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No 46
Wien am
10tn⁄11 851.
Schätzbarster Herr Onkel!
Mit Freuden ergreife ich die Feder Ihnen
lieber Onkel meine Ankunft in Wien
zu melden, nur leider kann ich nicht
eine Glückliche, sondern unglückliche
Reise schildern den 4
ten v Mts habe ich Salzburg
verlassen den 6
ten setzte ich mich auf daß
Dampfschiff um nach Wien zu fahren, aber
kaum die halbe Strecke zurückgelegt ergrief
mich ein so heftiges Fieber, daß ich den Herrn
Kapitain ersuchen mußte mich auszuschiffen.
In Krein so heißt der Ort wo man mich in
ein Bauerhaus aufnahm, daß ich aber nicht
eher als bis den 8
ten d Mts verlassen konnte, wo
ich dann meine Reise weiter nach Wien
fortsetzte, Gestern Abend kam ich in Wien
bei
den Vater meine künftigen Gefährten
an, wo ich mit Freuden empfangen wurde.
Nur fehlt der den ich zu finden glaubte,
er wurde eben auf einen weitren Posten
von Wien versetzt wo er nur alle
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vierzehn Tage nach Wien ko
mt, da er auf
der Dampfbahn angestellt ist.
Ich bin einstweilen bei seinen Vater
der mir versichert daß ich vieleicht, daß
letztemahl an Ihnen theurer Onkel
in diesen Stande schreibe; verzeihen Sie
lieber Onkel! daß ich es so lange
verschwiegen habe, den ich befürchte daß
man mich täuschen könnte und es wäre
nicht so wie man mir sagte nun habe
ich aber die vollste Versicherung und
mache daher meinen Wohlthäter da von
verständiget.
Auch lieber Onkel! Verzeihen sie daß
ich Ihnen nicht früher meine Wünsche zu
Ihren mir so werthen Namensfeste
brachte, aber was thud daß, ich flehte
diesen Tag zu meinen Schöpfer daß
er Sie beschütze und mir meinen
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theuren Wohlthäter noch lange Jahre
leben lasse und Ihnen stets Zufriedenheit
Glück und stete Gesundheit schenke
Mit der Hoffnung daß Sie mir nicht
zürnen verbleibe ich in der größten
Dankbarkeit
Ihre Nichte
Pepi Lange
tausend Grüße folgen meinen
schreiben nach wenn mir Herr
Onkel schreiben so ist die Adresse
An Herrn
Georg Grezer Vorstadt
St Lorenz
No 15 in Wien
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Von Viene
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WIEN
10.NOV.
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13
NOV