[S. 1]


Lemberg den 8t May 1812
Schätzbaarster
Herr!
Verzeihen Sie, daß ich Sie so lange mit der
Beantwortung Ihres letzten Briefes

warten lasse;
da ich meine
Sonate selbst
Hς Pfaff übergeben
wollte, so ko
nte es nicht eher geschehen, de
n ich bin
erst vor einigen Tagen hier angeko
men.
H
ς Pfaff hat aber weder Gelegenheit, Ihnen die
Sonate zu senden, noch Auftrag, mir die 30 fl zu schicken.
Er rechnet den Dukaten zu 5 fl 30 x sächsisch, mithin
macht das ganze keine 6 # aus. Demohngeachtet über=
lasse ich Sie Ihnen mit vielem Vergnügen um diesen
Preiß; auch schmeichle ich mir mit der Hoffnung, daß
sie ein dem Publikum nicht unwillko
menes Geschenk
seyn dürfte, de
n ich habe mich besonders bemüht, sie
gefällig, |: da sie einer
Dame gewidmet ist :| und
für das
Fortep: leicht zu setzen. – Von
Onkel Lange
habe ich noch i
mer keine Antwort

. – Was Sie über
meinen Aufenthalt in Galitzien sagen, ist nur all=
zu wahr! hoffentlich wird es nicht lange so bleiben,
den mit künftigen Herbste, setze ich meine
Reise weiter fort, ob nach
Wien, oder in Ihren
Gegenden, dieses ka
n ich bey diesen kritischen
Umständen nicht voraus sehen.
[S. 2]


Machen Sie mir gefälligst bald zu wissen,
auf welche Art ich Ihnen meine
Sonate
senden ka
n. Nehmen Sie es nicht für ungut,
daß ich mich so kurz fasse, ich bin so eben
eines Concertes
wegen, welches ich dieser Tagen geben
will, sehr beschäftigt. Nehmen Sie die
Versicherung meiner innigsten Hochachtung an,
mit der ich die Ehre habe zu verbleiben
Ihr ergebenster
Mozart mp
Add: 
wie i
mer nach
Sarki.
[S. 3]


[vacat]
[S. 4]


1812. Lemberg.
d. 8. May
18 – Mozart.
28 July