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liebster freund! – gesellschafter meiner Jugend!
Mit ausnehmenden vergnügen erhielt ich ihr schreiben, und nur unaufschiebliche
geschäfte hinderten mich ihnen eher zu antworten. – mir ist es sehr lieb daß
sie sich an mich selbst gewendet haben. ich hätte längst ihrem verehrungswürdigen
fürsten |: welchem ich sie bitte mich zu füssen zu legen, und in meinem Namen für
das mir zugeschickte geschenk gehorsamst zu danken :| etwas von meiner geringen
arbeit geschickt, we
n ich gewusst hätte, ob und was mein vater vieleicht schon
dahin geschickt hat. – ich setze am Ende deswegen eine liste von meinen
Neuesten geburten beÿ, woraus Seine Durchl: nur zu wählen belieben möchten,
um daß ich Hochdieselben bedienen kö
ne. – ich werde, we
n es S: D: gefällig
seÿn wird, in zukunft i
mer mit allen neu verfertigten Stücken aufwarten.
überdies unterstehe ich mich S: D: einen kleinen Musikalischen Antrag zu
machen, und bitte sie mein freund, denselben ihrem fürsten vorzutragen. –
da S: D: ein
Orchestre besitzen, so kö
nten Hochdieselben
eigenst nur für
ihren Hof allein von mir gesetzte Stücke besizen, welches nach meiner geringen
Einsicht sehr angenehm seÿn würde. – we
n S: D: mir die gnade anthun
wollten, mir eine gewisse Anzahl
Sinfonien,
Quartetten,
Concerten auf ver=
schiedene
instrumenten, oder andere Stücke nach belieben das Jahr hindurch
anzuschaffen, und eine besti
mte Jährliche belohnung dafür auszuSprechen, so
würden S: D: geschwinder und richtiger bedient werden, und ich: da es eine
sichere arbeit wäre, ruhiger arbeiten. – Ich hoffe nicht daß S: D: meinen
Antrag ungnädig aufnehmen werden, we
n er Hochdieselben auch wirklich nicht
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anstehen sollte, de
n er entSpringt in der that aus einem wahren trieb und
Eÿfer S: d: mit thätigkeit zu diensten zu seÿn, welches nur in einem ähnlichen
falle möglich ist, we
n man, wenigstens auf einer Seite in etwas unter=
stüzet, die geringern arbeiten doch eher entbehren ka
n.
in Erwartung einer baldigen Antwort und der befehle Ihres schätzbaresten
fürstens bin ich auf i
mer
Wien den 8:
ten August 1786
ihr wahrer freund und diener
Wolfgang Amadè Mozart
mp
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[vacat]
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Von Wien
À
Monsieur
Monsieur Sebastien Winter
Valet de chambre de
S: A: S:
à
DonauEschingen
Erhaltς dς: 18t: augς u: Beantwortet mit übersendung
der gewähltς Musique Thema dς: 13tn 7bris d: a:
[S. 5]
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di Wolfgango Amadeo Mozart.
daß nicht durchgestrichene, ist gewählet wordς:
dς: 11tn: 7bris 786. Donaueschingς S. Winter:
[S. 6]
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[vacat]