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Der Leopoldl ist gesund! Salzb
ς: dς 2
tς Novς:
1786.
Hoffe zwar morgen oder übermorgen deinς Herrn mit dem Wolfg
ς: hier zu
sehen; für allen Fahl aber schreibe dir doch ein paar Zeihlς, da ich schon mit dir
zu sprechς
u dich zu sehς das Vergnügς nicht habς ka
n. Der Erzbischof wollte
als morgen gewis abreisen, heute aber erfuhr man, daß er unbässlich
wäre, und gestern Nachts bis 1 uhr öfters
sich erbrochς hätte. ob er nun
später abreiset, odς etwa gar hier bleibt, – ob die Unbässlichkeit gros odς
klein ist – das hat man zu erwartς: unterdessς sind schon ein Koch und,
weis nicht h
ς: Benicke, odς sonst iemand vorgestern Nachmittag voraus
abgereiset. Diese Reise freuet dς Erzb
ς: ohnehin nicht.
Wie die Narrheit mit dem jungς
Gilowsky ablaufς wird, bin in
begieriger Erwartung. beÿm Oberbereitter wurde sie einquartiert
in der Hofnung, daß der alte
Gilowsky leicht werde dahin zu bringς
seÿn, sie ins Hauß zu nehmς und auch ihr zu fressς zu gebς, ob gleich
der h
ς: Sohn auch nichts bezahlt. Nun will aber der alte Herr
sie nicht einmal sehς, und hat recht, damit der Erzb
ς: sieht, daß er
nicht mit dieser Narrheit einverstandς ist, und auch desswegς auf
ihn ungnädig seÿn möchte. unterdessς ist die Catherl so närrisch
und lauft herum Geld für ihrς Brudern auszuborgς. beko
mt
aber nichts! Sie wollte vom Triendl etwas auf den Herrς Hafner,
der nicht hier war, heraus schwätzς, aber vergebens! Nun ist h
ς: Hafner
wieder angeko
mς,
u hat erzehlt, daß des
Gilowsky Geliebte ihm gar
nach Strasburg geschriebς habe
p – – du siehst, daß die Catherl durch
solche ohnüberlegte
Seccaturς sich beÿ ihrς Gutthätern verhast macht,
die sie doch seiner Zeit selbst braucht.
Den 3tς Novς: Der Both kam um halbe 12 uhr. wir hattς
allenfals auf Mittag natürl: etwas mehrers angetragς.
Nun erwarte sie morgς nach Tisch. – Der Erzb
ς: ist heut frühe um
halbe 9 fortgereiset. er hatte nur ein bischς den Magς verdorbς.
der Leopold
u ich küssen dich von Herzς, und ich bin ewig dein
redlicher Vatter Mozart
mp.
Heute morgens ist eine
Lederer Lackner tochter gestorbς.
Die Mundbeckin Feÿrlin ist alle
tag zum Sterbς, sie hat sich be=
flissen in die Seeligkeit
hineinzutrinken.
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
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Der Heinrich empfehlt sich. – die Nandl u Tresel küssen die Hände. dem Carl gratuliere zum
Namenstag, und die Lenerl grüsse ich. – der Graf Lodron |: momolo :| ist hier um als Land=
marschall Possession zu nehmς, geht nach Gmünd wiedς seine Frau abzuhohlς: er hat sich aber schon so schlecht aufgeführt,
beÿm Hofwirth, wie ein Narr, gedanzt: geht nachts zum Sauerwein in die saubere Gesellschaft; daß man schlechte Folgς
voraussehen kan. – Mit dem hς: Zahlmeister habe nicht Wort noch gesprochen.
Ich befinde mich in so weit was meine
Brust belangt recht wohl, schlaffe gut, und
habe mehr als gutς appetit. allein, das gewisse
saussen im kopf habe noch, wie sonst; oft einen ganzς tag
gar nicht, odς wenig, manchmahl wieder fast den ganzς tag. Morgens wen aufstehe niemals. Wer kans errathς
wo es herkomt? – – Vom Geblüt ists nicht. Vielleicht sinds Winde? Vielleicht komts vom Magen? odς Schwäche dς Nerven?
odς feuchtigkeit? – ich habe
keinς Schmerzen: also Gedult!
Lebewohl.
A Madame
Madame de Sonenbourg
à
St. Gilgen
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881