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                                                                                      viene ce 5 d'october
Mon trés cher Pére!                                                                                   1782

Ich kan auch nichts als die hauptsache beantworten, weil ich erst diesen augen=
blück ihren brief erhalten, woraus ich leider das gegentheil, von dem was
ich vermuthen konte, ersehen musste; – ich war selbst beÿ hς: Baron v: Ried=
Esel, welcher ein charmanter Man ist, und versprach ihm |: voll vertrauen
daß die opera schon beÿm abschreiben seÿn wird :| sie ihm zu ende dieses
Monaths oder längstens zu anfangs novembers zu liefern. – Ich bitte
sie also zu sorgen daß ich sie bis dahin haben kan. – um ihnen aber
alle Sorge und bedenklichkeit zu nehmen, die ich mit dankbaresten
herzen als einen Beweis ihrer vätterlichen liebe verehre, so kan ich
ihnen nichts überzeigenders sagen, als daß ich dem hς: Baron recht
sehr verbunden bin, daß er die opera von mir und nicht vom Co=
pisten
begehrt hat, von welchen er sie alle Stunde um baares Geld
hätte haben könen; – und überdies wäre es mir sehr leid, wen mein
talent mit einmal bezahlt werden könte – besonders mit hundert
duckaten! – Ich werde dermalen |: nur weil es nicht nöthig ist, :|
niemanden nichts sagen – wird sie, wie ganz zuverlässig |: und welches
mir auch das liebste dabeÿ ist :| aufgeführt, so wird man es ganz
sicher erfahren; mich aber deswegen meine feinde nicht auslachen, mich
nicht als einen schlechten kerl behandeln, und mir nur gar zu gern
eine opera zu schreiben geben, wen ich nur will! – welches leztere ich
aber schwerlich wollen werde; – den, – ich werde eine opera schreiben,
aber nicht um mit hundert duckaten zuzusehen wie das theater in
14 tägen dadurch viermal so viel gewint; – sondernd ich werde
meine opera auf meine unkösten auführen – in dreÿ vorstellungen
wenigstens 1200 fl: machen – und dan kan sie die Direction um 50
duckaten haben; wo nicht; so bin ich bezahlt, und kan sie überall
anbringen. – übrigens hoffe ich werden sie noch niemalen einige

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spur von Neugung zu einer schlechten handlung beÿ mir bemerkt
haben; man muß keinen schlechten kerl machen! – aber auch keinen
dumen, der andern leuten von seiner arbeit, die ihm studium
und Mühe genug gekost hat, den Nutzen ziehen lässt, und allen
fernern anspruch darauf aufgiebt. –
Gestern ist der Grosfürst angekomen; – Nun ist schon der vor=
nehme Clavier=meister für die Prinzessin benent; –
Ich darf ihnen nur seine besoldung nenen, so werden sie auch
leicht daraus die Stärke des Meisters schliessen könen; –
400 baare gulden. – er heist Sumerer. – wen es mich ver=
drüssen könte, so würde ich das möglichste thun um es mir nicht
merken zu lassen, so aber darf ich mich gott lob und dank nicht
verstellen, weil – mich nur das gegentheil verdrüssen könte,
und ich – Natürlicher weise eine abschläglige antwort hätte
geben müssen, welches imer unangenehm ist, wen man sich
in dem trauerigen falle befindet, sie einem grossen Herrn
thun zu müssen. – Ich bitte sie noch einmal um die
möglichste Eilfertigkeit wegen der Copiatur meiner
opera; und ihnen 1000mal die hand küssend bin ich
Ewig dero

                                                    gehorsamster Sohn
                                                     W: A: Mozart mp

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143.

ein liebes Weib küsst ihnen die hände, und wir beÿde
umarmen unsere liebe schwester vom ganzen herzen.
das kreuz welches meine schwester von der Bar:ne Waldstätten
bekomen, haben wir den tag vorher, ehe sie es ihr schickte,
gesehen. – ich habe heute mit dem Postwagen 5 bücher
12 linirtes Papier abgeschickt. – ob und wan die Baronin
auf das Land geht, wissen wir und vieleicht auch sie selbst noch
nicht; so bald ich es aber wissen werde, so werde ich es ihnen sogleich
schreiben. – Adieu.

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À
Monsieur
Monsieur Leopold de Mozart
maitre de la Chapelle de S: A: R:
l'archeveque de et à
Salzbourg.

5tς 8ber
1782.

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