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Mon trés cher Pére! Viene ce 7
Juin 1783
Gott lob und dank ich bin wieder ganz hergestellt! – Nun hat mir meine
krankheit einen Chatar zum andenken zurückgelassen; das ist doch
hüpsch von ihr! – Ich habe den brief meiner lieben schwester richtig er=
halten. der Na
mens=tag meiner frau ist weder in Maÿ noch im März,
sondern am 16:
tn febrario; und steht gar in keinen kalender. – Meine
frau aber dankt vom Herzen beÿden für ihren gutgemeinten glücks=
Wunsch, welcher auch ohne Na
menstag angewendet ist. – sie wollte
meiner schwester gerne selbst schreiben, allein in ihren dermaligen
umständen muß man ihr es schon zu gute halten, we
n sie ein
wenig
comod – zu teutsch – gelegen ist. – vermög der untersuchung
der Heba
me hätte sie schon den 4:
ten dieses niederko
men sollen –
allein ich glaube nicht daß vor den 15:
ten oder 16:
tn etwas daraus
werden wird. – sie wünscht es sich Je eher Je lieber, besonders um
desto bälder so glücklich zu seÿn sie und unsre liebe schwester mit
mir in Salzburg zu umarmen. – da ich nicht glaubte daß aus
dem spass so geschwind Ernst werden könte, so verschob ich i
mer mich
auf die knie niederzulassen, die Hände zusa
m zu halten, und sie
mein liebster vatter recht unterthänig zu gevatter zu bitten! –
da es nun aber vieleicht noch zeit ist, so thue ich es halt izt. –
unterdessen |: in getröster Hofnung daß sie es mir nicht abschlagen
werden :| habe ich, seit die Heba
me den
visum Repertum eingeno
men,
schon dafür gesorgt, daß Jemand das kind in ihrem Na
men hebt,
es mag
generis masculini oder
fæminini seÿn! – es heist halt;
Leopold oder
Leopoldine. – Nun muß ich meiner schwester wegen
den
clementischen
Sonaten ein paar worte sagen; – daß die
komposizion davon nichts heisst, wird Jeder der sie spiellt, oder hört,
Ex
Bibl. Regia
Berolin.
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selbst empfinden; – Merkwürdige oder aufallende
Pasagen sind keine
darin ausgeno
men die 6:
tn und 8:
ven – und mit diesen bitte ich
meine schwester sich nicht gar
zu viel abzugeben, damit sie sich
dadurch ihre ruhige, statte hand nicht verdirbt, und die hand ihre
natürliche leichtigkeit, gelengigkeit, und fliessende geschwindigkeit
dadurch nicht verliert. – de
n was hat man am Ende davon? –
sie soll die 6:
tn und 8:
v: in der grösten geschwindigkeit machen, |: welches
kein Mensch wird zuwegen bringen, selbst
clementi nicht :| so wird
sie ein entsezliches Hackwerk hervorbringen, aber sonst weiter in
der Welt nichts! –
Clementi ist ein
Ciarlatano wie alle
Wälsche. – er schreibt auf eine
Sonate Presto auch wohl
Prestissimo und
alla Breve. – und spiellt sie
Allegro im
4⁄4 tackt; – ich weis es, de
n ich habe ihm gehört. – was er
recht gut macht sind seine 3:
tn Passagen; – er hat aber in
London
Tag und Nacht darüber geschwizt; – ausser diesem hat er aber
nichts – gar nichts – nicht den geringsten vortrag, noch geschmack,
– viel weniger Empfindung. –
Nun von Hr:
v: Aman; – h
ς: v: fichtl hat mir gesagt daß der
Hofka
merath
Aman als ganz Närrisch gebunden seÿe. – daß
war mir ganz Natürlich, de
n er pflegt i
mer ganz
Moros herum
zu gehen. – und ich sagte noch darauf;
das Studium Mag wohl
nicht ursache daran seÿn. worauf H
ς: v: fichtl nicht wenig lachte.
um den
Basilius aman ist mir aber sehr leid; – und in der
that von dem hätte ich es niemalen vermuthet; – eher würde
ich zugegeben haben daß er seÿe gescheider worden. – Nun –
vieleicht ni
mt er mich auch in seine dienste we
n ich nach Salzburg
ko
me? – ich gehe gewis hin und melde mich. – sollten sie etwa
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ein Teutsches lied von seiner komposizion beko
men kö
nen, so haben
sie die güte und schicken sie es mir, damit ich was zu lachen habe.
ich will die
Musique darauf Machen. – Doch Nein! – ich ke
ne
einen Narren hier, und der soll sie machen. –
wegen dem
Varesco wissen sie noch nichts? – ich bitte sie vergessen
sie nicht; – dieweil ich in Salzburg wäre kö
nten wir so schön daran
arbeiten, we
n wir unterdessen einen Plan haben. –
Nun leben sie recht wohl; meine frau und ich küssen ihnen
1000mal die hände und umarmen unsre liebe schwester von
herzen und sind Ewig dero
P: S: ich hoffe sie werden wohl
den
varierten SingPart von der
Aria non sò d'onde viene erhalten haben? – gehorsamste kinder
W:
et C: Mozart
mp
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Von Wien
Monsieur
Monsieur Leopold de Mozart
maitre de la Chapelle de S:A:R:
à
Salzbourg