↗ XML
[S. 1] increment_line_height_2decrement_line_height_2
Herrn Joh. André
   in Offenbach.
                                            Prag den 12 Febru.
                                                 1802.
Verehrtester Freund!

Ich würde mich schämen müssen, wenn ich durch Nach=
lässigkeit Schuld daran wäre, Ihnen solange keine
Auskunft über den Erfolg meiner Bemühung das
Quintett zu erhalten, gegeben zu haben. Von Tag
zu Tage, von Woche zu Woche wurde ich von dem
Herrn L. vertröstet und durch Entschuldigungen
die doch einigermassen wahrscheinlich waren, hin=
gehalten. Aber nun fällt mein Glaube an sein
Wort, und ich vermuthe nicht ohne Grund, daß
er es gar nicht hat, sondern erst zu erhalten
hoffte – aber noch nicht erhielt. Denn wie könnte
er, der mir das Conzert sobald lieferte
Niemetschek
[S. 2] increment_line_height_2decrement_line_height_2
     den zuletzt angebothenen erhöhten Preise
von 12 # widerstanden haben, da er es anfangs
um 5 # liefern wollte?
Ich lege also die 5 # d.h. 22 fl 30 x Kaiserl.
bey dem Herrn Helmer für Sie nieder;
und werde im Fall ich doch so glücklich wäre, das
Quintett zu erhalten Ihnen schleunig davon Nach=
richt geben, und indeß es aus eigenem Gelde
bezahlen, da ich in Rücksicht dieser Auslage
nicht die geringste Sorge haben würde. Doch
will ich auf keinen Fall die obengenannten
5 # à 4 fl 30 x bey mir länger behalten.
Lassen Sie sich sie also als Empfang von Helmer
anrechnen.
Seyn Sie übrigens von meinem Eifer Ihnen
Gefälligkeiten zu erzeigen so wie sonst
überzeugt – ich verharre mit wahrer Achtung
                             Ihr ergebenster FrNiemetschek
[S. 3] increment_line_height_2decrement_line_height_2
[vacat]
[S. 4] increment_line_height_2decrement_line_height_2
Von Prag
Herrn
Herrn Johann André
Musikal: Verleger
in Offenbach
bey Fr.a.M.

Prag      1802.
den 12ten Febr:
den 22te do
d. 18t do 
Niemetscheck.