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               Brünn d. 21 Jan:
                       1859.

     Geehrtester Herr,

herzlich danke ich Ihnen
für Ihre freundlichen
Zeilen, leider aber
sind die Umstände in
Linz so ungünstig für
ein Concert, daß ich
diese Reise aufgeben
muß.
     Wie gern ich einmal
die Vaterstadt des göttlichen
Mozart gesehen hätte,
brauche ich Ihnen nicht
zu versichern – wäre
nur die Reise nicht eine
so beschwerliche, gern
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unternähme ich sie, auch ohne
Linz; ich hörte aber, daß
Salzburg selbst von dort
noch 1 12 Tagereise seÿ, wo=
ran ich gar nicht gedacht hatte.
Durch die Eisenbahnen
hat man alle Begriffe
von eigentlicher Entfer=
nung verloren.
     Vielleicht führt mich
mein Weg einmal im
Somer nach Salzburg, was
ich mir längst gewünscht;
dann erlauben Sie mir
gewiß, daß ich Sie auf=
suche, und persönlich Ihnen
nochmals danke.
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Mich Ihnen hochachtungs=
voll empfehlend verbleibe
ich
                  Ihre
                     ergebne
               Clara Schumann.
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