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S
r Wohlgeborn, Herrn
Dr Doell, Großh: bad. Münzmeister
Wohlgeborner,
Verehrtester
Herr!
Ich ka
n Ihnen die freudige Uebe
raschung nicht wohl beschreiben, die ich
beÿm Empfange der schönen
Medaille 
empfand, die Sie zur Verherrlichung
meines unvergeßlichen
Vaters, von Ihrer Meisterhand verfertigt, ans
Licht treten ließen. Nehmen Sie meinen, und meines
Bruders Dank
gütig auf, für die liebevollen Worte, die dieses uns so theure Geschenk
begleiteten, und ihm die letzte Weihe verliehen. Ermeßen Sie selbst,
verehrtestr Herr! der Sie
Mozart so hoch stellen, welche Freude
Sie den Söhnen des Gefeÿerten, durch die Ausführung eines so schönen
Kunstwerkes bereiten mußten. Ich finde die
Medaille eben so schön
ausgeführt als gedacht, die
Motto’s und Anspielungen auf die Werke meines
Vaters 
, vortrefflich. Ueber die Aehnlichkeit

, ka
n ich leider, aus eigner
Erfahrung nicht urtheilen, da ich beÿ meines Vaters Tode, noch nicht fünf
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Monate zählte, glaube aber nach den vorhandnen Kupferstichen,
dß Sie
dieselbe ganz richtig aufgefaßt haben.
Schlüßlich nehmen Sie auch meinen Dank, für Ihre mir freundlichst
zugesandte
Composition 
, die mir, der darein verwebten Eri
nerung
an
Mozart wegen, doppelte Freude machte. – – Empfangen Sie,
Verehrtester Herr! die Ausdrücke der i
nigsten Hochachung und
Ergebenheit, mit der sich zeichnet
Euer Wohlgeborn dankerfüllter
Wien am 3t Sept: 843 Wolfgang Amadeus Mozart mp
sohn.
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