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[... (unleserlich)] Wb
XXIV

                             Marseille am 4t Dezς 1825

     Hochzuverehrender Herr Hofrath!

Erst heute bey meiner Zurückkunft von
einer kleinen archäologischen Reise vor einigς
Tagen erhalte ich Ihr werthes Schreiben vom
12t Septς. Da Sie den Wunsch äußern bald-
möglichst Antwort von mir zu erhaltς, so
muß ich doppelt das mir unbegreifliche verspätete
Eintreffen Ihres Briefes bedauern.
     Alle Nachrichten die ich über Mozart’s u.
Süßmayers Requiem habe, verdanke ich der
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verehrten Wittwe des unsterblichen Meisters.
Es würde Ihnen leicht werden von ihr die ge-
wünschte Auskunft zu erhalten, denn wahr-
scheinlich besitzt sie selbst die Manuskripte
dieses ewigς Meisterwerkes, oder sie kennt unfehlbar
den glücklichς Besitzer derselben. Mad. Mozart
hat sich vor einigς Jahren wie Sie wissen werden, mit dem ehe-
maligς dänischς Staats-Minister Hς: v. Nissen
verheyrathet, der sich nunmehr von allen
Geschäften zuruckgezogς hat u. mit seiner
Frau in Hamburg lebt.
     Ich bedaure recht sehr daß mir Ihre
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mir so interessanten Aufsätze in der Ztschrft
Cäcilia erst bey meiner Zurückkunft in Paris
zukommen werden, welches freyl wohl noch
ein Jahr anstehen dürfte.
     Genehmigς Sie die Versicherung meiner
aufrichtigς Ergebenheit u der vorzüglichς
[Hoch]achtung
     Ihres
             gehorsamstς Dr u Verehrers
                         SNeukomm mp
meine Adresse ist auch während meiner Ab-
wesenheit unverändert dieselbe:
     à Mr. le Cher Neukomm, rue St. Florentin N.o 2
          à Paris
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à Messieurs
Messieurs Schott, fils
à Mayence
pour Monsieur le Cons. Gottfr. Weber.