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Sr. Hochwohlgeboren, Freiherr von Sterneck, Salzburg.
Euer Hochwohlgeboren!
Hochgeehrtester Freiherr!
Es ist dringende Pflicht, daß ich mich von dem peinlichen
Anschein absichtlicher Säumigkeit reinige, als hätte
ich nicht längst schon ernstlich daran gedacht, sowohl für
die mir gewordene höchst ehrenvolle Zuschrift von
Seiten
Euer Hochwohlgeboren als Ausschuß des
Inter-
nationalen Mozartvereines herzlichst zu danken, als
auch der schmeichelhaften Aufforderung einer Beschickung
des Albums bereitwilligst zu folgen. – Endlich vollziehe ich es. –
Brief und Blatt war mir jedoch im
September vo-
rigen Jahres von einem Schüler unsres Gymnasiums
mit der beigefügten Bemerkung übergeben worden,
Herr.
Alb. Weltner, der Übringer desselben, ließe
mir in herzlicher u. freundlicher Weise zu wissen
thun, ich solle Blatt u. Photographie nicht versenden,
sondern bis zu seiner hieher im Winter erfolgen-
den Durchreise (von
Wien nach
Salzburg) bei mir
erliegen lassen. Darnach benahm ich mich. --
Dieser Durchreise bis heute vergeblich entgegen-
sehend, sende ich beides, um es vor Schädigung zu
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bewahren und den Schein unfreiwilliger Unart
von mir zu weisen.
Ich brauche wohl nicht zu versichern, wie sehr
ich jederzeit bereit bin, die Interessen des Vereines
meinerseits thätig fördern zu helfen, sobald es gilt. –
Insbesondere aber bitte ich
Euer Hochwohlgeboren,
den Ausdruck meiner persönlichen Ergebenheit
und aufrichtigen Verehrung hiemit ent-
gegenzunehmen, womit ich mich
zeichne
hochachtungsvollst
Gmund
en am Traunsee 3/8 1881. Professor
Franz Keim
(bis 13.
Sept: Kirchengasse
N 34 Gmunden
Ob. Östch)
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