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Der Leopoldl ist gesund!          Salzbς. dς 28 März
                                                                      1786
Muß Eÿlς, da die Glastragerin gleich wiedς fortgeht,
und itzt hς: Atzwanger u Hς: Hefter beÿ mir warς, wegς
der Druckereÿ des opera büchls Orpheo u Euridice, welches
ich aus dς Spart zum Druck in Ordnung gebracht habe;
da es morgς 8 tag im Cassino abgesungς wird. Gestern
war um 8 uhr vom Erzbischof die Benediction dς 2
Prälatς in dς St: Peterskirche unter einer musikς: Ponti=
ficalmesse gehaltς. Mittags Tafel beÿ Hof, und abends
grosse Musik u gesellschaft beÿ Hofe.

Schicke hier das Concert wieder zurück. exerciere die
neuς Concertς, du wirst sie hier spielς u hörς.

dς Salzstock ist 1 f. – das kleid schicke hier auch, welches
erst nach dς Zurückgabe musste ausgekehrt
und in ordnung gebracht werdς.

Ich kan mich eurer chaise nicht bedienς, da gewis keinς
tag bestimς kan; weil ohnvermuthete Hindernissς
vorfallς könς. Fragt nur die Glasträgerin wie
itzt auf den gestrigς erschrecklichς nassς Schnee die
Weege aussehς, daß man kaum aus dem Hause
gehς kan. der Orgelmacher wird das Fortepiano
schon wiedς gut herrichtς, daran ist gar kein Zweifel,
und das geschieht, so bald es möglich ist.

Am Sontag wurde die Frl: Louise begrabς, und abends
die alte Schnürer Sepperl.

Daß die Lenerl wiedς besser ist, ist mir Lieb, ich lasse sie
grüssς. die Tresel ist auch wiedς besser; die Tresel
u Nandl empfehlς sich. u dς Leopoldl küsst euch.
er hat den Marchand vor 2 tagς, als er ihn herum
trug tapfer angebisst, daß ihm beÿm Hemd hinein
gelauffς ist; wie wir alle Lachtς!

DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM

INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
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Wegς dem Letztς Rätsel habe schon deinem Brudς ge=
schriebς, da wir alle solches nicht auflösς könς.
Er wird mirs erklärς, den er hat alles dieses gemacht,
u er war die Masque. die Rätsel sind nur zum
Spass, die Fragmentς aber sind wirkl: zur Beherzigung
und Verbesserung der Sitten, daran iedς vernünftige
Mensch, so lang er Lebt, arbeitς muß; desswegς ge=
fiehlen sie auch vorzüglich allen u wurdς ganz in
die Zeitungς gesetzt. Die Räthsel sind recht aufgelöset.

Der Heinrich empfehlt sich. Morgς wird er wiedς ein Violin=
Concert auf dem Rathhaus spielς.

Ich küsse euch beÿde von Herzς grüsse die kindς
und bin wie allzeit dς alte redliche Vatter
                                                        Mozart mp

Die Eÿer habe empfangς, danke dafür, die kamer=
jungfer hat mir kürzlich um 32 Xr zukomς lassς, die sie von Titt=
moning bekomen, da dς Leopold itzt seltς koch isst, sondς aÿergerstς &c:

Der Leopold scheckert u Lacht wie ein junger Gais=
bock, er wälzt sich so herum, daß man ihm nicht
trauς dürfte ein paar Schritte von ihm wegzugehς.

Heut war dς Gottesdienst für die Robini Louise.
Nun wird man hörς, was sie ihrem geliebtς vermacht
hat. ich vermuthe 1000 duggattς.

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MUSICK=VEREIN
U.
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„MOZARTEUM”
1881
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[vacat]
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A Madame
Madame de Sonenbourg
à
St: Gilgen

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„MOZARTEUM”
1881