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Vienne ce 1
d'aout.
Mon trés cher Pére! 1781:
die
Sonate auf 4 hände habe ich gleich abgehollt, de
n die fr:
v: schmidl ist
gerade dem Aug=gottes gegen über. – we
n die
Mad:me Duscheck schon etwa
in Salzburg seÿn sollte, so bitte ich ihr mein freündschaftlichstes
Compliment
zu vermelden, nebst der frage ob etwa nicht noch bevor sie Prag verlassen
ein Herr zu ihr geko
men seÿe, welcher ihr von mir einen brief überbracht
hat. – wo nicht, so werde an denselben gleich schreiben, daß er ihn nach
Salzburg schickt. – dieser ist der
Rossi von München; er hat mich gebeten
ihm mit einen Empfehlungs=schreiben beÿzustehen – er hat von hieraus etwelche
gute schreiben mit nach Prag geno
men. – we
n mein schreiben nur blos
seine Empfehlung beträfe, so wollte ich
es wohl seiner
disposition überlassen,
so aber habe ich die
Mad:me Duscheck auch dari
n gebeten, mir in meiner
Suscriptions für 6
Sonaten verhülflich zu seÿn. – dem
Rossi habe ich
um so mehr diese gefälligkeit gethan, weil er mir die
Poesie zur
Cantate
verfertiget, welche ich im
advent für mein
Benefice geben will. –
Nun hat mir vorgestern der Junge Stephani ein Buch zu schreiben gegeben.
ich muß beke
nen, daß, so schlecht er meinetwegen gegen andere leute
seÿn ka
n, das ich nicht weis, so ein sehr guter freund ist er von mir. –
das Buch ist ganz gut. das
Sujet ist türkisch und heist;
Bellmont und
konstanze. oder
die verführung aus dem Serail. – die
Sinfonie, den
Chor im ersten ackt, und den schluß Chor werde ich mit türckischer Musick machen.
Mad:selle Cavalieri, Mad:selle teÿber, M:r fischer, M:r adamberger, M:r Dauer
und M:r Walter, werden dabeÿ singen. – mich freuet es so, das Buch zu
schreiben, daß schon die erste
aria von der
Cavalieri, und die vom
adam=
berger und das terzett welches den Ersten Ackt schliesst, fertig sind.
die zeit ist kurz, das ist wahr; de
n im halben 7:
ber soll es schon aufgeführt
werden; – allein – die umstände, die zu der zeit da es aufgeführt wird,
dabeÿ verknüpfet sind, und überhaubts – alle andere absichten – erheitern
meinen Geist dergestalten, daß ich mit der grösten Begierde zu meinem schreib=
tisch eile, und mit gröster freude dabeÿ sitzen bleibe.
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
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1881
[S. 2]
der Groß=fürst von Russland wird hieher ko
men; und da bat mich Stephani
ich sollte, we
n es möglich wäre, in dieser kurzen zeit die
opera schreiben.
de
n, der kaÿser und graf Rosenberg werden izt bald ko
men, und da wird
gleich gefragt werden, ob nichts neues in Bereitschaft seÿe? – da wird er
da
n mit vergnügen sagen kö
nen, daß der umlauf mit seiner
opera |: die
er schon lange hat :| fertig werden wird, und daß ich
extra eine dafür
schreibe – und er wird mir gewis einen verdienst daraus machen, daß
ich sie, aus dieser ursache, in dieser kurzen zeit zuschreiben, überno
men
habe. – es weis es noch niemand als der
adamberger und fischer, de
n der
Stephani bat uns nichts zu sagen, weil der graf Rosenberg noch nicht da
ist, und es leicht tausend schwätzereÿen abgeben ka
n – der Stephani will
halt eben nicht dafür angesehen seÿn, als we
n er mein gar zu guter freund
seÿe, sondern daß er vielmehr dies alles thue, weil es der graf Rosen=
berg so haben will, welcher ihm auch wirklich beÿ seiner abreise befohlen
hat, mir um ein Buch zu sehen. –
Nun weiß ich ihnen nichts mehr zu schreiben – de
n Neues weiß ich gar nichts;
Mein zi
mer wo ich hinziehe ist schon in Bereitschaft; – izt gehe ich ein
Clavier zu entlehnen, de
n, bevor das nicht in zi
mer steht, ka
n ich
nicht dari
n wohnen, dermalen weil ich eben zu schreiben habe, und keine
Minute zu versäumen ist. – vielle
Comoditeten werden mir doch
abgehen in meinen neuen
logement, – besonders wegen dem Essen –
wa
n ich recht nothwendig zu schreiben hatte, so wartete man mit dem
Essen so lange ich wollte, und ich ko
nte
unangezogen fortschreiben, und da
n
nur zur andern thüre zum Essen hinein gehen. so wohl abends als
Mittags. – izt, we
n ich nicht geld ausgeben will und mir nicht das
Essen in mein zi
mer bringen lassen will, verliere ich wenigstens eine
Stunde mit dem anziehen |: welches sonst nachmittag meine arbeit war :|
und muß ausgehen. – abends besonders. – sie wissen daß ich mich ge=
meiniglich hunrig schreibe. – die guten freunde wo ich
soupiren kö
nte,
essen schon um 8 uhr oder längstens halbe 9 uhr. – da sind wir vor
10 uhr nicht zum tisch gegangen – Nun
adieu, ich muß schliessen, de
n ich
muß mir um ein klavier umsehen. – leben sie wohl, ich küsse ihnen
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1881
[S. 3]
1000mal die hände und meine liebe schwester umarme ich von ganzen
herzen und bin Ewig dero
P: S: Mein
Compliment an
ganz Salzburg.
gehorsamster Sohn
Wolf: Amadè:
Mozart mp
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MUSICK=VEREIN
U.
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[S. 4]
No 25
À
Monsieur
Monsieur Leopold Mozart
Maitre de la Chapelle de S: A: R:
l'archeveque de et à
Salzbourg.
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