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Mon trés cher Pére! –                                          Vienne ce 30 de Janvier
                                                                                             1782.

Ich schreibe ihnen ganz in Eile, und zwar Nachts um halb 11 uhr;
den ich habe mir das schreiben bis Samstag sparen wollen, weil
ich Sie aber um etwas sehr Nothwendiges zu bitten habe, so
hoffe daß sie mir nicht werden übel nehmen, daß ich ihnen
so wenig schreibe – Ich bitte sie also mir, |: mit dem Nächsten
brief :| ein opera büchel von Idomenèe |: es mag seÿn, das
mit dem Teutschen oder ohne übersetzung :| zu schicken. –
Ich habe der gräfin thun eins gelehnt – diese ist nun aus=
gezohen, und findet es nicht – vermuthlich ist es verloren.
– die Auerhamer hat das andere gehabt – sie hat
gesucht, aber es noch nicht gefunden. – vieleicht findet sie es – 
allein – findet sie es nicht – besonders izt, da ich es brauche,
so bin ich angesezt – um nun das sichere zu spiellen, so bitte
ich sie, mir es also gleich zu überschicken, es mag kosten was
es wolle – den ich brauche es gleich um meine accademie in
ordnung zu richten. – und die ist schon am 3:t Sontag in der
fasten. – ich bitte sie also mir es gleich zu schicken. –
die Sonaten werde nächstem Postwagen mitgeben.
die oper schläft nicht, sondern – ist wegen den grossen

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gluckischen opern und wegen viellen sehr Nothwendigen ver=
ränderungen in der Poesie zurück geblieben; wird aber gleich
nach ostern gegeben werden. –
Nun muß ich schliessen – Nur noch dieses, |: den ohne diesen
nte ich nicht ruhig schlaffen :| – Muthen sie nur meiner
lieben konstanze keine so schlechte denkunsart zu –
glauben sie gewis daß ich sie mit solchen gesinungen
ohnmöglich lieben könte. – Sie und ich – beÿde haben
wir die absichten der Muter längst gemerkt – sie
wird sich aber gewis sehr betrügen – den – sie wünschte
uns |: wen wir verheÿrathet seÿn werden :| beÿ sich auf dem
Zimer zu haben |: den sie hat quartier zu vergeben :| – daraus
wird aber nichts. – den, ich würde es niemalen thun, und
meine konstanze noch weniger. – O Contraire – sie hat
im sine sich beÿ ihrer Muter sehr wenig sehen zu lassen,
und ich werde mein möglichstes thun daß es gar nicht ge=
schieht – wir kenen Sie. – liebster, bester vatter; –
ich Wünsche nichts als daß wir bald zusamen komen, damit
Sie sie sehen, und – lieben – den – sie lieben die
guten herzen, das weis ich; – Nun leben sie wohl, liebster,

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bester vatter! – ich küsse ihnen 1000mal die Hände und
bin Ewig dero

Meine liebe schwester umarme
ich vom ganzem herzen. – und
ich werde auf die Variazionen         gehorsamster Sohn
nicht vergessen.                         W: A: Mozart mp

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À
Monsieur
Monsieur Leopold Mozart
maitre de la Chapelle de S: A: R:
l'archeveque de et à
Salzburg.

N: 47.

N 47.

30tς Jenner
1782.

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