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Salzb
ς: dς 17
tς augς:
1786
Ich muß es beke
nς, es fiel mir doch sehr auf, daß h
ς: Zahlmeister
mir gar nicht ein Wort von seiner Haÿrat sagte, da ich nun weis,
daß es in der Statt schon seit 3 wochς einiger massen bekannt war,
niemand aber mir darüber sprach, weil man wusste, daß dς
h
ς: Sohn ihm den Fingerzeig dahin gegebς, folglich ich es ohnehin besser
und eher wissen musste. Erst itzt Sontags den 13
tς kamς wir in
dς Hl: DreÿfaltigkeitsKürche zusa
m: wir sprachς, wie gewöhnlich zusa
mς,
und vielleicht hätte er noch davon geschwiegς, we
n ich nicht den
Anfang gemacht
u ihm gesagt hätte, daß er ganz wohl getha
n
habe, die Sache bis zur Erlaubniß des Fürstς stille zu haltς, ich müsste
aber bedauerς, daß diese Vorsorge ohnnütz ware, da h
ς: von Luidl
solches vom Ursprung dς Sache an im
Barisanischς Hause erzehlt hätte,
und daß es nur auf die Antwort des Fürstς ankäme. – Nun sagt
er mir
die Erlaubniß wäre bereits erfolgt. Ich äuserte ihm
meine Meinung, wie er es angefangς, – und so war es auch:
Er sprach von dς Sache mit dem h
ς: Brudς des Haslberger, dς
damals wegς seiner Hochzeit hier war; dieser beschrieb ihm den
Karackter dς Erlachischς Töchter
p:
p: und machte ihm Hofnung.
Er schrieb nach der Hand 2 Briefe an den Vatter, blieb aber
ohne Antwort, da hi
nach beÿ der wassergüsse, da ich beÿ euch
war, dς Wienerpostwagς nach Tyroll nicht weiter gehς sondς wiedς
nach Wie
n zurückkehrς musste, so entschlos er sich nach Vöckl=
bruck zu fahrς um sich selbst in Gmundtς zu zeigς. Er wurde
sehr freundschaftlich empfangς und alles in Zeit einer halbς Stunde
richtig gemacht. aber welche ni
mt er? – – nicht die grössere
und hipschere, – Nein! sondς die
Babette. Schon nach dς vorherge=
gangenς Beschreibung des Haselbergers muß er, wie bemerkt,
vorläuftig seine Überlegung gemacht habς, das er auch, wie er
mir gesagt hat, so gefundς habe; – daß näml: diese für ihn, als
einς Wittwer, und für seine Kindς sich besser schickς möchte,
weil sie vielleicht weniger witzig thun will, und auch vielleicht
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weniger Hang zur ohnnötigς überflüssigς
galanterie odς Eÿtelkeit
hat. – das, glaube bemerkt zu habς, dς h
ς: Sohn wird diese
Mädlen besser ke
nς. – Unterdessς gab er mir seine Empfehl:
beydςseits auf,
u lässt dem h
ς: Sohn für seinς gutς Rath dankς,
bis er seinς Dank beÿ dero Hieherkunft mündlich selbst
abstattς ka
n.
Den 18tς augς:
Obwohl das Wasser i
mer groß war, so hattς wir de
noch, seit der
Zeit, als ich beÿ euch war, 2 ziemlich grosse wasser, wo die Salza
in die Statt drang, aber gestern abend merkte man, daß es aber=
mahl etwas abgebς möchte und in dς that man hatte nicht vergebens
überal
u sondςhtl: die ganze Nacht auf dς Brügge alle nötige Anstaltς
gemacht; heut frühe war die Salza aller Ortς in dς Statt und ist
den ganzς Tag hindurch durch die erstaunlichstς Regengüsse i
mer
angewachsς, daß beÿ uns die
Wache nicht mehr im
Wachthaus seÿn
ka
n, sondς im
Ballhaus zu Ebenfus sich einquartiert hat.
wir hoffς, da es heut gegς Abend nicht mehr regnet, daß das Wasser
fallen wird. das ist also die
dritte Überschwemung, seit
der Zeit ich zu St: Gilgς war, in allem die
Vierte mit dς grossen;
aber auch die
grösste unter den andς
dreÿen: und
Regen, –
und
imer Regen, die vorigς Täge
kalt; itzt aber mehr nass
und warm und gewiss
duftig.
Der Both brachte mir die Fische, für die ich euch danke.
Das
Pianoforte für den Landshauptman nach Lintz ist fertig und
recht schön und gut. Es wird aber noch stehς bleibς, damit es sich
auszieht, und dς Heinrich wird beÿ der Ankunft des Erzbischof
ein
Concert vorhero darauf spielς. auch sind noch beÿ 5 der
Discant Tönς keine gut
proportionierten Seitς darauf, weil
er die rechtς nicht mehr hat und i
mer darauf wartet.
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sobald er die verschriebenς Seitς beko
mt, wird er euch
die ganze
Beziehung schicken. Nun werdς 2 andςe gemacht, für den
Gr: Wolfegg
u Marchand. ich hab ihm 2
Clavicord verkauft
eins für die Weiser
ς: u eins für die Hagen
ς: Kindς.
Schicke auch die Schue. deine kostς 1 f 18 X
r
und für des h
ς: Sohns seine musste bezahlς 1 f 36 X
r
fürs Hütl Butzς zahlte „ – „ 18 X
r
für die Schachtl zum Frauenzi
mer Hut „ – „ 20 X
r
wenigst ka
n man ein paar Hütte i
mer

dari
n aufhebς, odς zur Reise mitnehmς.
Heinrich lässt sich beyderseits gehors
ς: empfehlς, schicket hier den
2tς Theil –
u bittet um dς
4tς theil. du darfst nur
den Umschlag abnehmen, und den 4
tς Theil damit einmachς
NB: habe ihn nicht geschickt, weil kein Platz war
Bologna empfehlt sich, – er wäre gestern abgereist, allein
man sahe den Anwachs des Wassers vor, und die Waginger
Ordinari konnte heut wirkl: nicht zurück reittς,
u ist der Post=
Bueb mit dem Pferd noch hier, auch sind hiesige Postknecht
ausgebliebς, die zurück hättς ko
mς sollς
p p: er wird ko
mende woche
am Montage abreisen.
h
ς: von
D'yppold empfehlt sich, er schickte mir gegenwärtigς Einschluss.
Der Leopoldl ist gesund
u Lustig, küsst euch beÿde und seine
Geschwistert, der Na
nerl lasse ich dankς für ihrς recht sauber
geschriebnς Brief.
die Fr
ς: von Robinig ist mit ihrem Brudς nach Villach abgereiset,
um, wie höre ihres Brudςs Hochzeit beyzuwohnς. Sie empfehlt sich,
und lasst vermeldς, daß sie schon auf die Besti
mte Zeit wiedς
hier seÿn wird, um die Na
nerl zur Firmung zu führen.
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[S. 4]


dς 19tς augς
h
ς: fellacher Chorregent in Laufς empfehlt sich dir
er war schon vor 12 tagς beÿ uns und dς Heinrich
musste ihm spielς. er bat mich beÿ Gelegenheit der
Le
nerl das waderl hinaus mit zu schickς, ich hatte es
aber in dς Eyle i
mer vergessen.
Heut ist dς schönste Tag, das Wasser fällt.
der Leopoldl schreÿt
u ist Lustig. die Nandl
und Tresel küssς die Hände und empf
ς: sich, ich
küsse euch von Herzς, grüsse die Kindς
u bin
wie alzeit euer redlicher
Vatter Mozart
mp
das Buch schicke beÿ andςer Gelegenheit,
schicke aber den 4
tς theil nächstens herein
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