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Mein geliebter
Sohn!
Ich schreibe in Eille dahero wenig weil mit dem Brief
und pack in einer
1⁄4 stunde ferdig sein muß.
Daß der
Miss Wilkins ihr benehmen so sonder=
bar war, ka
n ich nicht genug bewundern; und muß
gestehen, daß es mir sehr leid thut. – was macht
der junge
Cavalo? kömt er fleißig zu dir

? –
Daß meiner lieben
Freundin das Polsterl Freude
mach, war mir ungemein lieb zu vernehmen
Ach, wie viel besitze ich von ihrer mir so lieben
Hand Arbeit wofür ich keinen Ersatz geben
ka
n, so gerne ich auch wolte. Sage ihr dies
und statte ihr meinen inigensten Dank dafür
so wie auch für ihre treue liebe und Anhanglich=
keit dafür ab; auch bitte ich, ihr zu sagen,
welch Herzenleid ich habe über das Leiden

ihr so lieben
Tochter, welch ich mit der so theüren
Mutter vielmahl umarme, und noch i
mer glauben
will daß sie in gesegneten umstanden ist, wodurch
den alles wieder gut sein wird, Gott gebe dies!
Und nun leben Sie alle wohl und Nehmen sie meinen
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Meinen innigensten Glücks Wunsch zum Neuenjahre
an, und nun kein wort mehr um die Post nicht zu
versäumen, Nur noch dies, wo Du mein
Sohn
mich brauchen kanst, zähle auf Deine Treue
dich zärtlich liebende
Mutter.
Salzburg am 18 Xber
1838.
Daß die Meße

nicht in
Partitur geschrieben ist
nicht meine schuld. alle
Bekant grußen dich
Mit mir besonders
Sophie Haibl 
. adieu
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[vacat]
[S. 4]


[vacat]