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                                                [14. Jänner 1785]
                                                                             Salzbς. dς 14 1785

Schreibe dieses nach dem Nachtessς. die Comoedie war zimlich voll,
das erste Stück war nicht übl: allein es war nicht nach der itzigς Art,
weil der Geist eine moralische auferbauliche gute Strafpredig hielt,
die einigς NB nicht schicklich schien aufs Theater p: – das zweyte Stück,
die Glücksritter, gefählt mir nicht, – ist eine ohnnatürliche Kindereÿ. –
Wegς dem Egedacher darft ihr euch keine Hofnung machς, den dς alte kan
nicht ausgehς, wenigst ist er nicht mehr im Stande beÿ Hofe zu stimς:
folglich muß dς geistliche, so wohl beÿ Hofe, als im Theater, und
in der ganzς Statt die Clavier stimς, und kan nicht vom fleck:
auch ist keine Nachricht wedς aus Wien, noch aus dem Reich bis diese
Stunde wegς einem Gesellς gekomς. Es ist in dς That etwas erbärmliches!
Gedult! was kan man machς? – – man möchte beÿ unserer Salzburger
Einrichtung zum narren werdς. – der Both hat mir die Fische ge=
bracht, – er kam etwa eine viertelstunde nachdem die Glastragerin
von mir fort war; sonst hättς sie zusamς getroffς: ich hab dem einen und dem
andern etwas geschenkt, daß sie beÿde sehr zufriedς warς. Ich danke
dafür und wir wollς schon abrechnς: ich habe heut und morgς, und die
                   künftige wochς beÿde fast=tag genug daran.
                        Der Glastragerin hab die Sachς von dς
                        Seidenwäscherin mitgegebς, der ich für
                        alles 48 Xr bezahlt habe. –

So viel ich höre hat euch dς hς: Salzamtman in Gmuntς auf den
fasching zu ball odς Concert eingeladς. – der thurner Antonerl kam
am Mittwoch zu mir; – denke nur, der Narr gieng von Ischl nach Salzbς:
am Montag nachmittag gegς 3 uhr durch St: Gilgς beÿ dς Pfleg vorbeÿ bis
nach brun, wo er über nacht blieb, und hatte das Herz nicht hineinzugehς,
und sich beÿ euch sehς zu lassς: er stand lange am Kirchenweg und betrachtete
das grosse hohe Gangfenster beÿ dς Küche. weil er in Gmunden war, hielt der
SalzAmtς: ein Concert, wo er dabeÿ auch war, und die Freule ein Concert
spielte, – wie er mir sagt, so gehts schon so fort, – aber alles auswendig.
Ich reise einmahl mit euch nach Gmundς. – komende woche wird mir
die Glastragerin meine Gläser bringen, das ist mir recht lieb, und
dan hoffe zu vernemς, wen ihr hereinzukomς gedenket: den da ich den
28 abreise, so hab nur einς Bothς=tag, nämlich den 21, wo ich euch schreibς
kan. Genug! Holtz zu einheitzς p: und Wein werdet ihr findς
so viel ihr braucht. gute Nacht! ich küsse euch von Herzς.
                                                                                              Mzt mp

DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM

INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
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A Madame
Madame de Sonenbourg
à
St: Gilgen

DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM

INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881