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viene ce 29
de Mars.
Mon Trés cher Pére! 1783
Ich glaube es wird nicht nöthig seÿn ihnen viel von dem erfolg meiner
academie zu schreiben, sie werden es vieleicht schon gehört haben. genug;
das theater hätte ohnmöglich völler seÿn kö
nen, und alle
logen waren
besezt. – das liebste aber war mir, daß seine Maÿestätt der kaÿser
auch zugegen war, und wie vergnügt er war, und was für lauten
beÿfall er mir gegeben; – es ist schon beÿ ihm gewöhnlich daß er das
geld bevor er ins theater kö
mt, zur
Cassa schickt, sonst hätte ich mir
mit allem recht mehr versprechen därfen, de
n seine zufriedenheit war
ohne gränzen; – er hat 25
duccaten geschickt. – die Stücke waren folgende.
I: die Neue Hafner
Simphonie.
2:
t sang
Mad:me Lange die
aria auf
4
instrumenten aus meiner Münchner oper.
se il padre perdei: – 3:
t
spielte ich das 3:
te von meinen
Souscriptions=Concerten.
4:
t sang
Adamberger die
scene für die Baumgarten.
5:
t die kleine
Concer=
tant=Simphonie von meiner lezten
final Musique. –
6:
t spielte
ich das hier beliebte
Concert ex D. wozu ich das
variazion Rondeau
geschickt habe.
7:
t sang
Mad:elle täuber die
scene aus meiner lezten
Mailand opera.
Parto, m'affretto: –
8:
t spielte ich alleine. eine
kleine
fuge. |: weil der kaÿser da war :| und
varierte eine
aria aus
einer
opera gena
nt. die
Philosophen. – musste nochmal spielen.
varierte die
aria unser dumer Pöbel meint p: aus de
n Pilgrime
von
Mecka.
9:
t sang die
lange das Neue
Rondeau von mir.
10. das lezte Stück von der ersten
Simphonie.
Morgen giebt
Mad:selle Täuber
academie, wori
n ich auch spielen werde.
künftigen do
nerstag wird h
ς: v: Daubrawaick und
Gilowsky nach Salz=
burg reisen, welche die Münchner oper, die 2
Exemplaren von
meinen So
naten, nebst einigen
variazionen für meine schwester
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 2]


wie auch meine schuld für die
opera copiatur mitbringen werden.
– das Packet
Musique habe richtig erhalten; – ich danke ihnen
dafür; – bitte wegen dem
Lauda sion nicht zu vergessen; und
was wir halt noch gerne haben möchten, wäre, einige von ihren
besten kirchenstücken, mein liebster vater; – de
n wir lieben
uns mit allen möglichen Meistern zu unterhalten; – mit
alten und mit
Modernen. – ich bitte sie also uns recht bald
etwas von
ihnen zu schicken. – Nun muß ich schlüssen.
Meine frau und ich küssen ihnen 1000mal die hände, und
umarmen unsre liebe schwester von herzen und sind Ewig
dero
gehorsamste kinder
W: A: Mozart
mp
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881