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9.
Hochverehrter Herr!
Bei Gelegenheit des vorjährigen Mo=
zartfestes gab ich mir die Ehre, mei=
ne Mitwirkung zu den Concerten
anzubieten, – leider zu spät, um
noch Berücksichtigung finden zu
können. Sie hatten jedoch die große
Güte, mir mitzutheilen, daß Sie
meines Wunsches
für das Jahr 1878
eingedenk sein wollten, und ge=
statte ich mir (obgleich es ja wahr=
scheinlich noch weit zu den Vorbe=
reitungen des neuen Festes sein
dürfte) mit herzlichstem Danke für
diese Freundlichkeit Ihnen Kennt=
niß zu geben, daß mein Wunsch
noch derselbe geblieben ist und
daß es mich sehr glücklich machen
würde, zu dem nächsten Feste von
Ihnen berufen zu werden!
Schon im vorigen Jahre sprach ich
die Meinung aus, daß ein vor=
zügliches Stück zur Aufführung bei
einem großen Musikfeste
Beet=
hoven's Tripel=Concert (für Piano=
forte, Violine und Violoncell mit
Begleitung des Orchesters) sein
müßte, wenn ich mich auch eben
so gern mit der Ausführung
eines Concertstückes
für Violoncell
allein betheiligen würde, wozu
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ich Ihnen die ganze neuere Li=
teratur unseres Instrumentes
zu gefälligst eigener Auswahl
stellen könnte.
Mit der nochmaligen Bitte, mei=
nen Wunsch gütigst in Erin=
nerung behalten und s: Z:
eine Benachrichtigung mir
freundlichst zukommen lassen
zu wollen, unterzeichne ich
mich als Ihren
verehrungsvollst ergebenen:
Dresden,
FGrützmacher.
d: 9 Januar, K:S: Kammervirtuos.
1878.
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