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Vienne ce 5
de 7:bre
Mon trés cher Père! 1781
1781
Ich schreibe ihnen nun in meinem
Neuen Zimer.
auf dem graben N:o
1175 im 3:ten stock. – aus dem, wie sie mein leztes schreiben auf=
geno
men, sehe ich leider – daß sie |: als we
n ich ein Erzbösewicht,
oder ein dalk, oder beÿdes zugleich wäre :| mehr dem geschwätze und
schreibereÿ anderer leute trauen, als mir, und folglich gar kein
vertrauen auf mich setzen; ich versichere sie aber daß mir dies alles
gar nichts macht – die leute mögen sich die augen aus dem kopf
schreiben – und sie mögen ihnen beÿfall geben wie sie wollen, so
werde ich mich deswegen um kein haar verändern, und der nemliche
Ehrliche kerl bleiben wie sonst. – und das schwöre ich ihnen, daß
we
n nicht
sie es hätten haben wollen, daß ich ein anders
quartier
nehmen sollte, ich gewis nicht würde ausgezogen seÿn; – de
n es
ko
mt mir vor als we
n einer von seinen eigenen
comoden Reiswagen
sich in einen Postwagen sezte. – doch stille davon – de
n es nützt
doch nichts – de
n die faxen die, gott weis wer ihnen im kopf gesezt
hat, überwiegen doch i
mer meine gründe; – nur das bitte ich
ihnen, we
n sie mir etwas schreiben daß ihnen an mir nicht recht ist,
oder daß sie glauben daß es besser seÿn kö
nte – und ich schreibe ihnen
da
n wieder meine gedanken darüber – so halte ich es allzeit für
etwas das zwischen vatter und sohn geredet ist, also ein geheim=
nüss und nicht als etwas daß andere auch wissen sollen – mithin
bitte ich sie, lassen sie es da
n dabeÿ bewenden, und
adressiren
sie sich nicht an andere leute, de
n, beÿ gott, andern leuten gieb
ich nicht fingerlang rechenschaft von meinen thun und lassen, und sollte
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 2]
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es der kaÿser seÿn. – haben sie i
mer vertrauen auf mich, de
n ich verdiene
es. – ich habe sorge und kü
merniss genug hier für meinen unter=
halt; verdriessliche briefe zu lesen ist da
n gar keine sache für
mich. – ich habe von anfang als ich hieher ka
m von
mir ganz allein
leben müssen, was ich durch meine bemühung habe erhalten kö
nen –
– die andern haben i
mer ihre besoldung dabeÿ gezogen –
Ceccarelli
hat mehr verdient als ich – hat sich aber hier brav ausgeleert;
we
n ich es so gemacht hätte, so wäre ich gar nicht im stande gewesen
zu
quitiren. – daß sie, mein liebster vatter, noch kein geld
von mir beko
men, ist gewis meine schuld nicht, sondern die der=
malige üble
Saison. – haben sie nur gedult. – ich muß sie Ja
auch haben. – ich werde sie beÿ gott nicht vergessen! – als die
historie mit dem Erzbischof war schrieb ich um kleider. – ich hatte Ja
nichts beÿ mir als mein schwarzes kleid – die Trauer war aus. –
es wurde warm – die kleider ka
men nicht. – ich muste mir also
machen lassen – wie ein lump ko
nte ich nicht in Wie
n herum=
gehen; besonders in diesen falle. – meine Wäsche sah aus zum
erbarmen. – kein hausknecht hatte hier hemder von so grober
leinwand als ich sie hatte. – und das ist gewis das abscheulichste
an einem Mansbild. – mithin wieder ausgaben. – ich hatte
eine einzige
Scolarin; die blieb mir 3 wochen aus – da verlor ich
wieder dabeÿ. – wegwerfen darf man sich nicht hier, das ist ein
haupt
Principium, sonst hat man es auf i
mer verdorben – wer am
impertinentisten ist, der hat den vorzug. – aus allen ihren briefen
sehe ich daß sie glauben daß ich nichts thue als mich hier
amusiren –
da betrügen sie sich wohl stark – ich ka
n wohl sagen daß ich gar kein
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vergnügen habe – gar keines – als das einzige daß ich nicht in Salz=
burg bin. – in Winter hoffe ich daß alles gut gehn wird – und
da werde ich sie mein bester vatter gewis nicht vergessen. –
sehe ich daß es gut thut, so bleibe ich noch länger hier, wo nicht,
so habe ich im Si
n schnurgerade nach Paris zu gehen. –
und darüber bitte ich sie um ihre Meÿnung.
nun leben sie recht wohl. ich küsse ihn 1000mal die hände und meine
liebe schwester umarme ich von herzen und bin Ewig
P: S: mein
Compliment an die
Duscheckischen. – bitte mit gelegenheit
mir auch die
Aria die ich für die baum=
garten gemacht, –
das Rondeau für
die Duscheck – und dem
Ceccarelli dero gehorsamst Sohn
seines zu
schicken. W: A:
Mzt mp
Adieu.
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
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No 29.
À
Monsieur
Monsieur Leopold Mozart
maitre de la Chapelle de S: A: R:
l'archeveque de et à
Salzbourg.
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