[S. 1]


Salzb
ς: dς 27
tς Je
ner 1786.
Nachts um 10 uhr, nach Tische.
Die
Comoedie hat keinς odς wenig Beyfahl gehabt. Ein Liebhaber von Mahlereÿ,
und
insecten, von steinς und naturaliς, – – ein andςer vom Bauwesς,
und der
Architectur, – wiedς ein andςer von dς Physonomie dς Menschς,
und der Beurtheilung daraus: – kö
nς wohl alle diese mit ihrem Ge=
schwätz und langen Erklärungς das Publikum unterhaltς? – –
der meiste Theil versteht gar nicht ein Wort davon. –
We
n ihr mit dem Salzstock auf einς Schlittweg wartet, so bleibt er i
mer
hier; de
n heuer ko
mt kein Schlittweg mehr, das ist gewis! –
Der Magistrat giebt die Baal:
Md:me Schlaucher u Saurwein schaffς die
fress
u Sauf=bedienung. Und den
Faro giebt – wer? – erstaunet!
und lachet! das Chor dς h
ς: hς: Officier, die 500 f den Kaufleutς schuldig
sind, mancher keinς bissen Brod zu Hauß hat, – und itzt die, welche gross
genug thun woltς, und mit thun,
iedς 50 f aufgenomς, um mit
in die
Banco Cassa zu trettς. Freÿlich legte das meiste dς h
ς: Oberst,
da
n gr:
Lizow, –
Wicka, –
Major –
Biber vom Schloss, – da
n müssς
auch andςe wie
Clessin, –
Schenkind, –
Andretter, –
Mölk, – und
Gr:
Menin ihre Nase mit 50 f iedς hineinsteckς, und wer etwa
noch, das ich nicht weis. dς Erzb
ς: gab beÿm erstς
Baal Gesellschaft,
und, wie höre, warς etlich
u 70 Personς da. Alle
bälle in den
Wirtshäusern |: ausser den Freÿdänzς :| sind verbothς. Geschlossne
Compagniς
müssen vom Würth
mit dem ganzς personale angezeigt, für die
Erlaubniß,
und auch zur
ArmenCassa bezahlt werdς. also müssς doch Leute aufs Rathhaus
gehς, odς zu Hauß, odς beÿm Freÿdanz unter allς Leutς danzς.
Den Process dς 3 Könige habe schon vor 3 Jahrς, Französisch im
original, –
u hi
nach deutsch gelesen. Es war damals mein
Favoritbuch, weils den grossς Herrς die warheit sagt.
Für das Kraut habe 16
X, fürs häfen 8
X bezahlt, das sind also
24 x
Heut frühe den 28
tς. der Leopoldl ist wohl auf
u lustig. Noch habe ihm keine
Geige hörς lassς. ich machte eine Probe ohngefähr mit dem
messingenς
Leichter, wo ich mit einem kleinς Schlüssl untς an die
Schale Pianissimo
und dan
Forte abwechselnd spielte, und dazu sang. In dem Augen=
blick wurde er so ohnbeweglich aufmerksam, daß er nicht nur kein
Aug mehr von mir abwand, sondς keinς Fuß und keinς Hand nicht
mehr bewegte, so gar nicht einς finger, da er sonst ohne Aufhörς
alles bewegt, daß er so gar die Strimpf, da man ihms kaum
angelegt, in einer Minute wiedς herunter wetzt. die Menscher
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 2]


konntς ihn anredς, wie sie wolltς, es half alles nichts,
er hatte nicht die mündestς Achtung darauf, kurz!
ohnbeweglich sahe er auf mich
u den Leichter. –
Nun muß den Brief zum bothς schickς, er möchte nicht
ko
mς, da er mir nichts zu bringς hatt. Ich küsse euch
beÿde von Herzς, grüsse die Kindς
u bin
euer alter Vatter
Mozart
mp
Den augenblick beko
me
die Schue. à 34
Xr
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881