Dreißigster Auftritt
 
 
Der Mohr, die Königin mit allen ihren Damen kommen von beiden Versenkungen; sie tragen schwarze Fackeln in der Hand.
 
 
Mohr
 
     
 
    Nur stille! stille! stille! stille!
 
 
Bald dringen wir in Tempel ein.
 
 
Königin, Die drei Damen
 
 
Nur stille! stille! stille! stille!
 
 
Bald dringen wir in Tempel ein.
 
 
Mohr
 
 
Doch Fürstin, halte Wort! – erfülle –
 
 
Dein Kind muss meine Gattin sein.
 
 
Königin
 
 
Ich halte Wort; es ist mein Wille.
 
 
Königin, Die drei Damen
 
 
Mein|Ihr Kind soll deine Gattin sein.
 
 
(Man hört dumpfen Donner, Geräusch von Wasser.)
 
 
Mohr
 
 
Doch still, ich höre schrecklich Rauschen
 
 
wie Donnerton und Wasserfall.
 
 
Königin, Die drei Damen
 
 
Ja, fürchterlich ist dieses Rauschen
 
 
wie fernen Donners Wiederhall!
 
 
Mohr
 
 
Nun sind sie in des Tempels Hallen.
 
 
Alle
 
 
Dort wollen wir sie überfallen, –
 
 
die Frömmler tilgen von der Erd
 
 
mit Feuersglut und mächt'gem Schwert.
 
 
Dir, große Königin der Nacht,
 
 
sei unsrer Rache Opfer gebracht.
 
 
(Man hört den stärksten Akkord, Donner, Blitz, Sturm. Sogleich verwandelt sich das ganze Theater in eine Sonne. Sarastro steht erhöht; Tamino, Pamina, beide in priesterlicher Kleidung. Neben ihnen die ägyptischen Priester auf beiden Seiten. Die drei Knaben halten Blumen.)
 
 
Königin, Mohr
 
 
Zerschmettert, zernichtet ist unsere Macht,
 
 
wir alle gestürzet in ewige Nacht.
 
 
(Sie versinken.)
 
 
Sarastro
 
     
 
    Die Strahlen der Sonne vertreiben die Nacht,
 
 
zernichten der Heuchler
 
 
erschlichene Macht.
 
 
Chor
 
 
Heil sei euch Geweihten! Ihr drangt durch die Nacht;
 
 
Dank sei dir, Osiris und Isis, gebracht!
 
 
Es siegte die Stärke und krönet zum Lohn
 
 
die Schönheit und Weisheit mit ewiger Kron.
 
 
Ende.