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Nehmen sie, wertheste Freünde! diß Ge=
schenk mit der Freündschaft auf, mit der ichs
ihnen gebe; möcht es würdig seÿn, mein An=
denken beständig beÿ ihnen zu unterhalten!
Genießen sie, verehrungswürdige
Eltern, noch
lange die besten Früchte der Erziehung, in dem
Glüke ihrer
Kinder; sie seÿen so glüklich, so
außerordentlich ihre Verdienste sind. In der
zartesten Jugend sind sie, die Ehre der Nation
und die Bewundrung der Welt. Glükliche Eltern!
glükliche Kinder! Vergeßen sie alle nie den
Freünd, deßen Hochachtung und Liebe für Eüch,
sein ganzes Leben durch so lebhaft seÿn werden,
wie heüte.
Zürich dς 3.
tn Weinm. 1766.
S. Geßner.
Anmerkung.
Vorstehende ist die eigenhän=
dige Schrift des berühmten Idil=
len=Dichters,
Salomon Gessners,
welcher diese, seine klassischen
Dichtungen der ebenfalls
berühmten Tonkünstler=Fa=
milie
Mozart aus
Salzburg bei
deren Aufenthalt in
Zürich
zum Andencken gab.
Leopold Freÿh v. Berchtold
zu Sonnenburg, Neffe des
beliebten Tonsetzers
wolf[=]
gang Amadeus Mozart.
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Salomon Gesner zeichnete sich nicht
nur als Idillen-Dichter, sondern
auch als Kupferstecher aus. Die in
diesem Werke enthaltenen
vignettes
sind von seiner Hand radirt.
Innsbruck 6. Juli 1830.
(das reichsfreiherrl. Wappen
der Bertold zu Sonenburg)
Geschenk des Klosters Wilten (bei
Insbruck) an das Mozarteum,
13. Sept. 1898. Engl.