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Hochschätzbareste
fr: Baronin!
Meine
Musicalien habe ich durch die Magd der
Mad:me Weber er=
halten, und habe müssen eine schriftliche Bescheinung darüber
geben. – die Magd hat mir etwas anvertrauet, welches, we
n
ich schon nicht glaube daß es geschehen kö
nte, weil es eine
prosti=
tution für die ganze
famille wäre, doch möglich wäre,
we
n man die du
me
Mad:me Weber kennt, und mich folglich
doch in Sorgen sezt. – die
Sophie ist weinend hinausge=
ko
men – und da sie die Magd um die ursach fragte,
so sagte sie; – sage sie doch heimlich dem
Mozart, daß er
machen soll daß die
Constanz nach hause geht, de
n –
Meine
Mutter will sie
absolument mit der
Policei ab=
hollen lassen! – darf de
n hier die
Policei Wache gleich
in ein Jedes haus? – vielleicht ist es auch nur ein
locknetz, um sie nach hause zu kriegen. – we
n das aber
geschehen kö
nte, so wüsste ich kein besser Mittel als
die
Costance morgen frühe – we
n es seÿn ka
n heute
[S. 2]


noch zu heÿrathen.

– de
n dieser schande möchte ich meine
geliebte nicht aus=setzen – und meiner frau ka
n das
nicht geschehen. – Noch was; – der
thorwath ist heute hin=
bestellt. – ich bitte Euer gnaden um dero wohl=
meinenden rath – und uns armen geschöpfen an
die hand zu gehen. – ich bin i
mer zu haus. –
ich küsse 1000mal die hände und bin
in gröster Eile. die
Costance
weis noch von
nichts.
dero verbundest diener
W: A: Mozart mp
war h
ς: v: Thorwath beÿ Euer gnaden? –
ist es nöthig daß wir 2 heute nach tisch zu ihm gehen? –
[S. 3]


[vacat]
[S. 4]


À
Madame
Madame La Baronne
de Waldstaetten nèe de
Schoeffer
à
N: 360. Leopoldstatt