[S. 1]


Mozarts Apotheose
Cantate
in
Wechsel Chören.
die Musick
vom
königlich baÿrischen HofkapellMeister
Peter von Winter
*
[S. 2]


Erster Chor
Wer beherrscht der Schöpfung ew'gen Plan?
Zweiter Chor
Die Harmonie!
Erster Chor
Von Eintracht und Liebe umschlungen
Führt sie euch auf irrdischer Bahn.
Zweiter Chor
Führt sie euch auf irrdischer Bahn
Erster Chor
Was hebt die Menschheit hi
melan?
Zweiter Chor
Nur Sie, nur Sie
Erster Chor
Flieht Sie uns, von Nacht umrungen
Ist alles nur Täuschung, und Wahn.
Beÿde Chöre
Ja ewig herrscht sie über Sonnen
Sie leitet der wechselnden Jahre
Stets neu wiederkehrenden Lauf.
[S. 3]


We
n einst Elemente vergehen
Schwingt über Zerstörung des Weltalls
Sich dann die Unsterbliche auf.
1ter Chor
Es senk' vom Sphärenreiche
Herab dich Göttergleiche
Auf unser deutsches Land!
Schlingst du um unsre Seelen
Der Eintracht heilig Band
Aus goldnem Füllhorn Spenden
Die Götter ihre Gaben
Mit unsichtbarer Hand.
Geister Chor
Ja neure Wünsche dringen
Zum Gottheits Sitz empor
Herab auf Cherubs Schwingen
Senkt sich der Engel Chor
Des Hi
mels Geister hören,
Der Völker fro
mes Fleh'n
Von fla
menden Altären
Seh'n sie die Opfer weh'n.
[S. 4]


Mäner Chor
Kein Wink der Fürsten Macht,
Nicht, was der Reichthum spendet,
Der nur den Thoren blendet;
Kein irrdisch Mühen, Streben
Schaft Mä
nern von Genie:
Zu ew'gen Regionen
Der Geisterwelt, dort wohnen
Von dorther sta
men Sie
Gesamt Chor
Und staunend blickt empor die Welt
Zum neuen Stern der sie erhellt,
Noch leuchtend spät'sten Zeiten.
Wechselchor
Hoch über'm Sternen Kranze
Auf unbekannter Flur
Blüht schi
mernd eine Pflanze
Unsterblicher Natur.
+
Noch nie gedieh auf Erden
Sie unter Menschen Hand;
Geboren muß sie werden
In einem schönerm Land.
[S. 5]


+
Und diese seltne Blume
Ist Künstler Phantasie
Sie prangt im Heiligthume
Der ew'gen Harmonie
+
Ihm, dem die Unsichtbaren
Zur Gabe sie verleih'n,
Wird noch in fernsten Jahren
Die Nachwelt Kränze weih'n.
Schlußchor
Ueber gemeiner Welt
Ruhmloses Träumen
Schwingt sich der Künstler auf
Nach lichtern Räumen
Mächtig und freÿ.
Dort ist sein Heimatland,
Dorthin sein Streben;
Dort nur begrüßen Ihn
Verwandte Geister
Dort krönt den Meister
Unsterblichkeit.
Nachhall.
Ewig leuchtet
Mozarts Name
Ein Stern im Harmonieen Reich.
Reger
[S. 6]


[vacat]