|
Letzter Auftritt
|
||
|
Die Vorigen, Eiler, Madame Pfeil und Madame Krone.
|
||
|
Madame Pfeil
|
||
|
Was hab ich gehört, Herr Frank, Sie geben andern sechzehn Taler und mir nur zwölfe? Da wird nichts draus. Ich muss die höchste Gage haben; denn ich bin in allen Fächern zu brauchen.
|
||
|
Eiler
|
||
|
(heimlich zu Frank)
|
||
|
Gestehn Sie ihr's nur ein. Ich zahle ja so alles.
|
||
|
Frank
|
||
|
(heimlich zu Madame Pfeil)
|
||
|
Beruhigen Sie sich nur; Sie sollen einen Separat-Kontrakt haben.
|
||
|
Madame Pfeil
|
||
|
So lass ich's gelten.
|
||
|
|
||
|
Madame Krone, Madame Vogelsang, Madame Herz, Mademoiselle Silberklang
|
||
|
Was ist das?
|
||
|
|
||
|
Frank
|
||
|
Dass ich gar keine Gesellschaft errichten will, wenn ich gleich anfangs so viel Hindernisse finde.
|
||
|
(nach einer kleinen Pause)
|
||
|
Madame Krone
|
||
|
Herr Frank, ich will der Kunst mein Intresse aufopfern.
|
||
|
Madame Vogelsang
|
||
|
Ich will mich am Beifall schadlos halten.
|
||
|
Madame Herz
|
||
|
Ich auch.
|
||
|
Mademoiselle Silberklang
|
||
|
Daran wird mirs auch nicht fehlen.
|
||
|
Puf
|
||
|
Nun, so wäre alles wieder in Ruhe. (beiseite) Bis es wieder ausbricht. Herr Frank, ich wünsche Ihnen Glück zu Ihrer Gesellschaft. Ich fürchte nichts – als dass Sie lauter Erste Aktricen und Erste Sängerinnen haben.
|
||
|
|
Nr. 4 Schlussgesang
|
|
|
Mademoiselle Silberklang
|
||
|
Jeder Künstler strebt nach Ehre,
|
||
|
wünscht, der einzige zu sein.Variante in den Wiederholungen:
Jeder strebt, jeder wünscht, der einzige zu sein; |
||
|
Und wenn dieser Trieb nicht wäre,Variante in den Wiederholungen:
und wenn dieser Trieb nicht wäre, |
||
|
bliebe jede Kunst nur klein.
|
||
|
Alle
|
||
|
Künstler müssen freilich streben,
|
||
|
stets des Vorzugs wert zu sein;
|
||
|
doch sich selbst den Vorzug geben,
|
||
|
über andre sich erheben,
|
||
|
macht den größten Künstler klein.Variante in den Wiederholungen:
macht ihn klein. |
||
|
Monsieur Vogelsang
|
||
|
Einigkeit rühm ich vor allen
|
||
|
andern Tugenden uns an;
|
||
|
denn das Ganze muss gefallen
|
||
|
und nicht bloß ein einzler Mann.Variante in den Wiederholungen:
und nicht bloß ein einzlner Mann. |
||
|
Alle
|
||
|
Künstler müssen freilich streben,
|
||
|
stets des Vorzugs wert zu sein;
|
||
|
doch sich selbst den Vorzug geben,
|
||
|
über andre sich erheben,
|
||
|
macht den größten Künstler klein.
|
||
|
Madame Herz
|
||
|
Jedes leiste, was ihm eigen,
|
||
|
halte Kunst, Natur gleich wert.
|
||
|
Lasst das Publikum dann zeigen,
|
||
|
wem das größte Lob gehört.
|
||
|
Alle
|
||
|
Künstler müssen freilich streben,
|
||
|
stets des Vorzugs wert zu sein;
|
||
|
doch sich selbst den Vorzug geben,
|
||
|
über andre sich erheben,
|
||
|
macht den größten Künstler klein.
|
||
|
Puf
|
||
|
Ich bin hier unter diesen Sängern
|
||
|
der Erste Buffo, das ist klar.
|
||
|
Ich heiße Puf – nur um ein O
|
||
|
brauch ich den Namen zu verlängern,
|
||
|
so heiß ich ohne Streit: Buffo.
|
||
|
Ergo bin ich der Erste Buffo.
|
||
|
Und dass wie ich keins singen kann,
|
||
|
sieht man den Herren doch wohl an?
|
||
|
Alle
|
||
|
Künstler müssen freilich streben,
|
||
|
stets des Vorzugs wert zu sein;
|
||
|
doch sich selbst den Vorzug geben,
|
||
|
über andre sich erheben,
|
||
|
macht den größten Künstler klein.
|