina.)
La povera infelice
La povera infelice
è di me innamorata, e per pietà
è di me innamorata, e per pietà
deggio fingere amore,
deggio fingere amore,
365
ch'io son per mia disgrazia uom di buon core.
365
ch'io son per mia disgrazia uom di buon core.
No 8 Aria
No 8 Aria
Donna Elvira
Donna Elvira
    Ah fuggi il traditor,Variante in den Wiederholungen:
Ah fuggi.
    Ah fuggi il traditor,Variante in den Wiederholungen:
Ah fuggi.
non lo lasciar più dir:
non lo lasciar più dir:
il labbro è mentitor,
il labbro è mentitor,
fallace il ciglio.Variante in den Wiederholungen:
fallace il ciglio, sì.
fallace il ciglio.Variante in den Wiederholungen:
fallace il ciglio, sì.
370
    Da' miei tormenti impara
370
    Da' miei tormenti impara
a creder a quel cor,
a creder a quel cor,
e nasca il tuo timor
e nasca il tuo timor
dal mio periglio.
dal mio periglio.
(Parte conducendo seco Zerlina.)
(Parte conducendo seco Zerlina.)
SCENA XI
SCENA XI
Don Giovanni solo, poi Don Ottavio e Donn'Anna.
Don Giovanni solo, poi Don Ottavio e Donn'Anna.
Recitativo
Recitativo
Don Giovanni
Don Giovanni
Mi par ch'oggi il demonio si diverta
Mi par ch'oggi il demonio si diverta
375
d'opporsi a' miei piacevoli progressi;
375
d'opporsi a' miei piacevoli progressi;
vanno mal tutti quanti.
vanno mal tutti quanti.
Don Ottavio
Don Ottavio
Ah ch'ora, idolo mio, son vani i pianti!
Ah ch'ora, idolo mio, son vani i pianti!
Di vendetta si parli. Ah Don Giovanni!
Di vendetta si parli. Ah Don Giovanni!
Don Giovanni
Don Giovanni
(Mancava questo inver!)
(Mancava questo inver!)
Donn'Anna
Donn'Anna
Signore, a tempo
Signore, a tempo
380
vi ritroviam: avete core, avete
380
vi ritroviam: avete core, avete
anima generosa?
anima generosa?
Don Giovanni
Don Giovanni
(Sta' a vedere
(Sta' a vedere
che il diavolo gliAnders als in allen direkten Quellen des Textes (autographe Partitur und Libretto-Drucke Wien 1787, Prag 1787 und Wien 1788, klicken Sie bitte auf den Vers in der linken Spalte) steht das Pronomen in NMA nicht im Plural („gli“), sondern im Singular (“le”). Vgl. Wolfgang Amadeus Mozart, Don Giovanni, Neue Mozart Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/17, hrsg. von Wolfgang Plath und Wolfgang Rehm, Kassel 1968, S. 121 sowie Wolfgang Plath und Wolfgang Rehm, Kritischer Bericht, Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/17, Kassel 2003, S. 108, T. 11. Dadurch ändert sich der ursprüngliche Sinn des Satzes („Sicherlich hat der Teufel ihnen etwas gesagt.“), da das Pronomen nicht mehr auf beide Don Ottavio und Donn’Anna, sondern nur auf Letztere bezogen ist („Sicherlich hat der Teufel ihr etwas gesagt.“). ha detto qualche cosa.)
che il diavolo gliAnders als in allen direkten Quellen des Textes (autographe Partitur und Libretto-Drucke Wien 1787, Prag 1787 und Wien 1788, klicken Sie bitte auf den Vers in der linken Spalte) steht das Pronomen in NMA nicht im Plural („gli“), sondern im Singular (“le”). Vgl. Wolfgang Amadeus Mozart, Don Giovanni, Neue Mozart Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/17, hrsg. von Wolfgang Plath und Wolfgang Rehm, Kassel 1968, S. 121 sowie Wolfgang Plath und Wolfgang Rehm, Kritischer Bericht, Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/17, Kassel 2003, S. 108, T. 11. Dadurch ändert sich der ursprüngliche Sinn des Satzes („Sicherlich hat der Teufel ihnen etwas gesagt.“), da das Pronomen nicht mehr auf beide Don Ottavio und Donn’Anna, sondern nur auf Letztere bezogen ist („Sicherlich hat der Teufel ihr etwas gesagt.“). ha detto qualche cosa.)
Che domanda! Perché?
Che domanda! Perché?
Donn'Anna
Donn'Anna
Bisogno abbiamo
Bisogno abbiamo
della vostra amicizia.
della vostra amicizia.
Don Giovanni
Don Giovanni
385
(Mi torna il fiato in corpo.) Comandate:
385
(Mi torna il fiato in corpo.) Comandate:
(Con molto foco.)
(Con molto foco.)
i congiunti, i parenti,
i congiunti, i parenti,
questa man, questo ferro, i beni, il sangue
questa man, questo ferro, i beni, il sangue
spenderò per servirvi.
spenderò per servirvi.
Ma voi, bella Donn'Anna,
Ma voi, bella Donn'Anna,
390
perché così piangete?
390
perché così piangete?
Il crudele chi fu che osò la calma
Il crudele chi fu che osò la calma
turbar del viver vostro…
turbar del viver vostro…
SCENA XII
SCENA XII
I suddetti, Donna Elvira.
I suddetti, Donna Elvira.
Recitativo
Recitativo
Donna Elvira
Donna Elvira
Ah ti ritrovo ancor, perfido mostro!
Ah ti ritrovo ancor, perfido mostro!
No 9 Quartetto
No 9 Quartetto
Donna Elvira
Donna Elvira
    Non ti fidar, o misera,
    Non ti fidar, o misera,
395
di quel ribaldo cor:
395
di quel ribaldo cor:
me già tradì quel barbaro,
me già tradì quel barbaro,
te vuol tradire ancor.
te vuol tradire ancor.
Donn'Anna, Don Ottavio
Donn'Anna, Don Ottavio
    Cieli! che aspetto nobile!
    Cieli! che aspetto nobile!
Che dolce maestà!
Che dolce maestà!
400
Il suo pallor, le lagrime
400
Il suo pallor, le lagrime
m'empiono di pietà.
m'empiono di pietà.
Don Giovanni
Don Giovanni
(A parte, Donna Elvira ascolta.)
(A parte, Donna Elvira ascolta.)
    La povera ragazza
    La povera ragazza
è pazza, amici miei:
è pazza, amici miei:
lasciatemi con lei,
lasciatemi con lei,
405
forse si calmerà.
405
forse si calmerà.
Donna Elvira
Donna Elvira
    Ah non credete al perfido!
    Ah non credete al perfido!
Don Giovanni
Don Giovanni
È pazza, non badate.
È pazza, non badate.
Donna Elvira
Donna Elvira
Restate ancor, restate!Variante in den Wiederholungen:
Restate!
Restate ancor, restate!Variante in den Wiederholungen:
Restate!
Donn'Anna, Don Ottavio
Donn'Anna, Don Ottavio
A chi si crederà?
A chi si crederà?
Don Giovanni, Donn'Anna, Don Ottavio
Don Giovanni, Donn'Anna, Don Ottavio
410
    Certo moto d'ignoto tormento|spavento
410
    Certo moto d'ignoto tormento|spavento
dentro l'alma girare mi sento
dentro l'alma girare mi sento
che mi dice per quella infelice
che mi dice per quella infelice
cento cose che intender non sa.Variante in den Wiederholungen:
cento cose che intender non sa, no.
cento cose che intender non sa.Variante in den Wiederholungen:
cento cose che intender non sa, no.
Donna Elvira
Donna Elvira
    Sdegno, rabbia, dispetto, tormento
    Sdegno, rabbia, dispetto, tormento
415
dentro l'alma girare mi sento
415
dentro l'alma girare mi sento
che mi dice di quel traditore
che mi dice di quel traditore
cento cose che intender non sa.Variante in den Wiederholungen:
cento cose che intender non sa, no.
cento cose che intender non sa.Variante in den Wiederholungen:
cento cose che intender non sa, no.
Don Ottavio
Don Ottavio
(A parte.)
(A parte.)
    Io di qua non vado via,
    Io di qua non vado via,
se non scopro questo affar.
se non scopro questo affar.
Donn'Anna
Donn'Anna
(A parte.)
(A parte.)
420
Non ha l'aria di pazzia
420
Non ha l'aria di pazzia
il suo volto, il suo parlar.
il suo volto, il suo parlar.
Don Giovanni
Don Giovanni
(A parte.)
(A parte.)
    Se men vado si potria
    Se men vado si potria
qualche cosa sospettar.
qualche cosa sospettar.
Donna Elvira
Donna Elvira
Da quel ceffo si dovria
Da quel ceffo si dovria
425
la ner'alma giudicar.
425
la ner'alma giudicar.
Don Ottavio
Don Ottavio
(A Don Giovanni.)
(A Don Giovanni.)
    Dunque quella?
    Dunque quella?
Don Giovanni
Don Giovanni
È pazzarella.
È pazzarella.
Donn'Anna
Donn'Anna
(A Donna Elvira.)
(A Donna Elvira.)
Dunque quegli?
Dunque quegli?
Donna Elvira
Donna Elvira
È un traditore.
È un traditore.
Don Giovanni
Don Giovanni
Infelice!
Infelice!
Donna Elvira
Donna Elvira
Mentitore!
Mentitore!
Donn'Anna, Don Ottavio
Donn'Anna, Don Ottavio
Incomincio a dubitar.
Incomincio a dubitar.
Don Giovanni
Don Giovanni
(Piano a Donna Elvira.)
(Piano a Donna Elvira.)
430
    Zitto, zitto, che la gente
430
    Zitto, zitto, che la gente
si raduna a noi d'intorno;
si raduna a noi d'intorno;
siate un poco più prudente,
siate un poco più prudente,
vi farete criticar.Varianten in den Wiederholungen:

Zitto, zitto,
si raduna a noi la gente:
siate un poco più prudente!
Vi farete criticar.

Zitto, zitto:
siate un poco più prudente,
vi farete criticar.
vi farete criticar.Varianten in den Wiederholungen:

Zitto, zitto,
si raduna a noi la gente:
siate un poco più prudente!
Vi farete criticar.

Zitto, zitto:
siate un poco più prudente,
vi farete criticar.
Donna Elvira
Donna Elvira
(Forte a Don Giovanni.)
(Forte a Don Giovanni.)
    Non sperarlo, o scellerato,
    Non sperarlo, o scellerato,
435
ho perduta la prudenza:Variante in den Wiederholungen:
Non sperarlo, o scellerato!
Ho perduta la prudenza:
435
ho perduta la prudenza:Variante in den Wiederholungen:
Non sperarlo, o scellerato!
Ho perduta la prudenza:
le tue colpe ed il mio stato
le tue colpe ed il mio stato
voglio a tutti palesar.
voglio a tutti palesar.
Donn'Anna, Don Ottavio
Donn'Anna, Don Ottavio
(A parte, guardando Don Giovanni.)
(A parte, guardando Don Giovanni.)
    Quegli accenti sì sommessi,
    Quegli accenti sì sommessi,
quel cangiarsi di colore
quel cangiarsi di colore
440
son indizi troppo espressi
440
son indizi troppo espressi
che mi fan determinar.
che mi fan determinar.
(Parte Donna Elvira.)
(Parte Donna Elvira.)
Recitativo
Recitativo
Don Giovanni
Don Giovanni
Povera sventurata! I passi suoi
Povera sventurata! I passi suoi
voglio seguir: non voglio
voglio seguir: non voglio
che faccia un precipizio. Perdonate,
che faccia un precipizio. Perdonate,
445
bellissima Donn'Anna;
445
bellissima Donn'Anna;
se servirvi poss'io,
se servirvi poss'io,
in mia casa v'aspetto. Amici, addio.
in mia casa v'aspetto. Amici, addio.
(Parte.)
(Parte.)
SCENA XIII
SCENA XIII
No 10 Recitativo strumentatoNMA: Recitativo accompagnato ed Aria
No 10 Recitativo strumentatoNMA: Recitativo accompagnato ed Aria
Recitativo strumentatoNMA: Recitativo accompagnato
Recitativo strumentatoNMA: Recitativo accompagnato
Don Ottavio e Donn'Anna.
Don Ottavio e Donn'Anna.
Donn'Anna
Donn'Anna
Don'Ottavio, son morta!
Don'Ottavio, son morta!
Don Ottavio
Don Ottavio
Cosa è stato?
Cosa è stato?
Donn'Anna
Donn'Anna
Per pietà, soccorretemi.
Per pietà, soccorretemi.
Don Ottavio
Don Ottavio
Mio bene…
Mio bene…
450
fate coraggio!
450
fate coraggio!
Donn'Anna
Donn'Anna
Oh dèi!
Oh dèi!
quegli è il carnefice
quegli è il carnefice
del padre mio.
del padre mio.
Don Ottavio
Don Ottavio
Che dite…
Che dite…
Donn'Anna
Donn'Anna
Non dubitate più: gli ultimi accenti
Non dubitate più: gli ultimi accenti
che l'empio proferì, tutta la voce
che l'empio proferì, tutta la voce
richiamar nel cor mio di quell'indegno
richiamar nel cor mio di quell'indegno
455
che nel mio appartamento…
455
che nel mio appartamento…
Don Ottavio
Don Ottavio
Oh ciel! possibile
Oh ciel! possibile
che sotto il sacro manto d'amicizia…
che sotto il sacro manto d'amicizia…
Ma come fu? Narratemi
Ma come fu? Narratemi
lo strano avvenimento.
lo strano avvenimento.
Donn'Anna
Donn'Anna
Era già alquanto
Era già alquanto
avanzata la notte,
avanzata la notte,
460
quando nelle mie stanze, ove soletta
460
quando nelle mie stanze, ove soletta
mi trovai per sventura, entrar io vidi
mi trovai per sventura, entrar io vidi
in un mantello avvolto
in un mantello avvolto
un uom che al primo istante
un uom che al primo istante
avea preso per voi…
avea preso per voi…
465
ma riconobbi poi
465
ma riconobbi poi
che un inganno era il mio…
che un inganno era il mio…
Don Ottavio
Don Ottavio
(Con affanno.)
(Con affanno.)
Stelle! seguite.
Stelle! seguite.
Donn'Anna
Donn'Anna
Tacito a me s'appressa
Tacito a me s'appressa
e mi vuole abbracciar: sciogliermi cerco,
e mi vuole abbracciar: sciogliermi cerco,
ei più mi stringe; grido,
ei più mi stringe; grido,
470
non viene alcun.
470
non viene alcun.
Con una mano cerca
Con una mano cerca
d'impedire la voce
d'impedire la voce
e coll'altra m'afferra
e coll'altra m'afferra
stretta così, che già mi credo vinta.
stretta così, che già mi credo vinta.
Don Ottavio
Don Ottavio
Perfido! E alfin?
Perfido! E alfin?
Donn'Anna
Donn'Anna
Alfine il duol, l'orrore
Alfine il duol, l'orrore
475
dell'infame attentato
475
dell'infame attentato
accrebbe sì la lena mia, che a forza
accrebbe sì la lena mia, che a forza
di vincolarmi, torcermi e piegarmi
di vincolarmi, torcermi e piegarmi
da lui mi sciolsi.
da lui mi sciolsi.
Don Ottavio
Don Ottavio
Ohimè, respiro.
Ohimè, respiro.
Donn'Anna
Donn'Anna
Allora
Allora
rinforzo i stridi miei,
rinforzo i stridi miei,
chiamo soccorso:
chiamo soccorso:
480
fugge il fellon, arditamente il seguo
480
fugge il fellon, arditamente il seguo
fin nella strada per fermarlo, e sono
fin nella strada per fermarlo, e sono
assalitrice d'assalita; il padre
assalitrice d'assalita; il padre
v'accorre, vuol conoscerlo, e l'iniquo,
v'accorre, vuol conoscerlo, e l'iniquo,
che del povero vecchio era più forte,
che del povero vecchio era più forte,
485
compie il misfatto suo col dargli morte.
485
compie il misfatto suo col dargli morte.
Aria
Aria
Donn'Anna
Donn'Anna
    Or sai chi l'onore
    Or sai chi l'onore
rapire a me volse,
rapire a me volse,
chi fu il traditore
chi fu il traditore
che il padre mi tolse:
che il padre mi tolse:
490
vendetta ti chiedo,
490
vendetta ti chiedo,
la chiede il tuo cor.
la chiede il tuo cor.
    Rammenta la piaga
    Rammenta la piaga
del misero seno,
del misero seno,
rimira di sangueVariante in den Wiederholungen:
rimira di sangue…
rimira di sangueVariante in den Wiederholungen:
rimira di sangue…
495
coperto il terreno,
495
coperto il terreno,
se l'ira in te langue
se l'ira in te langue
d'un giusto furor.
d'un giusto furor.
(Parte.)
(Parte.)
SCENA XIV
SCENA XIV
Don Ottavio solo.
Don Ottavio solo.
Recitativo
Recitativo
Don Ottavio
Don Ottavio
Come mai creder deggio
Come mai creder deggio
di sì nero delitto
di sì nero delitto
500
capace un cavaliero?
500
capace un cavaliero?
Ah di scoprire il vero
Ah di scoprire il vero
ogni mezzo si cerchi! Io sento in petto
ogni mezzo si cerchi! Io sento in petto
e di sposo e d'amico
e di sposo e d'amico
il dover che mi parla:
il dover che mi parla:
505
disingannar la voglio o vendicarla.
505
disingannar la voglio o vendicarla.Am oberen Rand links auf der ersten Seite des Autographs zur Zusatznummer No 10 Aria "Dalla sua pace" (Don Ottavio) für die Wiener Fassung hat Mozart den letzten Vers des Rezitativs als Stichwort in einer leicht geänderten Variante notiert:
disingannarla io voglio o vendicarla. Vgl. KB, 29.
No 10a Aria KV 540a
Don Ottavio
    Dalla sua pace
la mia dipende,
quel che a lei piace
vita mi rende,
510
quel che le incresce
morte mi dà.
    S'ella sospira
sospiro anch'io,
è mia quell'ira,
515
quel pianto è mio,
e non ho bene
s'ella non l'ha.
(Parte.)
(Parte.)
SCENA XV
SCENA XV
Leporello solo, poi Don Giovanni.
Leporello solo, poi Don Giovanni.
Recitativo
Recitativo
Leporello
Leporello
Io deggio ad ogni patto
Io deggio ad ogni patto
per sempre abbandonar questo bel matto!
per sempre abbandonar questo bel matto!
Eccolo qui: guardate
520
Eccolo qui: guardate
con qual indifferenza se ne viene!
con qual indifferenza se ne viene!
Don Giovanni
Don Giovanni
510
Oh Leporello mio, va tutto bene!
Oh Leporello mio, va tutto bene!
Leporello
Leporello
Don Giovannino mio, va tutto male!
Don Giovannino mio, va tutto male!
Don Giovanni
Don Giovanni
Come va tutto male?
Come va tutto male?
Leporello
Leporello
Vado a casa,
Vado a casa,
come voi l'ordinaste,
525
come voi l'ordinaste,
con tutta quella gente…
con tutta quella gente…
Don Giovanni
Don Giovanni
Bravo!
Bravo!
Leporello
Leporello
A forza
A forza
515
di chiacchiere, di vezzi e di bugie,
di chiacchiere, di vezzi e di bugie,
ch'ho imparato sì bene a star con voi,
ch'ho imparato sì bene a star con voi,
cerco d'intrattenerli…
cerco d'intrattenerli…
Don Giovanni
Don Giovanni
Bravo!
Bravo!
Leporello
Leporello
Dico
Dico
mille cose a Masetto per placarlo,
530
mille cose a Masetto per placarlo,
per trargli dal pensier la gelosia…
per trargli dal pensier la gelosia…
Don Giovanni
Don Giovanni
520
Bravo, bravo in coscienza mia!
Bravo, bravo in coscienza mia!
Leporello
Leporello
Faccio che bevano
Faccio che bevano
e gli uomini e le donne:
e gli uomini e le donne:
son già mezzo ubbriachi,
son già mezzo ubbriachi,
altri canta, altri scherza,
535
altri canta, altri scherza,
altri seguita a ber; in sul più bello
altri seguita a ber; in sul più bello
525
chi credete che capiti?
chi credete che capiti?
Don Giovanni
Don Giovanni
Zerlina!
Zerlina!
Leporello
Leporello
Bravo! E con lei chi viene?
Bravo! E con lei chi viene?
Don Giovanni
Don Giovanni
Donna Elvira.
Donna Elvira.
Leporello
Leporello
Bravo! E disse di voi…
Bravo! E disse di voi…
Don Giovanni
Don Giovanni
Tutto quel mal che in bocca le venia.
540
Tutto quel mal che in bocca le venia.
Leporello
Leporello
Bravo, bravo in coscienza mia!
Bravo, bravo in coscienza mia!
Don Giovanni
Don Giovanni
530
E tu cosa facesti?
E tu cosa facesti?
Leporello
Leporello
Tacqui.
Tacqui.
Don Giovanni
Don Giovanni
Ed ella?
Ed ella?
Leporello
Leporello
Seguì a gridar.
Seguì a gridar.
Don Giovanni
Don Giovanni
E tu?
E tu?
Leporello
Leporello
Quando mi parve
Quando mi parve
che già fosse sfogata, dolcemente
che già fosse sfogata, dolcemente
fuor dell'orto la trassi e, con bell'arte
545
fuor dell'orto la trassi e, con bell'arte
chiusa la porta a chiave,
chiusa la porta a chiave,
io mi cavai
io mi cavai
535
e sulla via soletta la lasciai.
e sulla via soletta la lasciai.
Don Giovanni
Don Giovanni
Bravo, bravo, arcibravo!
Bravo, bravo, arcibravo!
L'affar non può andar meglio: incominciasti,
L'affar non può andar meglio: incominciasti,
io saprò terminar. Troppo mi premono
550
io saprò terminar. Troppo mi premono
queste contadinotte:
queste contadinotte:
540
le voglio divertir fin che vien notte.
le voglio divertir fin che vien notte.
No 11 Aria
No 11 Aria
Don Giovanni
Don Giovanni
    Fin ch'han dal vino
    Fin ch'han dal vino
calda la testa,
calda la testa,
una gran festa
555
una gran festa
fa' preparar.
fa' preparar.
545
    Se trovi in piazza
    Se trovi in piazza
qualche ragazza,
qualche ragazza,
teco ancor quella
teco ancor quella
cerca menar.
560
cerca menar.
    Senza alcun ordine
    Senza alcun ordine
550
la danza sia:
la danza sia:
chi 'l minuetto,
chi 'l minuetto,
chi la follia,
chi la follia,
chi l'alemanna
565
chi l'alemanna
farai ballar.
farai ballar.
555
    Ed io fra tanto
    Ed io fra tanto
dall'altro canto
dall'altro canto
con questa e quella
con questa e quella
vo' amoreggiar.
570
vo' amoreggiar.
    Ah la mia lista
    Ah la mia lista
560
doman mattina
doman mattina
d'una decina
d'una decina
devi aumentar.
devi aumentar.
(Partono.)
(Partono.)


Giardino con due porte chiuse a chiave per di fuori.


Giardino con due porte chiuse a chiave per di fuori.
SCENA XVI
SCENA XVI
Masetto e Zerlina, coro di contadini e di contadine sparse qua e là che dormono e siedono sopra sofà d'erbe. Due nicchie.
Masetto e Zerlina, coro di contadini e di contadine sparse qua e là che dormono e siedono sopra sofà d'erbe. Due nicchie.
Recitativo
Recitativo
Zerlina
Zerlina
Masetto, senti un po'… Masetto, dico!
575
Masetto, senti un po'… Masetto, dico!
Masetto
Masetto
Non mi toccar.
Non mi toccar.
Zerlina
Zerlina
Perché?
Perché?
Masetto
Masetto
Perché mi chiedi?
Perché mi chiedi?
565
Perfida! il tatto sopportar dovrei
Perfida! il tatto sopportar dovrei
d'una man infedele?
d'una man infedele?
Zerlina
Zerlina
Ah no, taci, crudele:
Ah no, taci, crudele:
io non merto da te tal trattamento!
580
io non merto da te tal trattamento!
Masetto
Masetto
Come! Ed hai l'ardimento di scusarti?
Come! Ed hai l'ardimento di scusarti?
570
Star sola con un uom, abbandonarmi
Star sola con un uom, abbandonarmi
il dì delle mie nozze! porre in fronte
il dì delle mie nozze! porre in fronte
a un villano d'onore
a un villano d'onore
questa marca d'infamia! Ah se non fosse,
585
questa marca d'infamia! Ah se non fosse,
se non fosse lo scandalo! vorrei…
se non fosse lo scandalo! vorrei…
Zerlina
Zerlina
575
Ma se colpa io non ho! Ma se da lui
Ma se colpa io non ho! Ma se da lui
ingannata rimasi! E poi che temi?
ingannata rimasi! E poi che temi?
Tranquillati, mia vita:
Tranquillati, mia vita:
non mi toccò la punta delle dita.
590
non mi toccò la punta delle dita.
Non me lo credi? Ingrato!
Non me lo credi? Ingrato!
580
Vien qui, sfogati, ammazzami, fa' tutto
Vien qui, sfogati, ammazzami, fa' tutto
di me quel che ti piace;
di me quel che ti piace;
ma poi, Masetto mio, ma poi fa' pace.
ma poi, Masetto mio, ma poi fa' pace.
No 12 Aria
No 12 Aria
Zerlina
Zerlina
    Batti, batti, o bel Masetto,
595
    Batti, batti, o bel Masetto,
la tua povera Zerlina:Variante in den Wiederholungen:
la tua Zerlina:
la tua povera Zerlina:Variante in den Wiederholungen:
la tua Zerlina:
585
starò qui come agnellinaVariante in den Wiederholungen:
starò qui
starò qui come agnellinaVariante in den Wiederholungen:
starò qui
le tue botte ad aspettar.
le tue botte ad aspettar.
    Lascerò straziarmi il crine,
    Lascerò straziarmi il crine,
lascerò cavarmi gli occhi,
600
lascerò cavarmi gli occhi,
e le care tue manine
e le care tue manine
590
lieta poi saprò baciar.
lieta poi saprò baciar.
    Ah lo vedo, non hai core!Variante in den Wiederholungen:
Ah non hai core!
    Ah lo vedo, non hai core!Variante in den Wiederholungen:
Ah non hai core!
Pace, pace, o vita mia,
Pace, pace, o vita mia,Für die Wiener Fassung des Don Giovanni von 1788 hat Mozart in No 12 Aria „Batti, batti, o bel Masetto“ (Zerlina) die Takte 78–85 mit einer Wiederholung der letzten drei Verse der Schlussstrophe gestrichen. Vgl. dazu NMA, S. 171–172. Die Kürzung ist sowohl in der autographen Partitur (Quelle A, Faszikel 3, folio 98v) als auch in der Partiturabschrift für die Wiener Aufführungen des Don Giovanni (Quelle E1, vgl. Wolfgang Rehm, Kritischer Bericht, Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/17, Kassel 2003, S. 46) belegt. Vgl. dazu auch Ian Woodfield, The Vienna Don Giovanni, Woodbridge 2010, S. 85. Ob die Streichung für die Wiener Erstaufführung am 7. Mai 1788 oder erst später für eine der 15 Wiederholungen bis zum 15. Dezember 1788 vorgenommen wurde, bleibt offen. In den Referenzpartituren F1 (Bd. 1, Bl. 217r–218r) und Melk II (Bd. 1, S. 432–433) ist keine Kürzung belegt. Lediglich in Quelle F1 ist zu Beginn der Streichung über T. 78 (Bl. 217r, dritter Takt) ein Zeichen „i“ mit Bleistift eingetragen, aber kein entsprechendes Zeichen für den Schluss der Streichung auf der anderen Seite (Bl. 218r, zweiter Takt) vorhanden.
in contenti ed allegria
605
in contenti ed allegria
notte e dì vogliam passar.Variante in den Wiederholungen:
Sì, sì, sì, sì, sì, sì, notte e dì vogliam passar.
notte e dì vogliam passar.Variante in den Wiederholungen:
Sì, sì, sì, sì, sì, sì, notte e dì vogliam passar.
(Parte.)
(Parte.)
Recitativo
Recitativo
Masetto
Masetto
595
Guarda un po' come seppe
Guarda un po' come seppe
questa strega sedurmi! Siamo pure
questa strega sedurmi! Siamo pure
i deboli di testa!
i deboli di testa!
Don Giovanni
Don Giovanni
(Di dentro.)
(Di dentro.)
Sia preparato tutto a una gran festa.
610
Sia preparato tutto a una gran festa.
Zerlina
Zerlina
Ah Masetto, Masetto! odi la voce
Ah Masetto, Masetto! odi la voce
600
del monsù cavaliero?
del monsù cavaliero?
Masetto
Masetto
Ebben, che c'è?
Ebben, che c'è?
Zerlina
Zerlina
Verrà!
Verrà!
Masetto
Masetto
Lascia che venga.
Lascia che venga.
Zerlina
Zerlina
Ah se vi fosse
Ah se vi fosse
un buco da fuggir!
un buco da fuggir!
Masetto
Masetto
Di cosa temi?
615
Di cosa temi?
Perché diventi pallida? Ah capisco,
Perché diventi pallida? Ah capisco,
605
capisco, bricconcella!
capisco, bricconcella!
Hai timor ch'io comprenda
Hai timor ch'io comprenda
com'è tra voi passata la faccenda.
com'è tra voi passata la faccenda.
No 13 Finale
No 13 Finale
Masetto
Masetto
    Presto, presto, pria ch'ei venga,
620
    Presto, presto, pria ch'ei venga,
por mi vo' da qualche lato:
por mi vo' da qualche lato:
610
c'è una nicchia… qui celato,
c'è una nicchia… qui celato,
cheto cheto mi vo' star.
cheto cheto mi vo' star.
Zerlina
Zerlina
    Senti, senti… dove vai!
    Senti, senti… dove vai!
Ah non t'asconder, o Masetto:
625
Ah non t'asconder, o Masetto:
Se ti trova, poveretto,
Se ti trova, poveretto,
615
tu non sai quel che può far.Variante in den Wiederholungen:
Poveretto!
Tu non sai quel che può far.
tu non sai quel che può far.Variante in den Wiederholungen:
Poveretto!
Tu non sai quel che può far.
Masetto
Masetto
    Faccia, dica quel che vuole.
    Faccia, dica quel che vuole.
Zerlina
Zerlina
Ah non giovan le parole!
Ah non giovan le parole!
Masetto
Masetto
Parla forte e qui t'arresta.
630
Parla forte e qui t'arresta.
Zerlina
Zerlina
Che capriccio ha nella testa!
Che capriccio ha nella testa!
Masetto
Masetto
(Sottovoce.)
(Sottovoce.)
620
    (Capirò se m'è fedele,
    (Capirò se m'è fedele,
e in qual modo andò l'affar.)
e in qual modo andò l'affar.)
(Entra nella nicchia.)
(Entra nella nicchia.)
Zerlina
Zerlina
(Sottovoce.)
(Sottovoce.)
(Quell'ingrato, quel crudele
(Quell'ingrato, quel crudele
oggi vuol precipitar.)
635
oggi vuol precipitar.)
SCENA XVII
SCENA XVII
Zerlina, Don Giovanni con quattro servi nobilmente vestiti.
Zerlina, Don Giovanni con quattro servi nobilmente vestiti.
Don Giovanni
Don Giovanni
    Su, svegliatevi, da bravi,
    Su, svegliatevi, da bravi,
625
su, coraggio, o buona gente!
su, coraggio, o buona gente!
Vogliam stare allegramente,
Vogliam stare allegramente,
vogliam rider e scherzar.Variante in den Wiederholungen:
vogliam ridere e scherzar.
vogliam rider e scherzar.Variante in den Wiederholungen:
vogliam ridere e scherzar.
(Ai servi.)
(Ai servi.)
    Alla stanza della danza
640
    Alla stanza della danza
conducete tutti quanti
conducete tutti quanti
630
ed a tutti in abbondanza
ed a tutti in abbondanza
gran rinfreschi fate dar.
gran rinfreschi fate dar.
Coro di servi
Coro di servi
    Su, svegliatevi, da bravi,
    Su, svegliatevi, da bravi,
su, coraggio, o buona gente!
645
su, coraggio, o buona gente!
Vogliam stare allegramente,
Vogliam stare allegramente,
635
vogliam rider e scherzar.Varianten in den Wiederholungen:

(partendo)
vogliam rider e scherzar.

(Entrano.)
vogliam rider e scherzar.
vogliam rider e scherzar.Varianten in den Wiederholungen:

(partendo)
vogliam rider e scherzar.

(Entrano.)
vogliam rider e scherzar.
(Partono i servi e i contadini.)
(Partono i servi e i contadini.)
SCENA XVIII
SCENA XVIII
Don Giovanni, Zerlina, Masetto nella nicchia.
Don Giovanni, Zerlina, Masetto nella nicchia.
Zerlina
Zerlina
(Vuol nascondersi.)
(Vuol nascondersi.)
    Tra quest'arbori celata
    Tra quest'arbori celata
si può dar che non mi veda.
si può dar che non mi veda.
Don Giovanni
Don Giovanni
Zerlinetta mia garbata,
650
Zerlinetta mia garbata,
(La prende.)
(La prende.)
t'ho già visto, non scappar.
t'ho già visto, non scappar.
Zerlina
Zerlina
640
    Ah lasciatemi andar via…
    Ah lasciatemi andar via…
Don Giovanni
Don Giovanni
No no, resta, gioia mia.
No no, resta, gioia mia.
Zerlina
Zerlina
Se pietade avete in core…
Se pietade avete in core…
Don Giovanni
Don Giovanni
Sì, ben mio, son tutto amore.
655
Sì, ben mio, son tutto amore.
    Vieni un poco in questo loco,
    Vieni un poco in questo loco,
645
fortunata io ti vo' far.
fortunata io ti vo' far.
Zerlina
Zerlina
Ah s'ei vede il sposo mio,
Ah s'ei vede il sposo mio,
so ben io quel che può far.
so ben io quel che può far.
Don Giovanni
Don Giovanni
(Nell'aprire la nicchia e vedendo Masetto fa un moto di stupore.)
(Nell'aprire la nicchia e vedendo Masetto fa un moto di stupore.)
    Masetto!
660
    Masetto!
Masetto
Masetto
Sì, Masetto.
Sì, Masetto.
Don Giovanni
Don Giovanni
(Un poco confuso.)
(Un poco confuso.)
E chiuso là perché?
E chiuso là perché?
(Riprende ardire.)
(Riprende ardire.)
650
La bella tua Zerlina
La bella tua Zerlina
non può, la poverina,
non può, la poverina,
più star senza di te.
più star senza di te.
Masetto
Masetto
(Un poco ironico.)
(Un poco ironico.)
    Capisco, sì signore.
665
    Capisco, sì signore.
Don Giovanni
Don Giovanni
(A Zerlina.)
(A Zerlina.)
Adesso fate core!
Adesso fate core!
(Si sente il preludio della danza.)
(Si sente il preludio della danza.)
655
I suonatori udite,
I suonatori udite,
venite omai con me.
venite omai con me.
Masetto, Zerlina
Masetto, Zerlina
Sì sì, facciamo core,
Sì sì, facciamo core,
ed a ballar cogli altri
670
ed a ballar cogli altri
andiamo tutti tre.
andiamo tutti tre.
(Partono.)
(Partono.)
SCENA XIX
SCENA XIX
Don Ottavio, Donn'Anna e Donna Elvira in maschera; poi Leporello e Don Giovanni alla finestra.
Don Ottavio, Donn'Anna e Donna Elvira in maschera; poi Leporello e Don Giovanni alla finestra.
Donna Elvira
Donna Elvira
660
    Bisogna aver coraggio,
    Bisogna aver coraggio,
o cari amici miei,
o cari amici miei,
e i suoi misfatti rei
e i suoi misfatti rei
scoprir potremo allor.
675
scoprir potremo allor.
Don Ottavio
Don Ottavio
    L'amica dice bene,
    L'amica dice bene,
665
coraggio aver conviene:
coraggio aver conviene:
discaccia, o vita mia,
discaccia, o vita mia,
l'affanno ed il timor.
l'affanno ed il timor.
Donn'Anna
Donn'Anna
    Il passo è periglioso,
680
    Il passo è periglioso,
può nascer qualche imbroglio:
può nascer qualche imbroglio:
670
temo pel caro sposo
temo pel caro sposo
e per noi temo ancor.
e per noi temo ancor.
Leporello
Leporello
(Apre la finestra.)
(Apre la finestra.)
    Signor, guardate un poco
    Signor, guardate un poco
che maschere galanti.
685
che maschere galanti.
Don Giovanni
Don Giovanni
Falle passar avanti,
Falle passar avanti,
675
di' che ci fanno onor.
di' che ci fanno onor.
Donn'Anna, Don Ottavio, Donna Elvira
Donn'Anna, Don Ottavio, Donna Elvira
(Piano.)
(Piano.)
Al volto ed alla voce
Al volto ed alla voce
si scopre il traditore.
si scopre il traditore.
Leporello
Leporello
    Zi zi, signore maschere!
690
    Zi zi, signore maschere!
Zi zi…
Zi zi…
Donn'Anna, Donna Elvira
Donn'Anna, Donna Elvira
(A Don Ottavio piano.)
(A Don Ottavio piano.)
Via, rispondete.
Via, rispondete.
Leporello
Leporello
680
Zi zi, signore maschere!
Zi zi, signore maschere!
Don Ottavio
Don Ottavio
Cosa chiedete?
Cosa chiedete?
Leporello
Leporello
Al ballo, se vi piace,
Al ballo, se vi piace,
v'invita il mio signor.
695
v'invita il mio signor.
Don Ottavio
Don Ottavio
    Grazie di tanto onore:
    Grazie di tanto onore:
685
andiam, compagne belle.
andiam, compagne belle.
Leporello
Leporello
L'amico anche su quelle
L'amico anche su quelle
prove farà d'amor.
prove farà d'amor.
(Entra e chiude.)
(Entra e chiude.)
Donn'Anna, Don Ottavio
Donn'Anna, Don Ottavio
    Protegga il giusto cielo
700
    Protegga il giusto cielo
il zelo del mio cor.
il zelo del mio cor.
Donna Elvira
Donna Elvira
690
Vendichi il giusto cielo
Vendichi il giusto cielo
il mio tradito amor.
il mio tradito amor.
(Partono.)
(Partono.)


Sala illuminata e preparata per una gran festa di ballo.


Sala illuminata e preparata per una gran festa di ballo.
SCENA XX
SCENA XX
Don Giovanni, MasettoZerlina, Leporello, contadini e contadine; poi Donn'Anna, Donna Elvira e Don Ottavio in maschera etc.; servi con rinfreschi etc.
Don Giovanni, MasettoZerlina, Leporello, contadini e contadine; poi Donn'Anna, Donna Elvira e Don Ottavio in maschera etc.; servi con rinfreschi etc.
Don Giovanni
Don Giovanni
(Don Giovanni fa seder le ragazze, e Leporello i ragazzi che saranno in atto di aver finito un ballo.)
(Don Giovanni fa seder le ragazze, e Leporello i ragazzi che saranno in atto di aver finito un ballo.)
    Riposate, vezzose ragazze.
    Riposate, vezzose ragazze.
Leporello
Leporello
Rinfrescatevi, bei giovinotti.
705
Rinfrescatevi, bei giovinotti.
Don Giovanni, Leporello
Don Giovanni, Leporello
Tornerete a far presto le pazze,
Tornerete a far presto le pazze,
695
tornerete a scherzar e ballar.
tornerete a scherzar e ballar.
(Si portano i rinfreschi.)
(Si portano i rinfreschi.)
Don Giovanni
Don Giovanni
    Ehi caffè!
    Ehi caffè!
Leporello
Leporello
Cioccolata!
Cioccolata!
Masetto
Masetto
Ah Zerlina, giudizio!
710
Ah Zerlina, giudizio!
Don Giovanni
Don Giovanni
Sorbetti!
Sorbetti!
Leporello
Leporello
700
Confetti!
Confetti!
Masetto, Zerlina
Masetto, Zerlina
(A parte.)
(A parte.)
Troppo dolce comincia la scena,
Troppo dolce comincia la scena,
in amaro potria terminar.
in amaro potria terminar.
Don Giovanni
Don Giovanni
(Fa carezze a Zerlina.)
(Fa carezze a Zerlina.)
    Sei pur vaga, brillante Zerlina!
715
    Sei pur vaga, brillante Zerlina!
Zerlina
Zerlina
Sua bontà!
Sua bontà!
Masetto
Masetto
(guardando e fremendo.)
(guardando e fremendo.)
(La briccona fa festa.)
(La briccona fa festa.)
Leporello
Leporello
(Imita il padrone colle altre ragazze.)
(Imita il padrone colle altre ragazze.)
705
Sei pur cara, GiannettaIn NMA „Giannotta“ nach den Libretto-Drucken Prag 1787 und Wien 1788. Unsere Edition folgt der autographen Partitur, in der unmissverständlich „Giannetta“ steht (vgl. Quelle A, Faszikel 4, folio 118v). Die Verniedlichungsform mit Suffix „-etta“ in „Giannetta“ ist sprachlich konsistent mit den beiden Diminutiven mit Suffix „-ina“ in „Zerlina“ (in Don Giovannis vorausgehendem Vers, den Leporello hier nachahmt) und in „Sandrina“ (in Leporellos Vers), wogegen das pejorative Augmentativ „Giannotta“ mit Suffix „-otta“ mit beiden Diminutiven stark kontrastiert. Zur Bildung des Hypokoristikums für den weiblichen Vornamen „Gianna“ ist das Suffix „-etta“ („Giannetta“ = „Jannette“) auf jeden Fall sprachlich geeigneter als das Suffix „-otta“ („Giannotta“ = „Jannotte“) – nicht zufällig haben etwa Felice Romani und Gaetano Donizetti den Namen „Giannetta“ und nicht „Giannotta“ für die Rolle des Bauernmädchens in der Oper L’elisir d’amore gewählt. Es ist zwar durchaus möglich, dass Da Ponte in der Textvorlage des Librettos einen Gegensatz zwischen Diminutiven („Zerlina“, „Sandrina“) und Augmentativ („Giannotta“) absichtlich hergestellt hatte, um die Ironie in Leporellos Nachahmung von Don Giovannis Benehmen hervorzuheben. Andererseits könnte das wenig idiomatische und für den Vornamen „Gianna“ sehr ungewöhnliche Pejorativ mit dem Suffix „-otta“ auch durch eine Verwechslung des Druckers zwischen den Buchstaben e und o in der (verschollenen) handschriftlichen Vorlage des Librettisten entstanden sein. So eine Verwechslung zwischen diesen beiden relativ ähnlichen Zeichen passierte beim schnellen Drucken von Libretti nicht selten. In der autographen Partitur steht hier jedoch eindeutig das idiomatischere Hypokoristikum „Giannetta“ mit „e“ (vgl. Quelle A, Faszikel 4, folio 118v). Dementsprechend wird in der kritischen Edition des vertonten Textes nur diese Variante übernommen, während die pejorative Variante „Giannotta“ als Alternative in den Fassungen der Libretto-Drucke Prag 1787 bzw. Wien 1788 ediert ist., Sandrina!
Sei pur cara, GiannettaIn NMA „Giannotta“ nach den Libretto-Drucken Prag 1787 und Wien 1788. Unsere Edition folgt der autographen Partitur, in der unmissverständlich „Giannetta“ steht (vgl. Quelle A, Faszikel 4, folio 118v). Die Verniedlichungsform mit Suffix „-etta“ in „Giannetta“ ist sprachlich konsistent mit den beiden Diminutiven mit Suffix „-ina“ in „Zerlina“ (in Don Giovannis vorausgehendem Vers, den Leporello hier nachahmt) und in „Sandrina“ (in Leporellos Vers), wogegen das pejorative Augmentativ „Giannotta“ mit Suffix „-otta“ mit beiden Diminutiven stark kontrastiert. Zur Bildung des Hypokoristikums für den weiblichen Vornamen „Gianna“ ist das Suffix „-etta“ („Giannetta“ = „Jannette“) auf jeden Fall sprachlich geeigneter als das Suffix „-otta“ („Giannotta“ = „Jannotte“) – nicht zufällig haben etwa Felice Romani und Gaetano Donizetti den Namen „Giannetta“ und nicht „Giannotta“ für die Rolle des Bauernmädchens in der Oper L’elisir d’amore gewählt. Es ist zwar durchaus möglich, dass Da Ponte in der Textvorlage des Librettos einen Gegensatz zwischen Diminutiven („Zerlina“, „Sandrina“) und Augmentativ („Giannotta“) absichtlich hergestellt hatte, um die Ironie in Leporellos Nachahmung von Don Giovannis Benehmen hervorzuheben. Andererseits könnte das wenig idiomatische und für den Vornamen „Gianna“ sehr ungewöhnliche Pejorativ mit dem Suffix „-otta“ auch durch eine Verwechslung des Druckers zwischen den Buchstaben e und o in der (verschollenen) handschriftlichen Vorlage des Librettisten entstanden sein. So eine Verwechslung zwischen diesen beiden relativ ähnlichen Zeichen passierte beim schnellen Drucken von Libretti nicht selten. In der autographen Partitur steht hier jedoch eindeutig das idiomatischere Hypokoristikum „Giannetta“ mit „e“ (vgl. Quelle A, Faszikel 4, folio 118v). Dementsprechend wird in der kritischen Edition des vertonten Textes nur diese Variante übernommen, während die pejorative Variante „Giannotta“ als Alternative in den Fassungen der Libretto-Drucke Prag 1787 bzw. Wien 1788 ediert ist., Sandrina!
Masetto
Masetto
Tocca pur, che ti cada la testa.Variante in den Wiederholungen:
Tocca, tocca.
Tocca pur, che ti cada la testa.Variante in den Wiederholungen:
Tocca, tocca.
Ah briccona, mi vuoi disperar.Variante in den Wiederholungen:
Ah briccona!
Ah briccona, mi vuoi disperar.Variante in den Wiederholungen:
Ah briccona!
Zerlina
Zerlina
(A parte.)
(A parte.)
    Quel Masetto mi par stralunato,
720
    Quel Masetto mi par stralunato,
brutto brutto si fa quest'affarIn der letzten Wiederholung des Verses hat Mozart „questo“ (ein einziges Mal) ohne Elision geschrieben. Unsere Edition folgt hier der Lesart mit Elision in den vorausgehenden sieben Wiederholungen des Verses, wie sie auch in den Libretto-Drucken Prag 1787 und Wien 1788 gegeben ist..
brutto brutto si fa quest'affarIn der letzten Wiederholung des Verses hat Mozart „questo“ (ein einziges Mal) ohne Elision geschrieben. Unsere Edition folgt hier der Lesart mit Elision in den vorausgehenden sieben Wiederholungen des Verses, wie sie auch in den Libretto-Drucken Prag 1787 und Wien 1788 gegeben ist..
Don Giovanni, Leporello
Don Giovanni, Leporello
710
Quel Masetto mi par stralunato,
Quel Masetto mi par stralunato,
qui bisogna cervello adoprar.
qui bisogna cervello adoprar.
Masetto
Masetto
(La briccona fa festa.)
(La briccona fa festa.)
(Entrano Don Ottavio, Donn'Anna, Donna Elvira mascherati.)
(Entrano Don Ottavio, Donn'Anna, Donna Elvira mascherati.)
Leporello
Leporello
    Venite pur avanti,
725
    Venite pur avanti,
vezzose mascherette.
vezzose mascherette.
Don Giovanni
Don Giovanni
715
È aperto a tutti quanti,
È aperto a tutti quanti,
viva la libertà!
viva la libertà!
Donn'Anna, Don Ottavio, Donna Elvira
Donn'Anna, Don Ottavio, Donna Elvira
Siam grati a tanti segni
Siam grati a tanti segni
di generosità.
730
di generosità.
Don Giovanni, Donn'Anna, Don Ottavio, Donna Elvira, Leporello
Don Giovanni, Donn'Anna, Don Ottavio, Donna Elvira, Leporello
Viva la libertà!
Viva la libertà!
Don Giovanni
Don Giovanni
720
    Ricominciate il suono.
    Ricominciate il suono.
(A Leporello che porrà in ordine etc.)
(A Leporello che porrà in ordine etc.)
Tu accoppia i ballerini.
Tu accoppia i ballerini.
(Si suona come prima.)
(Si suona come prima.)
(Don Ottavio balla il minuetto con Donn'Anna.)
(Don Ottavio balla il minuetto con Donn'Anna.)
Leporello
Leporello
Da bravi, via, ballate.
Da bravi, via, ballate.
(Qui ballano.)
(Qui ballano.)
Donna Elvira
Donna Elvira
(A Donn'Anna.)
(A Donn'Anna.)
(Quella è la contadina.)
735
(Quella è la contadina.)
Donn'Anna
Donn'Anna
Io moro!
Io moro!
Don Ottavio
Don Ottavio
(A Donn'Anna.)
(A Donn'Anna.)
Simulate.
Simulate.
Don Giovanni, Leporello, Masetto
Don Giovanni, Leporello, Masetto
(Masetto ironicamente.)
(Masetto ironicamente.)
725
Va bene in verità!
Va bene in verità!
Don Giovanni
Don Giovanni
(A Leporello.)
(A Leporello.)
    A bada tien Masetto.
    A bada tien Masetto.
Leporello
Leporello
(A Masetto.)
(A Masetto.)
Non balli, poveretto!
Non balli, poveretto!
Don Giovanni
Don Giovanni
(A Zerlina.)
(A Zerlina.)
Il tuo compagno io sono:
740
Il tuo compagno io sono:
Zerlina, vien pur qua.
Zerlina, vien pur qua.
(Si mette a ballar con Zerlina una contradanza.)
(Si mette a ballar con Zerlina una contradanza.)
Leporello
Leporello
730
Vien qua, Masetto caro,
Vien qua, Masetto caro,
facciam quel ch'altri fa.
facciam quel ch'altri fa.
Masetto
Masetto
    No no, ballar non voglio.
    No no, ballar non voglio.
Leporello
Leporello
(Fa ballar per forza Masetto.)
(Fa ballar per forza Masetto.)
Eh balla, amico mio!
745
Eh balla, amico mio!
Masetto
Masetto
No.
No.
Leporello
Leporello
735
Sì.
Sì.
Caro Masetto, balla!
Caro Masetto, balla!
Masetto
Masetto
No no, non voglio.
No no, non voglio.
Donn'Anna
Donn'Anna
(A Donna Elvira.)
(A Donna Elvira.)
(Resister non poss'io.)
750
(Resister non poss'io.)
Don Ottavio, Donna Elvira
Don Ottavio, Donna Elvira
(A Donn'Anna.)
(A Donn'Anna.)
(Fingete, per pietà.)
(Fingete, per pietà.)
Leporello
Leporello
740
Eh balla, amico mio,
Eh balla, amico mio,
facciam quel ch'altri fa.
facciam quel ch'altri fa.
(Balla la Teitsch con Masetto.)
(Balla la Teitsch con Masetto.)
Don Giovanni
Don Giovanni
(Conducendola via quasi per forza.)
(Conducendola via quasi per forza.)
    Vieni con me, mia vita…
    Vieni con me, mia vita…
Masetto
Masetto
(Si cava dalle mani di Leporello e seguita la Zerlina.)
(Si cava dalle mani di Leporello e seguita la Zerlina.)
Lasciami! Ah no! Zerlina!…
755
Lasciami! Ah no! Zerlina!…
Zerlina
Zerlina
Oh numi! son tradita!
Oh numi! son tradita!
Leporello
Leporello
745
Qui nasce una ruina.
Qui nasce una ruina.
(Sorte in fretta.)
(Sorte in fretta.)
Donn'Anna, Don Ottavio, Donna Elvira
Donn'Anna, Don Ottavio, Donna Elvira
L'iniquo da sé stesso
L'iniquo da sé stesso
nel laccio se ne va.
nel laccio se ne va.
FZerlina
Zerlina
(Di dentro ad alta voce, strepito di piedi a destra.)
(Di dentro ad alta voce, strepito di piedi a destra.)
    Gente, aiuto! Aiuto, gente!
760
    Gente, aiuto! Aiuto, gente!
Donn'Anna, Don Ottavio, Donna Elvira
Donn'Anna, Don Ottavio, Donna Elvira
Soccorriamo l'innocente.
Soccorriamo l'innocente.
(I suonatori e gli altri partono confusi.)
(I suonatori e gli altri partono confusi.)
Masetto
Masetto
(Di dentro etc.)
(Di dentro etc.)
750
Ah Zerlina!…
Ah Zerlina!…
Zerlina
Zerlina
Scellerato!
Scellerato!
(Si sente il grido e lo strepito dalla parte opposta.)
(Si sente il grido e lo strepito dalla parte opposta.)
Donn'Anna, Don Ottavio, Donna Elvira
Donn'Anna, Don Ottavio, Donna Elvira
Ora grida da quel lato:
Ora grida da quel lato:
ah gittiamo giù la porta!
ah gittiamo giù la porta!
(Gittano giù la porta.)
(Gittano giù la porta.)
Zerlina
Zerlina
(Esce da un'altra parte.)
(Esce da un'altra parte.)
Soccorretemi, o son morta!Variante in den Wiederholungen:
Ah soccorretemi, o son morta!
765
Soccorretemi, o son morta!Variante in den Wiederholungen:
Ah soccorretemi, o son morta!
Donn'Anna, Don Ottavio, Donna Elvira, Masetto
Donn'Anna, Don Ottavio, Donna Elvira, Masetto
Siam qui noi per tua difesa.
Siam qui noi per tua difesa.
Don Giovanni
Don Giovanni
(Esce con spada in mano. Conduce seco per un braccio Leporello e finge di voler ferirlo, ma la spada non esce dal fodero.)
(Esce con spada in mano. Conduce seco per un braccio Leporello e finge di voler ferirlo, ma la spada non esce dal fodero.)
755
Ecco il birbo che t'ha offesa;
Ecco il birbo che t'ha offesa;
ma da me la pena avrà!
ma da me la pena avrà!
    Mori, iniquo!
    Mori, iniquo!
Leporello
Leporello
Ah cosa fate!
Ah cosa fate!
Don Giovanni
Don Giovanni
Mori, dico!
770
Mori, dico!
Don Ottavio
Don Ottavio
(Pistola in mano.)
(Pistola in mano.)
Nol sperate!
Nol sperate!
Donn'Anna, Don Ottavio, Donna Elvira
Donn'Anna, Don Ottavio, Donna Elvira
(Si cavano la maschera.)
(Si cavano la maschera.)
L'empio crede con tal frode
L'empio crede con tal frode
760
di nasconder l'empietà.
di nasconder l'empietà.
Don Giovanni
Don Giovanni
    Donna Elvira!
    Donna Elvira!
Donna Elvira
Donna Elvira
Sì, malvagio!
Sì, malvagio!
Don Giovanni
Don Giovanni
Don Ottavio!
Don Ottavio!
Don Ottavio
Don Ottavio
Sì signore!
Sì signore!
Don Giovanni
Don Giovanni
(A Donn'Anna.)
(A Donn'Anna.)
Ah credete!
775
Ah credete!
Donn'Anna, Donna Elvira , Don Ottavio, Masetto, Zerlina
Donn'Anna, Donna Elvira , Don Ottavio, Masetto, Zerlina
Traditore!
Traditore!
Tutti salvo Don Giovanni e Leporello.
Tutti salvo Don Giovanni e Leporello.
Donn'Anna, Don Ottavio, Donna Elvira, Masetto, Zerlina
Donn'Anna, Don Ottavio, Donna Elvira, Masetto, Zerlina
Tutto, tutto già si sa.
Tutto, tutto già si sa.
Donn'Anna, Don Ottavio, Donna Elvira, Masetto, Zerlina
Donn'Anna, Don Ottavio, Donna Elvira, Masetto, Zerlina
765
    Trema, trema, o scellerato!
    Trema, trema, o scellerato!
Saprà tosto il mondo intero
Saprà tosto il mondo intero
il misfatto orrendo e nero,
il misfatto orrendo e nero,
la tua fiera crudeltà.
780
la tua fiera crudeltà.
    Odi il tuon della vendetta,
    Odi il tuon della vendetta,
770
che ti fischia intorno intorno;
che ti fischia intorno intorno;
sul tuo capo in questo giorno
sul tuo capo in questo giorno
il suo fulmine cadrà.Variante in den Wiederholungen:
il suo fulmine cadrà, sì, cadrà!
il suo fulmine cadrà.Variante in den Wiederholungen:
il suo fulmine cadrà, sì, cadrà!
Don Giovanni, Leporello
Don Giovanni, Leporello
    È confusa la mia|sua testa,
785
    È confusa la mia|sua testa,
non so|sa più quel ch'io|eimi|si faccia,
non so|sa più quel ch'io|eimi|si faccia,
775
e un'orribile tempesta
e un'orribile tempesta
minacciando, oh dio, mi|lo va.
minacciando, oh dio, mi|lo va.
    Ma non manca in me|lui coraggio,
    Ma non manca in me|lui coraggio,
non mi perdo|si perde o mi confondo|si confonde;
790
non mi perdo|si perde o mi confondo|si confonde;
se cadesse ancor il mondo,
se cadesse ancor il mondo,
780
nulla mai temer mi|lo fa.
nulla mai temer mi|lo fa.
Fine dell'atto primo.
Fine dell'atto primo.