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Munic ce 13
decembre
Mon trés cher Pére! 1780
Ich habe den lezten brief mit den veränderungen und
scena für
Panzachi, und
das kleid und trompetten
Sordini richtigst erhalten. – Ich hoffe nun bald
die
Aria für Raaf zu beko
men. – H
ς: Esser war noch nicht beÿ mir –
er wird meine
logis nicht so leicht erfragen kö
nen; – mit
Canabich hat
er in der
Comœdie gesprochen. – die letzen zweÿ Briefe von ihnen waren
mir gar zu kurz – deswegen durchsuchte ich alle Säcke in den schwarzen
kleid, um zu sehen, ob nicht noch etwas dari
n stecke. – in Wie
n und allen
kaÿserlichen Erbländern fängt also das
Spectacle in zeit 6 wochen
wieder an. – das ist auch ganz vernünftig gedacht – de
n, dem toden
oder der toden bringt das zu lange trauren nicht so viel Nutzen als
es so viellen Menschen – schaden bringt. – wird h
ς: schickaneder in
Salzburg bleiben? – auf solche art kö
nte er doch noch meine
opera
zu sehen und hören beko
men. – hier ka
n man |: zwar mit
recht :| nicht begreifen, daß die trauer 3 Monathe dauert – und
beÿm Gottseeligen Churfürsten hat sie nur 6 wochen gedauert.
die Schaubühne geht aber fort wie sonst. –
sie schreiben mir nicht, wie h
ς: Esser meine
Sonaten accompagnirt hat?
– – schlecht? – gut?
die
Comœdie, wie man sich die Sache denkt, oder die zweÿ schlaflosen
Nächte, ist
charmante, de
n ich habe sie hier – – –
nein, nein, nicht gesehen, nur gelesen; de
n, man hat sie noch nicht
aufgeführt, und überdaß bin ich nur ein einziges Mahl im theater
gewesen – weil ich nicht zeit habe – de
n, abends ist mir doch
allzeit die liebste zeit zum Arbeiten. –
we
n Ihro Gnaden die allervernünftigste gnädige frau
v: Robinig
ihre Gnädige Reise Nach Münchnen diesmal nicht ein wenig zu
versetzen geruhen, so werden ihro Gnaden nichts von meiner
opera
hören kö
nen – Ich bin aber der Meÿnung daß ihro Gnaden aller=
vernünftigst ihrem Gnädigen h
ς: Sohn zu gefallen sich länger
alda aufzuhalten gnädig geruhen werden –
(Dies ist eine Nachäffung der Art dieser Frau, sich auszudrükken
Es war eine Kaufmannsfrau.)
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 2]
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Nun werden sie Ja doch schon im Bilde angefangen seÿn? – und
meine schwester schon gar zu gewis! – wie fällt es aus? –
haben sie keine antwort von Wezlar von unsern – Bevollmächtigen
aldort – ich weis seinen Na
m nicht mehr – fuchs glaub ich – wegen
den
Duetten auf 2 klavier meÿne ich. – ist nichts schöners als we
n
man sich deütlich erklärt – und – die
arien von
Aesopus seiner
Hand, liegen doch noch i
mer bereit auf dem Tisch? – schicken sie
mir selbe mit den Postwagen – da
n gieb ich es h
ς: v: Dumhoff selbst.
welcher sie ihm da
n francò überschicket. – wem? – – Nu, dem
Heckma
n! – er ist ein ganz artiger Ma
n, nicht wahr? – und ein
Passionirter liebhaber der Musick; – der h
ς: Sieger. – Heüte kö
mt beÿ
mir die Hauptsache allzeit auf die letzt – ich thu es nicht anders;
Neulich fuhr ich nach tisch mit dem
Le grand von der
lisel Wendling weg
zum
Canabich |: weil es so gräulich geschneüet hat :| und da sahen
sie ihm durchs fenster für sie an – glaubten wircklich ich kä
me mit
ihnen – ich wuste nicht was das zu bedeuten hatte, daß schon der
karl und die kinder über die stiege entgegen ka
men –
und als sie den
Le grand sahen, kein Wort mehr sagten – und
ein ganz
decontenancirtes gesicht machten – bis man es uns da
n
oben erklärte. – Ich will nun auch nichts mehr schreiben, weil sie
mir so wenig geschrieben – Nichts als daß
M:r Eck welcher
eben beÿ der thür herein schleicht, um seinen Degen welchen
er das letztemal vergessen, abzuhollen, sich der thresel, dem
Pimperl, Jungf: Mitzerl, Gÿlofskÿ katherl, meiner schwester
und endlich auch ihnen sich tausendmal sich empfehet sich.
sein h
ς: Sohn hat heüte Nacht das bett voll gespien, gebrunst,
und geschissen –
Non plus ultra.
bitte meine Empfehlung überall zu Machen – wie ich es hier
von überall an sie beÿde zu entrichten habe.
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MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 3]
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Nun muß ich Enden, sonst muß ich dem Postwagen mit den brief
in der hand nachreitten.
Adieu. Ich küsse ihn 1000mal die
hände, und meine schwester küsse ich vom ganzem herzen – und
bin Ewig dero
küssen sie die Thresel – und
we
n es ihnen unmöglich ist –
so soll es der huatara – gehorsamster Sohn
verrichten. – den Pimperl Wolfg: Mozart
mp
1000 busseln.
Adieu.
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 4]
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9
À
Monsieur
Monsieur Leopold Mozart
Maitre de la Chapelle de
S: A: R: l'Archeveque de et à
Salzbourg.
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881