[S. 1]
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„Man kann mich haben, ohne mich zu sehen.
„Man kann mich tragen, ohne mich zu fühlen.
„Man kann mich geben, ohne mich zu haben.
D. e. e. h. i. n. ö. r. r.
[S. 2]
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1) Rede viel – und rede schlecht; doch das letzte giebt sich selbst; es werden
alle Augen und Ohren auf dich gerichtet seyn. 4) Ein offenbares Laster ist mir
lieber, als eine zweydeutige Tugend; ich weiß wenigstens, woran ich mich
halten soll. 5) Ein Heuchler, der die Tugend nachahmen will, kann sie nur mit
Wasserfarben nachahmen. 10) Es schickt sich nicht für jedermann, bescheiden
zu seyn: nur großen Männern kömmt es zu, es zu seyn. 11) Bist du arm, aber
geschickt, so bewaffne dich mit Geduld; arbeite. Wirst du nicht reich, so
bleibst du wenigstens ein geschickter Mann. – Bist du ein Esel, aber reich, so
benütze deine Vorzüge; faulenze; wirst du nicht arm, so bleibst du wenigstens
ein Esel. 12) Man lobt ein Frauenzimmer auf die gewisseste und zärtlichste Art,
wenn man ihr Böses von ihren Nebenbuhlerinnen sagt. Wie viele
Männer sind nicht in diesem Stücke Weiber? 14) Bist du ein armer Dummkopf
– so werde K – – r. Bist du ein reicher Dummkopf, so werde ein Pächter.
Bist du ein adelicher, aber armer Dummkopf – so werde, was du kannst, für
Brod. Bist du aber ein reicher, adelicher Dummkopf, so werde, was du willst;
nur kein Mann vom Verstande – das bitte ich mir aus.