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                                                                        vienne ce 16 de may
Mon trés cher Pére!                                                                      1781.

Ich konte es nie anders vermuthen, als daß sie in der ersten Hitze,
da der falle |: da sie mich schon ganz gewis erwarteten :| dermalen zu
überaschend für sie war, alles das so hinschreiben werden, wie ich
es wirklich lesen musste. – Nun haben sie aber der sache besser nach=
gedacht, fühlen als ein Man von Ehre die Beleidigung stärker –
                                                                          Sie im Sinne
wissen und sehen ein daß nun dasJenige was ofl fa ofnnl gl=
gehabt  nicht erst geschehen muß, sondern schon geschehen ist.
umbt – nfcut lrot gloculhln ahoo, osndlrn ocusn gloculhln fot.
   In Salzburg ist    es immer schwerer los zu kommen. dort
fn omezbhrg fst lo faalr ocuwlrlr eso zh ksaaln – dsrt
ist er Herr, hier aber   fex,  so wie ich es bei ihm bin.
fot lr ulrr, uflr mblrilx, os wfl fcu lo blÿ fua bfn.
– und dan – glauben sie mir sicher, ich kenne sie, und kene mein
gutes Herz           der Erzbischof        hätte mir
ghtlo ulrz für sie. – dlr lrzbfocusi um"ttl afr etwa ein
   Paar 100      Gulden mehr gegeben
pmmr uhndlrt Ghedln alur glglbln, und ich – ich hätte
                                              die   alte             Histori.
es gethan, und da wäre wider dfl metl ufotsrf. –
glauben sie mir, mein bester vatter, daß ich alle Mänliche stärke
brauche, um ihnen das zu schreiben was die vernunft befiehlt –
Gott weis es, wie schwer es mir fehlt, von ihnen zu gehen; – aber
sollte ich betteln gehen, so möchte ich keinem solchen Herrn mehr
dienen – den, das kan ich mein lebetag nicht mehr vergessen.
– und – ich bitte sie, ich bitte sie um alles in der welt stärcken
sie mich in diesem Entschluß, anstatt daß sie mich davon abzu=
                                                                                 Wunsch
bringen suchen. – sie machen mich unthätig – den, Mein Whnocu,
und meine Hofnung mir    Ehre    Ruhm    Geld
und alfnl usinhng ist – afr lurl, Rhua und Gled zu machen,
                                                      in Wien mehr nüzlich
und ich hoffe gewis daß ich ihnen fn Wfln alur nh"tzefcu seÿn kan, als
in         Salzburg.   der Weg nach Prag
fn omezbhrg. – dlr Wllg nmcu Prmg ist mir izt weniger
                                        in          Salzburg wäre.
verschlossen, als wen ich fn omezbhrg wm"rl. – was sie wegen den
Wlblrfoculn ocurlfbln, kan ich sie versichern, daß es nicht so ist –
Weberischen schreiben,

DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM

INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
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              Langinn
beÿ der Emngfn war ich ein Narr, das ist wahr, aber was ist man nicht
                verliebt ist
wen man vlreflbt fot! – Ich liebte sie aber in der that, und fühle
daß sie mir noch nicht gleichgültig ist – und ein glück für mich, daß
ihr Man ein Eÿfersichtiger Narr ist, und sie nirgends hinlässt, und
ich sie also selten zu sehen bekome. – glauben sie mir sicher,
                               Weber                dienstfertige Frau
daß die alte Mad:me wlblr eine sehr dflnotilrtfgl irmh ist,
und, daß ich ihr à proportion ihrer dienstfertigkeit nicht genug
entgegen erweisen kan, den ich habe die Zeit nicht dazu. –
Nun erwarte ich mit sehnsucht ein schreiben von ihnen, Mein
Bester, liebster vatter – heitern sie ihren sohn auf, den,
nur der gedancke, ihnen zu mis=fallen, kann ihn mitten
unter seinen gut aus=sehenden umständen unglücklich machen.
Adieu – leben sie tausendmal wohl, ich bin Ewig – und
küsse ihn 1000mal die hände als ihr

                                                            gehorsamster Sohn
                                                          W: A: Mzt mp

P. S: wen sie etwa glauben nten,
ich seÿ nur aus hasse gegen Salzburg
und, aus unvernünftiger liebe gegen Wien
hier – so erkundigen sie sich –
            Strack
hς: v: otrmck – der mein sehr guter
freund ist, wird ihnen als ein Ehrlicher Man
gewis die Wahrheit schreiben. –

DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM

INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881