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Salzb
ς: dς 15
tς Sept
ς:
Der Leopoldl ist gesund, und = 1786.
= gestern frühe lief die Nandl mit einem jä
merlichς Freuden=
geschreÿ zu mir herein:
ich gratuliere!
ich gratuliere! – –
und abermahl,
ich gratuliere! – was wars? – – der Leopoldl
hat einς Zahn beko
mς! – – und heut heists, er hat schon
2.
Ich verstand den spaß nicht, – und ob ichs gleich itzt verstehe, so
stelle ich mich an, als wäre ich du
m! Es geht so, wie auf der
Reitschuel, wo die Bereuter ein Regal beko
mς, we
n der
Schüler die sporn beko
mt.
Ich erwarte euch also ko
mende woche, und wird am Dienstag schon alles
hergerichtet seÿn.
Das neueste ist, daß wir seit dem 10
tς, wo die erste Musik war, keine
Musik mehr hattς. als der Heinrich zum
Fortepiano hingieng um
das
Concert zu spielς, sagte der Erzbischof zu ihm:
ich habe seine Schwester
beÿm Durchreisen in Münchς auf dς Iserbrügge gesehen.
Daß der Erzbischof auch eine Reise nach Wie
n machς wird, scheint gewis
zu seÿn. er hat befohlς, daß man seinen Reisewagς untersuchς, und in
guten Stand setzς soll. der Churfürst von Kölln soll auch dahin ko
mς.
man will auch sagen, der Churfürst wolle aus dem
Nuntio einς Erzbischof
in Baÿern machς
p: – kurz! es wird bald ausbrechς, was im Reich
unter den geistl: Churfürstς verabredet wordς, um der Gewalt des
Pabsts im Röm
ς: Reich Einhalt zu thun,
u die bischöfl: Rechte zu behaupten.
Marchand schrieb mir heut, daß seine Fr:
u Tochter ebς auf der Iserbrügge
giengen, als ein Reisewagen still haltς musste, die Gredl erkannte
den Erzbischof
u grüsste ihn aufs allerhöflichste; er erwiederte ihr
solchς grus auf allerfreundschaftlichste. Marchand zweifelt, ob er sie
wohl gekannt habe. am Montage werde ihm den Zweifel auflösen.
Die Marchandischς kö
nς vor Michaeli nicht ko
mς.
Diesen Augenblick höre, daß dς Erzbischof nur da
n nach Wie
n reisen wird,
we
n sich die Sache durch Schriftς nicht abthun lässt: de
n er scheuet neue
Unköstς,
u da hat er auch recht.
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 2]


Von Musikaliς musst du die
Clavierstimς der
Concertς mit nehmς, wo ich
etwa die andς Sti
mς schon hier habe. das verstehet sich
die neuς von deinem
Bruder. auch die
dς neuς, die du ganz mit allς Instrumentς hast, die
die marchandischς noch nicht gehört habς, absondςlich das aus dem
D. minor. – Eben hab im kasten nachgeschaut,
u finde, daß
du meistens nur die
Claviersti
mς hast zu den neuς
Concertς,
da die übrigς Sti
mς hier sind. die altern
Concert von deinem Brudς
brauchς wir nicht: aber von den
geschriebnς Variationς deines Bruders
ka
nst mitnehmς, die nehmς dir keinς Platz ein,
u deines Herrn Gemahls
Favorit Sonaten odς Trio p:
p odς quatro p:
Der Heinrich hat seit dς Zeit auf dς
Violin ganz erstaunlich
exer=
ciert, so, daß ich selbst begierig bin, was alle die Herrς sagς
werdς, we
n er das erste mahl wiedς ein Violin
Concert beÿ Hofe
spielt.
Nun küsse euch von Herzς, grüsse die Kinder, und bin in
der Erwartung euch bald zu sehς euer redlicher Vatter
Mozart
mp
den 16tς morgens.
I
mer habe vergessς um das
operabüchl
Figaro zu schreibς. bringe
es mit herein, ich muß es habς.
den 5tς theil hat Heinrich, dς sich empfehlt, auch schon ausgelesς.
we
n du
die andς Theile mit hereinbringς wolltest, wäre es
am besten, de
n der Heinrich ist geschwind fertig, da
n ka
ns
der Schnedizenÿ mit Gelegenheit lesen. we
n er dς
6tς Theil
itzt hergiebt, so beko
mt er ihn mit dem Bothς wiedς hinaus.
der Leopoldl küsst euch. die Nandl
u Tresel empfehlς sich.
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881