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Lemberg den 29t novς 1815
Geehrtester
Herr!
Nachdem ich länger als anderthalb Jahre, meine Ungeduld unter=
drückt, und vergebens meine
Polonaisen erwartet habe, ka
n ich
nichtmehr umhin, Sie, um die Ursache dieser so ausserordentlichen,
und meinem Vortheile so nachtheiligen Verzögerung zu fragen. Die
Ihnen, zu der nehmlichen Zeit übersandten
Compoς der
Hς Kaczkoς
und
Lipinski, sind nicht nur schon gestochen, sondern schon zum zwey=
tenmahle hier angeko
men, während ich die häufigen Nachfrager, die
meine
Pol: melancol zu besitzen wünschen, zur Geduld
verweisen.
Da nun dieses Verfahren nichts weniger als
schmeichelhaft für
mich ist, so ersuche ich Sie höflichst, die Sache nach Möglichkeit zu
beschleunigen; sollten Sie aber Ihren Entschluß, diese Kleinig=
keit in Verlag zu nehmen, geändert haben | obwohl ich das warum?
nicht begreifen ka
n | so ersuche ich Sie, mir selbe, so bald möglich zurück=
senden zu wollen.
Folgende
Composiς sind, we
n Sie sie zu haben wünschen, zum Absenden
bereit:
1t eine grosse
Sonate für Pianofoς mit obligater Violine,
2t eine
Fantaisie fürs Fortepς über ein rußisches und ein pohlnisches
Thema,
3t Variatς fürs
Fortepς über ein rußisches Thema
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und
4t
endlich sechs Gesänge mit
Clavierbegleitung
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, die wie ich mir schmeichle
dem
Publicum ein willko
mneres Geschenk seyn dürften, als meine
ersten bey Ihnen verlegten
Lieder. Vielleicht werde ich auch, bis zum
Tage des Absendens ihre Anzahl um ein paar vermehren.
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Dieß ist alles, was ich Ihnen für diesesmahl anbiethen ka
n, ich
bitte daher um eine baldige Entscheidung, und schließe mit der
Versicherung meiner i
nigsten Hochachtung, mit der ich die Ehre habe
zu seyn Ihr ergebenster
W A Mozart
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[vacat]
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Lemberg
An Herrn
Herrn
Breitkopf und Härtel
Musikverleger
in
Leipzig
1815 Lemberg.
d. 29 Novbr.
d. 14 Decbr. Mozart.
d. 3.t Janr 1816. resp. wollen ihm mit nächsten Geς: Ex. seiner Polonaise
senden, u. lehnen s. neuen Composit. ab.
No 2727:
[... (Berechnungen)]