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Salzb
ς: dς 25
tς augς.
1786
Der Leopoldl ist gesund!
Von Münchς schrieb h
ς: Brochard an Heinrich daß die armς Leute in dς
Au durch 3 mahlige überschwe
mungς des Löchels an dς Iser sehr
viel Schadς
u Elend ausgestandς. – daß 2 Fremde hintereinandς
arrettiert wordς, einer dς sich für einς Preus
ς: Officier ausgab, aber
von denς seÿn soll, die den grossς Diebstahl damals in
Lyon
machtς. – der 2
te wurde wegς einem Diebstahl, den er an einem
andς auch beÿm
Albert wohnendς fremdς ausgeübt, eingezogς. –
im näml: Schreibς stehet am Ende:
Ebς ist die Nachricht eingelauffς,
daß dς König in Preussς wirkl: gestorbς. – – der ist aber schon
gar oft gestorbς. – übrigens schreibt er von einem sehr starkς
Gewitter, welches
ein Haus vor dς Statt, und noch an einem andς
Ort einen
Getraidstadl abgebrannt. – da
n daß sehr
viele Leute nach Augsp
ς: abgereist sind, – darunter aber auch
einige, beÿ Gelegenheit des Luft
Ballons, aus
Interesse, zum Beÿ=
spiel dς Violinspieler
hς: Hampl mit seinen Vatter
u Schwester; –
da
n der berühmte Tänzer h
ς: Crux mit seiner Tochter, die beÿm
h
ς: Fränzl in Ma
nheim gelernt hat, dem Vatter paar 1600 f ge=
kostet hat, aber, wie höre, für ein Frauenzi
mer, recht schön spielt.
diese werdς also
Concertς gebς, – und Schickanedς wird wohl gewis
wiedς trachtς den Gr: Waltron unter freÿem Hi
mel zu geben;
nur aber Schade, daß er in Augsp
ς: kein andres
Militaire,
als die altς Stroppiertς Stattsoldatς
u Lohnwächter habς ka
n.
We
n gestern
u heut die Witterung so, wie beÿ uns ist, so wird
der Luft
ballon wohl seine Reise nicht angetrettς habς, – sollte es
aber geschehς seÿn, so wird er gar bald unter den Wolckς gewesen
seÿn, folglich mancher für seine
Reisespesen nach Augspς: wenig zu
sehς gehabt habς. Ich denke man wirds ganz gerne hinausschiebς,
damit mehr in dς Statt verzehrt wird: ka
n man sich doch unterdessς
mit
Concertς, – und mit
Comoediς unterhaltς.
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1881
[S. 2]


Gestern war unsere grosse
Festivitet mit dς
Hetze zwener ung
ς:
Ochsen. Es gieng sehr langweilig zu, was ka
n es auch für eine
Hetze seÿn, wo nichts [als] Ochsen und
Ochsen zugegς sind? – –
am Sontag werdς sie wiedς eine machς.
Der Both brachte deinς Brief, in welchem das Geld
u das Schreibς an
Mr
D'yppold erhielt,
u gleich ihm schickte.
So viel mir dς h
ς: Zahlmeister sagte ist sie nicht gros
u ist 24 Jahr
alt. es mag also die 2
te von den Zwillingς seÿn. Vielleicht heist sie
jeanette,
u er hat aus lauter Vergnügς den Namς ohnrecht verstandς:
allein er sagte, auf meine Frage,
wie sie heist, – ausdrücklich
Babette, –
und ich antwortete ihm: also heist sie Baberl? er sagte:
ja! –
er zeigte mir in der Sacrÿstaÿ
von ferne eine Ka
merjunfer, die ich
nicht ke
ne und beÿ dς frl: Roserl
Firmian ist, und sagte, daß sie ihr
etwas gleiche; sie ist also nicht gros. ich sahe sie in dς ferne, de
n ich
war heraus in dς Kirche mit ihm beym Seitenaltar.
Heut in dς halbe 12 uhr Mess hörte, daß unser h
ς: Gesandter
aus Regenspurg an den h
ς: HofCanzler, und die h
ς: von Zilleberg
den Tod des Königs in Preussς berichtet habe. Es ist also
glaublich; de
n eine Lüge ko
mt doch nicht so leicht an einem
Posttag aus 2 verschiedenς Ländς zugleich.
NB we
n letztes
wahr ist.
daß es beÿ euch i
mer Wasser genug giebt, will nicht zweiflen,
da wir hier aigentl:
6 überschwemungς diesen So
mer hattς. Es wäre
kein Wunder, we
n in euerem ohnehin so feuchtς und nassen Loch
beÿ der heurigς ausserordentlichς Nässe das
Fortepiano ganz zu grunde
gerichtet wäre, da ich schon beÿ meinem daseÿn die Feuchtigkeit an allς
Orten, so gar an den Zi
merthürn bemerkte. – Hier schicke vom
Orgelmacher 3 Seytς
N.o 5.
6.
u 7. – Morgς frühe geht er nach
Tamsweg wegς einer Orgelbesichtigung; ko
mt am Dienstag odς
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[S. 3]


Mitwoch wiedς zurück. bis ihr gegς Michaeli hierko
mt, wird
wiedςum ein
neues Fortepiano fertig seÿn: – auch hab ich an
Mr Marchand geschriebς, daß ich wünsche, er möchte um solche Zeit
hier eintreffς.
die
Comoedien, die unsere Liebhaber hier spielς wollς, werdς nicht
nur auf dem Theater sondς fürs Geld aufgeführt werden:
aber
NB für die Armen.
Der Leopoldl unterhält sich wirklich lieber mit lebendς Mädchς
als mit Figurς, de
n die
Salome Musch,
die die Tresel vom Dach herunter gesucht
u ihm gebracht hatte,
mag er nicht leiden und wirft sie weg, da er doch sonst mit
den Mädchen sehr freundlich thut. Er mag nun seinem Vatter
odς Großvatter nacharten, – die Sache ist einmahl natürlich!
Nun gute Nacht! es ist 11 uhr vorbeÿ, der Both sagte er werde
morgς in aller Frühe ko
mς. ich küsse euch von Herzen, grüsse die
Kinder
u bin wie allzeit, euer redlicher Vatter
Mozart
mp
Die Nandl
u Tresel küssς euch die Hände.
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[S. 4]


Hoffe die Le
nerl, die ich grüsse, wird, we
n sie nach
Salzb
ς: ko
mt, uns besuchς.
À Madame
Madame de Sonenbourg
à
St: Gilgen
Samt 3 Spülerl
ClavierSeÿten
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