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                         6 Mai 1878

Hochverehrtester Herr
     Baron


Da ich so lange ohne Nachrichten
von Ihnen geblieben befürchtete
ich, daß der sehr unbefriedigende
Zustand politischer sowohl als
finanzieller Angelegenheiten,
verbunden mit der Anziehungs[=]
kraft der Pariser Weltausstellung
dem Erfolg des von Ihnen
beabsichtichten Musikfests in
Salzburg störend in den Weg
getreten war, und daß Sie
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es vielleicht auf einen
günstigeren Zeitpunkt zu
verlegen wünschten.
Es wäre für die Zukunft der
unter Ihren Auspizien so
günstig eröffneten grossartigen
Stiftung überaus beklagenswerth,
wenn das Resultat nicht besser
oder wenigstens eben so gut ausfiele
als letztes Jahr.
Natürlich muß die Endentscheidung
ganz Ihrem Ermessen überlassen
bleiben, und wenn Sie der Meinung
sind daß sich die Verehrer des
unsterblichen Meisters nicht von
den im Osten drohenden Wolken
abschrecken lassen werden so
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bin ich willig und bereit Ihrem
ehrenvollen und schmeichelhaften
Ruf Folge zu leisten und mich
bezüglich des Programm's mit
Hofkapellmeister Hans Richter
in's Einvernehmen zu setzen
Genehmigen Sie, Hochgeborner
Freiherr die erneuerte Versicherung
meiner vollkommensten Hochachtung
und Verehrung
     Ihr
          ganz ergebenster
          Julius Benedict
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