[S. 1]
Salzbourg den 10:
tn Maÿ
liebstes, bestes, 1709ni
schönstes, liebenswürdigstes, blass mir hint' aini.
reizendstes,
von einem unwürdigen Vetter – : --
in Harnisch gebrachtes
4
Bässchen. gut ists
oder wohl bekoms.
Violoncellchen!
Ob ich
Joanes Chrisostomus Sigismundus Amadeus Wolfgangus Mozartus wohl
im stande seÿn werde, den ihre reizende schönheit |:
visibilia und
invisibilia :| gewis
um einen guten Pantofel=absatz erhöhenden Zorn zu stillen, mildern, oder zu
besänftigen, ist eine frage die ich aber auch beantworten will: – besänftigen will
so viel sagen, als Jemand in einer sänfte sanft tragen – ich bin von natur
aus sehr sanft, und einen senf esse ich auch gern, besonders zu dem Rindfleisch –
mithin ist es schon richtig mit leipzig: obwohl der
M:r feigelrapèe durchaus be=
haupten oder vielmehr beköpfen will, daß aus der Pastette nichts werden soll –
und das ka
n ich Ja ohnmöglich glauben – es wäre auch nicht der mühe werth daß
man sich darum bückte – Ja we
n es ein beutel voll
Convensions=kreutzer
wäre – da könte man so was endlich aufklauben, heben, oder langen –
drum, wie ich gesagt habe, ich kö
nt es nicht anders geben, das ist der Nächste
Preis – handeln lass ich nicht, weil ich kein Weibsbild bin; und hiemit Holla.
Ja mein liebes
violoncellchen! so geht und steht es auf der Welt, einer
hat den beutel, und der andere hat das geld, und wer beÿdes nicht hat,
hat nichts, und nichts ist so viel als sehr wenig, und wenig ist nicht viel,
folglich ist nichts i
mer weniger als wenig, und wenig i
mer mehr als
nicht viel, und viel i
mer mehr als wenig, und – so ist es, so war es, und
so wird es seÿn. mach ein End dem brief, schliess ihn zu, und schick ihn fort
an ort und End –
feigele:
dero gehorsamster unterthänigster diener
Latus hinüber
V: S: mein arsch ist kein Wiener.
[S. 2]
P: S: Ist die Böhmische Trup schon weck –
sagen sie mirs, meine Beste, ich bitte sie um Hi
melswillen! –
ach! – – – Sie wird nun in ulm seÿn, nicht wahr?
O, überzeugen sie mich dessen, ich beschwöre sie beÿ allem was
heilig ist – die götter wissen es, daß ich es aufrichtig meine
lebt's thuremichele noch? –
blass mir ins loch.
Wie hat sich Vogt mit seiner frau vertragen? –
haben sie sich einander nicht schon gekriegt beÿm kragen? –
lauter fragen.
Eine Zärtliche Ode! –
Dein süsses Bild, O Bäschen,
schwebt stets um meinen Blick
allein in trüben Zähren
daß du – – es selbst nicht bist.
Ich sehe es we
n er abend
mir dä
mert, wen der Mond
mir glänzt, seh ichs, und – weine
daß du – – es selbst nicht bist.
Beÿ Jenen Thales Blumen
die ich ihr leesen will,
beÿ Jenen Mÿrtenzweigen
die ich ihr flechten will
beschwör ich dich Erscheinung
S: V:
auf, und verwandle dich
verwandle dich, Erscheinung
P: T:
und werd – O Bäas'chen selbst.
finis coronat opus, Edler
v: Sauschwanz.
[S. 3]
fig: I.
Kopf
Engel
fig. III.
Nasen.
Aug frisur: fig: II.
fig: VI
im arsch
lecks.
Hier ist leer
hals.
fig: V
Fig. IV.
Brust:
Meine und unser aller Empfehlung an ihren
herrn hervor=
bringer und
fr: hervorbringer – Nemlich an den der sich
die Mühe gegeben hat, ihnen zu machen, und an diejenige
die sichs hat thun lassen.
Adieu –
Adieu – Engel.
Mein vatter giebt ihnen seinen Oncklischen Seegen.
und
meine schwester giebt ihnen tausend
Cousinische küsse.
und
der Vetter giebt ihnen das was er ihnen nicht geben darf.
Adieu –
Adieu – Engel.
Mit Nächster Ordinaire werde mehr schreiben und zwar was recht vernünftiges, und Nothwendiges
und beÿ diesem hat es sein verbleiben, bis auf weiter ordre. Adieu – Adieu – Engel –
[S. 4]
de Salsbourg
a Mademoiselle
Mademoiselle Marie
Anne de Mozart psς:
a
Abzugeben in der
Jesuiten Gassen Augsbourg
Par Munic In Schwaben.
Adieu – Adieu – Engel
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