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     Wenn Mozarts unsterblicher Schwa=
nengesang schon seit 34 Jahren die
hohe Bewundrung der Kener fesselte,
und bey jeder Aufführung in allen
Anwesenden tiefe Rührung, wahre
Andacht, und begeisternde, religiöse
Erhebung hervorbrachte, so muß das
Interesse für dieses Meisterwerk
um so mehr' in einem
Zeitpunkte erhöht werden, wo eines
Theiles die Ernstheit desselben auf
eine kaum denkbare W[ei]se angefoch=
ten, die Authentizität hingegen
durch einen bewährten Zeitgenossen
mit historischer Glaubwürdigkeit
unumstößlich dargethan wird.
So vielerley Auflagen von dieser
Seelenmesse auch existiren, so schmeichelt
sich doch die gegenwärtig Angekündigte,
folgende eminente Vorzüge zu besitzen:
1. Daß dazu ein eben so niedliches, als
bequemes Format gewählt wurde, und die
vollständige Partitur sich ganz voll=
komen zur Taschenbibliothek eignet.
2. Daß das Zeitmaß aller Sätze
nach Mälzels Metronom angegeben,
und die Grundstime für die Orgel durchaus
richtig beziffert ist.
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3. Daß der Druk eben so elegant, leserlich,
und dem Auge wohlgefällig, als mit größtmöglich=
ster Correctheit besorgt werden wird. wie aus dem Probebogen zu ersehen
4. Daß die beyspiellose Billigkeit des
Pränumerationspreises |: da z: B:
die Leipziger Ausgabe auf     fl C: M:
zu stehen komt :| auch dem Minderbe=
mitteltem die Anschaffung gestattet,
u. ihm die Möglichkeit an die Hand giebt,
dieses classische Kunstwerk zu seinen
theoretischen u. practischen Studien
zu benützen.
Endlich dürfte es den Besitzern nicht
unwillkomen seyn, daß sie im Auszu=
ge alles angehängt erhalten, was
von Hς: Gottfried Weber in der Zeitschrift:
Cäcilia bezweifelt, und durch unsern
Veteranen, Hς: Abbé Stadler in der
bey Tendler u. Manstein verlegten
Broschüre als Augenzeuge so gründlich
widerlegt wurde.
Ign: Seÿfried
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