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121.
Vienne ce 24
Nov:bre
Mon trés cher Pére! 1781
Gestern war ich eben in der
accademie beÿm Auernha
mer als
Ceccarelli
den brief überbrachte; er hat mich also nicht angetroffen, und hat des=
wegen den brief beÿ den Weberischen gelassen, welche mir ihn also=
gleich hingeschickt haben. – in der
accademie war die Gräfin Thun
|: die ich eingeladen :|
Baron van Suiten,
Baron Godenus, der reiche
getaufte Jud wetzler, graf
firmian, und h
ς: v: Daubrawaick und
sein Sohn. – wir haben das
Concert à Due gespiellt, und eine
Sonate in zweÿen die ich
express dazu
Componirt habe, und die
allen
succès gehabt hat; diese
Sonate werde ihnen durch h
ς: v:
Dauvrawaick schicken, welcher gesagt hat, er wird stolz darauf
seÿn sie in seinem koffer liegen zu haben; der Sohn sagte
das; und
nota bene ein Salzburger. der vatter aber als er
gieng sagte laut zu mir. – Ich bin stolz darauf, ihr lands=
Ma
n zu seÿn – sie machen Salzburg grosse Ehre – Ich hoffe
die zeiten werden sich doch wieder so ändern, daß man sie
haben ka
n. – und da
n lassen wir sie gewis nicht aus. –
ich sagte darauf. – Mein vatterland hat allzeit den ersten
anspruch auf mich. –
den h
ς: Geschwendtner habe 1 mal in den theater und einmal
auf der
Redoute gesehen; sobald ich ihn wieder sehe, werde ihn
fragen, wa
n er weg=reiset. – der Mohrenkönig kerschbaumer
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 2]
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ist auch hier. – und als
ich beÿ der
Mad:me Contarini |: die in nemlichen
hauß und auch im 3:
t Stock wohnt wie ich :| war, um einen
Domino
zu entlehnen, so tratt eben h
ς: freÿsauf und Atzwanger
ein. Potz Salzburger und kein End.
Nun ist das Grosthier der grosfürst hier. – Morgen ist
Alceste |: welsch :| in schönbrun. und da
n allda freÿball. –
Ich habe mir um Rusische
favorit lieder umgesehen, um
darüber
variationen spiellen zu kö
nen.
Nun sind meine
Sonaten heraus geko
men, die ich ihnen
auch mit nächster gelegenheit übermachen werde.
Ceccarelli wird ohne zweifel eine
accademie mit mir geben
wollen. allein da wird nichts daraus werden, de
n ich bin
kein liebhaber vom theilen. – alles was ich thun ka
n ist das,
daß ich |: da ich in der fasten eine
accademie geben werde :|
ihn darin singen lasse, und da
n – in der seinigen
umsonst spielle! –
Nun muß ich schliessen de
n ich muß zur fr:
v: Trattner;
Meiner lieben schwester die ich vom herzen küsse werde nächste
tagen antworten.
ihnen, mein liebster, bester vatter küsse ich
100000 mal die hände und bin Ewig ihr
gehorsamster Sohn
W: A: Mozart
mp
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881