Kritische Edition des vertonten Textes KV 384 (Partiturtext KV 384) | Kritische Edition der Libretto-Vorlage (Vorlage) | ||
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Zweiter Auftritt
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Zweiter Auftritt
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Belmonte, Pedrillo.
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Belmonte, Pedrillo.
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Pedrillo
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Pedrillo
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Ach! – ich muss Atem holen. – Es zieht mir's Herz so eng zusammen, als wenn ich's größte Schelmstück vorhätte. – Ach wo mein Herr auch bleibt! –
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Ach! – ich muss Atem holen. – Es zieht mir's Herz so eng zusammen, als wenn ich's größte Schelmstück vorhätte. – – Ach wo mein Herr auch bleibt! –
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Belmonte
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Belmonte
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(ruft leise)
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(ruft leise)
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Pedrillo! Pedrillo!
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Pedrillo! Pedrillo!
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Pedrillo
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Pedrillo
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Wie gerufen!
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Wie gerufen!
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Belmonte
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Belmonte
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Ist alles fertig gemacht?
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Ist alles fertig gemacht?
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Pedrillo
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Pedrillo
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Alles! Jetzt will ich ein wenig um den Palast herum spionieren, wie's aussieht. Singen Sie indessen eins. Ich hab das so alle Abende getan; und wenn Sie da auch jemand gewahr wird oder begegnet, denn alle Stunden macht hier eine Janitscharenwache die Runde, so hat's nichts zu bedeuten, sie sind das von mir schon gewohnt; es ist fast besser, als wenn man Sie so stille hier fände.
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Alles! Jetzt will ich ein wenig um den Palast herum spionieren, wie's aussieht. Nehmen Sie indessen hier die Mandoline, und spielen Sie eins. Ich hab das so alle Abende getan; und wenn Sie da auch jemand gewahr wird oder begegnet, denn alle Stunden macht hier eine Janitscharenwache die Runde, so hat's nichts zu bedeuten, sie sind das von mir schon gewohnt; es ist fast besser, als wenn man Sie so stille hier fände.
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Belmonte
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Belmonte
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Lass mich nur machen und komm bald wieder.
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Lass mich nur machen und komm bald wieder.
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(Pedrillo geht ab.)
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(Pedrillo geht ab.)
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Dritter Auftritt
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Dritter Auftritt
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Belmonte allein.
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Belmonte allein.
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Belmonte
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O Konstanze, Konstanze! wie schlägt mir das Herz! Je näher der Augenblick kommt, desto ängstlicher zagt meine Seele; ich fürchte und wünsche, bebe und hoffe. O Liebe, sei du meine Leiterin!
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O Konstanze, Konstanze! wie schlägt mir das Herz! Je näher der Augenblick kommt, desto ängstlicher zagt meine Seele; ich fürchte und wünsche, lebe und hoffe. O Liebe, sei du meine Leiterin!
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N° 17 Aria
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(Er singt und akkompagniert die Mandoline dazu.)
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Belmonte
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Welch ängstliches Beben,
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welch sehnliches Streben,
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welch feurig Verlangen
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zittert durch mein ganzes Blut!
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Wie vom Sturm daher geschleudert,
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fürcht und hoff ich Tod und Leben;
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o! wer kann mir Ruhe geben;
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ach! wer lindert meinen Schmerz?
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Welch ängstliches Beben,
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welch sehnliches Streben,
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welch feurig Verlangen
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zittert durch mein ganzes Blut!
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Ich baue ganz auf deine Stärke,
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vertrau, o Liebe! deiner Macht!
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Denn ach! was wurden nicht für Werke
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schon oft durch dich zustand gebracht!
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Was aller Welt ohnmöglich scheint,
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wird durch die Liebe doch vereint.
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Vierter Auftritt
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Vierter Auftritt
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Belmonte und Pedrillo.
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Pedrillo, Belmonte.
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Pedrillo
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Pedrillo
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Alles ruhig, alles stille;
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jeder liegt auf seinem Ohre,
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und die Wach ist schon hinein.
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Belmonte
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Belmonte
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Ha! so komm, sie zu erretten,
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denn geängstet wie in Ketten
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schlägt mein krankes Herz für sie.
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Komm, lass uns eilen!
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Pedrillo
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Nicht so geschwinde!
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Belmonte
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Sie zu erretten.
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Pedrillo
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Pedrillo
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Nur nicht so hitzig!
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Belmonte
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Bester Pedrillo!
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Pedrillo
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|
Ah, nur gemach!
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|
Erst sing ich mein Liedchen,
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hm! – hust ich darein;
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dann hol ich die Leiter,
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husch! sind wir hinein.
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Belmonte
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Belmonte
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Zaudre nicht länger!
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Pedrillo
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Ah, nur gemach!
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Belmonte
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Gib mir die Leiter.
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Pedrillo
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Ah, nur gemach!
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Belmonte
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Lass mich, lass mich sie befrein!
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Pedrillo
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Lieber Herr, das kann nicht sein.
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Pedrillo
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(sieht nach der Uhr)
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(sieht nach der Uhr)
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|
Ha! just ist es Mitternacht,
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|
stellen Sie sich auf die Wacht
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dort im Rosmaringesträuche,
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damit niemand uns beschleiche.
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Belmonte
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(geht ab)
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(Belmonte entfernt sich.)
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Nun, du liebe Mutter Nacht!
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|
nimm mich unter deinen Mantel,
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|
geht es schief mit unserm Handel,
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husch ich wie ein Blitz davon.
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Sollte man uns attrapieren,
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ging es an ein Strangulieren,
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hälf gar kein Kapitulieren.
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(Er lauscht.)
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O weh! o weh!
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|
was rührt sich da?
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|
(Belmonte nähert sich.)
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|
O mach geschwind!
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Pedrillo
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Dort rauschte was.
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Belmonte
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|
Es war der Wind.
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|
Frisch zum Signale!
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Pedrillo
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Jetzt fang ich an.
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Belmonte
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Alles ist ruhig.
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Pedrillo
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|
Jetzt fang ich an.
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Pedrillo
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Belmonte
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(indem er seine Mandoline hervorholt)
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|
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|
Quälest mein klopfendes Herze so sehr!
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|
Pedrillo
|
||
|
Vorsicht ist nötig: Nun hör ich nichts mehr.
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(singt und akkompagniert sich)
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||
N° 18 Romance
|
Romanze
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|
(Er akkompagniert sich zugleich auf der Mandoline.)
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||
Pedrillo
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||
N° 1
|
1.
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||
In Mohrenland gefangen war
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In Mohrenland gefangen war
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||
ein Mädel hübsch und fein;
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ein Mädel hübsch und fein;
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||
sah rot und weiß, war schwarz von Haar,
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sah rot und weiß, war schwarz von Haar,
|
||
seufzt' Tag und Nacht und weinte gar;
|
seufzt' Tag und Nacht und weinte gar;
|
||
wollt gern erlöset sein.
|
wollt gern erlöset sein.
|
||
N° 2
|
2.
|
||
Da kam aus fernem Land daher
|
Da kam aus fernem Land daher
|
||
ein junger Rittersmann;
|
ein junger Rittersmann,
|
||
den jammerte das Mädchen sehr;
|
dem jammerte das Mädchen sehr;
|
||
"Jach", rief er, "wag ich Kopf und Ehr,
|
"Jach", rief er, "wag ich Kopf und Ehr,
|
||
wenn ich sie retten kann."
|
wenn ich sie retten kann."
|
||
Pedrillo
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|
||
|
Noch rührt sich nichts, noch geht es gut.
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||
Belmonte
|
Belmonte
|
||
(kommt hervor)
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||
|
Ende, ach ende!
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||
Pedrillo
|
Pedrillo
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||
|
Nur auf der Hut!
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||
(Belmonte geht wieder fort.)
|
(Belmonte entfernt sich wieder.)
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||
Pedrillo
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|
||
N° 3
|
3.
|
||
"Ich komm zu dir in finstrer Nacht,
|
"Ich komm zu dir in finstrer Nacht,
|
||
lass, Liebchen, husch mich ein!
|
lass, Liebchen, husch mich ein!
|
||
Ich fürchte weder Schloss noch Wacht;
|
Ich fürchte weder Schloss noch Wacht;
|
||
holla! horch auf! um Mitternacht
|
holla! horch auf! um Mitternacht
|
||
sollst du erlöset sein."
|
sollst du erlöset sein."
|
||
N° 4
|
4.
|
||
Gesagt, getan; Glock zwölfe stand
|
Gesagt, getan; Glock zwölfe stand
|
||
der tapfre Ritter da;
|
der tapfre Ritter da;
|
||
sanft reicht sie ihm die weiche Hand;
|
sanft reicht sie ihm die weiche Hand;
|
||
früh man die leere Zelle fand;
|
früh man die leere Zelle fand;
|
||
fort war sie, hopsasa!
|
fort war sie, hopsasa!
|
||
(Pedrillo hustet einige Mal, Konstanze öffnet das Fenster.)
|
(Pedrillo hustet einige Mal, Konstanze öffnet das Fenster.)
|
||
Pedrillo
|
Pedrillo
|
||
|
Sie öffnet, sie öffnet!
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||
|
(winkt Belmonte)
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||
Belmonte
|
Belmonte
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||
|
Ich komme, ich komme!
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||
Konstanze
|
Konstanze
|
||
(oben am Fenster)
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(am Fenster)
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||
|
Belmonte, Belmonte!
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||
Belmonte
|
Belmonte
|
||
|
Konstanze, Konstanze!
|
||
(Pedrillo stellt die Leiter an Konstanzens Fenster, Belmonte steigt hinein; Pedrillo hält die Leiter.)
|
(Pedrillo stellt die Leiter an Konstanzens Fenster, Belmonte steigt hinein; Pedrillo hält die Leiter.)
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||
Pedrillo
|
Pedrillo
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|
Welches Zittern, welches Zagen!
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|
Kriegte man mich jetzt beim Kragen,
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|
ging's dem Hehler
|
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wie dem Stehler,
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|
wär das bisschen Kopf dahin.
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||
(Belmonte kommt mit Konstanzen unten zur Türe heraus.)
|
(Belmonte kommt mit Konstanzen unten zur Türe heraus.)
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Belmonte
|
Belmonte
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||
|
Nun, holder Engel!
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|
hab ich dich wieder.
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Konstanze
|
Konstanze
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|
Zagend und ängstlich
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beben die Glieder.
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Pedrillo
|
Pedrillo
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|
Frisch nach dem Strande!
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|
Ich folge gleich.
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(Belmonte und Konstanze ab)
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(Belmonte und Konstanze ab)
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|
Lieber Cupido,
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|
halt mir die Leiter!
(Er steigt an Blondens Fenster.) |
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|
Blondgen, ach Blondgen!
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öffne das Fenster,
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||
|
hurtig mach auf!
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(Es wird das Fenster geöffnet, er steigt hinein.)
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(Das Fenster wird geöffnet, er steigt hinein.)
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Fünfter Auftritt
|
Fünfter Auftritt
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||
Osmin und ein schwarzer Stummer öffnen die Türe von Osmins Hause, wo Pedrillo hineingestiegen ist. Osmin noch halb schlaftrunken hat eine Laterne. Der Stumme gibt Osmin durch Zeichen zu verstehen, dass es nicht richtig sei, dass er Leute gehört habe usw.
|
Osmin und ein schwarzer Stummer öffnen die Türe von Osmins Hause, wo Pedrillo hineingestiegen ist. Osmin noch halb schlaftrunken hat eine Laterne. Der Stumme gibt Osmin durch Zeichen zu verstehen, dass es nicht richtig sei, dass er Leute gehört habe usw.
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||
Osmin
|
Osmin
|
||
|
Du hörtest Lärmen? –
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||
|
Vermutlich schwärmen
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Dieb und Mörder um das Haus. –
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Geh, marschiere,
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spioniere
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|
hurtig, hurtig sie mir aus!
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(Der Stumme lauscht ein wenig herum; endlich wird er die Leiter an Osmins Fenster gewahr, erschrickt und zeigt sie Osmin, der wie im Taumel mit der Laterne in der Hand an seine Haustüre gelehnt steht und nickt.)
|
(Der Stumme lauscht ein wenig herum; endlich wird er die Leiter an Osmins Fenster gewahr, erschrickt und zeigt sie Osmin, der wie im Taumel mit der Laterne in der Hand an seine Haustüre gelehnt steht und nickt.)
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||
Osmin
|
Osmin
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||
|
Gift und Dolch! ich bin verloren;
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|
o man hat mir Tod geschworen:
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Ach, man steigt mir gar ins Haus!
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(Er tummelt sich herum; weil er aber noch halb schlaftrunken ist, stößt er sich hier und da etc.)
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(Er tummelt sich herum; weil er aber noch halb schlaftrunken ist, stößt er sich hier und da etc.)
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|
O weh! o weh!
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|
Hurtig die Wache!
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Geh, geh, geh, geh!
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Rühr dich und mache
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alles darnieder:
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Komm dann bald wieder,
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schlag alles tot!
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(Der Stumme ab.)
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(Der Stumme ab; Osmin setzt sich auf die Leiter mit der Laterne in der Hand und nickt ein. Pedrillo kömmt rückwärts wieder zum Fenster herausgestiegen und will die Leiter wieder herunter. Blonde oben am Fenster wird Osmin gewahr und ruft Pedrillo zu.)
|
Osmin setzt sich auf die Leiter mit der Laterne in der Hand und nickt ein. Pedrillo kommt rückwärts wieder zum Fenster herausgestiegen und will die Leiter wieder herunter. Blonde oben am Fenster wird Osmin gewahr und ruft Pedrillo zu.)
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Blonde
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Blonde
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|
Himmel, Pedrillo!
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|
wir sind verloren.
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Pedrillo
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Pedrillo
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(sieht sich um, und so wie er Osmin gewahr wird, stutzt er, besieht ihn und steigt wieder zum Fenster hinein)
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(sieht sich um, und so wie er Osmin gewahr wird, stutzt er, besieht ihn und steigt wieder zum Fenster hinein)
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|
Ah! welcher Teufel
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|
hat sich verschworen.
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Osmin
|
Osmin
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||
(auf der Leiter dem Pedrillo nach, ruft)
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(auf der Leiter dem Pedrillo nach, ruft)
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|
Blonde! Blonde!
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||
Pedrillo
|
Pedrillo
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||
(im Hineinsteigen zu BlondchenBlonde)
|
(im Hineinsteigen zu Blonden)
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|
Zurück, nur zurück!
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Osmin
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Räuber! Räuber!
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Blonde
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|
Verwünschtes Geschick!
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Osmin
|
Osmin
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(steigt wieder zurück)
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(steigt wieder zurück)
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Welch ein Getöse! –
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|
Welch ein Geräusche! –
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|
Hülfe, o Hülfe!
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|
Das sind die Räuber,
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hurtig, Soldaten,
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||
|
kommt eilig herbei!
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(Pedrillo kommt mit Blonden unten zur Haustüre heraus, sieht schüchtern nach der Leiter und schleicht sich dann mit Blonden darunter weg.)
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(Pedrillo kommt mit Blonden unten zur Haustüre heraus, sieht schüchtern nach der Leiter und schleicht sich dann mit Blonden darunter weg.)
|
||
Blonde, Pedrillo
|
Blonde, Pedrillo
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||
(im Abgehen)
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(im Abgehen)
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|
Himmel, o Himmel,
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|
wären wir frei!
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Osmin
|
Osmin
|
||
|
(der sie bemerkt)
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Zu Hülfe! zu Hülfe!
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|
Gewalt! Gewalt!
|
||
(Er will nach.)
|
(Er will nach.)
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Wache
|
Wache
|
||
(mit Fackeln, halten Osmin auf)
|
(mit Fackeln, halten Osmin an)
|
||
|
Halt, halt!
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||
Osmin
|
Osmin
|
||
|
Dorthin, ihr Herren.
|
||
|
Wache
|
||
|
Willst du dich sperren?
|
||
|
Osmin
|
||
|
Gebt keinen Pardon!
|
||
|
Wache
|
||
|
Du sollst nicht davon.
|
||
|
(Sie wollen ihn fortführen.)
|
||
|
Osmin
|
||
|
Ihr irrt euch,
|
||
|
Wache
|
||
|
Ei, nicht doch!
|
||
|
Osmin
|
||
|
Ich rief euch;
|
||
|
Wache
|
||
|
Ei, seht doch!
|
||
|
Osmin
|
||
|
(der sich immer loszumachen sucht)
|
||
|
Dorthin, ihr Herren!
|
||
|
Wache
|
||
|
Willst du dich sperren?
|
||
|
Osmin
|
||
|
Gebt keinen Pardon!
|
||
|
Wache
|
||
|
Du sollst nicht davon!
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||
|
(Sie wollen wieder fort mit ihm.)
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||
|
Osmin
|
||
|
Gewalt! Gewalt!
|
||
|
Wache
|
||
|
Halt! Halt!
|
||
|
(Der Stumme kommt zurück.)
|
||
|
Osmin
|
||
|
(zum Stummen)
|
||
|
Ali, komm doch und bedeute,
|
||
|
diese unverschämten Leute
|
||
|
schleppen sonst mich selbst davon.
|
||
|
(Der Stumme sucht, sie zu bedeuten.)
|
||
|
Einer von der Wache
|
||
|
Ah! wenn das ist, lasst ihn gehen,
|
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|
nachts kann Irrtum leicht geschehen:
|
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|
Sieh, da bringen sie sie schon.
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||
Wache
|
|
||
Wer bist du?
|
|
||
Osmin
|
|
||
Nur nicht lange gefragt, sonst entkommen die Spitzbuben. Seht ihr denn nicht? Hier ist noch die Leiter.
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|
||
Wache
|
|
||
Das sehn wir. Kannst nicht du sie angelegt haben?
|
|
||
Osmin
|
|
||
Gift und Dolch! Kennt ihr mich denn nicht? Ich bin Oberaufseher der Gärten beim Bassa. Wenn ihr noch lange fragt, so hilft euer Kommen nichts.
|
|
||
(Ein Teil der Wache bringt Pedrillo und Blonden zurück.)
|
(Ein Teil der Wache bringt Pedrillo und Blonden.)
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||
Osmin
|
Osmin
|
||
|
Ist es möglich!
|
||
|
Wach ich, träum ich?
|
||
|
Seid ihr's beide?
|
||
|
Hurtig, Leute,
|
||
|
gleich herunter mit dem Kopf!
|
||
Pedrillo
|
Pedrillo
|
||
|
Ich armer Tropf!
|
||
Osmin
|
Osmin
|
||
|
Nun kann ich mein Mütgen kühlen;
|
||
|
sollst nun meine Rache fühlen;
|
||
|
seh dich künftig ohne Kopf.
|
||
Pedrillo
|
Pedrillo
|
||
|
Ich armer Tropf!
|
||
(Ein anderer Teil der Wache, auch mit Fackeln, bringen Belmonte und Konstanze.)
|
(Ein andrer Teil der Wache, auch mit Fackeln, bringen Belmonte und Konstanze; Belmonte widersetzt sich noch.)
|
||
Belmonte
|
Belmonte
|
||
(widersetzt sich noch)
|
|
||
|
Schändliche, lasst mich!
|
||
Wache
|
Wache
|
||
|
Gib dich, ergib dich!
|
||
|
Osmin
|
||
|
Haltet ihn fest!
|
||
|
Wache
|
||
|
Ha! wie verwegen.
|
||
Osmin
|
Osmin
|
||
|
Schleppt ihn zum Bassa!
|
||
|
Wache
|
||
|
Zog er den Degen!
|
||
|
Osmin
|
||
|
Haltet ihn fest!
|
||
|
Belmonte
|
||
|
Schändliche, lasst mich!
|
||
|
Wache
|
||
|
Gib dich, ergib dich!
|
||
|
Osmin
|
||
|
Haltet ihn fest!
|
||
Belmonte
|
Konstanze, Belmonte
|
||
|
Seht den Beutel voll Zechinen.
|
||
|
Osmin, Wache
|
||
|
Wie? Ihr wolltet euch erkühnen?
|
||
|
Konstanze, Blonde, Pedrillo, Belmonte
|
||
|
Ei, so lasst mich|ihn doch nur reden!
|
||
|
Osmin, Wache
|
||
|
Nicht ein Wort! nicht ein Wort!
|
||
Konstanze
|
Konstanze, Blonde, Pedrillo, Belmonte
|
||
|
Kann euch unser Unglück dienen?
|
||
|
Osmin, Wache
|
||
|
Wie? Ihr wolltet euch erkühnen?
|
||
|
Konstanze, Blonde, Pedrillo, Belmonte
|
||
|
Nehmt den Beutel voll Zechinen.
|
||
Osmin
|
Osmin, Wache
|
||
|
Schleppt sie fort! schleppt sie fort!
|
||
|
Konstanze, Belmonte
|
||
|
Habet Mitleid!
|
||
|
Osmin, Wache
|
||
|
Nicht ein Wort!
|
||
Konstanze, Belmonte
|
Blonde, Pedrillo
|
||
|
Habt Erbarmen!
|
||
Osmin
|
Osmin, Wache
|
||
|
Schleppt sie fort!
|
||
|
Konstanze, Blonde, Belmonte, Pedrillo
|
||
|
Kann euch unser Unglück dienen?
|
||
|
Osmin, Wache
|
||
|
Ah, Verräter! so verwegen,
|
||
|
Konstanze, Blonde, Belmonte, Pedrillo
|
||
|
Nehmt den Beutel voll Zechinen.
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||
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Osmin, Wache
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|
uns zu drohen mit dem Degen!
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|
Konstanze, Blonde, Belmonte, Pedrillo
|
||
|
Habt Erbarmen!
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||
|
Osmin, Wache
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||
|
Marsch zum Bassa!
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||
|
Konstanze, Blonde, Belmonte, Pedrillo
|
||
|
Halt, Barbaren! nur ein Wort!
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||
|
Osmin, Wache
|
||
|
Kein Erbarmen; schleppt sie fort!
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||
|
Konstanze, Belmonte
|
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Lasst so vielen Schmerz euch rühren!
|
||
|
Blonde, Pedrillo
|
||
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Lasst euch unser Unglück rühren!
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(Die Wache führt Belmont und Konstanzen fort samt Pedrillo und Blonden.)
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N° 19 Aria
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||
Osmin allein.
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||
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||
Osmin
|
Osmin
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||
Oh, wie will ich triumphieren!
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O wie will ich triumphieren!
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wenn sie euch zum Richtplatz führen
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und die Hälse schnüren zu;
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hüpfen will ich, lachen, springen
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und ein Freudenliedchen singen,
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denn nun hab ich vor euch Ruh.
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Schleicht nur säuberlich und leise,
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ihr verdammten Haramsmäuse„Haram“ ist das persische Äquivalent zum türkischen „Harem“ im Sinne von „Serail“. Vgl. u. a. Karl Steuerwald, Türkisch-Deutsches Wörterbuch, Wiesbaden 2010, S. 365 und 367; Heinrich F. J. Junker und Buzurg Alawi, Persisch-Deutsch: Wörterbuch, Wiesbaden 2002, S. 246; Hans Wehr, Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart, 5 Aufl., Wiesbaden 1999, S. 155.
Das Wort „Haram“ ist im Sinne von „Serail“ auch in deutschsprachigen Quellen der Zeit mit Bezug auf Persien belegt. Vgl. u.a. Thomas Salomon und Matthias van Goch, Die heutige Historie und Geographie; oder der gegenwärtige Staat vom Königreich Persien, Flensburg und Altona 1739; Wilhelm Friedrich Hezel und Hermann Friedrich Koechel, Biblisches Real-Lexicon über biblische und die Bibel erläuternde alte Geschichte, Erdbeschreibung, Zeitrechnung, Altertümer und morgenländische Gebräuche, Naturlehre, Naturgeschichte, Religionsgeschichte, Isagogik, Onomatologie der in der Bibel vorkommenden interessantesten Personen etc., Bd. 2, Leipzig 1784, S. 94 (Art. „Frauenzimmer“); Barthélemy d'Herbelot de Molainville, Orientalische Bibliothek oder Universalwörterbuch, welches alles enthält, was zur Kenntnis des Orients nothwendig ist, Bd. 4, Halle: Gebauer 1790, S. 570., |
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unser Ohr entdeckt euch schon;
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und eh ihr uns könnt entspringen,
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seht ihr euch in unsern Schlingen
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und erhaschet euren Lohn.
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(geht ab)
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Pedrillo
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Ich will gern kapitulieren.
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Ach, man wird mich strangulieren!
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Osmin, Wache
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Hier hilft kein Expostulieren;
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wirst gar niedlich figurieren.
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Wache
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Marsch! marsch! marsch!
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Belmonte, Konstanze, Pedrillo, Blonde
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Halt! halt! halt!
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Lasst auch erweichen!
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Osmin, Wache
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Marsch! fort zum Bassa!
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(zugleich)
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Konstanze, Blonde, Belmonte, Pedrillo
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O haltet ein!
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Osmin, Wache
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Nein, nein, nein, nein!
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Zimmer des Bassa. |
Zimmer des Bassa. |
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Sechster Auftritt
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Sechster Auftritt
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Selim mit Gefolge, hernach Osmin, Belmonte, Konstanze und Wache.
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Selim mit Gefolge, hernach Osmin, Belmonte, Konstanze, Pedrillo, Blonde und Wache.
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Selim
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Selim
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||
(zu einem Offiziere)
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(zu einem seiner Offiziere)
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||
Geht, unterrichtet euch, was der Lärm im Palast bedeutet; er hat uns im Schlaf aufgeschreckt, und lasst mir Osmin kommen.
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Geht, unterrichtet euch, was der Lärm im Palast bedeutet; er hat uns im Schlaf aufgeschreckt, und lasst mir Osmin kommen.
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||
(Der Offizier will abgehen, indem kommt Osmin zwar hastig, doch noch ein wenig schläfrig.)
|
(Der Offizier will abgehen, indem kommt Osmin zwar hastig, doch noch ein wenig schläfrig.)
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||
Osmin
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Osmin
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||
Herr! – Verzeih, dass ich es so früh wage – deine Ruhe zu stören.
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Herr! – Verzeih, dass ich es so früh wage – deine Ruhe zu stören.
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Selim
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Selim
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||
Was gibt's, Osmin, was gibt's? Was bedeutet der Aufruhr?
|
Was gibt's, Osmin, was gibt's? Was bedeutet der Aufruhr?
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Osmin
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Osmin
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||
Herr, es ist die schändlichste Verräterei in deinem Palast –
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Herr, es ist die schändlichste Verräterei in deinem Palast –
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Selim
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Selim
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Verräterei?
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Verräterei?
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Osmin
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Osmin
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Die niederträchtigen Christensklaven entführen uns – die Weiber. Der große Baumeister, den du gestern auf Zureden des Verräters Pedrillo aufnahmst, hat deine – schöne Konstanze entführt.
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Die niederträchtigen Christensklaven entführen uns – die Weiber. Der große Baumeister, den du gestern auf Zureden des Verräters Pedrillo aufnahmst, hat deine – schöne Konstanze entführt.
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Selim
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Selim
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||
Konstanze? entführt? Ah, setzt ihnen nach!
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Konstanze? entführt? Ah, setzt ihnen nach!
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Osmin
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Osmin
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||
O 's ist schon dafür gesorgt! Meiner Wachsamkeit – hast du es zu danken, dass ich sie wieder beim Schopfe gekriegt habe. Auch mir selbst hatte der – spitzbübische Pedrillo eine gleiche Ehre zugedacht, und er hatte mein Blondchen schon beim Kopfe, um mit ihr – in alle Welt zu reisen. – Aber, Gift und Dolch! er soll mir's entgelten! – Sieh, da bringen sie sie!
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O 's ist schon dafür gesorgt! Meiner Wachsamkeit – hast du es zu danken, dass ich sie wieder beim Schopfe gekriegt habe. Auch mir selbst hatte der – spitzbübische Pedrillo eine gleiche Ehre zugedacht, und er hatte mein Blondgen schon beim Kopfe, um mit ihr – in alle Welt zu reisen – Aber, Gift und Dolch! er soll mir's entgelten! – Sieh, da bringen sie sie!
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||
(Belmonte und Konstanze werden von der Wache hereingeführt.)
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(Belmonte und Konstanze werden von der Wache hereingeführt.)
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Selim
|
Selim
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||
Ah, Verräter! ist's möglich? – Ha, du heuchlerische Sirene! War das der Aufschub, den du begehrtest? Missbrauchtest du so die Nachsicht, die ich dir gab, um mich zu hintergehen?
|
Ah, Verräter! Wagt ihr's, vor meine Augen zu kommen? – Ha, du heuchlerische Sirene? War das der Aufschub, den du begehrtest? Missbrauchtest du so die Nachsicht, die ich dir gab, um mich zu hintergehen?
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||
Konstanze
|
Konstanze
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||
Ich bin strafbar in deinen Augen, Herr, es ist wahr. Aber es ist mein Geliebter, mein einziger Geliebter, dem lang schon dieses Herz gehört. O nur für ihn, nur um seinetwillen fleht ich Aufschub. – O lass mich sterben! Gern, gern will ich den Tod erdulden: Aber schone nur sein Leben –
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Ich bin strafbar in deinen Augen, Herr, es ist wahr. Aber es ist mein Geliebter, mein einziger Geliebter, dem lang schon dieses Herz gehört. O nur für ihn, nur um seinetwillen fleht ich Aufschub. – O lass mich sterben! Gern, gern will ich den Tod erdulden: Aber schone nur sein Leben –
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||
Selim
|
Selim
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||
Und du wagst's, Unverschämte, für ihn zu bitten?
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Und du wagst's, Unverschämte, für ihn zu bitten?
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Konstanze
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Konstanze
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||
Noch mehr: für ihn zu sterben!
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Noch mehr: für ihn zu sterben!
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||
Belmonte
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Belmonte
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||
Ha, Bassa! Noch nie erniedrigte ich mich zu bitten, noch nie hat dieses Knie sich vor einem Menschen gebeugt: Aber sieh, hier lieg ich zu deinen Füßen und flehe dein Mitleid an. Ich bin von einer großen spanischen Familie, man wird alles für mich zahlen. Lass dich bewegen, bestimme ein Lösegeld für mich und Konstanze so hoch du willst. Mein Name ist Lostados.
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Ha, Bassa! Noch nie erniedrigte ich mich zum Bitten, noch nie hat dieses Knie sich vor einem Menschen gebeugt: Aber sieh, hier lieg ich zu deinen Füßen; und gerne will ich sterben, nur schone Konstanzen!
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||
|
Konstanze
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||
|
Nein, hör ihn nicht, Bassa, hör ihn nicht: Die Liebe macht ihn blind; er weiß nicht, was er spricht. Mich allein lass deinen Zorn empfinden, mich allein sterben.
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Belmonte
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Nein, Konstanze, nein! Nur ich habe den Tod verdient; nur ich sterbe –
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Selim
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Schweigt, Unglückliche, schweigt! ihr sollt beide sterben.
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Konstanze
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O wie glücklich! – O mein Geliebter! man will uns nicht trennen. Ach, in deinen Armen zu sterben, welche Wonne!
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Selim
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(staunend)
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Was hör ich! Der Kommendant von Oran, ist dir der bekannt?
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Belmonte
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Das ist mein Vater.
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||
Selim
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||
Dein Vater? Welcher glückliche Tag! den Sohn meines ärgsten Feindes in meiner Macht zu haben! Kann was Angenehmers sein! Wisse, Elender! dein Vater, dieser Barbar, ist schuld, dass ich mein Vaterland verlassen musste. Sein unbiegsamer Geiz entriss mir eine Geliebte, die ich höher als mein Leben schätzte. Er brachte mich um Ehrenstellen, Vermögen, um alles. Kurz, er zernichtete mein ganzes Glück. Und dieses Mannes einzigen Sohn habe ich nun in meiner Gewalt! Sage er: An meiner Stelle, was würde er tun?
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|
||
Belmonte
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(ganz niedergedrückt)
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Mein Schicksal würde zu beklagen sein.
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||
Selim
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|
||
Das soll es auch sein. Wie er mit mir verfahren ist, will ich mit dir verfahren. Folge mir, Osmin, ich will dir Befehle zu ihren Martern geben. (zu der Wache) Bewacht sie hier.
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Siebenter Auftritt
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Belmonte und Konstanze.
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||
N° 20 Recitativo e Duetto
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Recitativo
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Belmonte
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Welch ein Geschick! o Qual der Seele!
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Hat sich denn alles wider mich verschworen!
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||
Ach! Konstanze! durch mich bist du verloren!
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Welch eine Pein!
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Konstanze
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||
Lass, ach Geliebter! lass dich das nicht quälen!
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||
Was ist der Tod? – Ein Übergang zur Ruh!
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||
Und dann, an deiner Seite,
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||
ist er Vorgeschmack der Seligkeit!
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||
Belmonte
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|
||
Engelsseele,
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||
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welch holde Güte!
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||
Du flößest Trost in mein erschüttert Herz.
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||
Du linderst mir den Todesschmerz.
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||
Und ach! ich reiße dich ins Grab!
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||
Duetto
|
Duett
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||
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Konstanze, Belmonte
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|
Ach, von deinem Arm umschlungen,
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|
Todesengel, sei willkommen!
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Lächelnd sink ich in das Grab.
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|
Konstanze
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|
O wie selig!
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|
Belmonte
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||
|
O wie glücklich!
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|
Konstanze
|
||
|
Am elysischen Gestade,
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||
|
Belmonte
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||
|
auf dem nie betretnen Pfade
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||
|
Beide
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|
mich mit dir vereint zu sehn!
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Konstanze
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||
|
Welche Freude!
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||
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Belmonte
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||
|
Welche Wonne!
|
||
|
Konstanze
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|
An dem ruhevollen Strande,
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|
Belmonte
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|
in dem unbekannten Lande
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||
|
Beide
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||
|
mich an deiner Hand zu sehn!
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||
|
(zugleich)
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Konstanze
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||
|
O wie selig!
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|
Belmonte
|
||
|
O wie glücklich!
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||
|
Konstanze
|
||
|
Mein Geliebter!
|
||
|
Belmonte
|
||
|
Ach, Geliebte!
|
||
|
Beide
|
||
|
Lächelnd sink ich in das Grab!
|
||
|
|
||
Belmonte
|
|
||
Meinetwegen sollst du sterben!
|
|
||
Ach Konstanze! kann ich's wagen,
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|
||
noch die Augen aufzuschlagen?
|
|
||
Ich bereite dir den Tod!
|
|
||
Konstanze
|
|
||
Belmont! du stirbst meinetwegen!
|
|
||
Ich nur zog dich ins Verderben,
|
|
||
und ich soll nicht mit dir sterben!Schreibvariante in den Textwiederholungen:
und ich soll nicht mit dir sterben? |
|
||
Wonne ist mir dies Gebot!
|
|
||
Beide
|
|
||
Edle Seele! dir zu leben,
|
|
||
war mein Wunsch und all mein Streben!
|
|
||
Ohne dich ist mir's nur Pein,
|
|
||
länger auf der Welt zu sein.
|
|
||
|
|
||
Belmonte
|
|
||
Ich will alles gerne leiden,
|
|
||
Konstanze
|
|
||
Ruhig sterb ich und mit Freuden,
|
|
||
Beide
|
|
||
weil ich dir zur Seite bin.
|
|
||
Belmonte
|
|
||
Um dich, Geliebte,
|
|
||
Konstanze
|
|
||
Um dich, Geliebter,
|
|
||
Beide
|
|
||
geb ich gern mein Leben hin.
|
|
||
Beide
|
|
||
O welche Seligkeit!
|
|
||
Mit dem|der Geliebten sterben,
|
|
||
ist seliges Entzücken!
|
|
||
Mit wonnevollen Blicken
|
|
||
verlässt man da die Welt.
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||
|
Selim
|
||
|
(beiseite)
|
||
|
Fast rührt mich so viel Liebe, so viel Beständigkeit.
|
||
|
Osmin
|
||
|
Ach, Herr! kannst du das sehen? zugeben, dass sie da vor deinen Augen – Ha, Gift und Dolch! Die Wut lässt mich nicht reden. – Ah! da kommt auch das zärtliche Pärchen, das auch mir so einen Streich gespielt hat. – Ach, könnt ich dich mit den Augen töten, heimtückscher Verräter!
|
||
Achter Auftritt
|
|
||
Pedrillo und Blonde werden von einem andern Teil der Wache hereingeführt, und die Vorigen.
|
(Die Wache bringt Pedrillo und Blonden ebenfalls gefesselt.)
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||
|
Pedrillo
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||
|
(dem Bassa zu Füßen)
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||
|
Großer Bassa! Vergib, wenn's möglich ist, dass wir's wagten, ohne Abschied davonzugehen. Die Liebe ist an der ganzen Affäre schuld. Das liebe Mädchen hier ist eine alte Bekanntschaft aus Spanien: Unsere Ehe war so gut als richtig; und wenn wir glücklich dazumal nach Cadix gekommen wären, wir wären längst Mann und Frau. Das Heimweh kam ihr und mir in Kopf; der alte Griesgram quälte sie Tag und Nacht –
|
||
|
Selim
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||
|
Schweig, Verräter, und reize meinen Zorn nicht noch mehr! – Osmin! Man erdrossle sie zugleich!
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||
|
Osmin
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||
|
O mit tausend Freuden!
|
||
|
(Einige Türken mit seidenen Stricken nähern sich ihnen.)
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||
|
Pedrillo
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||
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Ach liebes Mädchen! wer hätte das gedacht!
|
||
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Blonde
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||
|
Unglücklicher Tag! unglückliches Mädchen!
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||
|
(einander im Arm)
|
||
Pedrillo
|
|
||
Ach Herr! wir sind hin! An Rettung ist nicht mehr zu denken. Man macht schon alle Zubereitungen, um uns aus der Welt zu schaffen. Es ist erschrecklich, was sie mit uns anfangen wollen! Ich, wie ich im Vorbeigehen gehört habe, soll in Öl gesotten und dann gespießt werden. Das ist ein sauber Traktament! Ach! Blondchen! Blondchen! was werden sie wohl mit dir anfangen?
|
|
||
Blonde
|
|
||
Das gilt mir nun ganz gleich. Da es einmal gestorben sein muss, ist mir alles recht.
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|
||
Pedrillo
|
|
||
Welche Standhaftigkeit! Ich bin doch von gutem altchristlichen Geschlecht aus Spanien, aber so gleichgültig kann ich beim Tode nicht sein! – – Weiß der Teufel… Gott sei bei mir! Wie kann mir auch itzt der Teufel auf die Zunge kommen?
|
|
||
|
|
||
|
Belmonte
|
||
|
Ach, meine Konstanze!
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||
|
Konstanze
|
||
|
O mein Belmonte!
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||
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|
||
|
Selim
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||
|
Belmonte sagst du? – Ist das dein Name?
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||
|
Belmonte
|
||
|
O dass er's nicht wäre!
|
||
|
Selim
|
||
|
Belmonte! Belmonte?
|
||
|
Belmonte
|
||
|
Der unglückliche Belmonte! Ein Ball des Unglücks von Jugend auf. – Ohne Vater, ohne Freund –
|
||
|
Selim
|
||
|
(für sich)
|
||
|
Gott! wär es möglich? (laut) Sag, sag, junger Mann, wie heißt deine Vaterstadt?
|
||
|
Belmonte
|
||
|
Toledo.
|
||
|
Selim
|
||
|
Und wer war dein Vater?
|
||
|
Belmonte
|
||
|
Don Carlos Belmonte, der mich als ein Kind von vier Jahren in das Kloster St. Sebastian überbrachte –
|
||
|
Selim
|
||
|
Ach Gott, er ist's! Mein Sohn, mein Sohn! Du bist mein Sohn; ich! bin dein Vater.
|
||
|
Belmonte
|
||
|
Mein Vater? mein Vater?
|
||
|
Selim
|
||
|
Dein unglücklicher Vater! Komm in meine Arme! Wie viele vergebliche Nachforschungen hab ich deinetwegen angestellt, wie viele Tränen um dich vergossen! – O dass mich ein unbesonnener Augenblick zu dem Schritte verleitete – Doch jetzt nichts hiervon; jetzt bin ich bloß der glückliche Vater.
|
||
|
Belmonte
|
||
|
O mein Vater, mein Vater! Wie soll ich's der Vorsehung danken – In dem schrecklichsten Augenblick meines Lebens, am Rande des Todes – und nun so glücklich! O Konstanze, Konstanze! lass uns seine Knie umfassen –
|
||
|
(Sie werfen sich nieder.)
|
||
|
Konstanze
|
||
|
Darf ich's wagen? Wollen Sie auch mein Vater sein?
|
||
|
Selim
|
||
|
Steh auf! steh auf, gutes Mädchen, er ist dein! Seid meine Kinder!
|
||
|
Konstanze, Belmonte
|
||
|
(ihm die Hände küssend)
|
||
|
O wie glücklich!
|
||
|
Konstanze
|
||
|
Ich kann mich kaum fassen! Ist's ein Traum, oder ist's Wahrheit? – – O das Herz wallt mir vor Freude, vor Entzücken!
|
||
|
Ah, mit freudigem Entzücken
|
||
|
strömt mein feuriger Gesang;
|
||
|
und hinauf zu jenen Höhen
|
||
|
steigt des Herzens Wonnedank.
|
||
|
Schon umgab mich Todesschrecken;
|
||
|
ach! ich fühlte mich nicht mehr,
|
||
|
und in höhern Regionen
|
||
|
flatterte mein Geist umher.
|
||
|
V. A.Von Anfang
|
||
Letzter Auftritt
|
|
||
Die Vorigen, Bassa Selim, Osmin (voll Freuden) und Gefolge.
|
|
||
Selim
|
|
||
Nun, Sklave! elender Sklave! zitterst du? Erwartest du dein Urteil?
|
|
||
Belmonte
|
|
||
Ja, Bassa, mit so vieler Kaltblütigkeit als Hitze du es aussprechen kannst. Kühle deine Rache an mir, tilge das Unrecht, so mein Vater dir angetan; – – ich erwarte alles und tadle dich nicht.
|
|
||
Selim
|
|
||
Es muss also wohl deinem Geschlechte ganz eigen sein, Ungerechtigkeiten zu begehen, weil du das für so ausgemacht annimmst? Du betrügst dich. Ich habe deinen Vater viel zu sehr verabscheut, als dass ich je in seine Fußtapfen treten könnte. Nimm deine Freiheit, nimm Konstanzen, segle in dein Vaterland, sage deinem Vater, dass du in meiner Gewalt warst, dass ich dich freigelassen, um ihm sagen zu können, es wäre ein weit größer Vergnügen, eine erlittene Ungerechtigkeit durch Wohltaten zu vergelten, als Laster mit Lastern tilgen.
|
|
||
Belmonte
|
|
||
Herr!… du setzest mich in Erstaunen…
|
|
||
Selim
|
|
||
(ihn verächtlich ansehend)
|
|
||
Das glaub ich. Zieh damit hin und werde du wenigstens menschlicher als dein Vater, so ist meine Handlung belohnt.
|
|
||
Konstanze
|
|
||
Herr! vergib! Ich schätzte bisher deine edle Seele, aber nun bewundre ich…
|
|
||
Selim
|
|
||
Still! Ich wünsche für die Falschheit, so Sie an mir begangen, dass Sie es nie bereuen möchten, mein Herz ausgeschlagen zu haben.
|
|
||
(im Begriff abzugehen)
|
|
||
Pedrillo
|
Pedrillo
|
||
(tritt ihm in Weg und fällt ihm zu Füßen)
|
(mit Blonden dem Bassa zu Füßen)
|
||
Herr! dürfen wir beide Unglückliche es auch wagen, um Gnade zu flehen? – – Ich war von Jugend auf ein treuer Diener meines Herrn…
|
Herr, dürfen wir beide Unglückliche es auch wagen, um Gnade zu flehen? – Ein alter getreuer Diener deines Sohnes –
|
||
|
Belmonte
|
||
|
Auch ich bitte für ihn! Ohne ihn wär ich nicht hier –
|
||
Osmin
|
Osmin
|
||
Herr! beim Allah! lass dich ja nicht von dem verwünschten Schmarotzer hintergehn! Keine Gnade! Er hat schon hundertmal den Tod verdient.
|
Ah, Herr, lass dich ja nicht von dem verwünschten Schmarotzer hintergehen! Keine Gnade! keine Gnade! Er hat den Tod hundertmal verdient.
|
||
Selim
|
Selim
|
||
Er mag ihn also in seinem Vaterlande suchen. (zur Wache) Man begleite alle viere an das Schiff. (gibt Belmonte ein Papier) Hier ist Euer Passport.
|
Schweig! – Steht auf und seid frei! Wer könnte an so einem glücklichen Tage Unglückliche um sich sehen?
|
||
|
Pedrillo
|
||
|
O tausend Dank, großer Bassa! Juchhe! Nun spring ich mit gleichen Füßen wieder ins Leben hinein!
|
||
Osmin
|
Osmin
|
||
Wie! meine Blonde soll er auch mitnehmen?
|
Gift und Dolch! Ich möchte bersten! – Aber, Herr! meine Sklavin Blonde muss er wieder herausgeben?
|
||
|
Pedrillo
|
||
|
(bittend)
|
||
|
Meine alte verlobte Braut, mein liebes Blondchen! –
|
||
|
Selim
|
||
|
Ist dein, und ist frei!
|
||
|
Blonde
|
||
|
Wie glücklich!
|
||
|
Pedrillo
|
||
|
Es lebe der große Bassa Selim!
|
||
Selim
|
|
||
(scherzhaft)
|
|
||
Alter! sind dir deine Augen nicht lieb? – Ich sorge besser für dich, als du denkst.
|
|
||
Osmin
|
Osmin
|
||
Gift und Dolch! Ich möchte bersten!
|
Ha! das ist zum rasend werden!
|
||
|
Pedrillo
|
||
|
Komm, guter Alter, lass uns Freunde sein. Hier biet ich dir die Hand. –
|
||
|
Osmin
|
||
|
Freund mit dir? – Ah! mit dem Teufel lieber Freundschaft als mit dir, Verräter.
|
||
Selim
|
|
||
Beruhige dich. Wen man durch Wohltun nicht für sich gewinnen kann, den muss man sich vom Halse schaffen.
|
|
||
|
(geht drohend ab)
|
||
|
Blonde
|
||
|
Lass ihn laufen, Pedrillo, lass ihn laufen. Dem Himmel sei Dank, dass ich aus seinen Klauen erlöset bin!
|
||
|
Pedrillo
|
||
|
Jawohl, liebes Blondchen; jetzt mag er schlafen oder wachen, ich lache dazu.
|
||
|
Belmonte
|
||
|
Ach, meine Konstanze! Endlich sind wir vereint.
|
||
|
Konstanze
|
||
|
Mein Einziger, mein verlorner Geliebter!
|
||
|
Blonde
|
||
|
Nun, mein Fräulein? Sagt ich nicht immer: Hoffnung lässt nicht zu Schanden werden?
|
||
|
Chor
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||
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Oft wölkt stürmisch sich der Himmel,
|
||
|
Nacht und grausendes Getümmel
|
||
|
zeigt sich schrecklich unserm Blick:
|
||
|
Doch ein Strahl der milden Sonne
|
||
|
kehrt den Jammer schnell in Wonne,
|
||
|
bringt die Freuden bald zurück.
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N° 21a Vaudeville
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Belmonte
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Nie werd ich deine Huld verkennen,
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mein Dank bleibt ewig dir geweiht;
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an jedem Ort, zu jeder Zeit
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werd ich dich groß und edel nennen.
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Wer so viel Huld vergessen kann,
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den seh man mit Verachtung an.
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Konstanze, Blonde, Belmonte, Pedrillo, Osmin
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Wer so viel Huld vergessen kann,
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den seh man mit Verachtung an.
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Konstanze
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Nie werd ich im Genuss der Liebe
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vergessen, was der Dank gebeut;
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mein Herz, der Liebe nun geweiht,
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hegt auch dem Dank geweihte Triebe.
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Wer so viel Huld vergessen kann,
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den seh man mit Verachtung an.
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Konstanze, Blonde, Belmonte, Pedrillo, Osmin
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Wer so viel Huld vergessen kann,
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den seh man mit Verachtung an.
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Pedrillo
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Wenn ich es je vergessen könnte,
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wie nah ich am Erdrosseln war
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und all der anderen Gefahr;
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ich lief', als ob der Kopf mir brennte.
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Wer so viel Huld vergessen kann,
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den seh man mit Verachtung an.
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Konstanze, Blonde, Belmonte, Pedrillo, Osmin
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Wer so viel Huld vergessen kann,
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den seh man mit Verachtung an.
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Blonde
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Herr Bassa, ich sag recht mit Freuden
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viel Dank für Kost und Lagerstroh.
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Doch bin ich recht von Herzen froh,
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dass er mich lässt von hinnen scheiden.
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(auf Osmin zeigend)
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Denn seh er nur das Tier dort an,
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ob man so was ertragen kann.
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Osmin
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Verbrennen sollte man die Hunde,
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die uns so schändlich hintergehn;
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es ist nicht länger auszustehn,
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mir starrt die
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Zunge fast im Munde,
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um ihren Lohn zu ordnen an:
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Erst geköpft,
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dann gehangen,
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dann gespießt
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auf heiße Stangen,
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dann verbrannt,
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dann gebunden
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und getaucht,
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zuletzt geschunden.
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(lauft wütend ab)
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Konstanze, Blonde, Belmonte, Pedrillo
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Nichts ist so hässlich als die Rache;
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hingegen menschlich gütig sein
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und ohne Eigennutz verzeihn,
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ist nur der großen Seelen Sache.
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Wer dieses nicht erkennen kann,
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den seh man mit Verachtung an.
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N° 21b Chor der Janitscharen
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Chor
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Bassa Selim lebe lange!
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Ehre sei sein Eigentum!
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Seine holde Scheitel prange
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voll vom Jubel, voll von Ruhm.
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Ende des Singspiels.
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Ende.
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