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                                                         Salzbς: dς 5 octς: 1785.
   Liebster hς: Sohn!

Mich schmertzts in dς Seele, daß die Gelegenheit den
Schmuk anzubringς so mal a propos verlohrn gieng.
Sie schickten solchς ohne Nadl und schriebς, daß sie ihn
nicht einς Heller unter 1200 f erlassς: folglich ich,
wen er nicht an Man gebracht werdς könnte, solchς
in verwahr nehmς möchte. Ich trachtete den Schmuk noch
vor der Licitation abzusetzς, – es wurdς 900 f –
dan 1000 f gebothς: – endlich brachte ich es gar
auf 1050 f. – da mir nun die Hände gebundς
waren, und ich durch Vorzeigung des Briefes nicht
von dem precisen Preiss der 1200 f abgehς konnte;
so wars Nichts: dan mehr wollte keiner gebς.
Nun komt die Amtmanin mit dς Nadl, und ein Brief
erklärte erst das Versehς. Mir thuts Leid!
ich hatte viele Mühe umsonst. Die Judς warς gestern freilich
noch da, – ich war beÿ ihnς, – allein, wie ich dachte, so wars
auch: nach der Licitation, wobeÿ, und durch andςe Neben=
handlungς sie vieles Geld ausgegebς, war dς Eyfer erkaltet.
Sie sagtς zwar, sie wolltς heute Frühe zwischς 8 und 9 uhr
zu mir komς: allein ich sahe keine judenseele; ja ich vermuthe
daß es eine Entschuldigung war, und sie bereits abgereiset
sind. – Das Silber liegt nun auch so lange da, und
die Gewicht Liste dabeÿ, – allein ich weis bis diese Stunde
nicht, wie theuer das Loth weggebς darf, und imer solle ich
mich um käufer bewerbς. Die 4 Leuchter kan itzt
vielleicht anbringς. – sollte ichs wiedς aus Handς lassς? –
ich entschloss mich das Loth für 1 f 27 Xr solche, fals sie
anständig sind, wegzugebς. ich schlugs anfangs um 30 X an.

DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM

INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
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Nun erwarte einmahl durch den Bothς eine bestimte
Antwort
, wie weit mich in Zukunft einlassς
kan
, da, natürlicher weise, es ohnehin allzeit höher
anschlage.
Hier schicke beÿ diesem Weibe die Haubς.
der Samet war zu wenig, ich ließ also einς
Atlass kauffς, die Haube wird mit allem dem
nicht viel über 5 f komς. welches in dς that wohlfeil
genug ist. – wie das Vass für die köchin
hinauskomt, will gerne sehς. der Sack zum
Erbsς pp: ist abscheulich und war ganz Nass,
muß er getrocknet werdς. in die 2 Geldsäck ist
wenig zu bringς. – diese sachς sind erstaunlich
theuer, weil von österς: und andςς Ortς nichts her=
gekomς. das, was das ungewitter übrig gelassς,
verzehrς die Leute selbst. – wegς einer
Fedς auf die Haube, – Man trägts ohne Fedς, odς
es komt an die linke seÿte zu den Quasteln.
das Kind befindet sich, Gott Lob, gesund, addio
ich küsse Sie alle von Herzς.
                                       Mozart mp

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