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Wien am 3t April 842
Geehrter
Freund!
Kaum habe ich Sie, meines herzlichsten Dankes, für alle mit mir gehabten Mühen
und Plagen
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mündlich versichert, so sehe ich mich schon wieder in die Nothwendigkeit versetzt,
Ihre Gefälligkeit in Anspruch zu nehmen. Ich habe nähmlich beÿ der
Universal=Staats und
Banko-Schuldner
casse, alles für die Folge nöthige veranlaßt, die mir fehlenden Zinsen-
Coupons erhalten,
die künftige Auszahlung der Zinsen, auf dem hiesigen Platze erwirkt; nur für den einen
hier
beÿliegenden
Talon,
No 2098. ko
nte ich keine
Coupons beko
men, weil, wie man behauptet, diese schon
nach
Salzburg abgegangen seÿen. Ich ersuche Sie also, sich gütigst zu Herrn von
Seif zu bemühen, von
selben gegen Zurücklassung des
Talons, den
CouponBogen zu übernehmen, und mir hieher zu senden,
oder, falls dieser Reiselustige Bogen, wieder
retour nach
Wien gegangen wäre, mir den
Talon
baldigst zurück zu schicken, um
die Coupons da
n hier beheben zu kö
nen. – Mit
Frau von Hasselt-Barth
habe ich bereits gesprochen, und von ihr die freundliche Zusicherung erhalten,
dß sie
die Einladung
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, mit größter Bereitwilligkeit a
ni
mt, sich alle Mühe geben wird, die dazu nöthige
Bewilligung des Theater-Unternehmer zu erhalten, und nichts als den Ersatz der Reisekosten
verlangt. Es versteht sich
dß sie eine förmliche Einladung, von Seite des
Comite’s erwartet.
Sie geht in einigen Tagen nach
Pesth, bringt den Mai und Juni hier zu, und giebt da
n im
Julÿ und selben
August noch Gastrollen in
Berlin, von wo sie da
n, wieder nach
Wien zurück kö
mt. –
Und nun einen Vorschlag für das, mir vor Allen Andern, am Herzen liegende
Mozarteum.
We
n Sie die Stelle des
Seis, noch nicht
definitif besetzt haben, so glaube ich einen Fund gemacht
zu haben, zu dem sich Ihre schöne Anstalt, wohl Glück wünschen kö
nte.
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Es befindet sich hier
seit einigen Monaten, ein
solider Ma
n, Schüler
Molique’s, der hier schon zweÿmahl mit Beÿfall
als Solospieler aufgetreten ist. Er ist verheurathet, hat sogar einiges Vermögen,
im Alter
von einigen 30 Jahren, war schon längere Zeit an der Spitze eines
Orchesters, und würde sich entschlie=
ßen, da ihm die Tendenz Ihres Institutes gefällt, und er gerne, einen seinen Fähigkeiten,
entsprechenden
Wirkungskreis haben möchte, um einen jährlichen Gehalt von 300 fl C.M. W.W. nach
Salzburg ko
men. – Beÿ
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der Wahl, eines noch ganz jungen, selbst noch in der Ausbildung begriffnen Ma
nes, laufen
Sie i
mer Gefahr, selben beÿ jeder sich darbiethenden günstigen Gelegenheit zu verlieren,
und
dß öfteres Wechseln, in der Person des Lehrers und
Direktors, nur von nachtheiligen
Folgen seÿn ka
n, da auf diesem Wege ein
Orchester, nie die so wünschenswerthe
Egalität und
Einheit erlangen wird, dieß sehen Sie wohl selbst ein. Dieser Uebelstand, fiele beÿ
meinem Em=
pfohlenen weg, de
n er hat sich gegen mich erklärt, das Mozarteum gewiß nicht zu verlassen, so
lange er Ursache habe, mit der Behandlung der Vorsteher zufrieden zu seÿn, und dieß
glaube
ich, wieder
ihm verbürgen zu kö
nen. Ueberlegen Sie die Sache, und schreiben Sie mir darüber.
Und somit schließe ich für heute, mit der Bitte, Ihrer liebenswürdige
Frau Gemahlin erge=
benst zu empfehlen, Ihren Sie hochschätzenden Freund und Diener
Mozart mp
Grünangergasse No 850. zweÿte Stiege 3t Stock.
Meine freundlichsten Grüsse, H
ς Capellm: Daux, den Herrn von
Mielichhofer,
Löwe, etc etc
wer sich meiner gütigst e
ri
nert
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[vacat]
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Wien
An Herrn
Herrn Franz Edlen von Hilleprandt
Sämtlichen Rechten Doktor, Hof und Gerichts=
Advocat, beeideten öffentlichen Notar
zu
Franco Salzburg
WIEN
RECOMMAND
3 APR
SALZBURG
5. APR.
Mozart. St.
N 850
a52 Nr. 31963
Erl Jänner(?) 817