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                                                                                           Vienne ce 5 de Jullet
Mon tres cher Pére!                                                                                  1783

Wir danken beÿde für das gebett welches sie wegen der glücklichen Entbindung
meiner frau zu gott geschickt haben. – der Raymundl sieht mir so
gleich, daß es alle leute gleich sagen; – es ist als wen er mir aus dem
gesicht geschnitten wäre, welches meinem lieben Weiberl das gröste
vergnügen macht, indem sie sich das imer gewunschen hat. – er ist
nun künftigen dienstag 3 wochen alt, und ist zum verwundern
gewachsen. – wegen der opera haben sie mir einen Rath gegeben,
den ich mir selbst schon gab. – da ich aber gerne langsam und mit
überlegung arbeite, so glaubte ich nicht zu frühe anfangen zu
nen. – es hat mir izt ein wälscher Poet hier ein buch gebracht,
welches ich vielleicht nehmen werde, wen er es nach meinem sin
zuschnizeln will. – ich zweifle nicht das wir im Monath September
gewis reisen könen; – und sie könen sich wohl vorstellen, daß wir
beÿde nichts so sehnlich wünschen, als sie beÿde zu umarmen;
Nur, kan ich ihnen nicht verhehlen, sondern muß ihnen aufrichtig
bekenen, daß ich durch vielle leute hier so bange gemacht werde,
daß es nicht zu sagen ist; – sie wissen schon warum; – ich mag
einwenden was ich will, man erwiedert; – Nun, sie werden sehen,
    kommen nicht mehr weg
sie ksaaln nfcut alur wlg.sie glauben nicht zu was
dieser   schlechte boshafte Fürst    fähig ist.
dflolr ocuelcutl – bsoumitl Ih"rot im"ufg fot! – sie
                        Pfiffe                                  nicht
kenen auch die pifii beÿ dergleichen affairen nfcut. – ich rathe
           Kommen Sie mit Ihrem Herrn Vater
ihnen – ksaaln ofl aft furln Hr: vmtlrn in einen
drfrln srtl zhomaln. – sehen sie, das ist es was mich
dritten Orte zusammen.
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und meine frau bishero beunruhiget hat, und noch beängstiget. –
oft denke ich mir, eÿ, es kan nicht so seÿn! dan fällt mir
gleich wieder ein, daß es doch so seÿn könte, und daß es nicht
     erste Ungerechtigkeit                          ausgeübt
die lrotl hnglrlcutfgklfr wäre, die man mhoglh"blt
hat. – Basta! – in dieser sache kan mich kein Mensch
trösten, als sie mein bester vatter! – und ich, für meine
Person würde mir noch sehr wenig darausmachen, den ich
wäre im stande mich in alles zu schicken – allein – wen
ich an meine frau – und an mein Raymundl denke – dan
kan ich nicht mehr gleichgültig dabeÿ seÿn! – überlegen
sie es; – könen sie mir versicherung geben, daß ich
keine Gefahr laufe
klfnl glimur emhiil – desto mehr freude werden
wir beÿde haben – wo nicht – so müssen wir auf Mittel
denken – eins wäre mir das liebste! – und das werde
ich ihnen | nachdem ich antwort von ihnen erhalten habe |
schreiben; – ich glaube um ein grosses vergnügen zu
genüssen – lässt sich schon auch etwas – entbehren –
es ist Ja die gröste glückseeligkeit nicht ohne Mangel –
leben sie indessen wohl – sorgen sie für ihre gesundheit –
wir küssen ihnen beÿde die Hände, und umarmen unsre liebe
schwester von herzen und sind Ewig dero

                                                                 gehorsamste kinder
                                                                     W: C: Mozart mp
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P: S: sie müssen deswegen nicht unterlassen den Varesco zu betreiben,
wer weis ob mir die opera des wälschen Poeten gefällt. –
                                                                                    Adieu
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À Monsieur
Monsieur Leopold de Mozart
maitre de chapelle de S: A: R:
l'archeveque de et à
Salzbourg.

1783
5 July