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Lemberg, 12 April 1826.
Meine liebe theure
Mutter!
Es wäre wohl vergebliche Mühe, we
n ich dir den Schmerz schildern wollte, der sich meiner
bemächtigte, als ich gestern den Brief

des
hς. Metzger erhielt. Eben gestern erwartete ich die
Antwort meines unvergeßlichen
Vaters auf meinen letzten Brief vom 19 Merz

,
u statt diesen
muß ich den unersetzlichen Verlust

erfahren, der uns betroffen. Du, meine liebe gute
Mutter, weißt
nur zu gut, was Er uns allen,
u besonders mir war. Mein bester, mein einziger Freund, von
Kindheit an mein Vater
u mein Wohlthäter! Noch vermag ich es nicht, meine Gedanken zu ordnen,
u noch viel weniger dir Trost zuzusprechen, da ich selbst noch dessen zu sehr bedarf;
u ich
sende nur deshalb diese Zeilen an dich ab, um dich aufs angelegentlichste zu bitten,
mich so bald, als
nur i
mer möglich, über dein Befinden zu beruhigen,
u mir wissen zu machen, was du allenfalls für
Pläne für die Zukunft gemacht hast. Wilst du zu mir ko
men, so erwarte von meiner kindlichen Liebe,
dß ich alles thun werde, was zu deiner Zufriedenheit beitragen kann. Oder wünschest
du,
dß ich auf einige
Zeit zu dir ko
me, um deine Geschäfte zu schlichten, so schreibe mir es unverzüglich; mit einem
Worte, was du i
mer zu unternehmen denkst, rechne auf deinen Sohn
Wolfgang.
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