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Salzb
ς: dς: 31
tς März
Der Leopoldl ist gesund! 1786
Mir thut es sehr Leid, daß dς Brief ist verlorς gegangς, da mir
die Augς vergebens strappazierte, auch nicht mehr wissen ka
n,
was ich alles geschriebς habe. Ich schrieb, daß die
alte Schnürer
Sepperl begrabς wordς. = daß du die neuς
Concert nur
braf
exercierς sollst,
u solche hier spielen, und hörς wirst. =
daß dς Salzstock 1 f ist. = daß ich mich eures Geferts zum
hinausfahrς nicht bedienς ka
n, weil den Tag und die Zeit
ohnmöglich gewis weis; aber mit dem Orgelmacher gewis
ko
mς werde, so bald es möglich ist,
u daß wir
Schnee,
koth,
und was nur i
mer zum schlechtς weeg etwas beÿtragς ka
n,
im vollen Überfluß habς: daß übrigens dem
Fortepiano
gar nichts hauptsächliches fehlt, und bald wird hergestellt
seÿn. = daß es mich freuet, daß die Lenerl, die
ich grüsse, wieder besser gewordς ist, =
u daß die Tresel
auch wiedς besser ist. = daß die 7 Räthsel richtig auf=
gelöset sind; daß wir aber alle das 8
te Rätsel nicht
auflösen kö
nς,
u deinem Brudς bereits desswegen
geschriebς habe, indem er der Philosoph und der Author
der Rätsel
u Fragmentς war; daß die Räthsel nur ein
Spass, die
Fragmentς aber zur Bildung dς Sittligkeit
die Beherzigung iedes vernünftigς Menschς verdienς, und ebς
desswegς durchaus vorzüglich gefielen. = daß ich mich
für die Eÿer bedanke
p: = daß dς Leopoldl seltς Koch, sondς
Eÿergerstς
pp:
u anders isst. übrigens war nichts als ver=
muthlich etwa dς
aviso Zettl vom Rathhaus
Concert dari
ne;
Und daß dς Erzb
ς: die 2 Prälatς in dς St: Peterskürche
um 8 uhr unter einer musik
ς: Pontificalmesse ge=
weÿhet hat, – daß die 6 Prälatς beÿ Hofe
speisstς
u beÿ dς Gesellschaft warς
p.
Der Marchand hat am Mittwoch außerordentlich gut auf
dem
Cassino gespielt auf der Violine: alles bewunderte ihn.
er musste mir aber das
Concert 2 Täge, wie ein Viehe,
exer=
cieren. Es war ein neues schweres
Concert ex E # vom
Viotti.
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 2]
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Mit dem Warzengeist vom
Gilowsky ka
n dieses mahl nicht
umgehς, – mit nächstem werde es besorgς; dem
Baron Rechberg
hat es auch geholfen: allein, du weist, es muß oft gebraucht
werdς
u behutsam.
Hier ist auch das
Kindς Magazin.
Ein briefchς von dς Gretl.
Und 3
Sonaten von dς Gretl, da die andς erst müssς
durchgeschaut
u Corrigiert werdς, wegς der
Copistenfehler.
Es wird ein OberstCa
merer gemacht werdς: noch weis
man nicht, wer es seÿn wird. Man spricht von einem
Graf
Arco von Münchς, der dort von seinς Mittlς lebt,
u
dessς Frau ich ke
ne. Man spricht vom Gr:
Arco von
Passau des gr: Leopold Vatter. Man spricht von einem Grafς
Attems von Gratz, – und vom Gr
v Herberstein.
Morgς Frühe werde schwerlich mehr etwas schreibς kö
nς. Heut war
ich beÿ der erstς Probe vom
Orpheo vom
gluck, die von
8
uhr bis nach
12 uhr dauerte, und morgς um 8 uhr ist
abermahl Probe, weils zur genauς
production so viele
Beobachtungς nötig hat, nicht das die Musik schwer ist, sondς
aller Ortς das wahre Tempo und den rechtς Ausdruk
zu findς, das erfordert viele
Repetition; so auch das
richtige Eintrettς dς Chöre.
die Büchl werdς gedruckt, ich
hatte sie aus dς
Spart in Ordnung gebracht,
u h
ς: Altma
n
geschriebς. am Mittwoch wirds abgesungς; da wird aber
kein Spieltische im Saal seÿn.
Die Marchandischς schreibς in allen Briefen
Complimentς nach
St: Gilgς,
u h
ς: von
D'Ypold trägt mir allzeit das
näml: auf. Ich könnte mich ohnmöglich aller Leute besi
nς
die um dein wohlseÿn fragen, so zwar, daß, we
n ich
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1881
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argwöhnisch wäre, oder von dir keine Briefe hätte, ich wirklich glaubς
oder muthmassen könnte als wärst du Krank oder sonst in
unangenehmς Umständς, die die Leute von mir näher zu erfahrς
mir Anlass gebς wolltς, weil des gewis angelegentlichς
besondern Fragens kein Ende ist. Nun muß schlüssen, es ist
schon halbe 12 uhr, ich habe noch vieles zu thun und muß auch
schlaffen gehς um morgς früher als gewöhnlich aufzustehς.
ich küsse euch beÿde von Herzς, grüsse die Kindς
u bin wie
allzeit euer redlicher Vatter
Mozart
mp
Das
Cassin war am Mittwoch wiedς erstaunlich voll,
obwohl abscheulichs Wetter war. Es warς abermahl
Consistorialς, – Professorn,
u so gar ein StattCaplan
da.
Heut dς 1tς Aprill. Der Leopoldl ist,
Gott Lob gesund! küsst
euch, die tresel
u Nandl
empfehlς sich.
Der Heinrich empfehlt
sich und wünscht euch
bald zu sehς.
Man sagte die
M:me Khune
ware gestorbς, allein sie ist
ganz gesund in Landshut. in Wie
n sollς itzt
h
ς: Eck und
Giarnowick seÿn, und da die 2
Fränzl auch hinunter sind, so werdς sich also 4
starke Violinspieler wacker herumdu
mlen.
Von deinem Brudς hab lang keinς Brief, er hat itzt
natürl: mit seinen
SubscriptionsConcertς,
u opera probς
zu thun.
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