[S. 1]
Viene ce 21
de may.
Mon trés cher Pére! 1783
Ich habe mich damals beÿm
Banquier Schefler sowohl um einen
Rosa als
Rossi er=
kundiget; – Nun war er aber selbst beÿ mir, und habe folglich die
Musique richtig
erhalten. – vom
Gilowsky habe auch des
Ceccarelli Rondeau empfangen; wovor ich
ihnen danke. – hier überschicke ihnen den
varierten Singpart von
Non sò d'onde p:
wünsche daß sie es lesen kö
nen. – bedauere von Herzen die gute fr: von
Robinig. – ich und meine frau hätten auch bald einen rechtschafnen freund
von uns verloren; den Baron
Raymund Wetzlar, alwo wir wohnten.
– Nun fällt es mir erst ein daß ich seithero schon in der zweÿten wohnung
bin, und habe es noch nicht geschrieben. – der Baron Wetlar hat in seine
wohnung eine
Dame beko
men. – und wir sind also ihm zu gefallen
ausser der zeit in eine schlechte
logis auf den kohlmarkt gezohen. –
er hat aber hingegen für die 3 Monathe als wir dort
logirten nichts
angeno
men, und die kosten des ausziehens auch überno
men.
unterdessen suchten wir ein gutes
quartier; – und fanden es auf den
JudenPlatz alwo wir nun sind. – auf dem kohlmarkt hat auch
er
alles gezahlt. – unsere
logis ist also
auf dem JudenPlaz im burgischen
hause, N:o 244 im ersten Stock. – Nun wünschen wir nichts mehr
als bald so glücklich zu seÿn sie beÿde zu umarmen. – ob es aber
Salzburg schwerlich
in
omezbshrg wird seÿn kö
nen? – Ich glaube leider
ocuwlrefcu! –
schon lange gieng mir so ein gedanke im kopf herum – weil
sie aber
mein liebster vatter niemalen so einen gedanken gehabt haben, so
schlug ich mir es aus. – h
ς: v. Edelbach und
Baron Wetzlar aber
zu fürchten
bestärkten mich wieder darin; und das ist, ob nicht
zh ih"rcutln
sei nach Salzburg komme, der Erzbischof
olÿ, daß wen ich
nmcu omezbhrg ksaal, mich
dlr lrzbfocusi
arretiren
etwan
Mrltfrln oder wenigstens – –
Basta! – was mich am meisten
fürchten Entlassung
es
ih"rcutln macht, ist, weil ich meine
lntemoohng nicht habe –
mit Fleiß um mich
vielleicht hat man das
aft ielfo gethan –
ha afcu hernach
zu fangen
zh imngln. – genug, sie werden das am besten zu beurtheilen
so kommen wir
wissen; – sind sie entgegengesezter Meÿnung,
os ksaaln wfr
gewiss
glwfoo. – glauben sie es aber auch. – so müssen wir einen
dritten
srt wählen – vielleicht
Ah"nculn. – de
n ein
Pimii
ort München Pfaff
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 2]
ist zu allem fähig. –
apropós; haben sie von dem
famosen
Streit Erzbischof Graf Daun
otrlft zwischen dem
lrzbfocusi und
grmi Dmhn nichts ge=
Erzbischof Passauer Kapitel
hört? – und daß der
lrzbfocusi vom
pmoomulr Cmpftle
infamen Brief
einen
fnimln Brfli beko
men hat. – bitte den
Varesco
wegen der bewusten sache fleissig zu Mahnen. – die haupt=
sache muß das komische seÿn; de
n ich ke
ne den Wie
ner
geschmack. – leben sie wohl unterdessen; meine frau und
ich küssen ihnen 1000mal die hände und umarmen
unsre liebe schwester von herzen und sind Ewig dero
gehorsamste kinder
W:
Et C: Mozart
mp
21 May
1783.
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881